Samstag, 24. Juni 2006
Das Zeichen
Ich fuhr entlang der schönen blauen Donau, die nicht weit von hier Deutschland verachtet und froh ist, nach Österreich zu kommen, und genau vor mir war einer mit dem Auokennzeichen ND, das bekanntlich für NationalDepp steht und gemeinhin am besten zu bewundern ist, wenn es vom Heck eines Fahrzeugs aus dem Strassengraben, gern auch kopfüber zu lesen ist. Dass er sich das Nummernschild redlich verdiente, bewies er mit einer typischen Deppenfahne, ähnlich geschmacklos wie die bei Nationaldeppen nicht seltene Alkoholfahne - ein Mensch mit Erfahrung also. Aber nicht unbedingt, was die Bedienung der Fensterheber angeht, denn plötzlich ging das Fenster runter, die Fahne löste sich, drehte sich im Fahrtwind und landete Bruchteile einer Sekunde später mit einem leisen Klacken auf der Strasse. Um dann sogleich von meinem nur wenige Zentimeter entfernten Vorderreifen, jetzt mit einem lauteren Klacken, zermalmt zu werden. Der Nationaldepp tat das, was die gemeinhin in solchen Situationen öfters machen - er gab Gas Richtung München für den Fall, dass da hinten etwas passiert sein könnte. Ich hielt an und kratzte die Reste der Fahnendeppenfahne aus dem Radkasten, die Sonne schien, es war nichts weiter beschädigt. Aber vielleicht, dachte ich, ist es nicht der einzige Nationalschmarrn, der heute unter die Räder kommt. Da geht noch was.
donalphons, 19:00h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 19. Juni 2006
Wir haben den Grössten und werden Welt
Es gibt, wenn man in einem nicht ganz unprominenten Haus wohnt, so ein paar Belästigungen, die man sonst nicht kennt. Die klassische Form kommt mit Reiseunternehmen und Führungen. Die kleine Stadt kann man schlecht mit dem Bus durchfahren, also kommen sie zu Fuss, bleiben vor dem Stadtpalast stehen, und dann wird erzählt und geknipst. Und das, obwohl die Geschichte des Palastes, nüchtern betrachtet, eine aussergewöhnlich miese Angelegenheit ist; im traditionell reaktionär versifften Altbayern gibt es kaum ein Gebäude, das so viel Abartiges, Verkommenes und Krankes in sich beherbergte. Irgendwann vielleicht wird man zur Kenntnis nehmen, dass die Gesellschaft Jesu und besonders die hier intellektuell den religiösen Wahn und alle seine Folgen planende Seitenlinie nichts ist, was sich idyllisch in einen netten Rundgang einbauen liesse. Ungerechtigkeit bewegte seinen Bauherrn, die Allmacht der Totalitären richtete ihn auf.
Der berühmteste Bewohner jedenfalls findet heute noch glühende Bewunderer, und manchmal, wenn ich vom Einkaufen komme und die schwere, alte Tür aufschliesse, durch die man sein Kadaver hinausgetragen hat, kommen die Mutigsten dieser Gruppen herüber und wollen, ähem, mal reinschauen, und, äh, kann man vielleicht auch das Zimmer, wo... NEIN. Manchmal wünsche ich mir so ein Schild.

Ich habe einmal eine Gruppe reingelassen - nie wieder. Touristen, zumal mit christofaschistischem Hintergrund, sind die Pest. In diesen Tagen des Sommers 2006 hätte ich gern aber auch noch ein anderes Schild, auf dem stehen sollte: Flaggendeppen verpisst Euch. Gestern nämlich kam mal wieder einer auf mich zugedackelt, fett, gelbes T-Shirt und Bermudahose, und ich dachte schon, da kommt der nächste Societasfreak - aber nein, er hatte einen anderen Wunsch. Nämlich, wo das Haus doch so eine schöne Stange hat, warum da jetzt eigentlich keine Deutschlandfahnde dranhängt.
Wer historisch etwas bewandert ist weiss, dass Fahnenstangen an Häusern erst im 19. Jahrhundert aufkamen; davor hat man die Fahnen aus dem Fenster gehängt. Fahnenstangen stammen meist aus der Zeit des deutschen Reiches und wurden gern bei Paraden benutzt, oder wenn einmal der Kronprinz kam. Den hat mein Clan sogar einmal in das besagte Zimmer gelassen. Paraden gingen bei uns oft vorbei, schliesslich lag die Kaserne gleich daneben. Und darüberhinaus hatte mein Clan einen erhöhten Anpassungsdrang, was dazu führte, dass man am entsprechend grossen Haus eine Fahnenstange anbringen liess, die damals zu den grössten der Stadt gehörte.

