Dienstag, 26. Juni 2007
Real Life 25.06.07 - Beratungseinheit
Wir sollten den Wagen zumachen.
...
Ich mein, es regnet.
...
Da vorne ist es schon schwarz
...
Sollten wir nicht...
Nein, wir sollten nicht. Solange ich 60 oder schneller fahre, wird es hier drin nicht nass, und da vorne wird es heller.
Ahhhh, eine Ampel!
Hier, nimm den Schirm, du Weichei. Was haben Haifische gegen Wasser?
Das ist Süsswasser, und ich muss nachher referieren!
Jetzt reg dich ab, es ist schon grün.
Aahhahaahhh, Spritzwasser!
Tropfen. Pah!
WÄÄÄHHHH!
Sorry, aber so ein Bus zieht immer Wasserfahnen nach sich, ich gehe da schon automatisch tiefer.
Kalt!
Im Handschuhfach sind warme Handschuhe und eine Mütze.
Das ist kein Spass mehr.
Do wolltest offen fahren, wir fahren offen, und das gehört dazu. So stark, wie es jetzt regnet, werden wir plitschnass, wenn ich anhalte und das Verdeck schliesse.
Da vorn! Eine Brücke!
Nein. Keine Zeit.
Bitte!
Nö. Du hast ja nachher auch keine Zeit, dich um mein Problem zu kümmern.
OK, OK, ich schau es mir nachher an, aber jetzt mach endlich dieses verdammte Ding zu!
Gerne.
(Brems. Aussteig. Dachschliess.)
Ahhhhh. Wo ist hier die Heizung?
Da. Und ehrlich gesagt, wurde es mir jetzt auch zu nass.
Es geht um einen Riss in einem Mauerwerk durch Fremdverschulden. Keine vage Drohung. Ich drohe nicht.
...
Ich mein, es regnet.
...
Da vorne ist es schon schwarz
...
Sollten wir nicht...
Nein, wir sollten nicht. Solange ich 60 oder schneller fahre, wird es hier drin nicht nass, und da vorne wird es heller.
Ahhhh, eine Ampel!
Hier, nimm den Schirm, du Weichei. Was haben Haifische gegen Wasser?
Das ist Süsswasser, und ich muss nachher referieren!
Jetzt reg dich ab, es ist schon grün.
Aahhahaahhh, Spritzwasser!
Tropfen. Pah!
WÄÄÄHHHH!
Sorry, aber so ein Bus zieht immer Wasserfahnen nach sich, ich gehe da schon automatisch tiefer.
Kalt!
Im Handschuhfach sind warme Handschuhe und eine Mütze.
Das ist kein Spass mehr.
Do wolltest offen fahren, wir fahren offen, und das gehört dazu. So stark, wie es jetzt regnet, werden wir plitschnass, wenn ich anhalte und das Verdeck schliesse.
Da vorn! Eine Brücke!
Nein. Keine Zeit.
Bitte!
Nö. Du hast ja nachher auch keine Zeit, dich um mein Problem zu kümmern.
OK, OK, ich schau es mir nachher an, aber jetzt mach endlich dieses verdammte Ding zu!
Gerne.
(Brems. Aussteig. Dachschliess.)
Ahhhhh. Wo ist hier die Heizung?
Da. Und ehrlich gesagt, wurde es mir jetzt auch zu nass.
Es geht um einen Riss in einem Mauerwerk durch Fremdverschulden. Keine vage Drohung. Ich drohe nicht.
donalphons, 17:12h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 15. Juni 2007
Real Life 14.06.07: Zutaten eines guten Abends
Dieser folgende Nichttext

ist eine bildliche Ergänzung

zu diesem famosen Beitrag.
Ich sage nur guter Abend, weil eigentlich Iris für den perfekten Abend dabei sein wollte, aber leider hat sie sich beim Pflücken ersteren Bildinhalts so kindisch überfressen, dass es ihr schlecht und folglich nicht möglich war, den zweiteren zufüllen betrachten.

ist eine bildliche Ergänzung

zu diesem famosen Beitrag.
Ich sage nur guter Abend, weil eigentlich Iris für den perfekten Abend dabei sein wollte, aber leider hat sie sich beim Pflücken ersteren Bildinhalts so kindisch überfressen, dass es ihr schlecht und folglich nicht möglich war, den zweiteren zu
donalphons, 01:01h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 5. Juni 2007
Real Life 03.06.07 - Rote Schuhe
Kennst Du den, fragt Iris. Susi schüttelt den Kopf. Ne. Nie gesehen. Obwohl, da war doch mal... Stimmt, sagt Iris. Da war was. Es gab mal so einen Typen, der sich zu benehmen wusste. Sagte er zumindest. Susi pflichtet bei: Aber das war, bevor er nach Italien durchgebrannt ist und nichts mehr von sich hat hören lassen.
Lest mein verficktes Blog, ihr blöden Weiber, würdest du gerne antworten, aber du erklärst, warum du keine Zeit für Postkarten hattest: Der Auftrag. Die Eile. Die Begleiterin. Die sie auch hätten sein können, wenn sie sich nicht entschieden hätten, hier zu verrotten. Und ausserdem haben sie dich das letzte Mal versetzt.
Susi jedoch argumentiert, dass auch du sie versetzt hast, denn letzte Woche wäre Gartenparty gewesen, und dafür hattest du auch eine Einladung, die tatsächlich in der ungeöffneten Post unbeachtet blieb. Jede weitere Debatte jedoch wird erstickt von einer Horde um die Ecke biegender alter Schachteln, die ihr nur zu gut kennt, und so schlüpft ihr schnell in die Kirche und okkupiert einen der vordersten Plätze. Du erzählst von Italien und hörst dir den neuesten Tratsch aus der Gesellschaft an, die Mutter der H. hat ihrer Tochter etwa verboten, mit dem jungen M. zusammen zu sein, weil er nicht standesgemäss ist, aber wenn sie wüsste, was früher schon war, wäre es auch egal. Eine Elitesse soll beim Praktikum unter einen stadtbekannten Schwerenöter der Weltfirma geraten sein, da haben wir es wieder, immer die Studenten. Und ausserdem
zieht von rechts die Schwadron der Frauenunion an Euch vorüber, macht eine Kurve und schafft es mangels PAKs im Kirchenraum, in die Bank vor euch einzubrechen. Ihr haltet die Luft an, und du weisst, was die beiden denken: Dss vor ihnen das Schicksal ist, das ihnen Scheidung und promiskuitiver Lebenswandel glücklicherweise verbaut hat. Zumal auch keine von ihnen je die Frisur im Stil halbgerupfter Truthähne ("das trägt man auch in Berlin so!") und billige rote Zweireiher tragen wird. Und dazu lackrote Sandalen und dunkelrote Fussnägel. Die dir sogleich in die Optik geschoben wird, denn das rote Grauen kniet sich hin, als die Musik von KPE Bach anhebt. Und bei all den wirklich feinen Orgelspielereien vermagst du deinen Blick nicht abzuwenden und im Geiste zu vergleichen. Alles hier ist falsch.
Habt ihr DIE Schuhe gesehen, prustet Susi los, als das Geschwader weg ist. Und dann noch das Im-Takt-Gewackel, kreischt Iris, und die Leute fangen an herzuschauen. Ungefickt, nuschelst du, denn du hast noch einen Ruf zu verlieren. Obwohl, da hinten ist Frau T., deren Tochter du... Kein Wunder bei den Schuhen, sagst du laut hinterher.

