Dienstag, 19. September 2017
Es war ein guter Sommer
Lang, warm, sonnig, und deshalb war ich viel zu wenig in den Bergen. Jetzt komme ich, und es sieht schon wieder so aus.
Eventuell, wenn ich Glück habe, aber auch nur dann, schaffe ich dieses Jahr noch meine eigentlich nötigen 3 grossen Alpenpässe. Tre Croci und Jaufenpass habe ich. Vielleicht knacke ich noch das Penser Joch, obwohl das hier in etwa die Passhöhe darstellt.
Eventuell, wenn ich Glück habe, aber auch nur dann, schaffe ich dieses Jahr noch meine eigentlich nötigen 3 grossen Alpenpässe. Tre Croci und Jaufenpass habe ich. Vielleicht knacke ich noch das Penser Joch, obwohl das hier in etwa die Passhöhe darstellt.
donalphons, 06:40h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 16. September 2017
Nicht fragen, nicht klagen, immer weiter
Das bin ich. Doch recht deutlich unterkühlt und ausgezehrt. Noch nicht ganz am Ende der Kräfte, denn ich konnte mich 25 km Bergab erholen.
Was aber bedeutet, dass ich zuerst euimal nach oben musste, und die Wolken vor dem Monte Cristallo bei Cortina waren noch mit das schönste Wetter. Die 35 Kilometer von Innichen bis Cortina waren sicher eine der schlimmsten Radeleien meines Lebens. Bitter kalt, glitschig, finstergrau.
Das kst übrigens die Auffahrt zum Passo tre Croci, die auch nicht gerade erbaulich ist. Da geht es dann runter und wieder nach Misurina hinauf. Von dort aus sieht man auch die Drei Zinnen über dem - Grand Hotel?
Es ist eine Lungenklinik für Kinder. Etwas, das ich als Kind eigentlich auch gebraucht hätte, aber damals steckte man Allergiker in eine Höhenluftkammer und filterte die Aussenluft. In meiner Erinnerung ist die Kammer düster und furchteinflössend, aber draussen wäre ich als 6-Jähriger beinahe erstickt. Man glaubt gar nicht, was man alles tut, wenn man gleich zu ersticken droht. Als Erinnerung sind bei mir die Lungen stets der limitierende Faktor, die Beine könnten noch, aber das mit der Sauerstoffzufuhr ist - schwierig. Aber immerhin, auch wenn das damals niemand gedacht hätte, ich fahre hier aus eigener Kraft hoch und muss nicht bleiben. Ich bin frei, soweit mein Körper mich trägt, und am Ende habe ich mich dreimal grob verfahren und komme als Letzter an.
Ca. 80ster. 120 andere Gemeldete sind erst gar nicht gekommen oder haben aufgegeben. Latzter sein ist nicht schlimm, wenn man auch seit 44 Jahren erstickt sein könnte, denke ich mir. Nicht klagen. Immer weiter.
Was aber bedeutet, dass ich zuerst euimal nach oben musste, und die Wolken vor dem Monte Cristallo bei Cortina waren noch mit das schönste Wetter. Die 35 Kilometer von Innichen bis Cortina waren sicher eine der schlimmsten Radeleien meines Lebens. Bitter kalt, glitschig, finstergrau.
Das kst übrigens die Auffahrt zum Passo tre Croci, die auch nicht gerade erbaulich ist. Da geht es dann runter und wieder nach Misurina hinauf. Von dort aus sieht man auch die Drei Zinnen über dem - Grand Hotel?
Es ist eine Lungenklinik für Kinder. Etwas, das ich als Kind eigentlich auch gebraucht hätte, aber damals steckte man Allergiker in eine Höhenluftkammer und filterte die Aussenluft. In meiner Erinnerung ist die Kammer düster und furchteinflössend, aber draussen wäre ich als 6-Jähriger beinahe erstickt. Man glaubt gar nicht, was man alles tut, wenn man gleich zu ersticken droht. Als Erinnerung sind bei mir die Lungen stets der limitierende Faktor, die Beine könnten noch, aber das mit der Sauerstoffzufuhr ist - schwierig. Aber immerhin, auch wenn das damals niemand gedacht hätte, ich fahre hier aus eigener Kraft hoch und muss nicht bleiben. Ich bin frei, soweit mein Körper mich trägt, und am Ende habe ich mich dreimal grob verfahren und komme als Letzter an.