Es folgte Gold gab ich für Eisen und Blut für das süss zu besterbende Vaterland, dann war eine Weile Ruhe, dann, 1944, als der Clan zwischen London, Bergen-Belsen, Franken, Tel Aviv und Kanada zerstreut und kein einziger mehr hier war, die Hakenkreuzfahne der sich als solche dünkenden neuen Eigentümer, die 1945 dann auf weisse Fahnen umstiegen und ein beschleunigtes Restitutionsverfahren einleiteten - was man halt so tut, wenn der frühere Besitzer im amerikanischen Jeep kommt und eine Maschinenpistole dabei hat. Und ein gefürchteter Jäger ist.
Die letzten Soldaten, die an dieser Fahnenstange und dem daran hängenden weissen Leintuch vorbei kamen, waren in einem Fuhrwerk, von dem meine Grossmutter ab und an erzählte. In der Kaserne hatten sich ungarische Pfeilkreuzler einquartiert, die vor der Roten Armee nach der Befreiung von Budapest geflohen waren. Sie lagen in dem Fuhrwerk, und ihre Köpfe wackelten bei der Fahrt über das Kopfsteinpflaster synchron hin und her, als würden sie am Firmament ein Tennisspiel betrachten. Über die Gründe, warum man gleich ein Fuhrwerk zum Abtransport der Kadaver brauchte, gibt es verschiedene Versionen: Die einen sagen, die Pfeilkreuzler wären an einer Seuche und Entkräftung gestorben, andere reden von einem Massenselbstmord aus Angst, nach Ungarn ausgeliefert zu werden. Nun waren Pfeilkreuzler nicht der Typ Unmensch, der freiwillig gehungert hat, wenn er mit vorgehaltener Waffe stehlen konnte, und Selbstmord passt auch nicht zu ihrem Charakter. Wahrscheinlicher ist also eher die dritte Version: In der Stadt waren zwei KZ-Aussenlager, und die Pfeilkreuzler hatten das Pech, von deren befreiten Insassen mit der ähnlich gekleideten SS verwechselt zu werden.
Wie auch immer: Bei diesem letzten Soldatentransport an der Fahnenstange vorbei waren sicher nicht die Falschen beteiligt, und wenn meine Grossmutter davon erzählte, dann klang immer ein Stück Stolz mit. Es war der letzte Aufmarsch, es war die richtige Fahne, und ich werde ganz sicher nicht anfangen, da noch ein Kapitel hinzuzufügen. Es ist gut, wie es ist. Wer etwas anderes denkt - bitte, es ist noch viel Platz auf dem Fuhrwerken dieser Erde für Arschlöcher, die sich für was Besseres halten, nur weil sie dem künstlichen Konstrukt einer Nation angehören.
Übrigens: Die 3%, die hier bei uns mit aus China importierten Billigfahnen ihr Nationalgefühl durch die Gegend fahren, entsprechen zahlenmässig den 3% unverbesserlichen Nazis in Deutschland. Und ich glaube nicht an Zufälle.
Der berühmteste Bewohner jedenfalls findet heute noch glühende Bewunderer, und manchmal, wenn ich vom Einkaufen komme und die schwere, alte Tür aufschliesse, durch die man sein Kadaver hinausgetragen hat, kommen die Mutigsten dieser Gruppen herüber und wollen, ähem, mal reinschauen, und, äh, kann man vielleicht auch das Zimmer, wo... NEIN. Manchmal wünsche ich mir so ein Schild.

Ich habe einmal eine Gruppe reingelassen - nie wieder. Touristen, zumal mit christofaschistischem Hintergrund, sind die Pest. In diesen Tagen des Sommers 2006 hätte ich gern aber auch noch ein anderes Schild, auf dem stehen sollte: Flaggendeppen verpisst Euch. Gestern nämlich kam mal wieder einer auf mich zugedackelt, fett, gelbes T-Shirt und Bermudahose, und ich dachte schon, da kommt der nächste Societasfreak - aber nein, er hatte einen anderen Wunsch. Nämlich, wo das Haus doch so eine schöne Stange hat, warum da jetzt eigentlich keine Deutschlandfahnde dranhängt.
