: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 14. November 2012

10 Gründe: Die Schramm soll abschicken!

Fefe hat es den Piraten gesagt.
Malte Welding hat es den Piraten gesagt.
Melanie Mühl hat einen langen und grossen Beitrag geschrieben und es den Piraten gesagt.
Und ich habe es auch oft gesagt:

Ihr solltet Julia Schramm kein Parteiamt geben.

Nun ja, sie haben es doch getan, um eine andere Frau zu verhindern, und weil die Berliner Kamarilla es so wollte, und weil es spät war und Julia Schramm auch genug Penetranz hatte, sich wieder und wieder zu bewerben, bis sie eben Beisitzerin wurde, und man dann auch so etwas wie einen Erfolg für den Kegelklub vermelden konnte. Dann kamen ein paar kleine Fails, die angesichts von Johannes Ponader gar nicht aufgefallen sind, ein riesiger Fail mit ihrem Buch auf mehreren Ebenen, die Beschimpfung der eigenen Parteimitglieder als Mob, und dann war keine Rede mehr davon, dass sie genug Geld habe und den Willen, den Job ein Jahr lang zu machen, sondern nur noch von Pause und dann von Rücktritt vom Amt. Kurz, es kam alles ganz anders, und den eigentlichen Schadensanrichter Ponader hatten wir Mahner erst gar nicht auf dem Schirm.

Und jetzt auch noch das:

mein austritssschreiben liegt im Draftordner

Das war die Frau, die vor einem halben Jahr ernsthaft die Vorsitzende der Piratenpartei werden wollte, und einige haben sogar dafür gestimmt. Dabei wusste man doch, wie schnell Frau Schramm mal dies und mal jenes sagt, gestern Urheberrecht bäh und morgen Vorschuss, früher Jungliberale und dann doch Kommunistin, erst Spackeria und dann Datenschutz - und nach dem Amt eben der bislang nur angedrohte Austritt.

Um die Sache zu beschleunigen, hier 10 gute Gründe, Nägel mit Köpfen und Themen zu machen:

1. Wer heute geht, muss sich morgen keine Vorwürfe mehr anhören, die Partei ruiniert zu haben.

2. Ganz im Gegenteil, man kann unbelastet den anderen die Schuld für kommende Wahlergebnisse geben.

3. Da ist immer noch das Risiko, dass man für Spenden angequatscht wird, und das kann teuer werden.

4. Je schneller man beim einen nichts werdenden Fleischtopf hinwirft, kann man sich anderen Fleischtöpfen zuwenden.

5. Irgendeine Talkshow (Berlin Tag und Nacht, taff, Dschungelcamp) wird einen dann sicher einladen, um mal so richtig den Piraten was mitzugeben.

6. Vielleicht hat Bertelsmann ja auch noch Interesse an einem Skandalbuch aus der Vorstandsarbeit a la "Der Untergang".

7. Die Piraten wissen doch gar nicht, was so eine Chaneltasche ist, egal ob echt oder nur so echt wie ein Post edit von Julia Schramm.

8. Es erspart scheussliche Reisen nach Bochum und Neumarkt in der Oberpfalz, wo fiese Bayern wohnen.

9. Endlich wieder ungestört mit Heideggersubbasiswissen lange Texte schreiben und erklären, warum all die Sexisten die Quote brauchen.

10. Endlich Zeit für ein queerfeministisches Projekt mit Nadine Lantzsch zu Abwehr von Mohrenlampen.

Es ist nur ein Knopfdruck. Und dann ist alles gut. Die Piratenpartei wird es als Splittergruppierung, die sie geworden ist, überleben. Spätere Generationen werden sagen: Äh, Piraten, war das nicht diese subversive, aber erfolglose Werbeaktion für so ein Klickbuch, die von diesem Poander eingefädelt wurde?

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Donnerstag, 18. Oktober 2012

Ihr werdet jetzt sagen,

das ist ja furchtbar, und das mit den Toten am Grab kann man eigentlich nicht machen. Und gut, dass es bei Euch in der Stadt nicht so ist.