Früher mal war das Christentum trotz der ihm innewohnenden Dummheit und der totalitären Weltauffassung zumindest nicht so entsetzlich stillos. Sie waren genauso verdorben, hinterhältig und vertrocknet wie heute, die Doppelmoral war immer die gleiche, nichts hat sich geändert, nur der Stil, der ging im vergangenen Jahrhundert auch noch zur Hölle. Früher putzte man sich zur Kirche auf, denn da gab es potenzielle Gelegenheiten für Ehen, Geschäfte und Flirts. Die Heiligenfiguren des Barock haben noch die Haltung, die dem heutigen Klientel fehlt, das da in roten Sandalen und viel Farbe über den Altersriefen in den Zehen weiter zum Konditor watschelt, um sich dort mit zu viel Zucker den letzten verbleibenden Kick zu holen.
Nächsten Sonntag wieder, fragt Susi vor dem bonbonrosanen Portal des zum Konzertsaal umgewidmeten Sakralgebäudes. Leider kann ich nicht, gestehst du. Entgiftungsurlaub nach dem Kirchentag. Durchatmen, wo vor 90 Jahren das Giftgas waberte. Für Gott und Vaterland.
Lest mein verficktes Blog, ihr blöden Weiber, würdest du gerne antworten, aber du erklärst, warum du keine Zeit für Postkarten hattest: Der Auftrag. Die Eile. Die Begleiterin. Die sie auch hätten sein können, wenn sie sich nicht entschieden hätten, hier zu verrotten. Und ausserdem haben sie dich das letzte Mal versetzt.
Susi jedoch argumentiert, dass auch du sie versetzt hast, denn letzte Woche wäre Gartenparty gewesen, und dafür hattest du auch eine Einladung, die tatsächlich in der ungeöffneten Post unbeachtet blieb. Jede weitere Debatte jedoch wird erstickt von einer Horde um die Ecke biegender alter Schachteln, die ihr nur zu gut kennt, und so schlüpft ihr schnell in die Kirche und okkupiert einen der vordersten Plätze. Du erzählst von Italien und hörst dir den neuesten Tratsch aus der Gesellschaft an, die Mutter der H. hat ihrer Tochter etwa verboten, mit dem jungen M. zusammen zu sein, weil er nicht standesgemäss ist, aber wenn sie wüsste, was früher schon war, wäre es auch egal. Eine Elitesse soll beim Praktikum unter einen stadtbekannten Schwerenöter der Weltfirma geraten sein, da haben wir es wieder, immer die Studenten. Und ausserdem
zieht von rechts die Schwadron der Frauenunion an Euch vorüber, macht eine Kurve und schafft es mangels PAKs im Kirchenraum, in die Bank vor euch einzubrechen. Ihr haltet die Luft an, und du weisst, was die beiden denken: Dss vor ihnen das Schicksal ist, das ihnen Scheidung und promiskuitiver Lebenswandel glücklicherweise verbaut hat. Zumal auch keine von ihnen je die Frisur im Stil halbgerupfter Truthähne ("das trägt man auch in Berlin so!") und billige rote Zweireiher tragen wird. Und dazu lackrote Sandalen und dunkelrote Fussnägel. Die dir sogleich in die Optik geschoben wird, denn das rote Grauen kniet sich hin, als die Musik von KPE Bach anhebt. Und bei all den wirklich feinen Orgelspielereien vermagst du deinen Blick nicht abzuwenden und im Geiste zu vergleichen. Alles hier ist falsch.
Habt ihr DIE Schuhe gesehen, prustet Susi los, als das Geschwader weg ist. Und dann noch das Im-Takt-Gewackel, kreischt Iris, und die Leute fangen an herzuschauen. Ungefickt, nuschelst du, denn du hast noch einen Ruf zu verlieren. Obwohl, da hinten ist Frau T., deren Tochter du... Kein Wunder bei den Schuhen, sagst du laut hinterher.

Früher mal war das Christentum trotz der ihm innewohnenden Dummheit und der totalitären Weltauffassung zumindest nicht so entsetzlich stillos. Sie waren genauso verdorben, hinterhältig und vertrocknet wie heute, die Doppelmoral war immer die gleiche, nichts hat sich geändert, nur der Stil, der ging im vergangenen Jahrhundert auch noch zur Hölle. Früher putzte man sich zur Kirche auf, denn da gab es potenzielle Gelegenheiten für Ehen, Geschäfte und Flirts. Die Heiligenfiguren des Barock haben noch die Haltung, die dem heutigen Klientel fehlt, das da in roten Sandalen und viel Farbe über den Altersriefen in den Zehen weiter zum Konditor watschelt, um sich dort mit zu viel Zucker den letzten verbleibenden Kick zu holen.
Nächsten Sonntag wieder, fragt Susi vor dem bonbonrosanen Portal des zum Konzertsaal umgewidmeten Sakralgebäudes. Leider kann ich nicht, gestehst du. Entgiftungsurlaub nach dem Kirchentag. Durchatmen, wo vor 90 Jahren das Giftgas waberte. Für Gott und Vaterland.
donalphons, 15:45h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 1. Juni 2007
Real Life 31.5.2007 - Die Handwerker im Haus
Ja. Ja, ruf mich unter meiner Privatnummer an, ich bin da. Nein, heute nicht im Büro. Nein, ich kann nicht. Ich habe gerade die Handwerker im Haus.
Haifisch 1 lässt den Kugelschreiber mit KPMG-Logo fallen. Draussen rauscht die Isar, die Sonne scheint, aber die Vorhänge im Home Office sind zu, und hier rauscht nur der Beamer vor sich hin. An der Leinwand liest man etwas über Strategien in einem Fall, der Haifische benötigt, um aus einem fernasiatischen Land Gelder zu holen, die dummerweise etwas nachlässig an Subunternehmer gegeben wurden, und die Tricks, mit denen man beweisen will, dass diese wiederum mit Deutschen zusammenhängen, die man hierzulande aus Büros pfänden könnte, die ähnlich gestaltet, aber nicht so schön gelegen sind wie das hier. Der Besitzer verlässt den Raum und schliesst die Tür. Du sagst nichts. Keiner sagt etwas. Kann durchaus sein, dass er schlecht sagen konnte, er baldowere gerade mit ein paar juristischen Knochenbrechern das Arschaufreissen aus. Aber Handwerker?
Gut. Du bist hier der Handwerker. Du könntest beispielsweise auch Stuck an die Decke machen, Regale schleppen oder den Wasserhahn in Ordnung bringen, der hier in der Gästetoilette nicht ganz dicht ist. Allerdings bist auch du hier, weil vor sieben Jahren jemand anderes nicht ganz dicht war. Und tatsächlich streitest du dich auch mitunter wie ein Kesselflicker, wenn es um das Stopfen von Geldlöchern in steuerbegünstigten Kapitalanlagen und was davon übrig ist geht. Du kannst damit leben. Aber die Haifische beschliessen nach einer halben Stunde, dass sie jetzt genug haben, packen die Notebooks ein und machen mit der Privatsekretärin einen neuen Termin aus, zu dem du gerade in Köln sitzen und einem Haufen mässig gewaschener Evangelen einen Eindruck von Höflichkeit im Internet vermitteln wirst. Aber noch bist du in München.