Wer historisch etwas bewandert ist weiss, dass Fahnenstangen an Häusern erst im 19. Jahrhundert aufkamen; davor hat man die Fahnen aus dem Fenster gehängt. Fahnenstangen stammen meist aus der Zeit des deutschen Reiches und wurden gern bei Paraden benutzt, oder wenn einmal der Kronprinz kam. Den hat mein Clan sogar einmal in das besagte Zimmer gelassen. Paraden gingen bei uns oft vorbei, schliesslich lag die Kaserne gleich daneben. Und darüberhinaus hatte mein Clan einen erhöhten Anpassungsdrang, was dazu führte, dass man am entsprechend grossen Haus eine Fahnenstange anbringen liess, die damals zu den grössten der Stadt gehörte.

Es folgte Gold gab ich für Eisen und Blut für das süss zu besterbende Vaterland, dann war eine Weile Ruhe, dann, 1944, als der Clan zwischen London, Bergen-Belsen, Franken, Tel Aviv und Kanada zerstreut und kein einziger mehr hier war, die Hakenkreuzfahne der sich als solche dünkenden neuen Eigentümer, die 1945 dann auf weisse Fahnen umstiegen und ein beschleunigtes Restitutionsverfahren einleiteten - was man halt so tut, wenn der frühere Besitzer im amerikanischen Jeep kommt und eine Maschinenpistole dabei hat. Und ein gefürchteter Jäger ist.
Die letzten Soldaten, die an dieser Fahnenstange und dem daran hängenden weissen Leintuch vorbei kamen, waren in einem Fuhrwerk, von dem meine Grossmutter ab und an erzählte. In der Kaserne hatten sich ungarische Pfeilkreuzler einquartiert, die vor der Roten Armee nach der Befreiung von Budapest geflohen waren. Sie lagen in dem Fuhrwerk, und ihre Köpfe wackelten bei der Fahrt über das Kopfsteinpflaster synchron hin und her, als würden sie am Firmament ein Tennisspiel betrachten. Über die Gründe, warum man gleich ein Fuhrwerk zum Abtransport der Kadaver brauchte, gibt es verschiedene Versionen: Die einen sagen, die Pfeilkreuzler wären an einer Seuche und Entkräftung gestorben, andere reden von einem Massenselbstmord aus Angst, nach Ungarn ausgeliefert zu werden. Nun waren Pfeilkreuzler nicht der Typ Unmensch, der freiwillig gehungert hat, wenn er mit vorgehaltener Waffe stehlen konnte, und Selbstmord passt auch nicht zu ihrem Charakter. Wahrscheinlicher ist also eher die dritte Version: In der Stadt waren zwei KZ-Aussenlager, und die Pfeilkreuzler hatten das Pech, von deren befreiten Insassen mit der ähnlich gekleideten SS verwechselt zu werden.
Wie auch immer: Bei diesem letzten Soldatentransport an der Fahnenstange vorbei waren sicher nicht die Falschen beteiligt, und wenn meine Grossmutter davon erzählte, dann klang immer ein Stück Stolz mit. Es war der letzte Aufmarsch, es war die richtige Fahne, und ich werde ganz sicher nicht anfangen, da noch ein Kapitel hinzuzufügen. Es ist gut, wie es ist. Wer etwas anderes denkt - bitte, es ist noch viel Platz auf dem Fuhrwerken dieser Erde für Arschlöcher, die sich für was Besseres halten, nur weil sie dem künstlichen Konstrukt einer Nation angehören.
Übrigens: Die 3%, die hier bei uns mit aus China importierten Billigfahnen ihr Nationalgefühl durch die Gegend fahren, entsprechen zahlenmässig den 3% unverbesserlichen Nazis in Deutschland. Und ich glaube nicht an Zufälle.
donalphons, 13:52h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 18. Juni 2006
Kauft mal für die nächsten vier Wochen keine Platten,
auch keine MP3, CDs, alles, was irgendwie mit den grossen Labels zu tun hat. Einfach nicht kaufen. Es gibt so viele schöne andere Dinge. Lasst sie einfach mal hungern, die Freunde von der sog. Musikindustrie. Wenn ihr meint, wieso, dann lest Euch mal das hier durch. Vielleicht kauft ihr dann auch gar nicht mehr. Man muss ja nicht jeden Dreck unterstützen.
donalphons, 18:16h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 13. Juni 2006
Haifischsorgen
Hi.
Hi.
Was machst Du grade?
Ich sitze draussen und schaue der Sonne beim Untergehen zu.

Untergehen ist ein prima Stichwort. Kannst Du mir eine Rechnung schicken?
Was?
Eine Rechnung für Deine Leistungen.
