Montag, 24. März 2014
Neues aus dem Stall
Menschen mit Suchterfahrung jenseits von Assam und Marillenmarmelade können vermutlich besser mit Tabletten umgehen, aber mir wird von Aspirin schon schummrig, unter Ibuprofen fühle ich mich 10 Kilo leichter und das, was mir da verschrieben ward, halten manche für ein mittelschweres Schmerzmittel am unteren Rand der Verschreibungspflicht. Ich würde im Moment aber nicht Auto fahren wollen. Noch nicht mal auf dem Beifahrersitz. Allein Schreiben ist schon fahrlässig. Ich bin einfach nichts gewohnt und so schlägt das eben voll durch. Es fühlt sich an, als wäre alles in einer kribbelnden Watte verpackt, und entsprchend langsam baue ich Wörter in meinem Kopf zusammen, und pomadig wechsle ich die Empfindungen. Unten klingelt es. Ach so, ja das Rad. Letzte Woche gab es hier drei Abgänge, und das hier ist halt so eine neue Geschichte.
Man mag das kaum glauben, aber dieses K2 Razorback Competition ist nur ein Jahr jünger als das sehr barock aussehende Canoondale. 2000 ging die Epoche der Super Vs zu Ende - unter anderem mit diesem Prachtstück - und K2 baute dann dieses Modell, das seiner Zeit damals gut 5 Jahre voraus war. Blockierbarer Hinterbau, wirklich sagenhafte und von mir sehr geliebte Easton Ultralite Rohre (Alu wird danach nicht mehr besser), leichte und robusto Komponenten, Luftfederung vorn und hinten, und weniger als 12 Kilo schwer. Zum Vergleich: Die älteren Rennräder, die hier ab und zu zu sehen sind, wiegen meist 10 bis 11 Kilo.
Es ist ein sehr ausgewogenes Rad, und weil die Federung vorn und hinten vom gleichen Hersteller sind, ist es auch leicht einstellbar - was ja oft ein Problem bei gefederten Rädern ist. Im Prinzip hat der Käufer damals, 2001, seine 4000 oder 5000 Mark also gut angelegt, und es hätte sicher auch eine gute Zeit auf dem Sattel werden können - allein, der Sattel ist so gut wie neu, was bei einem meiner gefahrenen MTBs meist nach 50 Kilometer nicht mehr der Fall ist. So gut wie neu sind auch die Züge, mit denen keiner je die Stacheldrähte durchtrennen wollte, die Kette, die Bremsbeläge, die Kettenblätter - ich weiss nicht, wie weit dieses Ding gelaufen ist, aber es kann nicht sehr weit sein. 500 Kilometer Forstweg vielleicht, allerhöchstens. Meine Räder sehen nach einer unfreiwillig harten Bergtour auf den Hirschberg mindestens so aus.
Wir stehen also mal wieder nicht vor einem Fahr-rad, sondern vor guten Vorsätzen und der Entscheidung, es ihnen so leicht wie möglich zu machen, ohne zu bedenken, dass es immer noch zu schwer ist. Mit solchen Kisten gehörte man vor 10 Jahren noch zur Elite der Renn-MTB-Besitzer, und selbst heute ist es nicht leicht, schnellere Kisten zu finden - der technische Fortschritt würde vielleicht vorne eine 200 Gramm leichtere Gabel montieren, und Scheibenbremsen, aber ansonsten ginge damit buchstäblich alles zwischen der Donau und dem Po. Aber auch so reicht es problemlos für alles, was man von einem Rad erwarten kann - überhauot, die meisten Vollgfederten sehe ich unten am See und so gut wie nie am Berg. Statt dessen stand es in der Garage und irgendwann musste sie aufgeräumt werden, also weg mit dem alten Plunder - und so kam das dann. Zu mir. Für einen "und wenn der Rahmen gebrochen und die Federgabel leck ist sind die Komponenten allemal noch mehr wert"-Preis.
Ich habe es jetzt noch etwas leichter gemacht - Titanpedale, Griffe und Reifen nehmen nochmal ein Pfund Gewicht weg. Was halt so eben nebenbei noch geht, wenn der Bauch sich vom Körper gelöst hat und das Hirn zwischen den Schädeldecken fluidiert und wie man da sagt - so ganz zurechnungsfähig bin ich gerade nicht, darauf würde ich mich auch wegen des Kaufs hinausreden. Es ist ein wenig enttäuschend, wenn sie wie neu aus der Verpackung plumpsen, wenn man nicht mehr tun muss, als die Kette zu ölen - aber recht viel mehr würde im Moment auch nicht gehen, ganz zu schweigen von jenen Grosstaten, die damit eigentlich möglich wären, Stichwort Transalp an den Gardasee.
Das muss alles noch zurückstehen, denn jetzt kommt erst der Schnee und noch ein Arzttermin. Immerhin, heute wieder 2 km geradelt. Es wird schon.
Man mag das kaum glauben, aber dieses K2 Razorback Competition ist nur ein Jahr jünger als das sehr barock aussehende Canoondale. 2000 ging die Epoche der Super Vs zu Ende - unter anderem mit diesem Prachtstück - und K2 baute dann dieses Modell, das seiner Zeit damals gut 5 Jahre voraus war. Blockierbarer Hinterbau, wirklich sagenhafte und von mir sehr geliebte Easton Ultralite Rohre (Alu wird danach nicht mehr besser), leichte und robusto Komponenten, Luftfederung vorn und hinten, und weniger als 12 Kilo schwer. Zum Vergleich: Die älteren Rennräder, die hier ab und zu zu sehen sind, wiegen meist 10 bis 11 Kilo.
Es ist ein sehr ausgewogenes Rad, und weil die Federung vorn und hinten vom gleichen Hersteller sind, ist es auch leicht einstellbar - was ja oft ein Problem bei gefederten Rädern ist. Im Prinzip hat der Käufer damals, 2001, seine 4000 oder 5000 Mark also gut angelegt, und es hätte sicher auch eine gute Zeit auf dem Sattel werden können - allein, der Sattel ist so gut wie neu, was bei einem meiner gefahrenen MTBs meist nach 50 Kilometer nicht mehr der Fall ist. So gut wie neu sind auch die Züge, mit denen keiner je die Stacheldrähte durchtrennen wollte, die Kette, die Bremsbeläge, die Kettenblätter - ich weiss nicht, wie weit dieses Ding gelaufen ist, aber es kann nicht sehr weit sein. 500 Kilometer Forstweg vielleicht, allerhöchstens. Meine Räder sehen nach einer unfreiwillig harten Bergtour auf den Hirschberg mindestens so aus.