Ca. 80ster. 120 andere Gemeldete sind erst gar nicht gekommen oder haben aufgegeben. Latzter sein ist nicht schlimm, wenn man auch seit 44 Jahren erstickt sein könnte, denke ich mir. Nicht klagen. Immer weiter.
donalphons, 23:04h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 10. September 2017
Zu dieser Weidel-Mail
Disclosure: Ich kenne Frau Weidel nicht und habe ein paar Mal in anderen Belangen mit Herrn Poschardt gemailt. Ich wähle weder AfD noch FDP.
Ein paar Gedanken:
1. Ist das alles? Eine angeblich 4 Jahre alte Mail, die auch nicht mehr als das enthält, was an jedem Stammtisch vorgetragen wird? Kein Brösel Volksverhetzung, nicht mal das Wort Zigeuner? Ein paar privat hingeschmierte Sätze, die im damaligen Kontext (Eurokrtse, Drehtürasylanträge, Westbindung und Rücksicht auf Óbama) leicht in einen gemässigten kontext zu setzen wären? Naja.
2. Es ist problematisch, eine private Mail zu veröffentlichen. Das ist vermutlich jedem Journalisten klar, denn unsere interne Kommunikation ist auch nicht immer so distanziert wie im Print. Es hat nochmal eine andere, deutlich negativere Qualität als ein Leak im internen Parteienforum. Private Indiskretion ist etwas anderes als Recherche, und natürlich steht da die Frage im Raum, warum das öffentlich wird. Man erinnere sich an die Methoden, die gegen Kachelmann verwendet wurden. Welche Motivation treibt den Verräter? Es ist, menschlich betrachtet, schon ein reichtlich mieses Verhalten. Selbst wenn es stimmen sollte. Ich habe so etwas in der Art zweimal erlebt - da ist wirklich jahrelang aufgebauter Hass im Spiel gewesen.
3. Stimmt es? Ich kenne etliche Leute, die Positionen vertreten, die nicht mehr im demokratischen Konsens sind - abgerutscht nach rechts, nach links, in ihre eigene Gedankenwelt. Da taucht nicht eine einzige derartige Aussage auf, der Weg ins Extren ist geprägt von ständiger Selbstversicherung und dem verbalen Verbrennen von Brücken, und wer immer die Mail verfasst jat, ist da schon recht weit, oder gibt vor, weit zu sein. Es kann natürlich auch Taktik sein, und die Welt hat noch deutlich mehr Kompromat, das dann in den nächsten Tagen kommt. Aber ich kann mir schlecht vorstellen, dass man mit jemandem befreundet ist, und so eine Mail dann ohne Vorläufer oder Nachfolger ist.
Natürlich wartet man darauf, dass in den letzten zwei Wochen nochmal mit allen Rohren auf die AfD gefeuert wird, aber was die Welt da hat, ist klein, 4 Jahre alt, ohne Kontext und, wenn es stimmt, aus einer menschlich hässlichen Quelle - so hässlich, dass die ganze Geschichte sogar noch zurückfeuern kann. Jeder hat mal eine wenig klige Mail geschrieben, die besser vergessen werden sollte, und an jemanden, dem man besser nicht vertraut hätte. Und die Leute, die AfD wählen, sind vermutlich nicht wirklich überrascht von solchen Enthüllungen auf dem Höhepunkt des Wahlkampfs.