Meinst Du das Ernst?
Ja, für 04 und 05, alles zusammen.
Puh, das war, was war das nochmal, das, jenes, da muss ich mal nachschauen, da kommt aber was zusammen.
Jaja, mach einfach und die Recherche wegen dem D. kommt auch noch dazu, und bitte ganz.
Was ist los? Habt Ihr Marzahn an die Saudis verkauft? Oder Eure Buchprüfer einbetoniert, dass ihr jetzt zahlen wollt?
Ich will nicht zahlen, ich will nur die Rechnung, und zwar morgen, unbedingt. Die Steuerschätzung ist da, und wenn ich die akzeptiere, gehen sie gleich nochmal nach oben, also mache ich die Steuer lieber gleich, auch wegen der Verzugszinsen.
Aha. Und wann soll ich Dir die Mahnung schicken?
Wenn nachher noch was übrig ist. Frühestens. Ich muss gleich mal eintreiben, was geht. Ach so, kannst Du mir vielleicht auch noch 100 Euro mitschicken? Ich muss unbedingt tanken.
Wie wäre es mit radeln?
Mit dem Rad kann ich nicht zum Eintreiben.
60 Tanken, 40 Essen, 0 Fluppen, verstanden.
Jaja, schon gut. Tschüss.
Die Sonne ist weg. Und manchmal wüsste ich gern, ob es auch andere Kollegen gibt.
Hi.
Was machst Du grade?
Ich sitze draussen und schaue der Sonne beim Untergehen zu.

Untergehen ist ein prima Stichwort. Kannst Du mir eine Rechnung schicken?
Was?
Eine Rechnung für Deine Leistungen.
Meinst Du das Ernst?
Ja, für 04 und 05, alles zusammen.
Puh, das war, was war das nochmal, das, jenes, da muss ich mal nachschauen, da kommt aber was zusammen.
Jaja, mach einfach und die Recherche wegen dem D. kommt auch noch dazu, und bitte ganz.
Was ist los? Habt Ihr Marzahn an die Saudis verkauft? Oder Eure Buchprüfer einbetoniert, dass ihr jetzt zahlen wollt?
Ich will nicht zahlen, ich will nur die Rechnung, und zwar morgen, unbedingt. Die Steuerschätzung ist da, und wenn ich die akzeptiere, gehen sie gleich nochmal nach oben, also mache ich die Steuer lieber gleich, auch wegen der Verzugszinsen.
Aha. Und wann soll ich Dir die Mahnung schicken?
Wenn nachher noch was übrig ist. Frühestens. Ich muss gleich mal eintreiben, was geht. Ach so, kannst Du mir vielleicht auch noch 100 Euro mitschicken? Ich muss unbedingt tanken.
Wie wäre es mit radeln?
Mit dem Rad kann ich nicht zum Eintreiben.
60 Tanken, 40 Essen, 0 Fluppen, verstanden.
Jaja, schon gut. Tschüss.
Die Sonne ist weg. Und manchmal wüsste ich gern, ob es auch andere Kollegen gibt.
donalphons, 02:31h
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Samstag, 10. Juni 2006
Succer
Nur falls hier irgendein Leser - oder Leserin - glauben sollte, dass sich der Mensch zum Besseren entwickelt, Startup-Unternehmer vielleicht nicht gierig dem erstbesten menschenrechtsverletzenden Sponsor auf den Leim gehen und ihre Nutzer mit rechtswidrigen AGBs verraten wie vor sechs Jahren noch ihre Mitarbeiter, oder die kommende Managerelite, die Ethik verpflichtend belegen muss, ein besseres, nicht mehr ganz so klassisches Arschlochmenschenbild hat, von wegen, ich will fressen und Glotzen und wenn die Alte schon da ist, dann soll sie mal das Essen ranschaffen und in der Firma läuft das genauso --- falls einer meiner geschätzten Leser das also glauben sollte, möchte ich ihn bitten, sich dieses wahrlich nicht hübsche, aber mit eben jener Elite gefüllte, unscharfe, da eigentlich auf das Netz abzielende Bild anzuschauen, das seine Hässlichkeit nicht nur optisch in meinem Hinterhof, sondern leider auch über den Gerüch im ganzen Haus mitteilt.