Wir stehen also mal wieder nicht vor einem Fahr-rad, sondern vor guten Vorsätzen und der Entscheidung, es ihnen so leicht wie möglich zu machen, ohne zu bedenken, dass es immer noch zu schwer ist. Mit solchen Kisten gehörte man vor 10 Jahren noch zur Elite der Renn-MTB-Besitzer, und selbst heute ist es nicht leicht, schnellere Kisten zu finden - der technische Fortschritt würde vielleicht vorne eine 200 Gramm leichtere Gabel montieren, und Scheibenbremsen, aber ansonsten ginge damit buchstäblich alles zwischen der Donau und dem Po. Aber auch so reicht es problemlos für alles, was man von einem Rad erwarten kann - überhauot, die meisten Vollgfederten sehe ich unten am See und so gut wie nie am Berg. Statt dessen stand es in der Garage und irgendwann musste sie aufgeräumt werden, also weg mit dem alten Plunder - und so kam das dann. Zu mir. Für einen "und wenn der Rahmen gebrochen und die Federgabel leck ist sind die Komponenten allemal noch mehr wert"-Preis.
Ich habe es jetzt noch etwas leichter gemacht - Titanpedale, Griffe und Reifen nehmen nochmal ein Pfund Gewicht weg. Was halt so eben nebenbei noch geht, wenn der Bauch sich vom Körper gelöst hat und das Hirn zwischen den Schädeldecken fluidiert und wie man da sagt - so ganz zurechnungsfähig bin ich gerade nicht, darauf würde ich mich auch wegen des Kaufs hinausreden. Es ist ein wenig enttäuschend, wenn sie wie neu aus der Verpackung plumpsen, wenn man nicht mehr tun muss, als die Kette zu ölen - aber recht viel mehr würde im Moment auch nicht gehen, ganz zu schweigen von jenen Grosstaten, die damit eigentlich möglich wären, Stichwort Transalp an den Gardasee.
Das muss alles noch zurückstehen, denn jetzt kommt erst der Schnee und noch ein Arzttermin. Immerhin, heute wieder 2 km geradelt. Es wird schon.
donalphons, 15:48h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 17. März 2014
Warum Pastelle?
Pastelle sind in der Kunstgeschichte deutlich unterbewertet. Es gibt eine kurze Phase bei menchen Künstlern, da wird Pastellmarei ganz gross, namentlich bei Liotard und Boucher. Aber ansonsten fristen Pastelle ein Schattendasein neben Rötelzeichnungen und Ölskizzen.
Der Grund liegt in der Hand der Künstler: Während ein Ge,älde im 18. Jahrhundert noch einen enormen Aufwand darstellt - die Farben sind teuer, das Bild muss wegen der Trocknung langsam komponiert und Schicht um Schicht aufgebaut werden - geht das Malen mit Pastellkreide flüssig von der Hand, so wie mit den heutigen Tubenfarben.
Deshalb waren Pastelle schon damals erheblich günstiger. Zumal sie ja auch auf Papier und Karton hergestellt wurden. Und weil Papier ein schlechter Träger ist, und vergleichsweise stark altert, knickt, stockfleckig wird, geht das auch heute noch in den Preis ein. Pastelle sind günstiger, erheblich günstiger als Ölgemälde.
Das würde sie für Leute wie mich, die am untersten Bodensatz des Kunstmarktes herumkraudern, interessant machen - wenn es sie denn öfters gäbe. Aber das Trägermaterial altert nicht nur, es geht auch schneller und öfter verloren. Es ist die perfekte Rokokokunst, leicht, schnell und eben auch schnell vorbei,
Diesmal jedoch traf alles richtig aufeinander, Grösse, Alter, Sujet, Preis und ein mir bekannter Händler, was bei Pastellen nicht unwichtig ist - besager Herr Boucher zum Beispiel hat eine Methode entwickelt, die zwar wie eine Kreidezeichnung aussieht, aber nur gedruckt ist.
Und warum muss es auch noch ein Pastell sein? Nun, wenn man mehrere Fenster hat, kann man schlecht an der Wand gegenüber Gemälfe aufhängen: Die Firnis reflektiert zu stark, Aber Papier und Kreide sind mall, und das sieht dann so aus:
Deshalb also Pastelle. Wobei_ Langsam langt es auch. Wirklich.
Der Grund liegt in der Hand der Künstler: Während ein Ge,älde im 18. Jahrhundert noch einen enormen Aufwand darstellt - die Farben sind teuer, das Bild muss wegen der Trocknung langsam komponiert und Schicht um Schicht aufgebaut werden - geht das Malen mit Pastellkreide flüssig von der Hand, so wie mit den heutigen Tubenfarben.
Deshalb waren Pastelle schon damals erheblich günstiger. Zumal sie ja auch auf Papier und Karton hergestellt wurden. Und weil Papier ein schlechter Träger ist, und vergleichsweise stark altert, knickt, stockfleckig wird, geht das auch heute noch in den Preis ein. Pastelle sind günstiger, erheblich günstiger als Ölgemälde.
Das würde sie für Leute wie mich, die am untersten Bodensatz des Kunstmarktes herumkraudern, interessant machen - wenn es sie denn öfters gäbe. Aber das Trägermaterial altert nicht nur, es geht auch schneller und öfter verloren. Es ist die perfekte Rokokokunst, leicht, schnell und eben auch schnell vorbei,
Diesmal jedoch traf alles richtig aufeinander, Grösse, Alter, Sujet, Preis und ein mir bekannter Händler, was bei Pastellen nicht unwichtig ist - besager Herr Boucher zum Beispiel hat eine Methode entwickelt, die zwar wie eine Kreidezeichnung aussieht, aber nur gedruckt ist.
Und warum muss es auch noch ein Pastell sein? Nun, wenn man mehrere Fenster hat, kann man schlecht an der Wand gegenüber Gemälfe aufhängen: Die Firnis reflektiert zu stark, Aber Papier und Kreide sind mall, und das sieht dann so aus:
Deshalb also Pastelle. Wobei_ Langsam langt es auch. Wirklich.
donalphons, 01:58h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 20. Februar 2014
Sua Passion predominante
Ich vermute mal, dass sie bei der Verschärfung des § 184b keine Altersgrenze für das Material einführen werden, dessen Besitz sie dann zum Verbrechen der Kinderpornographie erklären. Wird so ein Material irgendwann zu alt, um strafrechtlich relevant zu sein? Und es ist natürlich auch schwierig, sehr schwierig, zu definieren, was denn nun Posing sein soll. Nehmen wir mal diese Betrachten wir einmal diese kleine Engländerin von 1760:
Vielleicht 11, 12 Jahre alt? Das war das Alter, in dem man solche Gemälde anfertigen liess, um andere Familien schon einmal auf den Geschmack zu bringen, zwecks Heirat. Geschminkt, Ausschnitt, den Rock raffend, und natürlich sieht die nicht so hybsch aus, damit man sich abwendet.
Das Gemälde ist wegen "Posing" vermutlich schon hart an der Grenze. So schnell kann es gehen. Immerhin, wenn sie mich holen, kann ich mir die Zelle sicher mit anderen Sammlern teilen: Die europäische Geschichte ist lang und neigte bis ins 19. Jahrhunert dazu, Kinder zu verschachern. Die einen als Leibeigenen und Sklaven und die anderen in Öl für Heiratsprojekte, da hat sich bei Sammlern viel erhalten. Christliches Abendland halt.
