Dienstag, 27. November 2012
Grün sein
ich liebe den technischen Fortschritt. Man sollte immer das Allerneuste haben. Immer alle Verbesserungen mitnehmen. Am besten jedes Jahr. Nur keine Entwicklung auslassen!
Zum Beispiel 29er. Das sind diese Bergradl mit den grossen Reifen. Früher waren das Treckingradformate, heute werden darauf die Reifen breiter, und wie man früher ohne Scheibenbremsen überleben konnte, weiss auch keiner. Die 29er sind viel besser, wenn man durch einen Wald mit grossen Hindernissen fährt, dann rollen sie besser darüber hinweg, als die kleinen 26-Zoll-Laufräder. Sie 29er sind zwar auch instabiler, müssen deshalb robuster und schwerer sein, und das ausgerechnet ganz aussen, wo man besonders viel Kraft braucht, um Gewicht zu beschleunigen - aber 29er müssen heute sein. Kein Mensch will mehr 26er von 1999. Und zugegeben - die sind auch nicht wirklich elegant, mitunter.



Das ist ein Trek VRX 300. Eines der optisch gewöhnungsbedürftigsten Fahrräder, das man sich vorstellen kann, und es wurde auch nur 1999 und 2000 gebaut. Auch das mag dazu beitragen, dass es heute nicht mehr 3500 DM kostet. Und die neuere Ausstattungsdetails - Altherrensattel, hoher Vorbau und Stadtreifen - sind auch nicht ganz im Sinne des Erfinders. Eigentlich gehört dieses Rad in schwerstes Gelände, aber die meisten 26er fristen wie die 29er ein Dasein in Städten, wo sie zuschanden gefahren werden. Dieses Trek hatte Glück, wurde kaum benutzt, und staubte die letzten Jahre in einem Keller im Münchner Westend vor sich hin, und deshalb ist es, von ein paar Schrammen abgesehen, recht gut erhalten. Aber der Kaufpreis - 151 Euro - sagt so einiges über den Wandel unserer Marken- und Vorstellungswelten aus.



Warum? Nun, im letzten Winter hat man mir mein Steppenwolf geklaut, und weil es Winter wird, brauche ich ein robustes Rad aus rostfreiem Aluminium. Es ist die Zeit des Übergangs, 7 Wochen war das Wetter schön und sommerlich, und in einer Woche ist es tiefster Winter; der November dauert hier nur drei Tage. Zum Glück hatte ich alles, was ich brauchte, noch am See im Keller herumliegen: Ein normaler Sattel, ein Paar Reifen und ein flacherer Vorbau. Mit einem modischen Carbon 29er kann es optisch natürlich nicht mithalten, dazu ist es viel zu anders. Ausserdem ist es schwer und hält hoffentlich auch den ein oder anderen härteren Schlag aus. Und es ist grün. Sehr grün. So grün sind die Grünen schon lang nicht mehr, ein Metallic-Giftfrosch-Grün. So stelle ich mir Frösche in Fukushima vor.



Oh, und es fährt sich klar besser als das Steppenwolf, ein Ergebnis der ausgeklügelten Hinterradfederung. Ich gehöre ausserdem zu der seltsamen Sorte Mensch, die behaupten, dass man auch heute noch damit Dinge tun kann, die man schon 1999 damit tun konnte. Das Marin zum Beispiel, mit dem ich im Sommer Berge befahre, ist über 20 Jahre alt. Und das hier wird später auch noch umgebaut: Ich brauche einen Rodeltransporter. Die Rodelstrecke ist zu weit weg, um zu Fuss zu gehen, aber viel zu nah da, um jedesmal das Auto aus der Tiefgarage zu holen, und am Wochenende keinen Parkplatz zu finden. Also werde ich auf die hintere Schwinge irgendwas bauen, auf das ein Rodel passt.



Und ausserdem ist Herbst. November. Grau. Da ist es schön, etwas zum Basteln zu haben, die Schalthebel wieder zum Leben zu erwecken (exakt ein Tropfen Öl auf das Sperrklinkenlager, kleiner Effekt, grosse Wirkung, und wenn das mehr Leute wüssten, würden sie nicht alle zwei Jahre neue Schalthebel brauchen) und sich langsam an dieses Grün und diese Optik zu gewöhnen. Es schont im Vergleich zu neuen Rädern die Umwelt, und es war so billig, dass sich die ein oder andere Patina verschmerzen lässt. Und es ist grün. Es ist schön, etwas Grünes zu haben, wenn die Welt erst grau und das weiss sein wird.
Zum Beispiel 29er. Das sind diese Bergradl mit den grossen Reifen. Früher waren das Treckingradformate, heute werden darauf die Reifen breiter, und wie man früher ohne Scheibenbremsen überleben konnte, weiss auch keiner. Die 29er sind viel besser, wenn man durch einen Wald mit grossen Hindernissen fährt, dann rollen sie besser darüber hinweg, als die kleinen 26-Zoll-Laufräder. Sie 29er sind zwar auch instabiler, müssen deshalb robuster und schwerer sein, und das ausgerechnet ganz aussen, wo man besonders viel Kraft braucht, um Gewicht zu beschleunigen - aber 29er müssen heute sein. Kein Mensch will mehr 26er von 1999. Und zugegeben - die sind auch nicht wirklich elegant, mitunter.