Man beachte neben der Frauenrolle auch die Körper-, Bein- und Armhaltung, die eine Tieferlegung des unpraktischen oberen Fressloches zum Stopfen mit nur wenig geschnittenem Fleisch über dem Kartonteller erlaubt. Gigantisches Potential für spätere Benimmkurse. Mitunter scheint es mir, solche Unis werden nur noch mit Kindern von Neureichen bestückt. Richtig, freiwillig uniformiert sind die auch noch. Mit URL hintendrauf. Und nachdem ich manche von denen vorher aus einem Billigsupermarkt habe kommen sehen, hoffe ich inständig, dass die bayerischen Lebensmittelkontrollen diesmal genauso schlecht gearbeitet haben, wie zu Zeiten von BSE und es in 40 jahren keine allzu langen Rentenansprüche gibt. Wenn überhaupt. Dann noch guten Apetit und bitte das Fleisch schön lang auf dem Grill lassen. Das können sie, das riecht man, und ausserdem schmeckt man dann die Chemie nicht so raus, die das Zeug rosig macht wie den Traum, dass sich nachher noch wer fürs Horizontale findet.

Man beachte neben der Frauenrolle auch die Körper-, Bein- und Armhaltung, die eine Tieferlegung des unpraktischen oberen Fressloches zum Stopfen mit nur wenig geschnittenem Fleisch über dem Kartonteller erlaubt. Gigantisches Potential für spätere Benimmkurse. Mitunter scheint es mir, solche Unis werden nur noch mit Kindern von Neureichen bestückt. Richtig, freiwillig uniformiert sind die auch noch. Mit URL hintendrauf. Und nachdem ich manche von denen vorher aus einem Billigsupermarkt habe kommen sehen, hoffe ich inständig, dass die bayerischen Lebensmittelkontrollen diesmal genauso schlecht gearbeitet haben, wie zu Zeiten von BSE und es in 40 jahren keine allzu langen Rentenansprüche gibt. Wenn überhaupt. Dann noch guten Apetit und bitte das Fleisch schön lang auf dem Grill lassen. Das können sie, das riecht man, und ausserdem schmeckt man dann die Chemie nicht so raus, die das Zeug rosig macht wie den Traum, dass sich nachher noch wer fürs Horizontale findet.
donalphons, 21:02h
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Samstag, 10. Juni 2006
Kollaps
Die Sonne hat die Schnauze voll, sie hat genug gesehen von den blöden Kläffern, vielleicht, denkt sie sich, kommt aus den Wolken genug Regen, um das Pack fortzuwaschen, sie jedenfalls mag nicht mehr und geht ganz schnell unter.

Und für alle, die von Arbeit gezwungen ohne Rast in die traumlose Nacht treiben, zwischen Fragmenten, Sehnsüchten und Verzweiflung, hier als Abwechslung und schwarze Inspiration Worte eines Mannes, den als Staatslenker man sich in dieser drögen Republik wünschen würde. Auch wenn seine Botschaft Unsägliches zum Essen serviert.

Und für alle, die von Arbeit gezwungen ohne Rast in die traumlose Nacht treiben, zwischen Fragmenten, Sehnsüchten und Verzweiflung, hier als Abwechslung und schwarze Inspiration Worte eines Mannes, den als Staatslenker man sich in dieser drögen Republik wünschen würde. Auch wenn seine Botschaft Unsägliches zum Essen serviert.
donalphons, 01:58h
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Montag, 5. Juni 2006
Gibt´s nicht
Gibt´s doch:
Houkl-Boukl-Fest in Neuenhinzenhausen mit den "Moskitos"
Mitunter bleibt man sprachlos, wenn sich einem Bayern mal wieder als die fette, hässliche Dorftritschn präsentiert, die es nun mal leider ist. Alle Vorurteile, gegen die man in Berlin und anderswo anredet, werden mit ein paar Worten bestätigt. Es gibt für die, die suchen, auch Bilder, die alles bestätigen. Bayern ist schlimm. Und färbt auch auf Zugezogene ab.