Vielleicht 11, 12 Jahre alt? Das war das Alter, in dem man solche Gemälde anfertigen liess, um andere Familien schon einmal auf den Geschmack zu bringen, zwecks Heirat. Geschminkt, Ausschnitt, den Rock raffend, und natürlich sieht die nicht so hybsch aus, damit man sich abwendet.
Das Gemälde ist wegen "Posing" vermutlich schon hart an der Grenze. So schnell kann es gehen. Immerhin, wenn sie mich holen, kann ich mir die Zelle sicher mit anderen Sammlern teilen: Die europäische Geschichte ist lang und neigte bis ins 19. Jahrhunert dazu, Kinder zu verschachern. Die einen als Leibeigenen und Sklaven und die anderen in Öl für Heiratsprojekte, da hat sich bei Sammlern viel erhalten. Christliches Abendland halt.
donalphons, 13:25h
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Mittwoch, 19. Februar 2014
Tetris für Erwachsene
Die Parkszene rechts oben ist 108x78cm gross und als ich dafür das letzte Gebot abgab, dachte ich mir kurz: Wo soll das denn noch hin? Es war ganz erstaunlich, aber nach 10 Minuten hatte ich mit nur 7 Nägeln eine neue Lösung.
In Bayern gibt es ja den Spruch "angeben wie 10 nackte Neger". aber dass es wirklich geklappt hat und dann noch halbwegs passabel aussieht, ist schon erfreulich.
Weniger erfreulich ist, dass mir hier wirklich die Wandflächen ausgehen. Und auf Vorrat für eine etwaige Villa in Obermais kaufen wäre doch sehr dekadent.
In Bayern gibt es ja den Spruch "angeben wie 10 nackte Neger". aber dass es wirklich geklappt hat und dann noch halbwegs passabel aussieht, ist schon erfreulich.
Weniger erfreulich ist, dass mir hier wirklich die Wandflächen ausgehen. Und auf Vorrat für eine etwaige Villa in Obermais kaufen wäre doch sehr dekadent.
donalphons, 16:11h
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Samstag, 8. Februar 2014
Gepudert
Entgegen meiner sonstigen Angewohnheiten habe ich mir jetzt doch einen Mitbewohner gesucht, der erstens lange Haare hat und zweitens auch noch einen Ohrring trägt und drittens zum Zeitpunkt der Abbildung zur Hygiene ein Verhältnis hatte, das heute in Berlin noch als ausreichend durchgehen würde. Aber man kann es sich manchmal nicht leisten, besonders wählerisch zu sein, wenn die Gegner Zahnärzte sind - da endet man halt beim Kleinformat.
Man könnte jetzt trefflich darüber spekulieren, wer denn den grösseren finanziellen Verlust bei absoluter Betrachtungsweise erlitten hat, denn es war damals teuer, sich einen Maler kommen zu lassen, und es war sicher auch nicht billig, den Herrn doublieren zu lassen - in beiden Fällen jedenfalls lag der Preis weit unter den Kosten und es ist schon bitter zu sehen, wie gering die Wertschätzung in unseren Zeiten ist. Allein - nur die relative Schwäche des Kunstmarkts im Vergleich zu gewinnbringenden Aktivitäten wie Fussballmerchandise und Fastfood erlaubt es mir, eine Sammlung aufzubauen. Denn sie hatten damals ja weniger Optionen, ihren Reichtum darzustellen: Perücken, Kleider, Möbel, Stuck, Silber, Gemälde, Opernbesuche. Parks und eine Kutsche, das war es dann auch schon.
Und die Kutschen wurden auch länger als vier Jahre benutzt. Ähnlich brutal - nur eben nicht auf den Verlauf von 250 Jahren - ist nämlich auch der Wertverfall nicht mehr ganz absolut allerneuester Rennradrahmen, wie ich mal wieder feststellen musste. Offen gesagt hätte ich zu dem Preis des Pasculli ja lieber noch ein Gemälde gekauft, aber der Markt spuckt nun mal mehr Plastik als Leinwand aus und man muss schauen, wo man bleibt - und nebenbei gilt es, die Erfahrungen der letzten Alpentour in neuere Technik gegen das Altern umzusetzen. Es stört mich nicht, wenn ich älter an Jahren werde, aber die Beschränkungen sind schon etwas unerfreulich. Wenn das so weiter geht, bin ich in nur 30 Jahren so fertig und marode wie ein Berliner Antifatyp im AGH schon heute - und das ist nicht gut. (man stelle sich vorn, man ist auf einer Ausschreitung und als Alibi geht "gebrechlicher Rücken" glatt durch)
Wie auch immer: Neukauf lohnt sich einfach nicht, nie, unter keinem Umstand ausser bei Essen und Toilettenpapier. Aus irgendwelchen seltsamen Gründen erreichen mich nach Monaten des Neides nun wieder seltsame Gerüchte aus Berlin, ich würde mein Leben und seine Freuden nur darstellen - das passiert halt, wenn eine de facto insolvente NichtmehrpiratInnen am Falschinformationstropf von Berufsmimimistinnen hängt. Bezeichnenderweise ist diese spezielle Person gerade dabei, ihre alten Klamotten zu verkaufen; damit sie wieder über die Runden kommt, nachdem all das schöne Geld durchgebrannt wurde, hört man so. Ich fahre Rad und sie möchte nach Israel - was in der Jahreszeit kein besonderes Vergnügen ist, aber diese Arier meinen sich ja an jedes Wetter vom Nordkap bis an die Wüste gewöhnen zu müssen. Ich schraube derweilen im Halbdunkel und überlege mir, wo ich den gut Gepuderten aufhänge - einfach ist das nicht, aber warum sollte man grössere Sorgen haben.
Man könnte jetzt trefflich darüber spekulieren, wer denn den grösseren finanziellen Verlust bei absoluter Betrachtungsweise erlitten hat, denn es war damals teuer, sich einen Maler kommen zu lassen, und es war sicher auch nicht billig, den Herrn doublieren zu lassen - in beiden Fällen jedenfalls lag der Preis weit unter den Kosten und es ist schon bitter zu sehen, wie gering die Wertschätzung in unseren Zeiten ist. Allein - nur die relative Schwäche des Kunstmarkts im Vergleich zu gewinnbringenden Aktivitäten wie Fussballmerchandise und Fastfood erlaubt es mir, eine Sammlung aufzubauen. Denn sie hatten damals ja weniger Optionen, ihren Reichtum darzustellen: Perücken, Kleider, Möbel, Stuck, Silber, Gemälde, Opernbesuche. Parks und eine Kutsche, das war es dann auch schon.