Interessanter ist eine andcere Frage: Wenn man Weidel mit solchen, naja, Lappalien kommt, wie schlimm ist es jenseits der Umfragen wirklich? Der ganzen Aufführung haftet etwas Verzweifeltes an, man tut, was man kann, auch wenn es nur wenig ist, und obendrein nicht ohne Risiko bleibt. Man fühlt, dass viele Medien und speziell die Welt mit einem Wechsel zu Schwarz-Gelb zufrieden wären, und für ein niederschmetterndes Ergebnis der SPD muss man nichts tun. Dazu müssen mögliocht viele Wähler von der AfD zur FDP überlaufen, und daher passt diese gezielte Diskreditierung von Weidel ins Bild. Aber hinter allem ahne ich die Angst vor eunem Brexit-Trump-Resultat: Dass alle Umfragen falsch sind und auf jeden offenen AfD-Wähler noch einer kommt, der seine Absichten verschweigt. Wir haben in den letzten Jahren viel Erstaunliches gesehen. Eine unschöne Überraschung am Wahlabend wäre auch für die Medien eine enorme Pleite.
Ein paar Gedanken:
1. Ist das alles? Eine angeblich 4 Jahre alte Mail, die auch nicht mehr als das enthält, was an jedem Stammtisch vorgetragen wird? Kein Brösel Volksverhetzung, nicht mal das Wort Zigeuner? Ein paar privat hingeschmierte Sätze, die im damaligen Kontext (Eurokrtse, Drehtürasylanträge, Westbindung und Rücksicht auf Óbama) leicht in einen gemässigten kontext zu setzen wären? Naja.
2. Es ist problematisch, eine private Mail zu veröffentlichen. Das ist vermutlich jedem Journalisten klar, denn unsere interne Kommunikation ist auch nicht immer so distanziert wie im Print. Es hat nochmal eine andere, deutlich negativere Qualität als ein Leak im internen Parteienforum. Private Indiskretion ist etwas anderes als Recherche, und natürlich steht da die Frage im Raum, warum das öffentlich wird. Man erinnere sich an die Methoden, die gegen Kachelmann verwendet wurden. Welche Motivation treibt den Verräter? Es ist, menschlich betrachtet, schon ein reichtlich mieses Verhalten. Selbst wenn es stimmen sollte. Ich habe so etwas in der Art zweimal erlebt - da ist wirklich jahrelang aufgebauter Hass im Spiel gewesen.
3. Stimmt es? Ich kenne etliche Leute, die Positionen vertreten, die nicht mehr im demokratischen Konsens sind - abgerutscht nach rechts, nach links, in ihre eigene Gedankenwelt. Da taucht nicht eine einzige derartige Aussage auf, der Weg ins Extren ist geprägt von ständiger Selbstversicherung und dem verbalen Verbrennen von Brücken, und wer immer die Mail verfasst jat, ist da schon recht weit, oder gibt vor, weit zu sein. Es kann natürlich auch Taktik sein, und die Welt hat noch deutlich mehr Kompromat, das dann in den nächsten Tagen kommt. Aber ich kann mir schlecht vorstellen, dass man mit jemandem befreundet ist, und so eine Mail dann ohne Vorläufer oder Nachfolger ist.
Natürlich wartet man darauf, dass in den letzten zwei Wochen nochmal mit allen Rohren auf die AfD gefeuert wird, aber was die Welt da hat, ist klein, 4 Jahre alt, ohne Kontext und, wenn es stimmt, aus einer menschlich hässlichen Quelle - so hässlich, dass die ganze Geschichte sogar noch zurückfeuern kann. Jeder hat mal eine wenig klige Mail geschrieben, die besser vergessen werden sollte, und an jemanden, dem man besser nicht vertraut hätte. Und die Leute, die AfD wählen, sind vermutlich nicht wirklich überrascht von solchen Enthüllungen auf dem Höhepunkt des Wahlkampfs.