Das ist ein Trek VRX 300. Eines der optisch gewöhnungsbedürftigsten Fahrräder, das man sich vorstellen kann, und es wurde auch nur 1999 und 2000 gebaut. Auch das mag dazu beitragen, dass es heute nicht mehr 3500 DM kostet. Und die neuere Ausstattungsdetails - Altherrensattel, hoher Vorbau und Stadtreifen - sind auch nicht ganz im Sinne des Erfinders. Eigentlich gehört dieses Rad in schwerstes Gelände, aber die meisten 26er fristen wie die 29er ein Dasein in Städten, wo sie zuschanden gefahren werden. Dieses Trek hatte Glück, wurde kaum benutzt, und staubte die letzten Jahre in einem Keller im Münchner Westend vor sich hin, und deshalb ist es, von ein paar Schrammen abgesehen, recht gut erhalten. Aber der Kaufpreis - 151 Euro - sagt so einiges über den Wandel unserer Marken- und Vorstellungswelten aus.



Warum? Nun, im letzten Winter hat man mir mein Steppenwolf geklaut, und weil es Winter wird, brauche ich ein robustes Rad aus rostfreiem Aluminium. Es ist die Zeit des Übergangs, 7 Wochen war das Wetter schön und sommerlich, und in einer Woche ist es tiefster Winter; der November dauert hier nur drei Tage. Zum Glück hatte ich alles, was ich brauchte, noch am See im Keller herumliegen: Ein normaler Sattel, ein Paar Reifen und ein flacherer Vorbau. Mit einem modischen Carbon 29er kann es optisch natürlich nicht mithalten, dazu ist es viel zu anders. Ausserdem ist es schwer und hält hoffentlich auch den ein oder anderen härteren Schlag aus. Und es ist grün. Sehr grün. So grün sind die Grünen schon lang nicht mehr, ein Metallic-Giftfrosch-Grün. So stelle ich mir Frösche in Fukushima vor.



Oh, und es fährt sich klar besser als das Steppenwolf, ein Ergebnis der ausgeklügelten Hinterradfederung. Ich gehöre ausserdem zu der seltsamen Sorte Mensch, die behaupten, dass man auch heute noch damit Dinge tun kann, die man schon 1999 damit tun konnte. Das Marin zum Beispiel, mit dem ich im Sommer Berge befahre, ist über 20 Jahre alt. Und das hier wird später auch noch umgebaut: Ich brauche einen Rodeltransporter. Die Rodelstrecke ist zu weit weg, um zu Fuss zu gehen, aber viel zu nah da, um jedesmal das Auto aus der Tiefgarage zu holen, und am Wochenende keinen Parkplatz zu finden. Also werde ich auf die hintere Schwinge irgendwas bauen, auf das ein Rodel passt.



Und ausserdem ist Herbst. November. Grau. Da ist es schön, etwas zum Basteln zu haben, die Schalthebel wieder zum Leben zu erwecken (exakt ein Tropfen Öl auf das Sperrklinkenlager, kleiner Effekt, grosse Wirkung, und wenn das mehr Leute wüssten, würden sie nicht alle zwei Jahre neue Schalthebel brauchen) und sich langsam an dieses Grün und diese Optik zu gewöhnen. Es schont im Vergleich zu neuen Rädern die Umwelt, und es war so billig, dass sich die ein oder andere Patina verschmerzen lässt. Und es ist grün. Es ist schön, etwas Grünes zu haben, wenn die Welt erst grau und das weiss sein wird.
donalphons, 23:43h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 18. Oktober 2012
Standfest
Meine innere Überzeugung, nicht nach dem Biedermeier als Käufer von Weibspersonen aufzutreten, und hier besonders das späte 19. Jahrhundert zu ignorieren, hat sich als sehr standfest erwiesen. Bis mir jemand Schultern und Brüste vor die Augen gehalten hat.

Arbeite gerade an einer Ausnahmeregelung für besondere Ferkeleien und ausserdem ist es das Gemälde, von dem ich denke, dass es perfekt, gar zu perfekt als Buchumschlag herhalten kann, namentlich für jenes Buch, für das ich nach Meran fahre.

Arbeite gerade an einer Ausnahmeregelung für besondere Ferkeleien und ausserdem ist es das Gemälde, von dem ich denke, dass es perfekt, gar zu perfekt als Buchumschlag herhalten kann, namentlich für jenes Buch, für das ich nach Meran fahre.
donalphons, 14:45h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 15. Oktober 2012
Der mediäpornogravistische Augenblick
Es gibt nichts, was ich den Liebhabern von Faksimile-Ausgaben nicht zutrauen würde. Die sind alle hemmungs- und gewissenlos.

Ihnen wird so oft das Herz geraubt, sie haben so viele teuer erkaufte Exzesse erlebt, dass ihnen jede Moral abhanden gekommen ist. Wenn die Buchmesse ein Liebesgarten ist, dann sind die Faksimilestände
Jungfrauen sollten schnell aus den Wohnungen neuer Bekannter gehen, wenn sie in den Regalen Adeva, den Spendor Solis, das schwarze Gebetbuch und ähnliches erblicken. Das hat mit Religion nichts zu tun, das ist eine Obsession.