Und die Kutschen wurden auch länger als vier Jahre benutzt. Ähnlich brutal - nur eben nicht auf den Verlauf von 250 Jahren - ist nämlich auch der Wertverfall nicht mehr ganz absolut allerneuester Rennradrahmen, wie ich mal wieder feststellen musste. Offen gesagt hätte ich zu dem Preis des Pasculli ja lieber noch ein Gemälde gekauft, aber der Markt spuckt nun mal mehr Plastik als Leinwand aus und man muss schauen, wo man bleibt - und nebenbei gilt es, die Erfahrungen der letzten Alpentour in neuere Technik gegen das Altern umzusetzen. Es stört mich nicht, wenn ich älter an Jahren werde, aber die Beschränkungen sind schon etwas unerfreulich. Wenn das so weiter geht, bin ich in nur 30 Jahren so fertig und marode wie ein Berliner Antifatyp im AGH schon heute - und das ist nicht gut. (man stelle sich vorn, man ist auf einer Ausschreitung und als Alibi geht "gebrechlicher Rücken" glatt durch)
Wie auch immer: Neukauf lohnt sich einfach nicht, nie, unter keinem Umstand ausser bei Essen und Toilettenpapier. Aus irgendwelchen seltsamen Gründen erreichen mich nach Monaten des Neides nun wieder seltsame Gerüchte aus Berlin, ich würde mein Leben und seine Freuden nur darstellen - das passiert halt, wenn eine de facto insolvente NichtmehrpiratInnen am Falschinformationstropf von Berufsmimimistinnen hängt. Bezeichnenderweise ist diese spezielle Person gerade dabei, ihre alten Klamotten zu verkaufen; damit sie wieder über die Runden kommt, nachdem all das schöne Geld durchgebrannt wurde, hört man so. Ich fahre Rad und sie möchte nach Israel - was in der Jahreszeit kein besonderes Vergnügen ist, aber diese Arier meinen sich ja an jedes Wetter vom Nordkap bis an die Wüste gewöhnen zu müssen. Ich schraube derweilen im Halbdunkel und überlege mir, wo ich den gut Gepuderten aufhänge - einfach ist das nicht, aber warum sollte man grössere Sorgen haben.
donalphons, 13:16h
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Montag, 6. Januar 2014
Trennung
Letztes Jahr meinte N., dass es ja Verschwendung wäre, was bei mir alles in Rädern steckt. Vermutlich hat er Recht. Das Problem war lange Zeit, dass es sehr, sehr günstige Gelegenheiten gab, wie sie inzwischen längst nicht mehr zu bekommen sind. Besonders bei MTBs hat die Qualität so nachgelassen. dass heute die Traumräder meiner Jugend und hochwertige Gruppen gebraucht teurer als neu sind. Das wird vermutlich auch mittelfristig bei den letzten Vollaluminiumgruppen für Rennräder so werden, weil dieser Markt nicht mehr befriedigt wird. Von den teilweise absurden Preisen für hochwertiger Stahlrahmen will ich erst gar nicht reden.
Und inzwischen habe ich so viele, dass ich durch den Speicher gehe und mich einen Moment frage, Oh, was ist denn das? Und dann fällt es mir wieder ein, und dass ich darauf nicht mehr als 30 Kilometer gefahren bin. Ich habe ja noch andere. Und dann muss man aufräumen und vergisst es und es fällt einem erst wieder auf, wenn man denkt - in Piratenfarben??? Das ist eigentlich kein Zustand und durch das Herumstehen werden sie auch nicht besser. Das bezieht sich jetzt nicht auf das Quintana Roo, das ist eher unverkäuflich, weil der Markt für Alurahmen noch nicht bereit ist - aber da ist zum Beispiel ein Kogy Miyata, das ich einfach gern restauriert habe, und das mir zu gross ist.
Angefangen hat das ja schon länger, zum Beispiel habe ich meiner Mieterin ein Cannondale zur Verfügung gestellt. Ich kann schon einige Räder brauchen, aber am Tegernsee sind so viele, dass auch 5 Leute kommen könnten und man könnte überlegen, ob man nun mit MTB oder Rennrad eine Ausfahrt macht und welches das Ersatzrad ist. Und darunter ist halt auch ein Pinarello, mit dem ich nie warm wurde, obwohl es passt. Gleichzeitig ist hier auch noch ein De Rosa, das mir zu gross ist, und eines, das zu klein ist - beide werde ich behalten. Weil die Erinnerungen gut sind. Beide kommen aus Italien, beide geben mir etwas, ein gutes Gefühl und ein Lächeln, wenn ich sie sehe. Aber dann ich da noch ein Fehlkauf-Daccordi. Und ein wahnsinnig aufregendes, aber mir zu kleines Vitus. Das steht nur rum, weil es keinen Druck gibt, es loszuwerden. Und dann ist da noch ein zu kleiner Overmax von Grandis. Wunderschön.. Nie fertig genaut, wegen eines kleinen Problems. Der Overmax ist einer der schönsten Rahmen, den man sich vorstellen kann, aber er ist mir zu klein, und er gehört nicht in den Speicher.
Das Geld für das letzte, verkaufte Rad habe ich indirekt gleich wieder gespendet, für etwas, das mir wichtig ist. Das Problem beim Verkaufen ist ja, dass das Geld irgendwo hin muss, und ich traue ihm nicht. Nie. Auf keinen Fall. Es gibt auch keinen Grund, warum ich das jetzt machen sollte, denn der Winter ist nicht gut für die Preise. Daher warte ich auch noch. Aber dann werde ich es tun und die Käufer bekommen feinste, restaurierte Klassiker und woanders auf der Welt - wie soll ich sagen - ich habe nichts von Rädern auf dem Speicher, das ändert nichts, aber die Welt ändert sich dann ganz sicher. Ein ganz klein wenig. Zumindest in meinem Hirn, das dann nicht überrascht ist, wenn ihm im Speicher ein ladenneues Bass0 in die Hände fällt, das ich genauso wenig gefahren habe wie sein Käufer im Jahre 1987.
Und inzwischen habe ich so viele, dass ich durch den Speicher gehe und mich einen Moment frage, Oh, was ist denn das? Und dann fällt es mir wieder ein, und dass ich darauf nicht mehr als 30 Kilometer gefahren bin. Ich habe ja noch andere. Und dann muss man aufräumen und vergisst es und es fällt einem erst wieder auf, wenn man denkt - in Piratenfarben??? Das ist eigentlich kein Zustand und durch das Herumstehen werden sie auch nicht besser. Das bezieht sich jetzt nicht auf das Quintana Roo, das ist eher unverkäuflich, weil der Markt für Alurahmen noch nicht bereit ist - aber da ist zum Beispiel ein Kogy Miyata, das ich einfach gern restauriert habe, und das mir zu gross ist.