Und von der Bürohöhle im Lehel, vor der du die Haifische verlässt, über den englischen Garten bis zur Ludwigsstrasse entfaltet diese Stadt wieder ihre ganze sagenhafte Pracht. Selbst mit all dem Erlebten hinter dir, mit alln dieser typischen Art, mit der hier das geld gemacht, gehortet und verteilt wird, das die Grundlage für diese Welt ist - ist München immer noch die schönste Grossstadt Europas. Weil es so wenig Elend gibt, weil das Problem des Boulevards die Geschäftsmieten von 260 Euro pro m² sind, und weil das Riva, das sich in seiner erbärmlichen Kälte in den Räumen des ehemaligen La Boheme breit gemacht hat, so wunderbar leer bleibt, während alle anderen Cafes voller schöner, sauberer Menschen sind. Und nirgendwo ein eine Ansammlung von Notebooks steht, die das urbane Pennertum verkündet. Und das Licht. Und das Blau des Himmels. München eben. Die Stadt wird immer die Kraft haben, in Minuten all das wegzuwischen, was sie einem seit Jahren stets aufs neue vergällt.
Und so fährst du durch deine alte Strasse, und denkst, dass alles prima ist und man hier durchaus wieder leben könnte, vielleicht ein Zimmer mehr und ein Platz in der Tiefgarage, jeden Tag in das Antiquariat und nachher in das nächste Cafe, das nun mal das Tresznjewski ist, auf das du zurollst. An der Ecke zur Barer Strasse macht sich eine blonde Bedienung an einer Champagnerflasche zu schaffen, und rechts und links davon sitzt ein Paar, sehr blond, sehr München, wie aus einem Roman.

Wie aus deinem Roman, genau genommen. So wie du, früher. Damals in den Zeiten der einzigartigen Munich Area, und als sie anstossen, da kommt es alles wieder hoch, diese schwarze Galle wie aus einer nie verheilenden Entzündung, es wird nie vorbei sein, sie können nichts dafür, vielleicht sind sie auch gar nicht mehr so wie damals, aber am liebsten würdest du aussteigen und ihnen wie damals, aber es ist egal
und sie werden nicht wissen, was dann mit ihnen geschieht
denn sie haben die Gnade des nicht Wissens
wie alle in dieser Stadt, die am Fortbestand des Goldenen Zeitalters werkeln
und statt dessen nimmst du die Kamera, sagst dir, dass sie das gleiche Recht darauf haben so zu sein, wie du warst, und erst, als du wieder an der Donau bist, rufst du bei Haifisch 2 an und sagst, dass du heute abend doch nicht kannst, du schickst den Krempel dann morgen vormittag, schönes Wochenende auch, und sie sollen mal wieder raus zum See fahren, das tut ihnen sicher auch mal wieder gut.
Haifisch 1 lässt den Kugelschreiber mit KPMG-Logo fallen. Draussen rauscht die Isar, die Sonne scheint, aber die Vorhänge im Home Office sind zu, und hier rauscht nur der Beamer vor sich hin. An der Leinwand liest man etwas über Strategien in einem Fall, der Haifische benötigt, um aus einem fernasiatischen Land Gelder zu holen, die dummerweise etwas nachlässig an Subunternehmer gegeben wurden, und die Tricks, mit denen man beweisen will, dass diese wiederum mit Deutschen zusammenhängen, die man hierzulande aus Büros pfänden könnte, die ähnlich gestaltet, aber nicht so schön gelegen sind wie das hier. Der Besitzer verlässt den Raum und schliesst die Tür. Du sagst nichts. Keiner sagt etwas. Kann durchaus sein, dass er schlecht sagen konnte, er baldowere gerade mit ein paar juristischen Knochenbrechern das Arschaufreissen aus. Aber Handwerker?
Gut. Du bist hier der Handwerker. Du könntest beispielsweise auch Stuck an die Decke machen, Regale schleppen oder den Wasserhahn in Ordnung bringen, der hier in der Gästetoilette nicht ganz dicht ist. Allerdings bist auch du hier, weil vor sieben Jahren jemand anderes nicht ganz dicht war. Und tatsächlich streitest du dich auch mitunter wie ein Kesselflicker, wenn es um das Stopfen von Geldlöchern in steuerbegünstigten Kapitalanlagen und was davon übrig ist geht. Du kannst damit leben. Aber die Haifische beschliessen nach einer halben Stunde, dass sie jetzt genug haben, packen die Notebooks ein und machen mit der Privatsekretärin einen neuen Termin aus, zu dem du gerade in Köln sitzen und einem Haufen mässig gewaschener Evangelen einen Eindruck von Höflichkeit im Internet vermitteln wirst. Aber noch bist du in München.

Und von der Bürohöhle im Lehel, vor der du die Haifische verlässt, über den englischen Garten bis zur Ludwigsstrasse entfaltet diese Stadt wieder ihre ganze sagenhafte Pracht. Selbst mit all dem Erlebten hinter dir, mit alln dieser typischen Art, mit der hier das geld gemacht, gehortet und verteilt wird, das die Grundlage für diese Welt ist - ist München immer noch die schönste Grossstadt Europas. Weil es so wenig Elend gibt, weil das Problem des Boulevards die Geschäftsmieten von 260 Euro pro m² sind, und weil das Riva, das sich in seiner erbärmlichen Kälte in den Räumen des ehemaligen La Boheme breit gemacht hat, so wunderbar leer bleibt, während alle anderen Cafes voller schöner, sauberer Menschen sind. Und nirgendwo ein eine Ansammlung von Notebooks steht, die das urbane Pennertum verkündet. Und das Licht. Und das Blau des Himmels. München eben. Die Stadt wird immer die Kraft haben, in Minuten all das wegzuwischen, was sie einem seit Jahren stets aufs neue vergällt.
Und so fährst du durch deine alte Strasse, und denkst, dass alles prima ist und man hier durchaus wieder leben könnte, vielleicht ein Zimmer mehr und ein Platz in der Tiefgarage, jeden Tag in das Antiquariat und nachher in das nächste Cafe, das nun mal das Tresznjewski ist, auf das du zurollst. An der Ecke zur Barer Strasse macht sich eine blonde Bedienung an einer Champagnerflasche zu schaffen, und rechts und links davon sitzt ein Paar, sehr blond, sehr München, wie aus einem Roman.