Ihnen wird so oft das Herz geraubt, sie haben so viele teuer erkaufte Exzesse erlebt, dass ihnen jede Moral abhanden gekommen ist. Wenn die Buchmesse ein Liebesgarten ist, dann sind die Faksimilestände
Jungfrauen sollten schnell aus den Wohnungen neuer Bekannter gehen, wenn sie in den Regalen Adeva, den Spendor Solis, das schwarze Gebetbuch und ähnliches erblicken. Das hat mit Religion nichts zu tun, das ist eine Obsession.
donalphons, 00:59h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 14. September 2012
Daheim warten die Sorgen
Es gibt in den letzten Jahren ein paar interessante Entwicklungem. Es begann damit, dass Menschen nicht mehr ans Telephon gingen, und warteten, bis der Anrufer auf den Beantworter sprach, um zu erfahren, wer das ist. Dann kamen jene auf, die nur noch ans Telephon gehen, wenn sie die Nummer und den Namen des Anrufers angezeigt bekommen. Und letztendlich artet das dahin aus, dass Menschen aus der Angst vor unangenehmen Nachrichten ihren Briefkasten nicht mehr leeren. Ja, sie fahren sogar weg und beauftragen dann andere, das für sie zu tun und sich nur zu melden, falls es irgendwas ganz Entstzliches ist. Vielleicht, weil es so vieles an Akten, Unterlagen und Wichtigem gibt, weil alles vernetzt ist und das eine nicht mehr ohne das andere geht, und dann sind Menschen eben schnell überfordert.
Mir geht das ähnlich.

Aber bei mir ist es nicht wie in Berlin, wo die wütenden Briefe des Vermieters im Briefkasten ignoriert werden können, und die Ämter daneben ungehört Randale machen. Es ist schlimmer. Es passt nicht in den Briefkasten. Es blockiert richtiggehend meinen Weg, es drückt mir Versäumnisse und Fehlentscheidungen vergangener Tage schnell und brutal aufs Auge, und es ist auch nicht so lässig wie bei Drogenmissbrauch, wo man vielleicht irgendwann einmal die Nachricht bekommt, das Verfahren sei eingestellt: Meine Postprobleme dulden keinen Aufschub, und sie sind auch nicht so einfach lösbar.

Zumal man sich ja auch oft über die Konsequenzen seines Handelns nicht im Klaren ist. Man denkt sich - wider besserer Erfahrung, denn wie oft hat man schon falsch entschieden! - dass es schon gut gehen wird. Dass es sich schon einrenken wird. Das Schicksal kann doch gar nicht so grausam sein, so hinterlistig, man meint es doch aus einem guten Zweck heraus zu tun, da können die Umstände doch nicht immer so widrig sein. Ich will keinem was Böses, ich bin nur ein wenig nachlässig - aber strenge Richter sehen das dann immer anders.

Ich hätte schwören können, dass da noch eine Möglichkeit war, die Sache richtig an die Wand zu nageln. Ich war mir so sicher, dass sich alles fügen würde. Aber schon beim Paket war klar, dass ich falsch lag, und je weiter ich mich mit den Fakten auseinandersetzte, wusste ich: Jetzt geht es nicht mehr weiter. Ich bin am Ende meiner Möglichkeiten angelangt, wie die Piratenpartei oder der Depp, der das Buch der Schramm Frau vermarkten muss. Das ist unser Fluch: Wir bedenken zu wenig die Folgen unseres Handelns. Und dann stehen wir da, alle Augen sind auf uns gerichtet, höhnisch und spöttisch, und alle wissen es: Wir kommen einfach mit dem modernen Leben nicht zurecht. Wir glauben, es ginge schon irgendwie. Aber irgendwann ist man am Ende der Wand angelangt. In Berlin essen sie dann nur noch Nudeln oder ziehen in kleinere WG-Zimmer. Aber hier bei uns, da gibt es keine Auswege mehr.
Da stehe ich dann, grämend, und bald auch so ausgehungert von der Verzweiflung wie dieser Herr aus der Zeit um 1815, gemalt von einem Künstler, der vermutlich noch im Rokoko seine Ausbildung erhielt, man merkt es bei den Augen. 1815 war eine üble Zeit mit Hungersnöten, da war man schlank, aber nicht schlank genug für meine Wände und die Restflächen. Er hat den bitteren Mund von Fouche und die durchtriebenen Augen von Metternich, vielleicht hat er auf dem Kongress getanzt und sein Vermögen aus der Revolution gerettet - wer weiss. Bewegte Zeiten. Wie auch bei mir.

Keine Frage, ich werde meine Wände arrondieren müssen, als wären es die Habsburger Erblande nach Napoleon.
Mir geht das ähnlich.

Aber bei mir ist es nicht wie in Berlin, wo die wütenden Briefe des Vermieters im Briefkasten ignoriert werden können, und die Ämter daneben ungehört Randale machen. Es ist schlimmer. Es passt nicht in den Briefkasten. Es blockiert richtiggehend meinen Weg, es drückt mir Versäumnisse und Fehlentscheidungen vergangener Tage schnell und brutal aufs Auge, und es ist auch nicht so lässig wie bei Drogenmissbrauch, wo man vielleicht irgendwann einmal die Nachricht bekommt, das Verfahren sei eingestellt: Meine Postprobleme dulden keinen Aufschub, und sie sind auch nicht so einfach lösbar.

Zumal man sich ja auch oft über die Konsequenzen seines Handelns nicht im Klaren ist. Man denkt sich - wider besserer Erfahrung, denn wie oft hat man schon falsch entschieden! - dass es schon gut gehen wird. Dass es sich schon einrenken wird. Das Schicksal kann doch gar nicht so grausam sein, so hinterlistig, man meint es doch aus einem guten Zweck heraus zu tun, da können die Umstände doch nicht immer so widrig sein. Ich will keinem was Böses, ich bin nur ein wenig nachlässig - aber strenge Richter sehen das dann immer anders.