Angefangen hat das ja schon länger, zum Beispiel habe ich meiner Mieterin ein Cannondale zur Verfügung gestellt. Ich kann schon einige Räder brauchen, aber am Tegernsee sind so viele, dass auch 5 Leute kommen könnten und man könnte überlegen, ob man nun mit MTB oder Rennrad eine Ausfahrt macht und welches das Ersatzrad ist. Und darunter ist halt auch ein Pinarello, mit dem ich nie warm wurde, obwohl es passt. Gleichzeitig ist hier auch noch ein De Rosa, das mir zu gross ist, und eines, das zu klein ist - beide werde ich behalten. Weil die Erinnerungen gut sind. Beide kommen aus Italien, beide geben mir etwas, ein gutes Gefühl und ein Lächeln, wenn ich sie sehe. Aber dann ich da noch ein Fehlkauf-Daccordi. Und ein wahnsinnig aufregendes, aber mir zu kleines Vitus. Das steht nur rum, weil es keinen Druck gibt, es loszuwerden. Und dann ist da noch ein zu kleiner Overmax von Grandis. Wunderschön.. Nie fertig genaut, wegen eines kleinen Problems. Der Overmax ist einer der schönsten Rahmen, den man sich vorstellen kann, aber er ist mir zu klein, und er gehört nicht in den Speicher.
Das Geld für das letzte, verkaufte Rad habe ich indirekt gleich wieder gespendet, für etwas, das mir wichtig ist. Das Problem beim Verkaufen ist ja, dass das Geld irgendwo hin muss, und ich traue ihm nicht. Nie. Auf keinen Fall. Es gibt auch keinen Grund, warum ich das jetzt machen sollte, denn der Winter ist nicht gut für die Preise. Daher warte ich auch noch. Aber dann werde ich es tun und die Käufer bekommen feinste, restaurierte Klassiker und woanders auf der Welt - wie soll ich sagen - ich habe nichts von Rädern auf dem Speicher, das ändert nichts, aber die Welt ändert sich dann ganz sicher. Ein ganz klein wenig. Zumindest in meinem Hirn, das dann nicht überrascht ist, wenn ihm im Speicher ein ladenneues Bass0 in die Hände fällt, das ich genauso wenig gefahren habe wie sein Käufer im Jahre 1987.
donalphons, 18:39h
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Freitag, 3. Januar 2014
Ein Tag in drei Trüffeln und drei Aussichten
Mango:
Aus meinem Bett beim Aufwachen:
Riesling:
Vom Uferweg aus auf den Wallberg:
Kir Royal:
Von Tegernsee Ruchtung der Berge bei Lenggries:
Wir nennen es erfüllendes Dasein.
Aus meinem Bett beim Aufwachen:
Riesling:
Vom Uferweg aus auf den Wallberg:
Kir Royal:
Von Tegernsee Ruchtung der Berge bei Lenggries:
Wir nennen es erfüllendes Dasein.
donalphons, 20:14h
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Freitag, 20. Dezember 2013
Sex kaufen
Das Original ist gut 2 mal 2 Meter gross, und die Figuren wären in Lebensgrösse - wären sie denn lebendige Menschen gewesen. Aber es sind Götter, und was zwischen ihnen an Geschlechtlichem passiert, hat Ovid gedichtet. Weil Ovid in der Renaissance als Klassiker galt, und durch sein heidnisch geprägtes Sujet auch nicht anstössig wie echte Pornographie war, konnte er mit dieser Szene in der Galerie der Farnese in Rom erscheinen. Auch noch Ende des 16. Jahrhunderts, als die Gegenreformation längst in Sachen Spiessigkeit dem dem Protestantismus wetteiferte. Dazu kommt noch in diesem Falle, über den wir hier reden dürfen, der förderliche Umstand, dass wir hier Zeugen ehelicher Pflichterfüllung werden, denn Hera verführt hier ihren eigenen Mann Zeus. Gemalt haben das die Brüder Annibale und Agostino Carracci, und es ist der Kunstgeschichte noch nicht ganz klar, wer von den beiden das gemacht hat. Annibale war bekannt und bekam den Auftrag, aber Agostino, dessen Ruf nicht so glänzte, war der Spezialist für Anzügliches.
Was bei mir auf dem Sofa gelandet ist, ist dagegen mit 20 mal 30 Zentimetern winzig. Und hat auch ganz andere Farben und weicht in Details deutlich ab. Es ist gut 50 Jahre jünger als das Original, und hat viel von der klassisch-leichten Erscheinung der Fresken mit ihrem hellen Hintergrund und den pastellartigen Farben verloren. Es ist vielmehr im Stil des damals beliebten Chiaroscuro gehalten, eine mit dramatischen Effekten spielende Kunstrichtung, mit der sich zuerst Caravaggio respektlos von der Kunst der Renaissance und damit der Carraccis abwandte.
Kurz, was auf meinem Sofa ist, ist eine spätere Kopie und ein Bastard. Die Muskeln und Körper sind noch klassisch wie beim an Michelangelo geschulten OOriginal, aber die Effekte sind bereits barock. Und wahrscheinlich kommt das Bild auch nicht aus Italien, sondern aus Holland. Die Fresken der Galleria Farnese wurden nämlich später, in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts als Pornographie in Stichen verbreitet, als das soziale Klima noch spiessiger als in der Zeit um 1600 wurde. Und dann hat jemand in Holland das grosse, schamlose Fresco aus Rom ganz klein und fein auf Leinwand gemalt, und die Farben und das Licht nach seinem Gusto dazu erfunden. Ausserdem schlägt der Pfau, das Symbol der Hera, kein Rad mehr. Dafür kommt ihre Nacktheit und das generelle Treiben vor dem dunklen Hintergrund noch besser, noch verderbter zur Geltung. Das ist hier aus dem Kontext gerissen, da ist keine römische Galerie: Hier zieht nur ein alter Lüstling, von der Gier getrieben, das glänzend-nackte Objekt seiner Begierden auf das Bett.
Hübsches Beispiel für die sonderbaren Wege der Kunst angsichts veränderter Moralvorstellungen: DieWelt wird reaktionär und sexfeindlich, und aus dem Common Sense der Lebensfreude wird einerseits der 30-jährige Krieg, und andererseits eben die rein pornographische Darstellung, herausgerissen aus der Entrückung und klein dargeboten, damit man sich im Versteck daran ergötzen kann. Fein sind die Details, wo es wichtig wird für das Verlangen.
Die einen bringen sich für die Religion um, die anderen werden gezwungen. Lust im Kleinformat zu geniessen. So ist das in Welten, in denen Bischöfe, schwarze Knallköpfe und Moralschwarzerinnen meinen, sie müssten Zwänge ausüben und Verbote aussprechen. Sie löschen vielleicht den Glanz der Freuden, aber in unserer ewigen Nacht der Lust schimmert weiter im Verborgenen das weisse Fleisch. Das ist nicht mehr klassich. Das ist Spass.
Es war, auf den Quadratzentimeter gerechnet, das teuerste Bild, das ich habe. Ich zahle aber gern für Sex und man weiss auch nie, ob man das nicht später einmal brauchen wird, wenn sie uns ansonsten jeden Spass wegfiltern.
Das ist die eine nackte, hässliche Wahrheit. Es gibt noch ejne, aber dazu irgendwann einmal.