Wie aus deinem Roman, genau genommen. So wie du, früher. Damals in den Zeiten der einzigartigen Munich Area, und als sie anstossen, da kommt es alles wieder hoch, diese schwarze Galle wie aus einer nie verheilenden Entzündung, es wird nie vorbei sein, sie können nichts dafür, vielleicht sind sie auch gar nicht mehr so wie damals, aber am liebsten würdest du aussteigen und ihnen wie damals, aber es ist egal
und sie werden nicht wissen, was dann mit ihnen geschieht
denn sie haben die Gnade des nicht Wissens
wie alle in dieser Stadt, die am Fortbestand des Goldenen Zeitalters werkeln
und statt dessen nimmst du die Kamera, sagst dir, dass sie das gleiche Recht darauf haben so zu sein, wie du warst, und erst, als du wieder an der Donau bist, rufst du bei Haifisch 2 an und sagst, dass du heute abend doch nicht kannst, du schickst den Krempel dann morgen vormittag, schönes Wochenende auch, und sie sollen mal wieder raus zum See fahren, das tut ihnen sicher auch mal wieder gut.
donalphons, 16:45h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 22. April 2007
Real Life 21.04.07 - Kekse in Ligurien
Du Ärmster, sagt Susi mit einem Tonfall, der nahelegt, dass ihr Mitgefühl fast so gross ist wie mit einer ertrinkenden Fliege und weitaus geringer als mit dem Mann von Iris. Den wiederum hat sich, zu Ostern munkelt man, seine Tippse gekrallt. Fast so schön wie in der Telenovela. Nur mit dem kleinen Unterschied, dass Iris keinerlei Anzeichen von Eifersucht zeigt. Einen Manager im Familienunternehmen, der mit der Sekretärin ins Bett steigt, kann man nicht mal mehr als Ex-Mann ernst nehmen. Jedenfalls ist keine Regung hinter den grossen, dunklen Gläsern der Sonnenbrille zu erkennen. Die sich hier vor dem Cafe auch empfiehlt, so, wie der Sommer hereingebrochen ist.
Eine Taube marschiert an den Stühlen vorbei, begutachtet ein Stück Essensabfall von mehreren Seiten, kommt zum Entschluss, dass es das nicht gewesen sein kann, und geht weiter auf der Suche nach was Besserem. So ist das. Man darf nicht alles sofort nehmem, man muss auch mal nein sagen können. Wie Susi. Und sich dann darüber beschweren, dass sich kein Mann um sie kümmert. Aber mit dem "Du Ärmster" hat sie dein Angebot ausgeschlagen, den Beifahrersitz zu zieren. Und Iris hat ohnehin keine Zeit.
Du verweist darauf, dass eine Nacht mit Bassani mit Blick auf den See oder das Meer auch sehr nett sein kann, besonders, wenn es dann nördlich des Brenners regnet und in verona 27 Grad vorhergesagt sind. Teuer ist das Reisen natürlich, drei neue kurzärmlige Hemden, Bücher, dann in Italien noch dünne Autohandschuhe und Schuhe, Schuhe, Schuhe, da ist Mitleid schon angebracht. Die Zahnschmerztabletten, 4 Packungen Hustenbonbons und das Atemspray, Dinge, die man als Roadsterfahrer auf langen Strecken gewohnheitsmässig einpackt wie Journalist den Umschlag mit der Bestechung, verschweigst du natürlich. Zumal in der Erinnerung nur der Fahrtwind bleibt, das Ziehen im Nerv jedoch vergessen ist. Es sei denn, der Spass endet mit einer Kieferendzündung bei dem Arzt am Gardasee, von dem Frau W. bis heute ein Lied zu singen weiss. Dieser spezielle Urlaub war ohnehin traumatisch, mit schlechtem Wetter und einer marodierenden kleinen Schwes...
Dir fällt bei der Gelegenheit wieder ein, woher und warum du Susi kennst. Susi war eine Freundin deiner kleinen Schwester, und mit 17 beschlossen beide, dass es Zeit sei, die ligurische Küste zu erkunden. Bei der Gelegenheit, so die Version der kleinen Schwester, liess sich Susi von ein paar Italienern aufgabeln, die dann mit ihnen auf einen Berg fuhren, sie mit Wein und Keksen namens "Morbide" abfüllten, worauf Susi zusammen mit der Fahrerei das grosse Kotzen bekam, bevor das passieren konnte, was die Italiener im Sinn hatten. Woraufhin die Kerle davonbrausten, deine kleine Schwester dann sehr wütend zum nächsten Telefonautomaten über viele Kehren im Tal unten ging und daheim anrief, um ihre Freundschaft mit der Susi da zu kündigen, und jetzt wollte sie abgeholt werden. So bist du damals das erste mal in deinem Leben hinter dem Steuer des grünen Audi 100 deiner Mutter an die ligurische Küste gefahren. Und wieder zurück, und hinten lag Susi mit den Tüten.
Ich werde euch beide vermissen, es wäre schön mit euch in den Gärten Ferraras, sagst du, zahlst für alle, und machst dich auf den Weg, während Susi noch zwei Ramazotti bestellt. Ohne Kekse.
Eine Taube marschiert an den Stühlen vorbei, begutachtet ein Stück Essensabfall von mehreren Seiten, kommt zum Entschluss, dass es das nicht gewesen sein kann, und geht weiter auf der Suche nach was Besserem. So ist das. Man darf nicht alles sofort nehmem, man muss auch mal nein sagen können. Wie Susi. Und sich dann darüber beschweren, dass sich kein Mann um sie kümmert. Aber mit dem "Du Ärmster" hat sie dein Angebot ausgeschlagen, den Beifahrersitz zu zieren. Und Iris hat ohnehin keine Zeit.
Du verweist darauf, dass eine Nacht mit Bassani mit Blick auf den See oder das Meer auch sehr nett sein kann, besonders, wenn es dann nördlich des Brenners regnet und in verona 27 Grad vorhergesagt sind. Teuer ist das Reisen natürlich, drei neue kurzärmlige Hemden, Bücher, dann in Italien noch dünne Autohandschuhe und Schuhe, Schuhe, Schuhe, da ist Mitleid schon angebracht. Die Zahnschmerztabletten, 4 Packungen Hustenbonbons und das Atemspray, Dinge, die man als Roadsterfahrer auf langen Strecken gewohnheitsmässig einpackt wie Journalist den Umschlag mit der Bestechung, verschweigst du natürlich. Zumal in der Erinnerung nur der Fahrtwind bleibt, das Ziehen im Nerv jedoch vergessen ist. Es sei denn, der Spass endet mit einer Kieferendzündung bei dem Arzt am Gardasee, von dem Frau W. bis heute ein Lied zu singen weiss. Dieser spezielle Urlaub war ohnehin traumatisch, mit schlechtem Wetter und einer marodierenden kleinen Schwes...
Dir fällt bei der Gelegenheit wieder ein, woher und warum du Susi kennst. Susi war eine Freundin deiner kleinen Schwester, und mit 17 beschlossen beide, dass es Zeit sei, die ligurische Küste zu erkunden. Bei der Gelegenheit, so die Version der kleinen Schwester, liess sich Susi von ein paar Italienern aufgabeln, die dann mit ihnen auf einen Berg fuhren, sie mit Wein und Keksen namens "Morbide" abfüllten, worauf Susi zusammen mit der Fahrerei das grosse Kotzen bekam, bevor das passieren konnte, was die Italiener im Sinn hatten. Woraufhin die Kerle davonbrausten, deine kleine Schwester dann sehr wütend zum nächsten Telefonautomaten über viele Kehren im Tal unten ging und daheim anrief, um ihre Freundschaft mit der Susi da zu kündigen, und jetzt wollte sie abgeholt werden. So bist du damals das erste mal in deinem Leben hinter dem Steuer des grünen Audi 100 deiner Mutter an die ligurische Küste gefahren. Und wieder zurück, und hinten lag Susi mit den Tüten.
Ich werde euch beide vermissen, es wäre schön mit euch in den Gärten Ferraras, sagst du, zahlst für alle, und machst dich auf den Weg, während Susi noch zwei Ramazotti bestellt. Ohne Kekse.
donalphons, 00:04h
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Dienstag, 10. April 2007
Real Life 08.04.07 - aus dem Haifischaquarium
Und dann haben wir den also angerufen, und der war vielleicht unverschämt, der hat gebrüllt, als würden wir ihm die Haut abziehen, wegen der lunpigen 200.000 da. Wenn man Gesellschafter verklagen könnte, wäre das alles so viel einfacher, aber nein, diese Schleimerei bei Leuten, die ohnehin nicht auskommen, die macht mich echt fertig, meinst du, das passt wirklich so mit dem Winkel? Ja? Ich mach mir noch schnell einen Kaffee...
Würdest du bitte weiter aufpassen, dass nichts runterkommt? Nachdem deine Decke schon entgegen der Versprechung ziemlich krumm ist?
Jaja, ich schau gleich, das wird schon nicht in dieser Sekunde..
Aaaaaahhhhh. (Don Alphonso reckt sich auf der zu kurzen Leiter auf die Zehenspitzen, nachdem sein Oberkörper hinaufschnellte, als er dieses charakteristische ssszzzchhh hörte, mit dem sich ablösender Stuck bemerkbar macht - wenn man es schon ein paar Mal gehört hat)
Oh. Ein Glück, dass du es rechtzeitig gefangen hast. Meinst du, du wirst es heute auch noch streichen können?