Interessanter ist eine andcere Frage: Wenn man Weidel mit solchen, naja, Lappalien kommt, wie schlimm ist es jenseits der Umfragen wirklich? Der ganzen Aufführung haftet etwas Verzweifeltes an, man tut, was man kann, auch wenn es nur wenig ist, und obendrein nicht ohne Risiko bleibt. Man fühlt, dass viele Medien und speziell die Welt mit einem Wechsel zu Schwarz-Gelb zufrieden wären, und für ein niederschmetterndes Ergebnis der SPD muss man nichts tun. Dazu müssen mögliocht viele Wähler von der AfD zur FDP überlaufen, und daher passt diese gezielte Diskreditierung von Weidel ins Bild. Aber hinter allem ahne ich die Angst vor eunem Brexit-Trump-Resultat: Dass alle Umfragen falsch sind und auf jeden offenen AfD-Wähler noch einer kommt, der seine Absichten verschweigt. Wir haben in den letzten Jahren viel Erstaunliches gesehen. Eine unschöne Überraschung am Wahlabend wäre auch für die Medien eine enorme Pleite.
donalphons, 01:45h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 3. September 2017
Vier Wochen Ärger.
Es ist ein italienischer Rahmen, aber mit, Achtung, französischen Schalthebelsockeln. Und hier wiederum nicht irgendwelche Sockel, sondern die Art, mit der man keine neueren Schalthebel französischer Machart befestigen kann. Ich brauchte also nicht einfach nur Schalthebel, sondern Hebel von Simplex für durchgegehend runde und nicht getreppte Sockel, und zudem durften sie nach der Rundung nicht in Richtung Rahmen weiter gehen. Damit sind alle moderneren Shimano- Suntour- und Campagnolohebel untauglich. Letztlich habe ich aus anderfhalb Schrotthebelpaaren dann ein Paar gebaut, das scheinbar funktioniert. Im Stand.
Das Schaltwerk - ein Eigenbau aus einem Korpus Dura Ace von 1977 und mittellangem Käfig einer Golden Arrow Schaltung -rattert noch immer auf dem 32er Ritzel. Es ist mir unbegreiflich, ich habe schon Nuovo Record, Superbe und Shimano-600-Schaltwerke auf 32er Ritzel eingestellt. Aber es geht nicht, egal wohin ich das Laufrad schiebe und wie ich die Kette kürze oder länge oder die Federspannung verändere. Ein Simplex-Schaltwerk ist mir beim Einbau auseinander gebrochen. Jetzt habe ich ein kleineres Ritzel beschafft, 28 vorne und 28 hinten sollten auch reichen. Immerhin habe ich viele herumliegende Teile aufgeräumt - das ist auch schon was wert.
Aber es war hart, wirklich. Selten habe ich so gekämpft.
Das Schaltwerk - ein Eigenbau aus einem Korpus Dura Ace von 1977 und mittellangem Käfig einer Golden Arrow Schaltung -rattert noch immer auf dem 32er Ritzel. Es ist mir unbegreiflich, ich habe schon Nuovo Record, Superbe und Shimano-600-Schaltwerke auf 32er Ritzel eingestellt. Aber es geht nicht, egal wohin ich das Laufrad schiebe und wie ich die Kette kürze oder länge oder die Federspannung verändere. Ein Simplex-Schaltwerk ist mir beim Einbau auseinander gebrochen. Jetzt habe ich ein kleineres Ritzel beschafft, 28 vorne und 28 hinten sollten auch reichen. Immerhin habe ich viele herumliegende Teile aufgeräumt - das ist auch schon was wert.
Aber es war hart, wirklich. Selten habe ich so gekämpft.
donalphons, 16:41h
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Donnerstag, 31. August 2017
Mein Rechner läuft wieder
Also, mein eigentlich obsoleter Rechner von ca. 2011, der damals auch nicht teuer war und von jemand anderem entsorgt wurde. Ein Asus EEE PC mit 12-Zoll Bildschirm. Ich komme mit dem Modell bestens zurecht. gerade weil ich viel unterwegs bin. Klein, leicht, 12 Stunden Akku. Passt perfekt auf das Rad. Leider ist die Buchse für den Stromanschluss herausgebrochen.