In der Stadt habe auch auch mal gelebt, und wenn Friedhöfe nie eine lustige Sache sind, so war doch dieser verdreckte, kleine Friedhof direkt an der grossen Strasse in Neukölln von allen Gottesäckern, die ich je gesehen habe, der Traurigste. Grabpflege ist scheusslich, aber diese totale Missachtung auf jedem einzelnen Grab ist schon mehr als schäbig. Das ist dann die andere Seite.

Deshalb mag ich diesen Dorftext von Isabella. Da gibt es auch noch ganz andere Traditionen auf dem Dorf, viele schöner, der Apfelstrudel, die Geschichten, die Sicherheit, dass man nicht verkommen wird, und andere, die sehr viel schlimmer wirken. Keiner geht da allein, das waren früher höchstens ein paar Wochen, aber heute kann das lang dauern, sehr lang. Ihr in den Städten, ihr wisst nichts vom Fluch der Tradition, und den Fluch des anonymen Todes werdet Ihr vielleicht gar nicht kennenlernen, weil selbst der zu teuer sein wird. Ihr kriegt dann die Pille.



Es ist immer so eine Sache mit Familie und Tradition und Geschichte und Erinnerung. Ohne das alles geht es meistens vermutlich sehr viel leichter. Gerade, wenn man jung ist. Aber die Welt, die die Jungen bauen, ist keine, der ich später mal schutzlos ausgeliefert sein möchte. Ich weiss, was in etwa sein wird, wenn ich alt werde. Aber die anderen werden an den Freiheiten krepieren, die sich die neuen Jungen dann nehmen werden.

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Wer

was gegen die Unrechtseinrichtung GEMA tun will, kann und sollte es hier machen. Und zwar noch heute.

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Samstag, 22. September 2012

Zwei habe ich noch

Ich bin ja weit weg von Deutschland und wollte eigentlich eine kleine Pause machen, aber das Rektalbratschenquintett donhassender Exbloggernichtkollegen hat sich zusammengetan, um für die Schramm Frau einzustehen. Da merkt man: Man muss denen damals richtig Schmerzen bereitet haben. Das nagt an denen bis heute. Dafür machen sie dann auch so einen piratenvorstandsnahen Schmiertextrudelbums, während bei mir andere Medien den Beitragsufbau klauen. Ich darf mir das nicht imaginieren, schliesslich will ich hier in ein paar Tagen sehr viele Kürbisravioli sinnlos in mich hineinstopfen. Mit Butter. Und ich habe auch nichts gegen Männer, nur was für Ästhetik.

Meine Informanten sagen mir übrigens, dass die Schramm Frau gar nicht daran denkt, ihren läppischen Hipsterhut zu nehmen, und statt dessen gilt bei den paranoiden Piraten, die Medien würden eine Kampagne veranstalten. Ja, die Piraten, die haben noch nichts erlebt, und ich sag mal: Da wird noch einiges an altem polyspamorackösen Material hochkommen müssen, bis sie lernen, was ihnen zu Guttis Standfesigkeit noch fehlt. Der war ein Mann und ist ins Parlament, und keine feige Memme gewesen, die sich nicht ins Mumble traut, und sich hinter dem Vorsitzenden verkriecht. Aber wenn sie sich nicht mit ihrer Gegenwart ruinieren, frisst sie die Vergangenheit. Weil ich aber ein gutmütiger und vollgestopfter Mensch bin, noch zwei Texte zum Thema, die es nochmal netter sagen, als ich es je könnte:

Einmal von Malte Welding, der den Vergleich zur CSU und Gutti zieht.

Und Anne Alter, die noch ein postgenderöses Hühnchen zu rupfen hat.

Ich bin immer wieder betroffen von so viel Gutherzigkeit. Wieso sind die so freundlich?

Und die anderen Piraten: Das war alles noch gar nichts. Was momentan läuft, ist für die anderen Parteien einfach nur Alltag. Der Zustand, dass die Meiritz und andere Teile des Systems sind, ist nicht die Normalität. Halndelt mit es oder krepiert daran, sollte nicht der Wähler das für Euch besorgen.

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Mittwoch, 19. September 2012

Deine Mudda Jones

Schon irgendwie lustig: Obama hat seine erste Wahl gewonnen. weil er das Internet auf seine Seite gebracht hat. Nicht allein deshalb, aber das hat letztlich viele Menschen mobilisiert und zu Fans gemacht.