Nicht wirklich.
Kannst Du dann vielleicht nächste Woche kommen? Wir müssen sowieso nach wegen der Sache mit dem Einkaufszentrum besprechen, und ausserdem könnte der Gang auch ein wenig Stuck vertragen, oder, und Kehstuck sollte hier eigentlich auch sein, so wie bei dir daheim
was meinst du?
ich meine dass du dir auch einen stukkateur leisten könntest
Was?
Nach Italien. OK? Nach Italien gerne.
Würdest du bitte weiter aufpassen, dass nichts runterkommt? Nachdem deine Decke schon entgegen der Versprechung ziemlich krumm ist?
Jaja, ich schau gleich, das wird schon nicht in dieser Sekunde..
Aaaaaahhhhh. (Don Alphonso reckt sich auf der zu kurzen Leiter auf die Zehenspitzen, nachdem sein Oberkörper hinaufschnellte, als er dieses charakteristische ssszzzchhh hörte, mit dem sich ablösender Stuck bemerkbar macht - wenn man es schon ein paar Mal gehört hat)
Oh. Ein Glück, dass du es rechtzeitig gefangen hast. Meinst du, du wirst es heute auch noch streichen können?

Nicht wirklich.
Kannst Du dann vielleicht nächste Woche kommen? Wir müssen sowieso nach wegen der Sache mit dem Einkaufszentrum besprechen, und ausserdem könnte der Gang auch ein wenig Stuck vertragen, oder, und Kehstuck sollte hier eigentlich auch sein, so wie bei dir daheim
was meinst du?
ich meine dass du dir auch einen stukkateur leisten könntest
Was?
Nach Italien. OK? Nach Italien gerne.
donalphons, 12:50h
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Dienstag, 3. April 2007
Real Life 27.03.07 - Tante Gertrud
Vorspiel am Telefon
Hast Du heute tagsüber schon was vor?
Nein, nicht direkt. Wir könnten einen Ausflug machen.
Das, lieber Don, wollte ich dir auch vorschlagen. Wir nehmen deinen Roadster und fahren ins Altmühltal. Abgemacht
Abgemacht.
Und wir jammern auch nicht rum, weil uns mein Paps und meine Mom und Tante Gertrud und ihr Hund voran fahren.
Scchhhh.......
Abgemacht ist abgemacht. Um 12. Sei ein lieber Junge und komm rechtzeitig, und zieh Dir was an, worin du nicht wie ein Zuhälter aus den 20er Jahren aussiehst.
Hör mal, es gibt hier in der Stadt Hunderte von Aufsteigern, die es lieben würden, sich deiner Familie zu präsentieren und sich das braune Gesülz von Tante Gertrud anzuhören, um dann später um deine Hand anzuhalten, wieso ausgerechnet ich?
Dramolett auf dem Berg, nahe Obereichstätt, Director´s Cut
und ich habe verdammt viel geschnitten
Hasso, Hasso komm her, nein, nicht jagen, also und dann hat der doch tatsächlich damals zu meinem Mann gesagt, das müssen sie sich vorstellen, Herr Porcamadonna, sagt der doch, wie war das nochmal, ach so, sagt der doch, äh, Hasso jetzt komm, also, wo war ich, ach so, ja, er werde in die Revision gehen. Obwohl es sonnenklar war. Können sie sich das vorstellen? Die Leute hatten schon damals keinen Respekt mehr vor einem Richter. Da braucht man sich nicht wundern, wenn heute jeder tut, was er will. Früher blieb man zusammen, egal was passierte, heute lassen sie sich scheiden, wie dieser grässliche Mann von Iris, also so ein Halodrie, und der Skandal, nicht wahr, er hätte ihr das Haus lassen sollen und fertig, so hätt sich das gehört, nicht wahr. Hasso, Hasso, wo bleibst du denn, komm her, also...
Irgendwo muss Iris sein, aber offensichtlich ist der gesamte Clan zufrieden, dass sich Tante Gertrud so prima mit dir versteht, obwohl du zweifarbige Budapester trägst - solche hatte ihr Mann nämlich auch mal, damals, als noch nicht jeder Mitglied im Golfclub war. Es ist eine One-Way-Communication, sie sendet, du empfängst, und tief in dir rumort es kräftig. Du könntest viel beitragen, du hast auch eine Meinung, aber die Sonne dämpft das alles, es ist wirklich schön hier ausserhalb von Tante Gertrud, die du mit Mühe davon überzeugen konntest, dass es im Roadster wirklich viel zu zugig ist und ausserdem sonst Hasso komische Dinge im nagelneuen CLS von Iris Papa anstellen würde.
Oh, schaugns, Herr Porcamadonna, da oben, das Kreuz, wir sind angekommen, ist es nicht schön?

Ah, was steht da drauf, Hasso, bleib da, Hasso, hier oben gibt es keine Kaninchen, m Kreuz ist heil, das stimmt, das hat mein Mann auch immer gesagt, und wenn man die gelegenheit hat, dann soll man auch beten, Hasso, HASSO!
Über die freie Fläche rast ein Karnickel die Juranhöhe hinauf, dahinter Hasso, der als alt gewordene Sofatöle keine Chance hat, es aber dennoch versucht, und das ist der einzige Grund, warum dir die Peinlichkeit erspart blieb, keinen zwangsweise kreuzgustelnden Clan inmitten der an sich wirklich schönen Natur ansehen zu müssen, an den sich anzupassen das Gesetz selbst verständlich verbietet.
Nachspiel heute am Telefon
Übrigens hat Tante Gertrud dann noch gemeint, dass dein Auto viel zu gefährlich ist, und meine Eltern sollen mich nicht mehr mitfahren lassen, und ausserdem hat sie es im Gefühl, dass du trotz deiner Manieren nicht der ideale Gatte für mich wärest.
Was machst Du die Woche?
Nichts. Wieso?
Hast Du die Woche mal Lust auf München? Ich habe eine Einladung für den Abend.
Super! Und wo geht es hin?
Lass dich überraschen.
Beiseite: Es ist verteufelt schwer, angemessene Begleitung für ein Sederessen zu finden, mit der einen nicht sofort jeder verkuppeln will.
Was?
Nichts. Zieh Dir was Nettes an.
Hast Du heute tagsüber schon was vor?
Nein, nicht direkt. Wir könnten einen Ausflug machen.
Das, lieber Don, wollte ich dir auch vorschlagen. Wir nehmen deinen Roadster und fahren ins Altmühltal. Abgemacht
Abgemacht.
Und wir jammern auch nicht rum, weil uns mein Paps und meine Mom und Tante Gertrud und ihr Hund voran fahren.
Scchhhh.......
Abgemacht ist abgemacht. Um 12. Sei ein lieber Junge und komm rechtzeitig, und zieh Dir was an, worin du nicht wie ein Zuhälter aus den 20er Jahren aussiehst.
Hör mal, es gibt hier in der Stadt Hunderte von Aufsteigern, die es lieben würden, sich deiner Familie zu präsentieren und sich das braune Gesülz von Tante Gertrud anzuhören, um dann später um deine Hand anzuhalten, wieso ausgerechnet ich?
Dramolett auf dem Berg, nahe Obereichstätt, Director´s Cut
und ich habe verdammt viel geschnitten
Hasso, Hasso komm her, nein, nicht jagen, also und dann hat der doch tatsächlich damals zu meinem Mann gesagt, das müssen sie sich vorstellen, Herr Porcamadonna, sagt der doch, wie war das nochmal, ach so, sagt der doch, äh, Hasso jetzt komm, also, wo war ich, ach so, ja, er werde in die Revision gehen. Obwohl es sonnenklar war. Können sie sich das vorstellen? Die Leute hatten schon damals keinen Respekt mehr vor einem Richter. Da braucht man sich nicht wundern, wenn heute jeder tut, was er will. Früher blieb man zusammen, egal was passierte, heute lassen sie sich scheiden, wie dieser grässliche Mann von Iris, also so ein Halodrie, und der Skandal, nicht wahr, er hätte ihr das Haus lassen sollen und fertig, so hätt sich das gehört, nicht wahr. Hasso, Hasso, wo bleibst du denn, komm her, also...
Irgendwo muss Iris sein, aber offensichtlich ist der gesamte Clan zufrieden, dass sich Tante Gertrud so prima mit dir versteht, obwohl du zweifarbige Budapester trägst - solche hatte ihr Mann nämlich auch mal, damals, als noch nicht jeder Mitglied im Golfclub war. Es ist eine One-Way-Communication, sie sendet, du empfängst, und tief in dir rumort es kräftig. Du könntest viel beitragen, du hast auch eine Meinung, aber die Sonne dämpft das alles, es ist wirklich schön hier ausserhalb von Tante Gertrud, die du mit Mühe davon überzeugen konntest, dass es im Roadster wirklich viel zu zugig ist und ausserdem sonst Hasso komische Dinge im nagelneuen CLS von Iris Papa anstellen würde.
Oh, schaugns, Herr Porcamadonna, da oben, das Kreuz, wir sind angekommen, ist es nicht schön?