Was bei mir auf dem Sofa gelandet ist, ist dagegen mit 20 mal 30 Zentimetern winzig. Und hat auch ganz andere Farben und weicht in Details deutlich ab. Es ist gut 50 Jahre jünger als das Original, und hat viel von der klassisch-leichten Erscheinung der Fresken mit ihrem hellen Hintergrund und den pastellartigen Farben verloren. Es ist vielmehr im Stil des damals beliebten Chiaroscuro gehalten, eine mit dramatischen Effekten spielende Kunstrichtung, mit der sich zuerst Caravaggio respektlos von der Kunst der Renaissance und damit der Carraccis abwandte.
Kurz, was auf meinem Sofa ist, ist eine spätere Kopie und ein Bastard. Die Muskeln und Körper sind noch klassisch wie beim an Michelangelo geschulten OOriginal, aber die Effekte sind bereits barock. Und wahrscheinlich kommt das Bild auch nicht aus Italien, sondern aus Holland. Die Fresken der Galleria Farnese wurden nämlich später, in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts als Pornographie in Stichen verbreitet, als das soziale Klima noch spiessiger als in der Zeit um 1600 wurde. Und dann hat jemand in Holland das grosse, schamlose Fresco aus Rom ganz klein und fein auf Leinwand gemalt, und die Farben und das Licht nach seinem Gusto dazu erfunden. Ausserdem schlägt der Pfau, das Symbol der Hera, kein Rad mehr. Dafür kommt ihre Nacktheit und das generelle Treiben vor dem dunklen Hintergrund noch besser, noch verderbter zur Geltung. Das ist hier aus dem Kontext gerissen, da ist keine römische Galerie: Hier zieht nur ein alter Lüstling, von der Gier getrieben, das glänzend-nackte Objekt seiner Begierden auf das Bett.
Hübsches Beispiel für die sonderbaren Wege der Kunst angsichts veränderter Moralvorstellungen: DieWelt wird reaktionär und sexfeindlich, und aus dem Common Sense der Lebensfreude wird einerseits der 30-jährige Krieg, und andererseits eben die rein pornographische Darstellung, herausgerissen aus der Entrückung und klein dargeboten, damit man sich im Versteck daran ergötzen kann. Fein sind die Details, wo es wichtig wird für das Verlangen.
Die einen bringen sich für die Religion um, die anderen werden gezwungen. Lust im Kleinformat zu geniessen. So ist das in Welten, in denen Bischöfe, schwarze Knallköpfe und Moralschwarzerinnen meinen, sie müssten Zwänge ausüben und Verbote aussprechen. Sie löschen vielleicht den Glanz der Freuden, aber in unserer ewigen Nacht der Lust schimmert weiter im Verborgenen das weisse Fleisch. Das ist nicht mehr klassich. Das ist Spass.
Es war, auf den Quadratzentimeter gerechnet, das teuerste Bild, das ich habe. Ich zahle aber gern für Sex und man weiss auch nie, ob man das nicht später einmal brauchen wird, wenn sie uns ansonsten jeden Spass wegfiltern.
Das ist die eine nackte, hässliche Wahrheit. Es gibt noch ejne, aber dazu irgendwann einmal.
donalphons, 11:10h
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Dienstag, 10. Dezember 2013
Kauft Neues!
Jetzt ist die beste Gelegenheit, den Liebsten zu zeigen, wie wichtig sie einem sind. Und wie könnte man es in dieser Welt besser zeigen, als mit einem tiefen Griff in die Geldbörse oder den 3%-Kredit mit 24 Monaten Abstotterung? Kostet bei einem neuen, erstklassigen MTB im Monat ja auch nur 100 Euro und damit weitaus weniger als, sagen wir mal, ein Überziehungskredit! Und die ersten beiden Tranchen hat man schon wieder drin, wenn man die alte Kiste verscheuert.
Dass die alte Kiste die letzten 5 Jahre Staub in der Garage ansetzte und davor auch nur sporadisch Feldwege sah, liegt sicher auch daran, dass die Technik voranschreitet und man heute mit so etwas gar nicht mehr fahren kann. Kein Wunder, dass MTBs heute grössere Räder haben! Das muss so sein, das wiegt mehr und hat mehr Schwungmasse und läuft deshalb leichter, sagen amerikanische Wissenschaftler - und deshalb: Nur das Beste für die Liebsten. Sie sollen doch auch vom allgemeinen Fortschritt profitieren. Die Marke war ja durchaus gut, aber auch die Bremsen, die sind viel zu unsicher, nach heutigen Vorstellungen. Heute muss da eine schwere Scheibenbremse hin, für noch schnellere Überschläge in einem Gelände, das solche Räder ohnehin nie sehen!
Was gar nicht geht, ist etwa, zum fest der Liebe etwas Gebrauchtes kaufen, es wieder herzurichten und dann zu verschenken. Da käme sich die Beschenkte ja nur zweitklassig vor! Also lieber das Supersonderangebot für 799 nehmen, das bei der gleichen Nichtnutzung des alten Rades in 14 Jahren dann auch wirklich auseinander fällt und ersetzt werden muss, und nicht mehr dasteht wie eine verstaubte, schlecht eingestellte, aber ansonsten rennfertige Maschine einer Firma, die damals noch in Amerika fertigte, und nicht in die Fänge von Firmenschindern gelangt war, die inzwischen, wie alle anderen auch, wegen des Profits in China bauen lassen. Das neue Rad, da muss man solche Feinheiten wie die verschliffenen Schweissnähte gar nicht mehr bedenken, das funktioniert, solange es funktioniert.
Und wenn dann ein Plastikteil wie etwa ein Schalthebel kaputt geht, dann kann man da nichts machen, dann müsste man die Schalthebel austauschen, die es nicht einzeln gibt, und neue Züge, und ein neues Schaltwerk, aber dann vielleicht auch ein neues Ritzel und eine neue Kette macht dann 340 Euro ohne Einbau und oh, schauen Sie mal, wie haben da ein tolles, weiteres Sonderangebot für wieder 799 Euro! So geht das. Hauptsache, das Alte ist weg und das Neue ist da.
Chinas Industrie will ja schliesslich auch 2014 weiter exportieren, und die Liebsten werden auch dann noch die Liebsten sein, ausser natürlich es sind andere Liebsten aber wer weiss das schon.
(Cannondale F800SL, Baujahr 1999, damals um die 2500 DM, leicht überholt und getuned, Laufleistung laut Vorbesitzerinnenbruder maximal 1000 Kilometer und nach Originalkettenbetrachtung und Felgennichtverschleiss eher erheblich weniger.)
Dass die alte Kiste die letzten 5 Jahre Staub in der Garage ansetzte und davor auch nur sporadisch Feldwege sah, liegt sicher auch daran, dass die Technik voranschreitet und man heute mit so etwas gar nicht mehr fahren kann. Kein Wunder, dass MTBs heute grössere Räder haben! Das muss so sein, das wiegt mehr und hat mehr Schwungmasse und läuft deshalb leichter, sagen amerikanische Wissenschaftler - und deshalb: Nur das Beste für die Liebsten. Sie sollen doch auch vom allgemeinen Fortschritt profitieren. Die Marke war ja durchaus gut, aber auch die Bremsen, die sind viel zu unsicher, nach heutigen Vorstellungen. Heute muss da eine schwere Scheibenbremse hin, für noch schnellere Überschläge in einem Gelände, das solche Räder ohnehin nie sehen!