Ich hätte schwören können, dass da noch eine Möglichkeit war, die Sache richtig an die Wand zu nageln. Ich war mir so sicher, dass sich alles fügen würde. Aber schon beim Paket war klar, dass ich falsch lag, und je weiter ich mich mit den Fakten auseinandersetzte, wusste ich: Jetzt geht es nicht mehr weiter. Ich bin am Ende meiner Möglichkeiten angelangt, wie die Piratenpartei oder der Depp, der das Buch der Schramm Frau vermarkten muss. Das ist unser Fluch: Wir bedenken zu wenig die Folgen unseres Handelns. Und dann stehen wir da, alle Augen sind auf uns gerichtet, höhnisch und spöttisch, und alle wissen es: Wir kommen einfach mit dem modernen Leben nicht zurecht. Wir glauben, es ginge schon irgendwie. Aber irgendwann ist man am Ende der Wand angelangt. In Berlin essen sie dann nur noch Nudeln oder ziehen in kleinere WG-Zimmer. Aber hier bei uns, da gibt es keine Auswege mehr.

Da stehe ich dann, grämend, und bald auch so ausgehungert von der Verzweiflung wie dieser Herr aus der Zeit um 1815, gemalt von einem Künstler, der vermutlich noch im Rokoko seine Ausbildung erhielt, man merkt es bei den Augen. 1815 war eine üble Zeit mit Hungersnöten, da war man schlank, aber nicht schlank genug für meine Wände und die Restflächen. Er hat den bitteren Mund von Fouche und die durchtriebenen Augen von Metternich, vielleicht hat er auf dem Kongress getanzt und sein Vermögen aus der Revolution gerettet - wer weiss. Bewegte Zeiten. Wie auch bei mir.

Keine Frage, ich werde meine Wände arrondieren müssen, als wären es die Habsburger Erblande nach Napoleon.
donalphons, 00:08h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 28. August 2012
Entschuldigt mein Französisch
Und dass der Flohmarkt keine diskriminierungsfreie Zone ist, entschuldigt bitte auch. Bayern wie mir wird derbe Sepplekleidung aufgedrängt, denn es nahen die Volksfeste, Mohren müssen Lampen halten (wobei das phallische Dings da auf dem Kopf sicher Abzüge in der Femi-B-Note bringt), und Drachen ächzen unter dem Gewicht der Tische. Immer, wenn ich nach Hause komme, habe ich gar keine Kraft mehr für Genderfragen.



Aber wo sonst sollte man gigantische Frauenbüsten finden, die man bei rituellen Assangeverbennungsumzügen als Sinnbild der Weiblichkeit mit sich herumschleppen könnte, wo sonst fände sich das passende Gesteck für Ideologie und Glaubem, wo sonst kommt man in schlechten Zeiten noch an edle Rösser, die einem nicht angesichts der wackligen Chinesen und ihrer lahmenden Exportgäule das Haar vom Kopfe fressen, und das alles, weil minderwertig, ohne Mehrwertsteuer?



Aber inzwischen sind hier die Franzosen einmarschiert, und zum Glück hatten sie diesmal keine Rokokoportraits mehr dabei. Ich muss also keinen Studenten vertreiben und seine Wohnung der Meinigen anschliessen, das hat noch etwas Zeit, und ausserdem kaufe ich ohnehin zu viel. Müsste ich aber jetzt nochmal eine Wohnung einrichten, ich würde sparen, und dann die Franzosen plündern. Biedermeier-Nussbaumsessel zu Beispiel - da war ich in allerschwerster Versuchung, die hätten so gut an den tegernsee gepasst, wenn ich dort noch ein Zimmer hätte - pompöse Spiegel und so einen feinen Atlas, der eine Uhrenkugel schleppt - dem hängte ich noch ein Schildchen um den Hals, "Bankster in die Produktion" zum Beispiel. Oder "Wer nicht profiblogt zur rechten Art, muss sonstwie schuften, das ist sehr apart".



Auf dem Flohmarkt lernt man für das Leben, so in etwa: Warte mit dem Kauf, bis Du der Franzosen Angebot gesehen hast. Und: Verhandle, oder die Franzosen machen Dich mit ihrem Charme und ihrem Akzent nieder, und Du musst Dir das Geld zur Heimfahrt erbetteln. Zum Glück habe ich keinen Platz mehr und auch keinen Kamin, um darauf Vasen und Elfenbein und Skulpturen abzustellen.



Aber etwas anderes habe ich bei ihnen gefunden: Eine Vorhangschienenabdeckung. Genau die richtige Breite für das Schlafzimmer. Beschädigt, aber das macht nichts. Dafür war es spottbillig. Ich suche das schon ewig, wir hatten das auch mal, aber so gegen 1910 müssen die Objekte meiner Begierfe einer Renovierung zum Opfer gefallen sein. Jetzt brauche ich nur noch einen Vorhang, und den mache ich zu. Dann sehe ich die Schule gegenüber vom Bett aus nicht mehr, und das hat ja durchaus etwas: So eine Schule, die einen an die unerfreulichen Folgen unvorsichtiger Betttätigkeiten erinnert, muss man wirklich nicht dauernd sehen (Schlimmer wäre eine Kadettenanstalt oder ein Institut für Genderismus). Nur goldgelben Damast muss ich noch aufknüpfen und beschaffen. Aber da haben die Franzosen schon angekündigt, dass sie in ihren Höhlen in den Vogesen nachschauen werden.