Und nach vier eher schlechten Jahren voller Enttäuschungen wird er die Wahlen wieder dank des Internets gewinnen. Nicht weil es auf seiner Seite ist, sondern weil sich sein Gegner bei noch grösseren Dummheiten als damals Frau Schramm Palin hat erwischen lassen.

Man wird über ihn später vermutlich sagen, dass er zu wenig getan hat. Aber das Internet hat es für ihn besorgt.

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Sonntag, 16. September 2012

Der Pirat, der eine bessere Pressearbeit möchte

Er stellt zunächst die Bedingung, das gesamte Interview selbst mitfilmen zu können, um es dann in voller Länge zu veröffentlichen. Wir stimmen zu, ausnahmsweise.

Er schlägt als Interviewzeit 5 Uhr 30 vor, morgens, Ort: Eine Tankstelle an der Berliner Messe. Wir stimmen zu, ausnahmsweise.

Er möchte die Fragen vorab - ebenfalls bei uns nicht die Regel. Dennoch senden wir sie ihm zu, und das schon am Freitag. Ausnahmsweise.


Ich sage es mal so: Wenn man sich den Medien gegenüber als Fraktionsvorsitzender wirklich ruinieren will - und ich meine "Medien" und nicht dauernd mit der Boulevard-Meiritz von SPONschleim über Twitter schäkern - dann muss man das genau so machen. Dann wird man gerade mit den dümmsten Ideen und irrsten Verhaltensweisen gerne gebracht. Da warten nur alle darauf. Dann kann man es sich auch mittelfristig sparen, die eigenen Fraktionskollegen bei Journalisten anzuschwärzen: Solche Leute wie Christopher Lauer werden den Weg aller Söder gehen.

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Schleicht's eich.

Mit Beglückung sah ich dem Tag entgegen, da man mir nicht mehr mit dem Spruch käme: Der Seehofer käme doch aus der gleichen Stadt. Das stimmt nur verwaltungstechnisch, denn der Seehofer kommt zwar auch aus der Altstadt, aber aus der Schleifmühl. Die ist 10 Meter tiefer und natürlich überhaupt nicht mit dem Münsterviertel zu vergleichen, wo seit Anbeginn der Stadtgeschichte die anständigen Leute wohnen: Auf dem Hochufer halt. Wo man denen in der Schleifmühl auf die Köpfe spucken könnte. Und nicht im Sumpf - da ist der Seehofer ja mit seinem Verzug nach Gerolfing (wer von hier kommt, weiss, was das bedeutet) geblieben. Naja, dachte ich mir, eine krachende Niederlage, und die Münchner haben das Problem. Oder die Franken, falls es doch irgendwann der Söder werden sollte.

Und dann stellt sich der Seehofer hin, bremst den übereifrigen und unerträglichen Söder aus, und kürt de facto jetzt schon die Aigner zu seiner Nachfolgerin. Ich wette, das werden sie dann machen: Eine Doppelspitze, und der Seehofer geht nach drei, vier Jahren und überlässt es der Aigner.

Und die kommt zwar aus Rosenheim, aber lebt bei mir auch daheim in Gmund. Zwar ist ihr Büro auch wieder da, wo man in Gmund nicht ist - am Bahnhof und nicht da, wo die Reichen wohnen - aber es hilft nichts. Wenn die CSU nicht verliert, wird das also so weiter gehen. Egal wo ich bin. Immer ist da so ein Ministerpräsident von der CSU. Und ich habe die alle nicht bestellt und möchte die auch nicht haben.

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Donnerstag, 13. September 2012

Ein paar Gänge runterschalten

Das mit den Rennrädern ist übrigens gar nicht so: Man muss nicht rasen. Sie bringen einen, wenn es sein muss, in recht kurzer Zeit über weite Strecken. Und wenn es nicht sein muss, wie meistens bei mir, kann man auch geniessen. Es haftet ihnen immer so etwas Brutales, Qualvolles an - es ist nicht so. Ich hole mit dem Colnago auch die Brötchen.