Das war teilweise mein Verschulden, teilweise aber auch die Konstruktion, die den Anschluss so winzig macht, dass er leicht heraus bricht - das ist leider ein Standardproblem bei dieser Baureihe. Zum Glück habe ich einen weissen, älteren Herrn gefunden, der in seiner Freizeit solche Probleme löst, 25km vom hier, und während im Haus ein neues Problem mit dem Hauptwasseranschluss entstand, wurde wenigstens der Rechner fertig. Den habe ich gestern mit dem Rad geholt. 25km in die eine Richtung, 35kmüber die Hügel in die andere.
Mehr Umwelt geht nicht. Ich habe das vom Wirkungsgrad her beste Fortbewegungsmittel benutzt, das die Menschheit kennt, ich habe einen extrem energiearmen Rechner gerettet, statt einen neuen zu kaufen. Es war ganz schön heiss, ich bin Umwege gefahren und habe recht lang gebraucht, weil ich etwas sitzen blieb. Bei meinem Gehalt hätte ich in der gleichen Zeit auch für die FAZ schreiben können, mit dem Auto zum Elektrogeschäft fahren, einen Rechner im Sonderangebot kaufen können - es wäre auf das Gleiche hinausgelaufen. Oder sogar billiger geworden, denn natürlich muss man nach dem Radeln mehr essen.
Für die Umwelt insgesamt ist das besser. Aber eben auch nicht wirklich gut, denn der Mensch produziert bei der Fortbewegung auch Emissionen. CO2, Feinstaub, Fäkalien. Und Emissionen durch die Produktion der Lebensmittel. 60km in der Hitze schreien nach Verpflegung, und manche würden danach auch noch einen gebrannten (!) Schnaps nehmen, um den Magen zu beruhigen. Möglicherweise bin ich also deutlich besser als jemand, der kaputte Dinge einfach wegwirft und Neues kauft. Aber nicht, auf keinen Fall, noch nicht einmal als bewusster Mensch, in irgendeiner Art emissionsfrei. Das gibt es nur, wenn man als Wasserleiche den Fluss hinunter treibt. Wer das Wort emissionsfrei für E-autos, Pedelecs, was auch immer verwendet: Lügt. Ganz einfach, es ist eine Lüge, Und solange die Grünen mit derartig dummen, plumpen und dreisten Lügen Wahlkampf machen, lebe ich zwar so, wie die das gern hätten. Aber ich frage mich bei allem, was sie so sagen, ob es nicht auch genauso gelogen ist. Vielleicht haben sie trotz ihrer offensichtlichen Lüge recht. Aber ich kann so etwas nicht wählen. Es ist viel zu offensichtlich gegen alles gerichtet, was ich weiss. Und das ist in meinen Augen viel schlimmer als Agentin oder der ganze Genderquatsch: Dass sie mich für dumm verkaufen wollen, aus ihren gemieteten 252PS-BMWs heraus, in Bereichen, von denen ich nun mal mehr verstehe als eine abgebrochene Theologin oder ein Sozialpädagoge mit Hang zu Bonusmeilen.
Das war teilweise mein Verschulden, teilweise aber auch die Konstruktion, die den Anschluss so winzig macht, dass er leicht heraus bricht - das ist leider ein Standardproblem bei dieser Baureihe. Zum Glück habe ich einen weissen, älteren Herrn gefunden, der in seiner Freizeit solche Probleme löst, 25km vom hier, und während im Haus ein neues Problem mit dem Hauptwasseranschluss entstand, wurde wenigstens der Rechner fertig. Den habe ich gestern mit dem Rad geholt. 25km in die eine Richtung, 35kmüber die Hügel in die andere.
Mehr Umwelt geht nicht. Ich habe das vom Wirkungsgrad her beste Fortbewegungsmittel benutzt, das die Menschheit kennt, ich habe einen extrem energiearmen Rechner gerettet, statt einen neuen zu kaufen. Es war ganz schön heiss, ich bin Umwege gefahren und habe recht lang gebraucht, weil ich etwas sitzen blieb. Bei meinem Gehalt hätte ich in der gleichen Zeit auch für die FAZ schreiben können, mit dem Auto zum Elektrogeschäft fahren, einen Rechner im Sonderangebot kaufen können - es wäre auf das Gleiche hinausgelaufen. Oder sogar billiger geworden, denn natürlich muss man nach dem Radeln mehr essen.