Aber wo sonst sollte man gigantische Frauenbüsten finden, die man bei rituellen Assangeverbennungsumzügen als Sinnbild der Weiblichkeit mit sich herumschleppen könnte, wo sonst fände sich das passende Gesteck für Ideologie und Glaubem, wo sonst kommt man in schlechten Zeiten noch an edle Rösser, die einem nicht angesichts der wackligen Chinesen und ihrer lahmenden Exportgäule das Haar vom Kopfe fressen, und das alles, weil minderwertig, ohne Mehrwertsteuer?



Aber inzwischen sind hier die Franzosen einmarschiert, und zum Glück hatten sie diesmal keine Rokokoportraits mehr dabei. Ich muss also keinen Studenten vertreiben und seine Wohnung der Meinigen anschliessen, das hat noch etwas Zeit, und ausserdem kaufe ich ohnehin zu viel. Müsste ich aber jetzt nochmal eine Wohnung einrichten, ich würde sparen, und dann die Franzosen plündern. Biedermeier-Nussbaumsessel zu Beispiel - da war ich in allerschwerster Versuchung, die hätten so gut an den tegernsee gepasst, wenn ich dort noch ein Zimmer hätte - pompöse Spiegel und so einen feinen Atlas, der eine Uhrenkugel schleppt - dem hängte ich noch ein Schildchen um den Hals, "Bankster in die Produktion" zum Beispiel. Oder "Wer nicht profiblogt zur rechten Art, muss sonstwie schuften, das ist sehr apart".



Auf dem Flohmarkt lernt man für das Leben, so in etwa: Warte mit dem Kauf, bis Du der Franzosen Angebot gesehen hast. Und: Verhandle, oder die Franzosen machen Dich mit ihrem Charme und ihrem Akzent nieder, und Du musst Dir das Geld zur Heimfahrt erbetteln. Zum Glück habe ich keinen Platz mehr und auch keinen Kamin, um darauf Vasen und Elfenbein und Skulpturen abzustellen.



Aber etwas anderes habe ich bei ihnen gefunden: Eine Vorhangschienenabdeckung. Genau die richtige Breite für das Schlafzimmer. Beschädigt, aber das macht nichts. Dafür war es spottbillig. Ich suche das schon ewig, wir hatten das auch mal, aber so gegen 1910 müssen die Objekte meiner Begierfe einer Renovierung zum Opfer gefallen sein. Jetzt brauche ich nur noch einen Vorhang, und den mache ich zu. Dann sehe ich die Schule gegenüber vom Bett aus nicht mehr, und das hat ja durchaus etwas: So eine Schule, die einen an die unerfreulichen Folgen unvorsichtiger Betttätigkeiten erinnert, muss man wirklich nicht dauernd sehen (Schlimmer wäre eine Kadettenanstalt oder ein Institut für Genderismus). Nur goldgelben Damast muss ich noch aufknüpfen und beschaffen. Aber da haben die Franzosen schon angekündigt, dass sie in ihren Höhlen in den Vogesen nachschauen werden.
donalphons, 00:37h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 27. August 2012
Aber Räder bauen, das konnten sie.
Das können sie, die Deutschen.
Besonders, wenn es Amerikaner sind.



It can't happen here ist ein vermutlich weitgehend vergessener Roman von Sinclair Lewis, aber ich habe ihn noch einmal gelesen, als Herr Bush Junior an die Macht kam. Lewis entwirft darin die Entstehung einer faschistoiden Diktatur auf Basis uramerikanischer Einrichtungen und Möglichkeiten. Ganz so schlimm kam es dann doch nicht, der Vernichtungswille und die Gewalt wurden statt dessen exportiert, und dazu kamen Dinge, die Lewis sich nicht vorstellen konnte: Söldnerarmeen zum Beispiel, oder die neuen Möglichkeiten der Überwachung. In seinem Buch lässt Lewis am Ende des amerikanischen Faschismus an den guten Seiten Amerikas und der Unfähigkeit des diktatorischen Systems scheitern - er kann hier nicht passieren, weil es dann doch wieder in die andere Richtung geht, selbst wenn Amerika geschwächt und zerrissen aus der Krise taumelt.



Generell gibt es für mich zwei Möglichkeiten: ich mache es wie alle Bergsteiger, und gehe früh los, um rechtzeitig wieder im Tal zu sein. Oder ich mache es weiter so wie meistens: Ich gehe spät und fahre einen Teil der Strecke mit dem Rad. Das hat den Vorteil, dass die Knie geschont werden, wenn man nicht gerade wie letzte Woche über den Lenker geht und dabei auch noch ein paar andere Dinge zu Bruch gehen. Kurz, ich suchte unter anderem einen stabilen Lenker, idealerweise Magurabremsen, ein Vorderrad, und ein paar Kettenblätter sind auch recht marode. Gefunden habe ich all das an einem kaum gebrauchten Cannondale m800 comp "Beast of the East" von 1996, das beim hiesigen Radmegacenter auf dem Flohmarkt stand. Laufleistung vielleicht 500 Kilometer, Restpreis 150 Euro, Originalpreis 1996 über 2000 Mark, etwas klein für meine Grösse, aber das macht nichts bei den Strecken, die ich fahre. Ich habe nichts gegen all-amerikanische Erzeugnisse, hier mit deutschen Anbauten. Ich würde nur nicht in die USA reisen, wegen der Todesstrafe und ein paar anderen Überlegungen, in denen die Nähe zu Siena eine nicht geringe Rolle spielt.



