Vor etwas mehr als drei Jahren

war ich ein wenig spät dran. Ich hatte nach einem leicht psychodelischen Abend, der der letzte mit einer bestimmten Person werden sollte, verschlafen. Ihr Photo vom Wahlabend im Kreisverwaltungsreferat hat sie nie gesehen. Sie schickte mir eine SMS, die in eine andere Richtung wies, als es letztendlich gehen sollte, und ich sprang auf und machte mich auf den Weg zur CSU-Zentrale. Die Grünen-Plakate am Königsplatz hatte die Parteijungend mit "Willkommen daheim, Edmund" überklebt, und hinter mir kam er auch schon, in seinem schwarzen Limousinenkonvoi. Ich konnte gerade noch das Rad an der Hecke neben der Einfahrt zur Zentrale abstellen, da stieg er auch schon aus. Mit einem Gesichtsausdruck, den ich nie vergessen werde; nicht aus Bosheit oder Häme, sondern weil ich ihn da zum ersten Mal in der Öffentlichkeit privat sah. Gefasst, aber innerlich gebrochen.

Ich denke, es war diese Fahrt, dieser Moment vor der Meute daheim, im Kernland, die der ausschlaggebende Grund dafür sind, dass Edmund Stoiber auch diesmal in Bayern bleibt. Vielleicht ist es ganz gut so, für ihn. Schade, eigentlich; ich hätte dem Merkel den Stoiber als Minister gewünscht.
und die rechte bagage wird auch das nicht dazu bringen, endlich in ihr geleastes nuttenflitscherl zu steigen und in die schweiz abzuhauen, um dort zu blochern, statt dessen werden sie jetzt wieder schwampeln

Dienstag, 1. November 2005, 14:46, von donalphons | |comment

 
Und wie ist der neuerliche Rückzug des Edmund Stoiber nach Bayern nun zu interpretieren? Als zweites Versagen? Als endgültiger Beweis seiner Charakterlosigkeit? Feigheit?

Eines steht wohl fest: auf Bundesebene wird dieser Mann keine Rolle mehr spielen (können/wollen).

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Wollen schon. Bei jedem Ding, das ohne ihn läuft. Ich bin versucht, den Begriff "tragische Person" zu verwenden - einer, der alle Möglichkeiten hatte und dennoch in der dritten Reihe bleiben musste.

Wobei ich mich schon auch frage, ob es Münte allein war, oder nicht doch ein grosser Teil der Ärger um das Amt und Seehofer. Oder es ist einfach nur schlau genug, Merkel die Scheisse allein ausbaden zu lassen und dann als Retter in der Not aufzutauchen, den er als Verhandlungsführer nicht geben könnte. Wieso sagt eigentlich keiner, dass niemand im Moment mehr in der Krise ist als das Merkel?

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Weil man genau das von Merkel erwartet hat: Sie kann es nicht.

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Jetzt müsste es aber erst mal was geben, was sie nicht können kann. ;-)

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Was sie auf keinen Fall können kann ist: mit den Gelben ins Bett steigen. Zumindest so, dass hinten was bei raus kommt.

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Da gehört schon jede Menge selektive Wahrnehmung dazu, jetzt die große Merkel-Krise zu sehen, während sich die SPD grad selber zerlegt.

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Auf jeden fall warte ich jetzt auf Volkerys oder Malzahns Artikel über die grosse Krise der CSU. Denn die gibt es jetzt. Hier in bayern waren alle längst froh, dass es weg ist. Und die CSU hat ein miserables Blild während der letzten Wochen abgeliefert; ich denke nicht, dass die im Moment auf über 45% kommen würden, so wie sich die aufgeführt haben. Dagegen waren Münte und Nahles ein lockeres Pärchen.

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Selektive Wahrnehmung? Die ist ja wohl eher bei den Kollegen Volkery und Malzahn angesiedelt.

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Als alter Genosse ist das doch nur ein Ruckler, ich bitte Dich: Da hatten wir den Engholm, falls sich noch jemand an den kleinen Skandal erinnert, wir hatten den Scharping in einer schiefgelaufenen Urabstimmung, wo sich die besseren Leute gegenseitig ausgestochen haben, wir hatten den Lafo in einer kleinen Parteitagsrevo zum falschen Zeitpunkt, der Schröder ging auch nicht freiwillig... historisch gesehen ist das gerade wirklich ein mustergültiger Abgang ohne Folgen.