Ah, was steht da drauf, Hasso, bleib da, Hasso, hier oben gibt es keine Kaninchen, m Kreuz ist heil, das stimmt, das hat mein Mann auch immer gesagt, und wenn man die gelegenheit hat, dann soll man auch beten, Hasso, HASSO!
Über die freie Fläche rast ein Karnickel die Juranhöhe hinauf, dahinter Hasso, der als alt gewordene Sofatöle keine Chance hat, es aber dennoch versucht, und das ist der einzige Grund, warum dir die Peinlichkeit erspart blieb, keinen zwangsweise kreuzgustelnden Clan inmitten der an sich wirklich schönen Natur ansehen zu müssen, an den sich anzupassen das Gesetz selbst verständlich verbietet.
Nachspiel heute am Telefon
Übrigens hat Tante Gertrud dann noch gemeint, dass dein Auto viel zu gefährlich ist, und meine Eltern sollen mich nicht mehr mitfahren lassen, und ausserdem hat sie es im Gefühl, dass du trotz deiner Manieren nicht der ideale Gatte für mich wärest.
Was machst Du die Woche?
Nichts. Wieso?
Hast Du die Woche mal Lust auf München? Ich habe eine Einladung für den Abend.
Super! Und wo geht es hin?
Lass dich überraschen.
Beiseite: Es ist verteufelt schwer, angemessene Begleitung für ein Sederessen zu finden, mit der einen nicht sofort jeder verkuppeln will.
Was?
Nichts. Zieh Dir was Nettes an.
donalphons, 12:39h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 8. März 2007
Real Life 08.03.07 - Deutsche Elite
Er ist dir schon vor dem Hotel aufgefallen, in dem die Besprechung stattfindet. An der vorletzten Ampel war er neben Dir, und er ist dir aufgefallen, weil Leute mit der Fluppe rechts und Handy links eigentlich keine S-Klasse durch den Verkehr bewegen sollten. Die letzte Ampel vor dem Hotel schaltete dann um auf Gelb, Du hast gebremst, und er drückte seinen Blechberg seelenruhig über die Kreuzung, obwohl es längst rot war. Jetzt sitzt er vorne rechts und will mitreden. Schliesslich ist es sein Geld, das da drin steckt, und weil es sein Geld ist, meint er auch das Recht zu haben, seine Position zu vertreten. Selbst wennn hier diejenigen sind, die er noch nicht bezahlt. Bezahlt hat er eine grosse Kanzlei, die seinen Alleingang in der ersten Instanz in den Sand an der Ostsee gesetzt hat.
Diese Abzocker. Seine Einschätzung der bisherigen Rechtsberater hat er schon im Vorfeld mal kund getan, jetzt sollen es die Haifische richten. Mit Hilfe der anderen Betroffenen. Gemeinsam sind sie stark, aber er hat noch nicht mal bis zum Ende des eigentlichen Vortrags abgewartet, um zu zeigen, dass mit ihm jetzt der neue Leitwolf da ist. Frau G. hat zwar noch mehr Geld drin, aber sie ist erkennbar am Ende, denn sie hat keine Reserven mehr. Und der Herr aus dem Osten, der sein Vermögen mit Billigzähnen zu Vollpreisen gemacht hat und es gerade wieder verschwinden sieht, ist nach dem 2. Herzinfarkt auch nicht mehr der Macher, der er mal war, als er dir vor Äonen in Berlin vorgestellt wurde. Da kam er frisch aus dem Club des Fondchefs und meinte, dass er noch jedes Mal sein Geld bekommen habe. Die Gewissheit ist ihm inzwischen gründlich vergangen.
Der Typ aus der S-Klasse macht seinen dummen Einwurf, den er nicht hätte machen brauchen, wenn er die ganze Zeit da gewesen wäre. Aber hier herrscht Rauchverbot, und deshalb war er draussen, als der Punkt erklärt wurde, von dem er glaubt, man hätte ihn übersehen. Man erklärt es ihm nochmal. Man ordnet es für ihn ein, und die Haifische haben längst aufgehört, sich über den neuen Mandanten zu freuen. Das ist einer von denen, die dann plötzlich, kurz vor dem vorteilhaften Ausgang, ausscheren und eine aussergerichtliche Sondervereinbarung treffen. Einer, dem man tunlichst alle Tricks und Wendungen verschweigt. Genauso könnte man nämlich die Gegenseite anrufen und es ihr erzählen.
Er schaut dem Servicepersonal ungeniert auf den Hintern, er hat keine Tischmanieren, was sich beim Essen an den kleinen Stehtischen als Urgrund der Peinlichkeiten erweist, sein Maul hängt tief über dem Teller und du kannst nicht anders, als angewidert die kurzen Borsten anzusehen, die über den Hemdkragen scheuern. Um ihn herum herrscht angesichts der neuen Fakten Trauer und Entsetzen, aber er weigert sich, die Realität anzuerkennen. Er sieht eine Bedienung, macht mit vollem Maul laut Mmmmhhmm, so dass sie sich umdreht, winkt sie zu sich und zeigt auf das nicht ganz leere Weinglas. Als sie ihm einschenkt, hat er die Brocken verschluckt und besteht auf einem randvollen Glas. "Weil Sie so selten vorbeikommen". Du stehst schräg dahinter und wunderst dich über das Zustandekommen der Berichte über dieser Person, die du im Netz gefunden hast. Ein Ausbund an Selbstbewusstsein, inmitten der Tristesse des leicht überdurchschnittlichen Müncher Edelhotelfrasses.
Später dann, als alles vorbei ist und du zu deinem Wagen gehst, fährt er an Dir vorbei, diesmal wieder eine Fluppe in der Hand, und das Handy wird sicher auch gleich ergriffen. Über dir ist dieser wunderbare Münchner Himmel, der Italien verheisst, dazu dieser Platz, der nach italienischem Muster entworfen wurde, und zu deinem Glück italienischer Art würde es nur noch fehlen, wenn aus dem dunklen BMW, der neben ihm an der Ampel hält, ein paar junge Männer in Schwarz steigen und ihn bitten würden, sie doch für ein paar Fragen zu begleiten.
Diese Abzocker. Seine Einschätzung der bisherigen Rechtsberater hat er schon im Vorfeld mal kund getan, jetzt sollen es die Haifische richten. Mit Hilfe der anderen Betroffenen. Gemeinsam sind sie stark, aber er hat noch nicht mal bis zum Ende des eigentlichen Vortrags abgewartet, um zu zeigen, dass mit ihm jetzt der neue Leitwolf da ist. Frau G. hat zwar noch mehr Geld drin, aber sie ist erkennbar am Ende, denn sie hat keine Reserven mehr. Und der Herr aus dem Osten, der sein Vermögen mit Billigzähnen zu Vollpreisen gemacht hat und es gerade wieder verschwinden sieht, ist nach dem 2. Herzinfarkt auch nicht mehr der Macher, der er mal war, als er dir vor Äonen in Berlin vorgestellt wurde. Da kam er frisch aus dem Club des Fondchefs und meinte, dass er noch jedes Mal sein Geld bekommen habe. Die Gewissheit ist ihm inzwischen gründlich vergangen.
Der Typ aus der S-Klasse macht seinen dummen Einwurf, den er nicht hätte machen brauchen, wenn er die ganze Zeit da gewesen wäre. Aber hier herrscht Rauchverbot, und deshalb war er draussen, als der Punkt erklärt wurde, von dem er glaubt, man hätte ihn übersehen. Man erklärt es ihm nochmal. Man ordnet es für ihn ein, und die Haifische haben längst aufgehört, sich über den neuen Mandanten zu freuen. Das ist einer von denen, die dann plötzlich, kurz vor dem vorteilhaften Ausgang, ausscheren und eine aussergerichtliche Sondervereinbarung treffen. Einer, dem man tunlichst alle Tricks und Wendungen verschweigt. Genauso könnte man nämlich die Gegenseite anrufen und es ihr erzählen.
Er schaut dem Servicepersonal ungeniert auf den Hintern, er hat keine Tischmanieren, was sich beim Essen an den kleinen Stehtischen als Urgrund der Peinlichkeiten erweist, sein Maul hängt tief über dem Teller und du kannst nicht anders, als angewidert die kurzen Borsten anzusehen, die über den Hemdkragen scheuern. Um ihn herum herrscht angesichts der neuen Fakten Trauer und Entsetzen, aber er weigert sich, die Realität anzuerkennen. Er sieht eine Bedienung, macht mit vollem Maul laut Mmmmhhmm, so dass sie sich umdreht, winkt sie zu sich und zeigt auf das nicht ganz leere Weinglas. Als sie ihm einschenkt, hat er die Brocken verschluckt und besteht auf einem randvollen Glas. "Weil Sie so selten vorbeikommen". Du stehst schräg dahinter und wunderst dich über das Zustandekommen der Berichte über dieser Person, die du im Netz gefunden hast. Ein Ausbund an Selbstbewusstsein, inmitten der Tristesse des leicht überdurchschnittlichen Müncher Edelhotelfrasses.
Später dann, als alles vorbei ist und du zu deinem Wagen gehst, fährt er an Dir vorbei, diesmal wieder eine Fluppe in der Hand, und das Handy wird sicher auch gleich ergriffen. Über dir ist dieser wunderbare Münchner Himmel, der Italien verheisst, dazu dieser Platz, der nach italienischem Muster entworfen wurde, und zu deinem Glück italienischer Art würde es nur noch fehlen, wenn aus dem dunklen BMW, der neben ihm an der Ampel hält, ein paar junge Männer in Schwarz steigen und ihn bitten würden, sie doch für ein paar Fragen zu begleiten.
donalphons, 20:35h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 7. März 2007
Real Life 04.03.07 - Privatkunden beim Hoflieferanten
"Wenn Du nicht so lang auf dem Flohmarkt getrödelt hättest, wären wir früher da gewesen, hätten eine frühere Führung machen können und wären in der Sonne gesessen, aber nein, Du musst ja unbedingt so lang verhandeln, und jetzt ist die Sonne weg."
Natürlich könntest du jetzt darauf hinweisen, dass du die morgendliche Tasse Tee ihrer Kleiderproblematik verdankst, denn du warst pünktlich und musstest bei Frau Mama im Salon warten, während sie passende Handschuhe suchte und Herr Papa vermutlich seinen Golfkollegen mitteilte, dass du noch immer keinen "anständigen Wagen" hast, obwohl doch jeder in der Stadt weiss, dass ihr euch das auch leisten könntet. Man hat es nicht leicht in einer Autostadt, wenn man keine 200 PS und eine Plakette mit RS oder Quattro auf dem Wagen hat. Dann noch die Ermahnungen - noch nicht offen fahren und vorsichtig, und schon rollt ihr mit etwas weniger als einer Stunde Verspätung zum Termin mit dem Händler, der diesmal ausgesprochen hartknäckig das Bildchen für die neue Wohnung nicht hergeben wollte. Es dauerte eben alles seine Zeit. Und deshalb verschwindet die Sonne bereits hinter den Häusern der Altstadt, als ihr die Residenz mit dem kauzigen Führer verlasst und das Cafe ansteuert. Es gibt hier viele Cafes.