Was gar nicht geht, ist etwa, zum fest der Liebe etwas Gebrauchtes kaufen, es wieder herzurichten und dann zu verschenken. Da käme sich die Beschenkte ja nur zweitklassig vor! Also lieber das Supersonderangebot für 799 nehmen, das bei der gleichen Nichtnutzung des alten Rades in 14 Jahren dann auch wirklich auseinander fällt und ersetzt werden muss, und nicht mehr dasteht wie eine verstaubte, schlecht eingestellte, aber ansonsten rennfertige Maschine einer Firma, die damals noch in Amerika fertigte, und nicht in die Fänge von Firmenschindern gelangt war, die inzwischen, wie alle anderen auch, wegen des Profits in China bauen lassen. Das neue Rad, da muss man solche Feinheiten wie die verschliffenen Schweissnähte gar nicht mehr bedenken, das funktioniert, solange es funktioniert.
Und wenn dann ein Plastikteil wie etwa ein Schalthebel kaputt geht, dann kann man da nichts machen, dann müsste man die Schalthebel austauschen, die es nicht einzeln gibt, und neue Züge, und ein neues Schaltwerk, aber dann vielleicht auch ein neues Ritzel und eine neue Kette macht dann 340 Euro ohne Einbau und oh, schauen Sie mal, wie haben da ein tolles, weiteres Sonderangebot für wieder 799 Euro! So geht das. Hauptsache, das Alte ist weg und das Neue ist da.
Chinas Industrie will ja schliesslich auch 2014 weiter exportieren, und die Liebsten werden auch dann noch die Liebsten sein, ausser natürlich es sind andere Liebsten aber wer weiss das schon.
(Cannondale F800SL, Baujahr 1999, damals um die 2500 DM, leicht überholt und getuned, Laufleistung laut Vorbesitzerinnenbruder maximal 1000 Kilometer und nach Originalkettenbetrachtung und Felgennichtverschleiss eher erheblich weniger.)
donalphons, 13:45h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 6. Dezember 2013
Zurück zu alten Lastern
Der Silberpreis ist mittlerweile wieder auf unter 500 Euro für das Kilo gefallen. Das mag immer noch etwas teuer erscheinen, solange man nicht bedenkt, wie hemmungslos im Moment neues Geld global gedruckt wird: Viel schneller, als man Silber fördern könnte. Und als in den USA mal wieder der Bankrott drohte, schoss Silber auch wieder kräftig nach oben. Wenn man es mit dem iPhone vergleicht, das 5000 Euro pro Kilo Elektroschrott kostet... Und wir wissen ja auch, dass der Silberpreis von den Banken, wie eigentlich alles, manipuliert wird. Aber so wichtig ist das gerade nicht, Silber ist unter 500 und das ist die grosse Nachricht.
Denn mit einem Preis von weniger als 500 ist der Materialwert einer Silberkanne mit 600 Gramm, bei der man noch den Holzgriff und die 7,5% Beimischung und Kosten für das Einschmelzen berücksichtigen muss, mit 200 Euro so teuer, dass sich das Einschmelzen nicht mehr lohnt. Bedenkt man noch den Versand, sind die ganzen Freunde des sinnlosen Edelmetalls in Barren bei 190 Euro aus dem Rennen: Die bieten dann nicht mehr mit. Und das wiederum bedeutet: Nach drei Jahren der Abstinenz ist es jetzt wieder möglich, Silberkannen zu vernünftigen Preisen unter 250 Euro zu erwerben, was ein faires Geschäft ist. Ich habe zur Feier gleich zweimal zugeschlagen,Enthaltsamkeit ade, willkommen Luxus zur Bestandspflege:
Vorbei die Zeiten, da man mit anschauen musste, wie sich Einschmelzer exakt auf den Materialpreis hochsteigerten, und danach kein Käufer meht auftauchte. Das tat bei den wirklich alten Stücken weh, ganz so, als seien 200 Jahre Geschichte nichts, was einen Aufpreis erlauben würde. Wie viel davon wohl in den Ofen ging, als der Preis des Edelmatalls bei über 1000 Euro stand?
Gar nicht darüber nachdenken, das schmerzt, weil Geschichte nicht mehr einfach hergestellt werden kann. Gleichzeitig kamen die Pakete an, und das bei einem Laufzeitunterschied von 5 Tagen, bei 3 Euro Aufpreis für die Post des vereinigte Königreiches, verglichen mit der ehemaligen Provinz Irland. Dear Brits, you're screwed. Das habt ihr jetzt von Eurer Thatcher, fast 2 Wochen braucht ein Packerl auf den Kontinent, das ging 1892 schneller.
Also ganz ehrlich, wenn ich auf einer Insel in der Nordsee sässe und so ein Regime hätte, ich würde meinen Silberkannenballast auch verkaufen und statt dessen in Rettungsringe investieren, aber das nur am Rande und als Ausrede, um die Frage nicht beantworten zu müssen, die jeden Leser hier umtreibt: Der hat doch schon mindestens ein Dutzend von denen, warum zum Teufel braucht er nochmal welche?
Ich hatte dank der britischen Post ja einige Zeit zum Nachdenken und es ist nun so, dass die eine Kanne stilistisch äusserst gut zu jener grossen Kanne von 1812 passt, die ich am Tegernsee verwende, wenn Gäste da sind. Aber natürlich möchten mache Gäste im Winter auch mal etwas anderes, wie etwa Pfefferminz mit Honig. Und weil ich am See auch einen neuen Wasserkocher habe, kann ich jetzt also nicht nur beide Kannen gleichzeitig füllen, ich kann auch verschiedene Teesorten in ähnlichen Kannen anbieten. Niemand wird ernsthaft bestreiten können, dass so ein gewichtiger Vorteil durchaus die Wartezeit wert gewesen ist, und Silber verkommt ja nicht. Spätestens bei der nächsten Krise steigt der Preis wieder.
Vorbildlich ist übrigens die Reinigung, die man den Kannen dort drüben angedeihen lässt. Vermutlich hat es dort nach dem Niedergang wieder so etwas wie Leibeigenschaft, und deren Standesvertreter machen das dann für die Herrschaft, die ihre Kannen auf dem Weltmarkt anbietet in der Hoffnung, dass sich der Deutsche, der Russe und er Inder darum streiten. Das Putzen wäre gut für das Schmelzen, für das Teetrinken ist es dagegen fatal: NIE darf man eine Silberkanne innen ausputzen, sonst schmeckt der Tee metallisch. Vielmehr muss man von den Sklaven geputzte Teekannen wieder einfahren, sprich, die ersten Füllungen werden nur verwendet, um innen eine Schicht Teeablagerungen aufzubringen. Am besten macht man das im Winter, auf der Heizung.