Ich finde es klasse, dass die SPD jetzt durchgreift und mit innerparteilicher Demokratie reinen Tisch macht. Immer noch besser, als wie die CDU die merkel mit sich rumschleppen. Wenn es dabei bleibt, wird Platzeck der neue kommende Mann. Warum auch nicht. Ich fand den in meiner Berliner zeit jedesmal gut. Kein Schröder, ein wenig schüchtern manchmal, aber nicht das Schlechteste. Und im Gegensatz zu Merkel Westgängig und von der Art her auch im Süden vermittelbar. In vier Wochen sind all die Querelen längst wieder vergessen.

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Hey, wir alle
haben doch unsere blinden Flecken. Ich versteh momentan ehrlich gesagt weder was die einen abziehen noch was die anderen veranstalten.

Die müssen alle aufpassen. Sonst entdeckt das Volk auf einmal, dass es ohne Regierung ja eigentlich gar nicht sooo schlecht geht.

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Ach die... die sind alle ein bisschen plemplem... eine Folge einer Wahl, in der alle verloren haben und es innendrin auch wissen... da kommt es dann halt zu ein paar Panikmassenselbstmorden... die rote Heide geht ja auch... zeit für was Neues.

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Man fragt sich wann du lebst, so viel wie du bloggst.

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Schreiben geht schneller als denken und ist eine Berufskrankheit bei mir. Hat also nichts zu bedeuten. Und was soll man schon tunl, wenn es draussen regnet und man drinnen aufräumen müsste.

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Merkel-Krise
Das sicherste Anzeichen für die Existenz einer Krise ist das Abstreiten derselben: http://www.netzeitung.de/deutschland/365614.html

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Ich bin zwar nicht der Bosbach, aber ich seh´ auch keine Krise der Union. Denn dass der Äh-äh weiterhin den Freistaat beglückt, ist doch für den Rest der Welt nur von Vorteil.

Die Sozen hingegen zeigen mal wieder, dass sie ja gar nicht regieren WOLLEN.
Hatten die linken A*****backen in der SPD nach der Neuwahlankündigung glatt vor Schreck vergessen, wo der Schalter fürs Dauerfeuer auf Schröder ist, so ballern Sie nach der Wahlstarre jetzt denjenigen weg, der Ihnen die gleiche Augenhöhe ermöglicht hatte, obwohl sie aktuell noch nicht mal das Zeug zum Juniorpartner haben. Dilettantenstadel.

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@schallundrauch: Unsinn.

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Um das ein wenig zu vertiefen: Natürlich gewinnt dieser Wechsel keinen Schönheitspreis. Für die SPD. Das überraschende ist aber dass es keine reine SPD-Sache ist, sondern im Kern direkt auf die Merkel zielt - und jetzt den Stoiber erwischt hat, der wiederum selbst von der Merkel die Schnauze voll hat. Die SPD hat nichts mehr zu verlieren, sie hat die Topkröte schon fast schlucken müssen. Im allerübelsten Fall müssen sie jetzt nochmal schlucken, können aber einem verunsicherten Gegner ohne andere Option noch das eine oder andere Zugeständnis abjagen. Beim Streit um die Atomkraft hat die CDU auch die allerletzte Chance vergeigt, mit den Grünen die nächsten 4 Jahre was zu machen. Und wenn, was ich ihm durchaus glaube, Stoibers Verzicht der Merkel und ihrem hinterfotzigen Stil (Glos als verteidigungsminsiter statt Seehofer) zu verdanken ist, dann wird das Amt für merkel eine kurze, schmerzvolle und wenig befriedigende Angelegenheit. Keiner macht das besser als Stoiber.

Merkel brechen die Rückhalte weg, bei der SPD und im eigenen Lager. Das ist wie mit einer einstürzenden Brücke: Wer drauf ist, ist verloren. Eine Brücke kann man reparieren. Einen Menschen nach 100 Meter freiem Fall nicht.

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Gute Analyse. Nur schade, das all die, für die unsere lieben Berufspolitiker am Ende tätig sein sollten, mit herunter fallen.

Hauptsache, man hat irgendwann irgendwie recht gehabt. Das wonnige Gefühl kompensiert für vieles.

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Was mich stets wieder überrascht, ist dieser biologische Haß auf "Linke", besonders dort, wo keine sind.
Man kennt das auch aus dem Osten: Die Ausländerfeindschaft ist dort besonders ausgeprägt, wo es im Ort gar keine Ausländer gibt.