Denn das selbstzufriedene Grinsen der Vollprolls, die ihre aufgemotzten Hobel nach Neuenhinzenhausen bei Sandersdorf nahe Altmannstein in der weiteren Region Eichstätt pilotieren, sieht man auch hier bei uns bei zugereisten. Und dabei handelt es sich nicht um norddeutsche PR-Mitarbeiter, die Opel für eine Handvoll Euro im Internet einkauft und sich auch noch mit den Gurken abbilden lassen. Es sind die hiesigen Elitestudenten, die im Spätwinter ihr Sommersportfest abhalten. Und für den "Shuttle-Service" vom lokalen Weltkonzern den neuesten benzinsaufenden Suff oder war es SUV bekommen. Und damit mit überhöhter Geschwindigkeit ausgerechnet durch das Viertel fahren, in dem diejenigen wohnen, die hier das Sagen haben. Da sitzen sie also am Steuer ihrer Monsterwägen, die bei uns als eher unfein gelten - aber was macht man nicht alles für den Amerikaner - schauen blöd und riskieren das Leben unserer Katzen, die es gewohnt sind, dass man einen Bogen um sie fährt, wenn sie auf der Strasse liegen. Im kleinen Nobelvorort am See, wo die ihr Sportfest für angehende Erwerbsprostitätigkeit machen. Originaltext einer blonden Kathinka aus Berlin zum Thema Success Story beim Networking von deren Website:
"...ergriff ich die einmalige Möglichkeit, einen KPMG'ler in bankenprüfungsüblichen Vier-Augen-Prinzip aber dafür äußerst prüfungsunüblichen Badeshorts gegenüberzutreten. In unserem Gespräch kamen weder sportliche noch rechnungslegungstechnische Themen zu kurz. Einige Wochen später hielt ich schließlich den ersehnten Praktikantenvertag in den Händen."
Für die, die schon immer mal wissen wollten, nach welchen Kriterien Eliteberater ausgewählt werden. Da lernt man die Houkl-Boukl-Parties in Neuenhinzenhausen fast wieder zu schätzen.
Houkl-Boukl-Fest in Neuenhinzenhausen mit den "Moskitos"
Mitunter bleibt man sprachlos, wenn sich einem Bayern mal wieder als die fette, hässliche Dorftritschn präsentiert, die es nun mal leider ist. Alle Vorurteile, gegen die man in Berlin und anderswo anredet, werden mit ein paar Worten bestätigt. Es gibt für die, die suchen, auch Bilder, die alles bestätigen. Bayern ist schlimm. Und färbt auch auf Zugezogene ab.
Denn das selbstzufriedene Grinsen der Vollprolls, die ihre aufgemotzten Hobel nach Neuenhinzenhausen bei Sandersdorf nahe Altmannstein in der weiteren Region Eichstätt pilotieren, sieht man auch hier bei uns bei zugereisten. Und dabei handelt es sich nicht um norddeutsche PR-Mitarbeiter, die Opel für eine Handvoll Euro im Internet einkauft und sich auch noch mit den Gurken abbilden lassen. Es sind die hiesigen Elitestudenten, die im Spätwinter ihr Sommersportfest abhalten. Und für den "Shuttle-Service" vom lokalen Weltkonzern den neuesten benzinsaufenden Suff oder war es SUV bekommen. Und damit mit überhöhter Geschwindigkeit ausgerechnet durch das Viertel fahren, in dem diejenigen wohnen, die hier das Sagen haben. Da sitzen sie also am Steuer ihrer Monsterwägen, die bei uns als eher unfein gelten - aber was macht man nicht alles für den Amerikaner - schauen blöd und riskieren das Leben unserer Katzen, die es gewohnt sind, dass man einen Bogen um sie fährt, wenn sie auf der Strasse liegen. Im kleinen Nobelvorort am See, wo die ihr Sportfest für angehende Erwerbs
"...ergriff ich die einmalige Möglichkeit, einen KPMG'ler in bankenprüfungsüblichen Vier-Augen-Prinzip aber dafür äußerst prüfungsunüblichen Badeshorts gegenüberzutreten. In unserem Gespräch kamen weder sportliche noch rechnungslegungstechnische Themen zu kurz. Einige Wochen später hielt ich schließlich den ersehnten Praktikantenvertag in den Händen."
Für die, die schon immer mal wissen wollten, nach welchen Kriterien Eliteberater ausgewählt werden. Da lernt man die Houkl-Boukl-Parties in Neuenhinzenhausen fast wieder zu schätzen.