Mit dem üblichen kleinen Umweg. Der See entwickelt schon wieder seine "Warum nicht immer hier leben"-Klebrigkeit, und dazu kommt noch, dass, also, wie soll ich das sagen: Die Wohung hier war ja nie wirklich üppig, man konnte zu zweit drin eine Weile wohnen, aber grosse Pläne hätte man nicht machen können. Nun gibt es unten im Tal einen richtig reichen Menschen, der im gleichen Komplex auch noch eine Gästewohnung hatte, drei grosse Räume nur für ein paar Gelegenheiten im Jahr, und der hat sich ausgerechnet, dass alle Kosten zusammengenommen ihn seine Gäste im Hotel günstiger leben würden. Kurz, ein Eckerl vom Paradies wäre zu bekommen. Allerdings mit Dachschrägen, was natürlich schlecht für die Gemäldegalerie ist. Aber ich höre das und denke: naja, warum nicht doch sich hier niederlassen und erweitern? (Weil das nur Begehrlichkeiten wecken würde, natürlich. Man kennt das.)







Weil...

Der Kopf fühlt sich hier unten immer so leer an, wenn ich Gründe gegen den See suchen muss. Es kommen auch keine obszön reichen Menschen vorbei und geben dumme Sprüche ab. Gerade angenehm ist es, man hört, dass das braune Scheusal Wildern auf sein hässliches Maul gefallen ist, das ist prima und weit weg, und es kommt wie durch einen Filter an: Es ist irgendwo real, aber hier gleichzeitig auch unvorstellbar. Warum sollte es so etwas Abstossendes auf dieser schönen Welt geben?







Es ist nicht wirklich warm, aber weil man so hoch oben ist, kribbelt das Licht auf der Haut. Natürlich hat man keinen Sonnenschutz dabei, aber man kann auch unter einen Baum. Man hat da was abscheuliches gehört, so von wegen, dass ein Blogger sich zum Horst für Jung von Matt und eine Schockkampagne gemacht hat, und man fragt sich, wie solche leute eigentlich... aber andererseits, man will eigentlich gar nicht darüber nachdenken. Nur in der Sonne sitzen, Zeit haben und auf das Wasser und die Berge schauen.







Und irgendwann zurück, erst nach Hause und dann wirklich auch weg vom See. Ich war viel zu selten hier, dieses Jahr, aber so ist es nun mal, ich habe genommen, was ich kriegen konnte, und am Ende kommt es doch nur darauf an, dass die Erinnerungen angenehm bleiben. Der See enttäuscht einen da nicht. Man würde die Welt einfach verrgessen und die Welt nicht wissen, wo sie einen suchen soll.

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Dienstag, 11. September 2012

Zur Hölle mit Euch

Es gab eine Zeit, da hat mancher Holtzbrinck dafür gelobt, dass sie StudiVZ übernommen haben, trotz aller Skandale und Bedenken.

Und jetzt, da StudiVZ verramscht worden ist, an eine bislang unbekannte Investmentfirma, sollten diese Leute vielleicht beschliessen, dass eine Arbeit für sie in der Gebäudereinigung eine gute Sache wäre. Oder beim Abbruch von AKWs. Oder in einer Bleimine in Afrika. Wo auch immer- Aber diese Schmiergangster - bitte auf den gleichen Müllhaufen der Geschichte, auf dem auch StidiVZ landet.

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Freitag, 7. September 2012

Vergebung

Ich wollte gerade noch etwas Fieses über Draghi schreiben, und darüber, wie sie uns jetzt berauben -

und dann ist mir eingefallen, dass, anders gesagt, Draghi mich ja eigentlich bereichert hat. Die mittelfristigen Geldverluste nämlich sind nichts gegen den nach oben gerichteten Preisschock, den er bei den Immobilien ausgelöst hat. Alles, wirklich alles, was in den letzten Monaten als "zu teuer" galt, wird jetzt, wenn es schuldenfinanziert war, staatlich gefördert, anders kann man das nicht umschreiben. Und wer schon hat, hat gegenüber diesem Geld mit Quadratmetern einen phantastischen Hebel. Nicht dass ich das jetzt tun würde, aber

man muss halt auch immer die Chancen sehen. Draghi ruiniert auch die Rentenansprüche (falls das schon mal jemandem aufgefallen ist), aber er eröffnet Menschen wie mir auch einen Ausweg.

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