: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 6. November 2005

Literathurenplatt

Beruflich spät Nachts mit dem Literaturblablatt der Landeshauptstadt im Süden auseinandergesetzt. Würgen, Krächzen ob der darin zum Ausdruck kommenden Froindfördereien im Namen des Wanstes und des Hirnficks. Unerträglich, die Anhäufung von Kleingeistern und Wiederkäuern nicht existierender Ansprüche. Popvergreisung an allen Ecken und Entenärschen, öffentlich geförderte Programme zum Einfangen des Progressiven mit vielen Rückblicken auf die zur Strecke gebrachten Fortschreiter, abgeknallt beim Tanzen aus der Reihe hier in dieser Stadt. Schundfunk-Gebrabbel, Indiekitsch, local heroes die es immer bleiben werden, Netzwerker mit gross gedruckten 121-Seiten-Nichtigkeiten, belanglos, dumm, nach Bedeutung und Kunstbegriffen und SZBR-Crossmarketing stinkend. Mitunter verlauster Berlinabfall, teuer importiert und zurückgeschickt.

Man sagt, die Person auf dem Kulturverhinderungsreferat wolle das Literaturblatt ausknipsen, kostet nur Geld, für das frau Medienprestigetralala mit alten renommierten Bekannten besser durchführen könnte, zum Ruhm der Zukunftstauglichkeit des Biederblödsinns, abgestempelt "Weltquaklität" vom ZKM und Linz. Genau so erbärmliche öffentliche Klöten heraushängen lassen wie im Literaturblatt vorgestellt, nur nicht so publik vielleicht und vor erlesenem Publikum. Keine schlechte Idee, die schriftschmierenden Sackwarzen der Stadt dergestalt kostensparend vor den Augen der Öffentlichkeit auszubrennen.

... link (3 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 2. November 2005

Überhaupt München

Die letzten 20 Monate war ich zwar alle 3, 4 Wochen in meiner alten Heimat, aber meist nur kurz und ohne viel Zeit zum Rumlaufen. Eine Stadt erkundet man am besten zu Fuss, und erst letztes Wochenende bin ich wirklich lang und weit durch das Herzstück der früheren Munich Area gelaufen. Und da hat sich was getan. Wenig Gutes, allerdings.

München war immer der Meinung, mit dem Rest des Landes nichts zu tun zu haben. Nirgends wird milder untergegangen, nirgends stirbt es sich schöner, nirgends gibt es bessere Chancen und mehr Leute, die irgendwas machen können, wenn man den Firmenporsche gegen das Fahrrad eintauschen musste. Das war einmal. Heute ist das anders. Inzwischen hat sich doch weitgehend die Erkenntnis breit gemacht, dass sich München nicht vom Rest abkoppeln kann.



Mag sein, dass die Stadt immer noch stabil und solide dasteht. Es ist nichts schlechter geworden. Aber das war nicht das Versprechen. München kannte seit den 60er Jahren nur einen Weg, nach oben. Immer mehr, immer besser als alle anderen. Und so richtig knallen sollte es 1998, 99, 2000, und hätte es nicht mehrfach richtig geknallt, New Economy und 9eleven, dann wäre München heute in dem Erfolgstaumel eines Gargantua, einer Illusion, die heute unfassbar falsch und abgeschmackt erscheint. 2005, Mitte des Jahrzehnts, also jetzt und heute werden wir sehen, dass sich das Internet vollkommen durchgesetzt hat, es wird kein normales Fernsehen mehr geben und nur noch Omas werden in Geschäften einkaufen, das war die Planung.

2005 ist das dritte Jahr in Folge Stagnation. Stagnation bedeutet im internationalen Wettbewerb Rückschritt, hat man früher gesagt, heute hält man lieber die Klappe und richtet sich ein in der Mittelmässigkeit. Und ist froh, dass es die anderen, Köln, Berlin, Hamburg noch übler erwischt. Aber angesichts der ausgebliebenen goldenen Zeitalter ist das ein schwacher Trost. München ist immer noch sauber, aber innerlich, an wenigen Sympthomen erkennbar, gebrochen.

... link (4 Kommentare)   ... comment


Satz für die Ewigkeit

"Sie werden es nicht!" Schröder könnte letztlich recht behalten.

... link (31 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 1. November 2005

Vor etwas mehr als drei Jahren

war ich ein wenig spät dran. Ich hatte nach einem leicht psychodelischen Abend, der der letzte mit einer bestimmten Person werden sollte, verschlafen. Ihr Photo vom Wahlabend im Kreisverwaltungsreferat hat sie nie gesehen. Sie schickte mir eine SMS, die in eine andere Richtung wies, als es letztendlich gehen sollte, und ich sprang auf und machte mich auf den Weg zur CSU-Zentrale. Die Grünen-Plakate am Königsplatz hatte die Parteijungend mit "Willkommen daheim, Edmund" überklebt, und hinter mir kam er auch schon, in seinem schwarzen Limousinenkonvoi. Ich konnte gerade noch das Rad an der Hecke neben der Einfahrt zur Zentrale abstellen, da stieg er auch schon aus. Mit einem Gesichtsausdruck, den ich nie vergessen werde; nicht aus Bosheit oder Häme, sondern weil ich ihn da zum ersten Mal in der Öffentlichkeit privat sah. Gefasst, aber innerlich gebrochen.