Dazu gibt es natürlich auch eine Geschichte, die ich in der FAZ schreiben werde, denn Cannondale ist den langen Weg vom amerikanischen Stolz zur in Taíwan auf den Rahmen geklebten Marke gegangen, und zwar überhaupt nicht so, wie das im Land von Ayn Rand und anderen Psychos so gern vermutet wird: Cannondale, eine hoch profitable Qualitätsfirma mit Weltruf, krepierte einzig und allein an Börsenerwartungen, falschen Produkten, die man für das Wachstum machen musste, Finanzinvestoren und Gewinnsteigerung. Lupenreiner Kapitalismus, kein Fünferl Sozialleistungen, Streiks, Arbeitnehmerrechte oder andere kommunistische Verbrechen. Ich mag das, wenn ich meine Käufe gewissermassen direkt im alten Europa refinanzieren kann, selbst wenn zu befürchten ist, dass es die Markttotalitären diesseits und jenseits des Atlantiks weiterhin mit Kapitalschmonzetten und Executive Summaries von "Studien" halten werden, denn nur so wird man von Thinktanks geschmiert und als Moderator eingehurt.



Ich verstehe Julian Assange, dass er dorthin nicht ausgeliefeert werden möchte. Und dass er den Schweden auch nicht traut, die entweder so irre oder so kriminell sind, sich im Zweifelsfall auf eine Zusage zu verlassen, man werde in diesem Land dort drüben Assange nicht hinrichten. Man kann Leben so oder so beenden, und bei dem, was man in Amerika unter Justiz und Straffvollzug und Politikern versteht, würde ich auch nicht dorthin reisen, wenn es dort wäre, wo Siena liegt. Am Rande, ich könnte mich schräg lachen über die Schramm und Femiwischfaschi-Konsorten, die Assange öffentlich Vergewaltigung unterstellen und ihre feuchten Träume von Strafen vollstreckt sehen möchten - auch wenn er dann in der Folge in einem Land ermordet werden sollte, in dem das Kleinreden von Vergewaltigung Teil des Mainstreams ist, als wäre es die Klimakatastrophe. Aber so ist das halt: Die Extremisten und Feinde der Aufklärung finden immer irgendwie zusammen. Aber ob die Reaktionären in den USA unter Romney so auf die Fresse fliegen, wie die Piraten mit Schramm im Vorstand?



Mit dem Cannondale muss ich nicht rasen, wie ich es auf dem Rennrad irgendwann tun würde. Ich kann ein paar Übungen mit Pfaden, Wurzeln und Biberhöhlen entlang der Donau machen, und ich spare mir dabei den Gegenwind aus dem Westen, der über das Land heult. Es ist leicht, agil und angenehm zu fahren, mehr bräuchte eigentlich kein Mensch, auch heute nicht, aber auch auf den breiten Schotterautobahnen komme ich an Leuten vorbei, die all ihre Kraft in Federungen und riesigen 29-Zoll-Reifen verpulvern. Weil es halt modern ist. Cannondale kann man heute auch als Aufdruck auf solchen Rädern kaufen, wie alles, was einem eingeredet wird. Das kann hier nicht passieren, sagen die Leute mit Blick auf Amerika, aber es kam ACTA und Flugüberwachung und Bundeswehr im Inneren und vielleicht bin ich ja paranoid, aber seit einiger Zeit ist mein Mobiltelefon meistens ausgeschaltet, wenn ich unterwegs bin. Man liest, irgendwelche EU-Bürokraten wollen Black Boxen im Auto haben. Windows 8 telefoniert nach Hause, und Apple... und Facebook... und wenn man es den Menschen nur lange genug einredet, kaufen sie das wie die 29er. Oder auch Parteien wie die Republikaner. Man muss immer schön vorsichtig sein, beim hinunterfahren, und schauen, was am Himmel so alles aufzieht. Die Katastrophe im Innenministerium will dem Verfassungsschutz, der die NSU nicht kannte, mehr Rechte geben. Das kann hier passieren. Man sollte sich nicht wundern. So einer wie der Friedrich spielt auch bei Lewis eine unrühmliche Hauptrolle.



Man kann Amerika nicht ändern. Vielleicht muss man sogar froh sein, dass die globale Dominanz abgenommen hat, und weiter abnehmen wird, und wenn auf der anderen Seite nicht gerade Russland und China stünden, dann könnte es sogar eine gute, richtig gute Sache werden. Aber dennoch habe ich den Eindruck, als hätten wir längst wieder einen kalten Krieg, diesmal nicht gegen andere Systeme, sondern gegen Bürger, Demokratie und Menschenrechte. Dass dann noch, sorry, Vollversager wie die Piraten auftreten und das auf der anderen Seite so vergeigen, weil da einer sein privates BGE will und andere gern Partikularinteressen durchsetzen... ich glaube, es gibt einfach gar nichts, was nicht passieren kann.
Besonders, wenn es Amerikaner sind.



It can't happen here ist ein vermutlich weitgehend vergessener Roman von Sinclair Lewis, aber ich habe ihn noch einmal gelesen, als Herr Bush Junior an die Macht kam. Lewis entwirft darin die Entstehung einer faschistoiden Diktatur auf Basis uramerikanischer Einrichtungen und Möglichkeiten. Ganz so schlimm kam es dann doch nicht, der Vernichtungswille und die Gewalt wurden statt dessen exportiert, und dazu kamen Dinge, die Lewis sich nicht vorstellen konnte: Söldnerarmeen zum Beispiel, oder die neuen Möglichkeiten der Überwachung. In seinem Buch lässt Lewis am Ende des amerikanischen Faschismus an den guten Seiten Amerikas und der Unfähigkeit des diktatorischen Systems scheitern - er kann hier nicht passieren, weil es dann doch wieder in die andere Richtung geht, selbst wenn Amerika geschwächt und zerrissen aus der Krise taumelt.