Aber nur eines mit der italienischen Fruchtbombe, dem fahlgelben, marzipanbedeckten Kalorienanarchisten unter den Torten. Und zwar schon immer, Rebellentradition, seit deine Eltern dich als Bratzen netterweise hierher schleiften, wo du von der Kunst der Residenz so viel verstanden hast wie ein CSU-Politiker oder seine bloggenden Geistesverwandten von Ehrlichkeit. Die Erinnerung an die Fresken muss aufgefrischt werden, die Früchtebombe dagegen...
Eine Bombe, meint Iris, sollte man auch in die Deutsche Bank werfen.
Ach, gibst du von dir, der du derartige Einlassungen von Iris eher nicht gewohnt bist.
Wirklich, sagt Iris, und erzählt. Es war nämlich so, dass ihre Eltern im Dezember Geld anlegen wollten. 10% Zinsen bot ein betrügerischer Schiffsfond, 7% inclusive Steuerminderung ein riskanter Immobilienfond, 3,8% die Hausbank ihrer Eltern für Festgeld - und 4% die Deutsche Bank. Was zur Folge hatte, dass ein Treffen mit einem Anlageberater und einem Steuerspezialisten arrangiert wurde.
Irgendwie muss sich die Deutsche Bank von ihrem Ausflug in das Global Banking noch nicht richtig erholt haben. Ihre Eltern jedenfalls kamen frisch vom Spaziergang an der Donau und nach dem hierzulande nicht seltenen Kleidungsmotto "Wir sind reich, wir müssen nicht reich aussehen". So sassen sie dann im Foyer, wurden von einem jungen Geschäftsmann angerempelt, und warteten. Eine halbe Stunde. Ihre Mama meinte dann, dass sie dem Anlageberater noch exakt eine Minute geben würde. Die Minute verstrich, und so standen sie auf und gingen. Die Strasse hinunter, wo sie Bekannte trafen, die darüber sprachen, dass sie ihre Stadtwohnung verkauften - und so kam dann das eine zum anderen, und Iris zu ihrer Wohnung.
Wann kannst du mir eigentlich den Stuck besorgen, will sie wissen, in einem Tonfall, der davon Zeugnis ablegt, dass sie von dir ein anderes Engagement als das der Deutschen Bank erwartet.
Donnerstags, sagst du, denn dann bist du wieder in München bei den Haifischen. Und du wirst diese kleine Geschichte aus der Heimat dem Knilch der Gegenseite reindrücken, denn der ist von der Deutschen Bank, und es ist immer schön, beim Essen etwas erzählen zu können, was ihn demütigt.
Natürlich könntest du jetzt darauf hinweisen, dass du die morgendliche Tasse Tee ihrer Kleiderproblematik verdankst, denn du warst pünktlich und musstest bei Frau Mama im Salon warten, während sie passende Handschuhe suchte und Herr Papa vermutlich seinen Golfkollegen mitteilte, dass du noch immer keinen "anständigen Wagen" hast, obwohl doch jeder in der Stadt weiss, dass ihr euch das auch leisten könntet. Man hat es nicht leicht in einer Autostadt, wenn man keine 200 PS und eine Plakette mit RS oder Quattro auf dem Wagen hat. Dann noch die Ermahnungen - noch nicht offen fahren und vorsichtig, und schon rollt ihr mit etwas weniger als einer Stunde Verspätung zum Termin mit dem Händler, der diesmal ausgesprochen hartknäckig das Bildchen für die neue Wohnung nicht hergeben wollte. Es dauerte eben alles seine Zeit. Und deshalb verschwindet die Sonne bereits hinter den Häusern der Altstadt, als ihr die Residenz mit dem kauzigen Führer verlasst und das Cafe ansteuert. Es gibt hier viele Cafes.