Ich denke, es war diese Fahrt, dieser Moment vor der Meute daheim, im Kernland, die der ausschlaggebende Grund dafür sind, dass Edmund Stoiber auch diesmal in Bayern bleibt. Vielleicht ist es ganz gut so, für ihn. Schade, eigentlich; ich hätte dem Merkel den Stoiber als Minister gewünscht.
und die rechte bagage wird auch das nicht dazu bringen, endlich in ihr geleastes nuttenflitscherl zu steigen und in die schweiz abzuhauen, um dort zu blochern, statt dessen werden sie jetzt wieder schwampeln

... link (32 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 29. Oktober 2005

Munich Area Deal, Medientage aufm Weg zum Klo

He Mann, auch wieder da? Nich mehr in Berlin? He, super dass ich Dich treff, sag mal: Kennste jemand, dern Praktikum machen will? Wir haben da ein neues Projekt, das wirft noch nicht viel ab, ist gerade erst gelauncht, da können wir uns keine Kosten leisten, muss alles refinanziert werden, weil ohne Investor und so. Aber ein bisschen was könn wir ihm schon geben, vor allem wird er dann im Impressum genannt mit Mail und so, als Coder, Winwin und so. Weil, wenn das durch die Decke geht, und danach schauts gerade aus Mann, dann ist das eine Bombensache für den und er könnte dann auch voll einsteigen und beteiligt werden, Vorraussetzung ist aber 6 Monate Coden, Warten und Datenbanken, nebenbei auch was Content, klar kann man das auch irgendwie journalistisch labeln, wie er es auf dem Zeignis braucht, also, wenn Du einen Absolventen kennst, der gerade nichts hat, hier ist meine Kart - ne, das ist die von der Firma, hier, das ist die private, ruf durch, und vielleicht treffen wir uns auch einfach mal so, es tut sich was bei uns draussen, wir haben da noch grössere Pläne für was Neues, falls die wirklich die ganze Chose in die Spree kippen, Du verstehst, da brauchen wir auch ein paar Kontakte in andere Szenen rein, du kennst doch den F*** und den K***, vielleicht können wir da was zusammen machen, also Ciao.

Kurz: Bei Pro7/Sat1 verlassen manche Kleinnager das mutmasslich nach Berlin segelnde Schiff und wollen sich kostenlos kleine Ruderboote zimmern lassen, gern auch mit finanzieller Unterstützung ohne eigenes Risiko. Tags: Tags, Podcasts, Vlogs, Blogs, Location based, User generated Content on Demand.

... link (61 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 29. Oktober 2005

Die Munich Area leuchtete

Es sind diese Abende, an denen man an das Gute im menschen in dieser Stadt glauben möchte -



hätte einen nicht heute einer doppelt angehupt, weil man auf dem Bürgersteig vor einer Garageneinfahrt stand und ihn, der da reinwollte, gerade nicht beachtete, weil man damit beschäftigt war, einem Bettler, wie es das Gesetz gerade an einem Freitag vorschreibt, etwas zu geben. Das kann die alte Sau im Mercedes nicht übersehen haben. Vielleicht war das heute sein letztes Abendrot, dann könnte ich damit leben, irgendwie.

... link (4 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 23. Oktober 2005

Durch den bunten Blätterwald

führt die Strasse über sanfte Hügelkuppen, darüber blauer Himmel und Wolken, das Land atmet Ruhe und Beschaulichkeit, fast könnte man es mögen, denn da unten kommt ein Dorf und in dem Dorf gibt es ein wunderbares Wirtshaus, berühmt für seinen Spargel im Frühjahr und seine Apfelpezialitäten im Herbst, da



stellt jemand ein Schild in die Landschaft, das mit 2 mühsam gepinselten Worten alles sagt, was man über Bayern und seine Risiken und Nebenwirkungen wissen muss.

... link (12 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 18. Oktober 2005

Hoch & geschlossen

Allerdings vorerst wohl nur kurzfristig, will man, durch entsprechende Erfahrungen und stundenlange Fahrten zu nicht mehr existenten Antiquitätenläden gewitzt geworden, dem Zettel an der Tür glauben.



Sollte man auch - wenn es zu Ende geht, ist meist auch kein Geld für den Strom mehr da. Little Hint: Bei dem Top links wäre ich nicht nur als alter DCT-Veteran auch für hochgeschlossen zu erwärmen.

... link (2 Kommentare)   ... comment


Neu in Don Alphonsos kleinem Watschenwäldchen:

Die Minsterdebatte! Nachdem einige ja schon vorgeprescht sind und off topic die mininkontinenten Krampfaderngeschwader debattieren, darf das auch hier geschehen. Sind 7 bei einer Nanny abgeladene Blagen im Herrenhaus der richtige Erfahrungsschatz für alleinerziehende Mütter im Wedding? Was will denn der Herr Schäuble in einem Ressort, das sich gegen Korruption betätigt - ausser vielleicht nochmal Bürobesuch mit Umschlägen? Und welche Irrsinnsprojekte im Bereich NE zettelt der einschlägig vorbeschriebene Ähde an? Zumal ich sowieso eigentlich nicht da bin - da ist was mit einer gewissen Fischer2.0-Person, ich bitte in dem Punkt also um Zurückhaltung, nicht dass der Pressereferent mich killt.

... link (6 Kommentare)   ... comment



: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 16. Oktober 2005

History goes in Circles

and all perfect circles go in spirals, losing one cycle when spinning. Am 19. Oktober ist die Lesung im "Lass uns Freunde bleiben". Zufall, aber irgendwo auch beängstigend. Wie in einem drittklassigen symbolistischen Roman.

... link (4 Kommentare)   ... comment