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@ lebemann: das zu glauben hiesse der Bundespolitik grosse Handlungsspielräume zugestehen, die sie aber nicht hat. Am Ende wird es so oder so eine neue Regierung geben, sie wird Fehler machen, wie es die Politik nun mal so macht, aber ob deshalb gleich die Gesellschaft hops geht, wie einige Medien behaupten, die sich jetzt als Beschützer des von ihnen verarschten Wahlvolks aufspielen, das wage ich zu bezweifeln.

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Quatsch mit Handlungsspielräumen.

Du hast recht, die sind ohnehin nicht vorhanden. Worauf ich hinauswollte ist dieses latente Gefühl von Ekel dass sich bei mir zunehmend beit macht wenn ich die Namen schon lesen muß

Jedoch ließen sich für die Bundespolitiker durchaus Dinge unterlassen, die landesweit extrem hinderlich sind, ich denke da insbesondere an das bananenrepubik-mäßige Erlaßwesen des Finanzministeriums im Steuerrecht. Hier ließen sich durchaus schnell viel Behinderungen abbauen die tatsächlich schädlich sind - Bundespolitik eben, mit einem Federstrich und ohne Mehrheitsbeschaffung.

Nur ist dies Feld für den durchschnittlichen Journalisten, der seinem CvD mit Wordbites kommen muß, ein wenig zu komplex. Es muß da schon Kopfpauschale v. Bürgerversicherung sein.

Und das die Gesellschaft offenbar unabhängig vom Gezänk auf dem Affenfelsen Berlin auf ihren parallelen Schienensträngen recht ordentlich und ungerührt weiter fährt, bestätigt sich jeden Tag mehr.

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Ich seh das nicht ganz so rosig. Mit Münte und Stoiber (und damit auch Seehofer) hat das Merkel nun ihre gefährlichsten Wiedersacher aud dem Weg. Zwar nicht geräumt aber wichtig ist schließlich was hinten raus kommt.
Und überdies sehe ich noch lange kein Frieden bei der SPD. Schröders Weggang hat eine enome Machtlücke hinterlassen, die ohne Müntefering noch weiter aufklafft. Da werden wir noch ne Menge Beißereien erleben.
Klar, beide, Union und SPD sind gerade nicht besonders aufgestellt. Aber am aller besten ist es noch der CDU-Teil um Merkel.

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Nun, ich habe die Entscheidung für den Wechsel ins berliner Vakuum nie für richtig gehalten. Wer in einer Müllhalde lebt, denkt wenig darüber nach, was er in seiner nachbarschaft zertrümmert. Schlimmer als die Parteien sind da aber die diversen Stiftungen und Medien, die in Berlin wirklich jede gefühl für die Realität verloren haben und sich in reinen Klientelzirkeln eine passende Gesellschaft zurechtdefinieren. Der Feind sitzt nicht in den Folkloregruppen der Parteien, er sitzt in der B´mannstiftung, bei Politik Digital, im Linden beim Afterwork in Pink. Und über diese Zirkel liest man so wenig, man glaubt es kaum.

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Wie sagt der Kaiser: Schau'n mer mal... (mit Deppenapostroph)

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noergler=Statler?
Ich kenne nur wenige, die statt "Hass" "Haß" schreiben. Was will der Depp hier unter Pseudonym? Warum traut sich der "nuttenflitscherl"-Fahrer nicht unter seinem echten Pseudonym zu schreiben?

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naa, ganz sicher nicht. Ein Missverständnis, glaub mir.

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Danke, Don.
@ nixxon: Der "noergler" war ich schon zu DotComTod-Zeiten; bereits da war ich unreformierbarer Altschreiber.
Und schau mal auf den Inhalt: Würde Statler von einem "biologischen Haß auf 'Linke'" sprechen, da er ihn doch selber hat?

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nixxon mit Beißreflex? Haß ist immer ein schlechter Ratgeber. Und noergler hat recht: Besonders dort auffällig, wo die Objekte nur in der abstrusen Imagination existieren.

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excusés-moi s'il vous plait... :-)

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Alles OK :-)

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na dann... sind wir hier zivilierter als Nahles und Münte. Heisst zum Glück nicht viel.

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I wüi wieda haam
fühl mi da so alaans
brauch ka große Wööd
I wüi haam nach Fürstenfeld

Was für Flaschen...

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