Generell gibt es für mich zwei Möglichkeiten: ich mache es wie alle Bergsteiger, und gehe früh los, um rechtzeitig wieder im Tal zu sein. Oder ich mache es weiter so wie meistens: Ich gehe spät und fahre einen Teil der Strecke mit dem Rad. Das hat den Vorteil, dass die Knie geschont werden, wenn man nicht gerade wie letzte Woche über den Lenker geht und dabei auch noch ein paar andere Dinge zu Bruch gehen. Kurz, ich suchte unter anderem einen stabilen Lenker, idealerweise Magurabremsen, ein Vorderrad, und ein paar Kettenblätter sind auch recht marode. Gefunden habe ich all das an einem kaum gebrauchten Cannondale m800 comp "Beast of the East" von 1996, das beim hiesigen Radmegacenter auf dem Flohmarkt stand. Laufleistung vielleicht 500 Kilometer, Restpreis 150 Euro, Originalpreis 1996 über 2000 Mark, etwas klein für meine Grösse, aber das macht nichts bei den Strecken, die ich fahre. Ich habe nichts gegen all-amerikanische Erzeugnisse, hier mit deutschen Anbauten. Ich würde nur nicht in die USA reisen, wegen der Todesstrafe und ein paar anderen Überlegungen, in denen die Nähe zu Siena eine nicht geringe Rolle spielt.



Dazu gibt es natürlich auch eine Geschichte, die ich in der FAZ schreiben werde, denn Cannondale ist den langen Weg vom amerikanischen Stolz zur in Taíwan auf den Rahmen geklebten Marke gegangen, und zwar überhaupt nicht so, wie das im Land von Ayn Rand und anderen Psychos so gern vermutet wird: Cannondale, eine hoch profitable Qualitätsfirma mit Weltruf, krepierte einzig und allein an Börsenerwartungen, falschen Produkten, die man für das Wachstum machen musste, Finanzinvestoren und Gewinnsteigerung. Lupenreiner Kapitalismus, kein Fünferl Sozialleistungen, Streiks, Arbeitnehmerrechte oder andere kommunistische Verbrechen. Ich mag das, wenn ich meine Käufe gewissermassen direkt im alten Europa refinanzieren kann, selbst wenn zu befürchten ist, dass es die Markttotalitären diesseits und jenseits des Atlantiks weiterhin mit Kapitalschmonzetten und Executive Summaries von "Studien" halten werden, denn nur so wird man von Thinktanks geschmiert und als Moderator eingehurt.



Ich verstehe Julian Assange, dass er dorthin nicht ausgeliefeert werden möchte. Und dass er den Schweden auch nicht traut, die entweder so irre oder so kriminell sind, sich im Zweifelsfall auf eine Zusage zu verlassen, man werde in diesem Land dort drüben Assange nicht hinrichten. Man kann Leben so oder so beenden, und bei dem, was man in Amerika unter Justiz und Straffvollzug und Politikern versteht, würde ich auch nicht dorthin reisen, wenn es dort wäre, wo Siena liegt. Am Rande, ich könnte mich schräg lachen über die Schramm und Femiwischfaschi-Konsorten, die Assange öffentlich Vergewaltigung unterstellen und ihre feuchten Träume von Strafen vollstreckt sehen möchten - auch wenn er dann in der Folge in einem Land ermordet werden sollte, in dem das Kleinreden von Vergewaltigung Teil des Mainstreams ist, als wäre es die Klimakatastrophe. Aber so ist das halt: Die Extremisten und Feinde der Aufklärung finden immer irgendwie zusammen. Aber ob die Reaktionären in den USA unter Romney so auf die Fresse fliegen, wie die Piraten mit Schramm im Vorstand?



Mit dem Cannondale muss ich nicht rasen, wie ich es auf dem Rennrad irgendwann tun würde. Ich kann ein paar Übungen mit Pfaden, Wurzeln und Biberhöhlen entlang der Donau machen, und ich spare mir dabei den Gegenwind aus dem Westen, der über das Land heult. Es ist leicht, agil und angenehm zu fahren, mehr bräuchte eigentlich kein Mensch, auch heute nicht, aber auch auf den breiten Schotterautobahnen komme ich an Leuten vorbei, die all ihre Kraft in Federungen und riesigen 29-Zoll-Reifen verpulvern. Weil es halt modern ist. Cannondale kann man heute auch als Aufdruck auf solchen Rädern kaufen, wie alles, was einem eingeredet wird. Das kann hier nicht passieren, sagen die Leute mit Blick auf Amerika, aber es kam ACTA und Flugüberwachung und Bundeswehr im Inneren und vielleicht bin ich ja paranoid, aber seit einiger Zeit ist mein Mobiltelefon meistens ausgeschaltet, wenn ich unterwegs bin. Man liest, irgendwelche EU-Bürokraten wollen Black Boxen im Auto haben. Windows 8 telefoniert nach Hause, und Apple... und Facebook... und wenn man es den Menschen nur lange genug einredet, kaufen sie das wie die 29er. Oder auch Parteien wie die Republikaner. Man muss immer schön vorsichtig sein, beim hinunterfahren, und schauen, was am Himmel so alles aufzieht. Die Katastrophe im Innenministerium will dem Verfassungsschutz, der die NSU nicht kannte, mehr Rechte geben. Das kann hier passieren. Man sollte sich nicht wundern. So einer wie der Friedrich spielt auch bei Lewis eine unrühmliche Hauptrolle.