donalphons, 17:33h
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Donnerstag, 1. Juni 2006
Aus News Frankfurt wird Business News
Also, da ist ein Typ, der ein Projekt machen darf. Nach 20 Monaten stellt man fest:
- Es gab die für das Projekt anvisierte Zielgruppe nicht
- Es bringt nichts, wenn man die bekannten Titel des eigenen Hauses kannibalisiert
- Auch ein Schleuderpreis von 50 cent ist kein zwingender Kaufanreiz
- Für publizistischen Printramsch ist es schwer, Anzeigenkunden zu finden
- Die Inhaltebeschaffung über Klau bei Blogs lohnt sich nicht
- Die Auflage war unter aller Sau
- ganz im Gegensatz zur Konkurrenz, der man das Wasser abgraben wollte
- Das Vertriebssystem, das sich auf Blöde stützen sollte, die vom Zeitungsjungen zum Redakteur werden wollten, ging nicht auf
- Nur das Beschäftigen von Billigjournaille unter Tarif, das hat funktioniert, weil es genug Verzweifelte gibt
Eigentlich sollte man jetzt erwarten, dass der Holtzbrinck-Konzern, dem all das mit seiner Billig-Tabloid-Zeitung "News Frankfurt" passiert ist, jetzt das tut, was die eigene neoliberale Hauspresse wie Wirtschaftswoche oder Handelsblatt in den Kommentaren raten würde: Ein umfassendes Gemetzel unter denen, die es verbrochen haben. Da kann der Laden noch so sehr von wertvollen Erkenntnissen reden, die Grunderkenntnis lautet, dass die Idee vom ersten Moment an völlig idiotisch war und das Ergebnis so miserabel geworden ist, wie es bei New Economy Dropouts häufig ist. Es ist ja nicht so, dass die grundlos auf die Fresse gefallen sind. Und immer wegen dem gleichen Grundproblem: Es sind Rebellen ohne Markt. Sie wollen etwas Neues, haben aber keinen Peil von dem, was da kommen wird und was gekauft wird.
Nun könnte man sagen, dass Holtzbrinck die paar Millionen Verluste schon verschmerzen kann, denn Frankfurt war ein Markt, in dem man bis dahin als Lokalpresse nicht präsent war und gegen übermächtige Gegner keinen Ruf zu verlieren hatte. Also alles halb so schlimm, es ging ja um die Leserschaft der anderen. Man könnte jetzt sagen, auch ein Vollversager kriegt noch zwei Monate, bis man ihn stillschweigend entsorgt. War halt ein Versuch, war nicht gut, nächstes Spiel, neues Glück.
Aber dass Holtzbrinck mit "Business News" jetzt mit der Mannschaft, die es erwiesenermassen nicht geschafft hat, mit dem selben Macher an der Spitze nach Berlin geht, ausgerechnet in den insolventen Slum, um dort wieder eine 50-Cent-Ramschzeitung für Wirtschaft zu machen, diesmal aber das eigene Kernpublikum ins Visier nimmt, das Handelsblatt liest und gleichzeitig das Handelsblatt für die Ramschpostille inhaltlich ausnimmt, dass man diesen Schaden in Kauf nimmt, solange man der FTD Leser wegnimmt -
Das alles zeigt meines Erachtens, wie verzweifelt man im Hause Holtzbrinck an der Spitze sein muss. Natürlich muss man als Zeitung neue Wege finden, an die Leser und Nutzer zu kommen. Aber dass Ausbeutung, Dumping und Übernahmen noch nicht mal bei müden U-Bahn-Lesern Erfolg haben, hat man bei der News Frankfurt erlebt. Wie das bei einer jungen Zielgruppe mit Interesse an Wirtschaft gelingen soll, die sich sowieso ihre Informationen als Bröckcheninhalte schon längst im Netz holen kann, bleibt das süsse Geheimnis von Leuten, die vermutlich auch nicht wissen, wie man dafür Werbung akquirieren soll. Mal schaun, ob Holtzbrinck dem elenden Gewackel jetzt wieder 20 Monate wie bei News Frankfurt zuschaut.
- Es gab die für das Projekt anvisierte Zielgruppe nicht
- Es bringt nichts, wenn man die bekannten Titel des eigenen Hauses kannibalisiert
- Auch ein Schleuderpreis von 50 cent ist kein zwingender Kaufanreiz
- Für publizistischen Printramsch ist es schwer, Anzeigenkunden zu finden
- Die Inhaltebeschaffung über Klau bei Blogs lohnt sich nicht
- Die Auflage war unter aller Sau
- ganz im Gegensatz zur Konkurrenz, der man das Wasser abgraben wollte
- Das Vertriebssystem, das sich auf Blöde stützen sollte, die vom Zeitungsjungen zum Redakteur werden wollten, ging nicht auf
- Nur das Beschäftigen von Billigjournaille unter Tarif, das hat funktioniert, weil es genug Verzweifelte gibt
Eigentlich sollte man jetzt erwarten, dass der Holtzbrinck-Konzern, dem all das mit seiner Billig-Tabloid-Zeitung "News Frankfurt" passiert ist, jetzt das tut, was die eigene neoliberale Hauspresse wie Wirtschaftswoche oder Handelsblatt in den Kommentaren raten würde: Ein umfassendes Gemetzel unter denen, die es verbrochen haben. Da kann der Laden noch so sehr von wertvollen Erkenntnissen reden, die Grunderkenntnis lautet, dass die Idee vom ersten Moment an völlig idiotisch war und das Ergebnis so miserabel geworden ist, wie es bei New Economy Dropouts häufig ist. Es ist ja nicht so, dass die grundlos auf die Fresse gefallen sind. Und immer wegen dem gleichen Grundproblem: Es sind Rebellen ohne Markt. Sie wollen etwas Neues, haben aber keinen Peil von dem, was da kommen wird und was gekauft wird.