Aber nur eines mit der italienischen Fruchtbombe, dem fahlgelben, marzipanbedeckten Kalorienanarchisten unter den Torten. Und zwar schon immer, Rebellentradition, seit deine Eltern dich als Bratzen netterweise hierher schleiften, wo du von der Kunst der Residenz so viel verstanden hast wie ein CSU-Politiker oder seine bloggenden Geistesverwandten von Ehrlichkeit. Die Erinnerung an die Fresken muss aufgefrischt werden, die Früchtebombe dagegen...
Eine Bombe, meint Iris, sollte man auch in die Deutsche Bank werfen.
Ach, gibst du von dir, der du derartige Einlassungen von Iris eher nicht gewohnt bist.
Wirklich, sagt Iris, und erzählt. Es war nämlich so, dass ihre Eltern im Dezember Geld anlegen wollten. 10% Zinsen bot ein betrügerischer Schiffsfond, 7% inclusive Steuerminderung ein riskanter Immobilienfond, 3,8% die Hausbank ihrer Eltern für Festgeld - und 4% die Deutsche Bank. Was zur Folge hatte, dass ein Treffen mit einem Anlageberater und einem Steuerspezialisten arrangiert wurde.
Irgendwie muss sich die Deutsche Bank von ihrem Ausflug in das Global Banking noch nicht richtig erholt haben. Ihre Eltern jedenfalls kamen frisch vom Spaziergang an der Donau und nach dem hierzulande nicht seltenen Kleidungsmotto "Wir sind reich, wir müssen nicht reich aussehen". So sassen sie dann im Foyer, wurden von einem jungen Geschäftsmann angerempelt, und warteten. Eine halbe Stunde. Ihre Mama meinte dann, dass sie dem Anlageberater noch exakt eine Minute geben würde. Die Minute verstrich, und so standen sie auf und gingen. Die Strasse hinunter, wo sie Bekannte trafen, die darüber sprachen, dass sie ihre Stadtwohnung verkauften - und so kam dann das eine zum anderen, und Iris zu ihrer Wohnung.
Wann kannst du mir eigentlich den Stuck besorgen, will sie wissen, in einem Tonfall, der davon Zeugnis ablegt, dass sie von dir ein anderes Engagement als das der Deutschen Bank erwartet.
Donnerstags, sagst du, denn dann bist du wieder in München bei den Haifischen. Und du wirst diese kleine Geschichte aus der Heimat dem Knilch der Gegenseite reindrücken, denn der ist von der Deutschen Bank, und es ist immer schön, beim Essen etwas erzählen zu können, was ihn demütigt.
donalphons, 00:35h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 21. Februar 2007
Real Life 21.2.07 - Auf dem Wochenmarkt
Jo Griass di, do bist jo wieda. Nixn bassieat do untn? mei, I hob an di gdenkt wengara dene eanam Tempel, do wead doch nixn bassian, wenn da Don undn is.
Und wia woas? Scheens Wedda? Homs da wos gscheids zum Essn gebm? Ah, a wengal hosd schon obgnumma. Wos mogsdn? Mogsd des amoi probian? Na, oiso fia mi woa des nixn, ned woa, a wenns a scheenas Wedda hom ois mia. Und wos woa des fia a Kongress? Wei dei Muadda hob i gfrogt, owa de hod des a ned so gnau gwussd, und dei Freindin, jo, i woass scho, des is ned dei Gschpusi, owa de Iris hod a ned eaklean kenna, wos des gwesn is in Jerusalem. Frii Spietsch? Jo geh weida, de sogn doch ah, wenn eana wos ned bassd, des sigt ma jo, wenn´s wiada demonschtrian in Ramalla.
Mogst no des Breckal vom Feidsalod? Schau, I gib da no an Ruggola mid, dea is no iwa. Etsad bleibst owa scho do, oda? Wos? NED??? Du foasd scho wiada af Minga. Jo Heaschaftszeidn, mein Liaba, du hosd owa a Lebm, mia woas nua grod gnua, owa du bisd a no jung, gei, oiso nochad, seavus.
4 Stände, viermal der in etwa gleiche Dialog. Actually, du bist wieder daheim.
Und wia woas? Scheens Wedda? Homs da wos gscheids zum Essn gebm? Ah, a wengal hosd schon obgnumma. Wos mogsdn? Mogsd des amoi probian? Na, oiso fia mi woa des nixn, ned woa, a wenns a scheenas Wedda hom ois mia. Und wos woa des fia a Kongress? Wei dei Muadda hob i gfrogt, owa de hod des a ned so gnau gwussd, und dei Freindin, jo, i woass scho, des is ned dei Gschpusi, owa de Iris hod a ned eaklean kenna, wos des gwesn is in Jerusalem. Frii Spietsch? Jo geh weida, de sogn doch ah, wenn eana wos ned bassd, des sigt ma jo, wenn´s wiada demonschtrian in Ramalla.
Mogst no des Breckal vom Feidsalod? Schau, I gib da no an Ruggola mid, dea is no iwa. Etsad bleibst owa scho do, oda? Wos? NED??? Du foasd scho wiada af Minga. Jo Heaschaftszeidn, mein Liaba, du hosd owa a Lebm, mia woas nua grod gnua, owa du bisd a no jung, gei, oiso nochad, seavus.
4 Stände, viermal der in etwa gleiche Dialog. Actually, du bist wieder daheim.
donalphons, 16:21h
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