Man kann Amerika nicht ändern. Vielleicht muss man sogar froh sein, dass die globale Dominanz abgenommen hat, und weiter abnehmen wird, und wenn auf der anderen Seite nicht gerade Russland und China stünden, dann könnte es sogar eine gute, richtig gute Sache werden. Aber dennoch habe ich den Eindruck, als hätten wir längst wieder einen kalten Krieg, diesmal nicht gegen andere Systeme, sondern gegen Bürger, Demokratie und Menschenrechte. Dass dann noch, sorry, Vollversager wie die Piraten auftreten und das auf der anderen Seite so vergeigen, weil da einer sein privates BGE will und andere gern Partikularinteressen durchsetzen... ich glaube, es gibt einfach gar nichts, was nicht passieren kann.
donalphons, 01:36h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 20. August 2012
3. Gebot.
Du sollst am Tag des Herrn, wenn es glühend heiss ist und jeder, der es sich leisten kann, beim Baden oder auf Reisen ist, nicht teure Gegenstände wie Schäferidylle des 18. Jahrhunderts bei Ebay versteigern.

Denn es gibt dann nicht so viele Leute, die daheim liegen und wegen der Wunden nicht ins Wasser können, und obendrein so etwas suchen, und am Ende bekommst Du für die wüste Vögelei 40% vom Limit der letzten Versteigerung - und die war vor 40 Jahren.
Ausserdem sollst Du es bei der Recherche zwischen dem Vor- und Nachnamen, die hinten drauf stehen, mit einem van der etc. zu probieren. Dann wird einiges leichter. Wie für den Käufer.

Denn es gibt dann nicht so viele Leute, die daheim liegen und wegen der Wunden nicht ins Wasser können, und obendrein so etwas suchen, und am Ende bekommst Du für die wüste Vögelei 40% vom Limit der letzten Versteigerung - und die war vor 40 Jahren.
Ausserdem sollst Du es bei der Recherche zwischen dem Vor- und Nachnamen, die hinten drauf stehen, mit einem van der etc. zu probieren. Dann wird einiges leichter. Wie für den Käufer.
donalphons, 00:48h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 31. Juli 2012
Rot oder Blau
Das ist die Frage beim Lenkerband, nachdem die Reifen blau sind, und der Sattel nur in Rot verfügbar war.

Der Himmel war jedenfalls keine Entscheidungshilfe, und konnte sich auch nicht zu einer bestimmten Färbung durchringen.



Wenigstens ist so ein unfertiges Bastelprojekt an der Grenze zu den letzten Handgriffen eine Ausrede, die übliche Tour einmal ausfallen zu lassen. Es muss nicht jden Tag sein. Und in den kommenden Tagen wird es ohnehin anders.

(Wenn nicht schon wieder was dazwischen kommt.)

Der Himmel war jedenfalls keine Entscheidungshilfe, und konnte sich auch nicht zu einer bestimmten Färbung durchringen.



Wenigstens ist so ein unfertiges Bastelprojekt an der Grenze zu den letzten Handgriffen eine Ausrede, die übliche Tour einmal ausfallen zu lassen. Es muss nicht jden Tag sein. Und in den kommenden Tagen wird es ohnehin anders.

(Wenn nicht schon wieder was dazwischen kommt.)
donalphons, 01:12h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 29. Juli 2012
Das Gold des Himmels anzapfen
Vielleicht fragt sich ja mancher, warum meine speziell für mich gemachte Mirabellenmarmelade aus dem Früchter meiner Heimat so unverschämt leuchtend golden ist.

Und deshalb bin ich gestern Abend noch losgefahren, dorthin, wo der Baum steht, und ich glaube, ich habe eine plausible Antwort gefunden.











Wir hatten auch diesmal wieder Glück mit dem Wetter. Gewitter im Süden, Wolken im Norden, Sonne über dem Donautal. Irgendwie kommen wir immer davon.

Und deshalb bin ich gestern Abend noch losgefahren, dorthin, wo der Baum steht, und ich glaube, ich habe eine plausible Antwort gefunden.











Wir hatten auch diesmal wieder Glück mit dem Wetter. Gewitter im Süden, Wolken im Norden, Sonne über dem Donautal. Irgendwie kommen wir immer davon.
donalphons, 00:51h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 23. Juli 2012
Einer für die Damen
Ich werde sehr genau überlegen müssen, wo ich mich in Zukunft hinsetze. Am besten nirgendwo, wo man mich vergleichen kann.

Denn 98,734% der Besucherinnen, die sich dieses Produkt angeschaut haben, haben auch gekauft:
Francesca Molesta: BH-Werfen in besseren Kreisen, erschienen bei Impalatione Editore.

Rrrrrrrr, höre ich da durch die Jahrhunderte raunen. Rrrrrrr. So stelle ich mir den Vicomte de Valmont vor.

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Rrrrrrrr, höre ich da durch die Jahrhunderte raunen. Rrrrrrr. So stelle ich mir den Vicomte de Valmont vor.
donalphons, 14:55h
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