Oh, ich mache den Briten da keine Vorwürfe, es ist ja so, dass die Briten ihre Silberkannen auch nicht mehr mit Tee bestücken, sondern mit Beuteln. Eventuell sogar mit Earl Grey Pest. Es muss gereinigt werden, das ist deren Pflicht, und dann kultiviert neu eingefahren werden. Das liegt an uns. Das ist Kultur und hat mit Gier nichts zu tun. Die Briten raubten das Silber den Spaniern, die Spanier raubten es den Ureinwohnern, jetzt zwingen die internationalen Bankster die Briten und Iren in die Knie: Ich schlafe gut, und mag meinen Tee.
Über zwei Jahre Silberabstinenz... das wurde jetzt aber wieder mal Zeit. Die andere Kanne bleibt daheim und kommt in den Schrank, da überlege ich mir noch eine gute Verwendung und allein der Umstand, dass ich jetzt einen Grund habe, mir in langen Winternächten etwas zu überlegen, rechtfertigt den Kauf, der mich obendrein dergestalt auch davon abhält, bei Ebay nach weiteren Trouvaillen zu suchen. Alles fügt sich, wie es soll, alles findet sein Platzerl und der Brite hat mehr Platz für Rettungsringe. Er wählt Cameron und muss sein Silber verschleudern, ich wähle das Merkel nicht und bekomme Silber: Ungerecht, aber so ist nun mal die Welt und ich kann nichts dafür.
Beim britischen Geheomdienst trinken sie vermutlich nur billigen Wodka aus geklauten Zahnputzbechern.
Denn mit einem Preis von weniger als 500 ist der Materialwert einer Silberkanne mit 600 Gramm, bei der man noch den Holzgriff und die 7,5% Beimischung und Kosten für das Einschmelzen berücksichtigen muss, mit 200 Euro so teuer, dass sich das Einschmelzen nicht mehr lohnt. Bedenkt man noch den Versand, sind die ganzen Freunde des sinnlosen Edelmetalls in Barren bei 190 Euro aus dem Rennen: Die bieten dann nicht mehr mit. Und das wiederum bedeutet: Nach drei Jahren der Abstinenz ist es jetzt wieder möglich, Silberkannen zu vernünftigen Preisen unter 250 Euro zu erwerben, was ein faires Geschäft ist. Ich habe zur Feier gleich zweimal zugeschlagen,
Vorbei die Zeiten, da man mit anschauen musste, wie sich Einschmelzer exakt auf den Materialpreis hochsteigerten, und danach kein Käufer meht auftauchte. Das tat bei den wirklich alten Stücken weh, ganz so, als seien 200 Jahre Geschichte nichts, was einen Aufpreis erlauben würde. Wie viel davon wohl in den Ofen ging, als der Preis des Edelmatalls bei über 1000 Euro stand?
Gar nicht darüber nachdenken, das schmerzt, weil Geschichte nicht mehr einfach hergestellt werden kann. Gleichzeitig kamen die Pakete an, und das bei einem Laufzeitunterschied von 5 Tagen, bei 3 Euro Aufpreis für die Post des vereinigte Königreiches, verglichen mit der ehemaligen Provinz Irland. Dear Brits, you're screwed. Das habt ihr jetzt von Eurer Thatcher, fast 2 Wochen braucht ein Packerl auf den Kontinent, das ging 1892 schneller.
Also ganz ehrlich, wenn ich auf einer Insel in der Nordsee sässe und so ein Regime hätte, ich würde meinen Silberkannenballast auch verkaufen und statt dessen in Rettungsringe investieren, aber das nur am Rande und als Ausrede, um die Frage nicht beantworten zu müssen, die jeden Leser hier umtreibt: Der hat doch schon mindestens ein Dutzend von denen, warum zum Teufel braucht er nochmal welche?
Ich hatte dank der britischen Post ja einige Zeit zum Nachdenken und es ist nun so, dass die eine Kanne stilistisch äusserst gut zu jener grossen Kanne von 1812 passt, die ich am Tegernsee verwende, wenn Gäste da sind. Aber natürlich möchten mache Gäste im Winter auch mal etwas anderes, wie etwa Pfefferminz mit Honig. Und weil ich am See auch einen neuen Wasserkocher habe, kann ich jetzt also nicht nur beide Kannen gleichzeitig füllen, ich kann auch verschiedene Teesorten in ähnlichen Kannen anbieten. Niemand wird ernsthaft bestreiten können, dass so ein gewichtiger Vorteil durchaus die Wartezeit wert gewesen ist, und Silber verkommt ja nicht. Spätestens bei der nächsten Krise steigt der Preis wieder.
Vorbildlich ist übrigens die Reinigung, die man den Kannen dort drüben angedeihen lässt. Vermutlich hat es dort nach dem Niedergang wieder so etwas wie Leibeigenschaft, und deren Standesvertreter machen das dann für die Herrschaft, die ihre Kannen auf dem Weltmarkt anbietet in der Hoffnung, dass sich der Deutsche, der Russe und er Inder darum streiten. Das Putzen wäre gut für das Schmelzen, für das Teetrinken ist es dagegen fatal: NIE darf man eine Silberkanne innen ausputzen, sonst schmeckt der Tee metallisch. Vielmehr muss man von den Sklaven geputzte Teekannen wieder einfahren, sprich, die ersten Füllungen werden nur verwendet, um innen eine Schicht Teeablagerungen aufzubringen. Am besten macht man das im Winter, auf der Heizung.
Oh, ich mache den Briten da keine Vorwürfe, es ist ja so, dass die Briten ihre Silberkannen auch nicht mehr mit Tee bestücken, sondern mit Beuteln. Eventuell sogar mit Earl Grey Pest. Es muss gereinigt werden, das ist deren Pflicht, und dann kultiviert neu eingefahren werden. Das liegt an uns. Das ist Kultur und hat mit Gier nichts zu tun. Die Briten raubten das Silber den Spaniern, die Spanier raubten es den Ureinwohnern, jetzt zwingen die internationalen Bankster die Briten und Iren in die Knie: Ich schlafe gut, und mag meinen Tee.
Über zwei Jahre Silberabstinenz... das wurde jetzt aber wieder mal Zeit. Die andere Kanne bleibt daheim und kommt in den Schrank, da überlege ich mir noch eine gute Verwendung und allein der Umstand, dass ich jetzt einen Grund habe, mir in langen Winternächten etwas zu überlegen, rechtfertigt den Kauf, der mich obendrein dergestalt auch davon abhält, bei Ebay nach weiteren Trouvaillen zu suchen. Alles fügt sich, wie es soll, alles findet sein Platzerl und der Brite hat mehr Platz für Rettungsringe. Er wählt Cameron und muss sein Silber verschleudern, ich wähle das Merkel nicht und bekomme Silber: Ungerecht, aber so ist nun mal die Welt und ich kann nichts dafür.
Beim britischen Geheomdienst trinken sie vermutlich nur billigen Wodka aus geklauten Zahnputzbechern.
donalphons, 20:06h
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