Nun könnte man sagen, dass Holtzbrinck die paar Millionen Verluste schon verschmerzen kann, denn Frankfurt war ein Markt, in dem man bis dahin als Lokalpresse nicht präsent war und gegen übermächtige Gegner keinen Ruf zu verlieren hatte. Also alles halb so schlimm, es ging ja um die Leserschaft der anderen. Man könnte jetzt sagen, auch ein Vollversager kriegt noch zwei Monate, bis man ihn stillschweigend entsorgt. War halt ein Versuch, war nicht gut, nächstes Spiel, neues Glück.
Aber dass Holtzbrinck mit "Business News" jetzt mit der Mannschaft, die es erwiesenermassen nicht geschafft hat, mit dem selben Macher an der Spitze nach Berlin geht, ausgerechnet in den insolventen Slum, um dort wieder eine 50-Cent-Ramschzeitung für Wirtschaft zu machen, diesmal aber das eigene Kernpublikum ins Visier nimmt, das Handelsblatt liest und gleichzeitig das Handelsblatt für die Ramschpostille inhaltlich ausnimmt, dass man diesen Schaden in Kauf nimmt, solange man der FTD Leser wegnimmt -
Das alles zeigt meines Erachtens, wie verzweifelt man im Hause Holtzbrinck an der Spitze sein muss. Natürlich muss man als Zeitung neue Wege finden, an die Leser und Nutzer zu kommen. Aber dass Ausbeutung, Dumping und Übernahmen noch nicht mal bei müden U-Bahn-Lesern Erfolg haben, hat man bei der News Frankfurt erlebt. Wie das bei einer jungen Zielgruppe mit Interesse an Wirtschaft gelingen soll, die sich sowieso ihre Informationen als Bröckcheninhalte schon längst im Netz holen kann, bleibt das süsse Geheimnis von Leuten, die vermutlich auch nicht wissen, wie man dafür Werbung akquirieren soll. Mal schaun, ob Holtzbrinck dem elenden Gewackel jetzt wieder 20 Monate wie bei News Frankfurt zuschaut.
donalphons, 16:23h
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Mittwoch, 31. Mai 2006
Zielgruppenspezifische Werbeumgebung für PR-Autoren
Fast so schlecht wie manche aufwandsentschädigte Blogeinträge. Gefälschtes Dieckmann, nachgemachtes Jean Remy von Matt, trübe Produktplatzierung.

Ihr seid Blogger.
update: oder ihr seid opelvertreter kommt via wirres.net oder einer erbärmlichen werbewebseite. dann bedaure ich, aber ich habe leider keinen blogartikel zu verkaufen. und ich will auch eure gurkenhobel nicht fahren. ja, schade. sorry, aber für 1200 euro kriegt man halt nur eine rostmühle oder einen felix, wahlweise in ämsieärmlich oder piapiaster. aber wenn ihr schon mal da seid:
EURE AUTOS SIND SO HÄSSLICH WIE EUER MARKETING
Und das heisst was.

Ihr seid Blogger.
update: oder ihr seid opelvertreter kommt via wirres.net oder einer erbärmlichen werbewebseite. dann bedaure ich, aber ich habe leider keinen blogartikel zu verkaufen. und ich will auch eure gurkenhobel nicht fahren. ja, schade. sorry, aber für 1200 euro kriegt man halt nur eine rostmühle oder einen felix, wahlweise in ämsieärmlich oder piapiaster. aber wenn ihr schon mal da seid:
EURE AUTOS SIND SO HÄSSLICH WIE EUER MARKETING
Und das heisst was.
donalphons, 06:34h
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Montag, 29. Mai 2006
Brescia - Berlin
Was die Visconti mit der Berliner Republik zu tun haben, und warum man im Mittelalter mitunter zivilisierter war als heute, findet sich im GT Blog.
donalphons, 12:57h
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