Für die Umwelt insgesamt ist das besser. Aber eben auch nicht wirklich gut, denn der Mensch produziert bei der Fortbewegung auch Emissionen. CO2, Feinstaub, Fäkalien. Und Emissionen durch die Produktion der Lebensmittel. 60km in der Hitze schreien nach Verpflegung, und manche würden danach auch noch einen gebrannten (!) Schnaps nehmen, um den Magen zu beruhigen. Möglicherweise bin ich also deutlich besser als jemand, der kaputte Dinge einfach wegwirft und Neues kauft. Aber nicht, auf keinen Fall, noch nicht einmal als bewusster Mensch, in irgendeiner Art emissionsfrei. Das gibt es nur, wenn man als Wasserleiche den Fluss hinunter treibt. Wer das Wort emissionsfrei für E-autos, Pedelecs, was auch immer verwendet: Lügt. Ganz einfach, es ist eine Lüge, Und solange die Grünen mit derartig dummen, plumpen und dreisten Lügen Wahlkampf machen, lebe ich zwar so, wie die das gern hätten. Aber ich frage mich bei allem, was sie so sagen, ob es nicht auch genauso gelogen ist. Vielleicht haben sie trotz ihrer offensichtlichen Lüge recht. Aber ich kann so etwas nicht wählen. Es ist viel zu offensichtlich gegen alles gerichtet, was ich weiss. Und das ist in meinen Augen viel schlimmer als Agentin oder der ganze Genderquatsch: Dass sie mich für dumm verkaufen wollen, aus ihren gemieteten 252PS-BMWs heraus, in Bereichen, von denen ich nun mal mehr verstehe als eine abgebrochene Theologin oder ein Sozialpädagoge mit Hang zu Bonusmeilen.
donalphons, 13:03h
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Dienstag, 29. August 2017
Grün überlegen und überleben
Darf man noch kritisch über die Grünen schreiben?
Auf der einen Seite sind sie schlimmer als die CDU geworden, immer dann, wenn es dogmatisch wird. Und inzwischen stehen sie mir auch offen feindselig gegenüber. Ausserdem finde ich als Italienfreund, dass man jeden Internationalsozialisten für die Folgen der Migrationspolitik und die Schlepperei im Mittelmeer zahlen lassen sollte,bis zur Enteignung und Steineklopfen, wenn es nicht reicht. Mit den Grünen ist das unmöglich.
Auf der anderen Seite glaube ich nicht, dass ein Ausscheiden der Partei aus dem Bundestag etwas bringt. Denn mit der Merkel-CDU gibt es bereits eine neue, grosse, totalitär dogmnatische grüne Partei, die für die Macht alles tun würde. Ob eine grüne Blockpartei in der alten Form im Staatsrat sitzt -. egal. Ausserdem sitzt sie ja in den Zentralorganen der neuen DDR und versuchte, mit Agentin die STASI neu zu formieren.
Ich überlege noch. Vielliecht schreibe ich ja etwas halbwegs Nettes.
Auf der einen Seite sind sie schlimmer als die CDU geworden, immer dann, wenn es dogmatisch wird. Und inzwischen stehen sie mir auch offen feindselig gegenüber. Ausserdem finde ich als Italienfreund, dass man jeden Internationalsozialisten für die Folgen der Migrationspolitik und die Schlepperei im Mittelmeer zahlen lassen sollte,
Auf der anderen Seite glaube ich nicht, dass ein Ausscheiden der Partei aus dem Bundestag etwas bringt. Denn mit der Merkel-CDU gibt es bereits eine neue, grosse, totalitär dogmnatische grüne Partei, die für die Macht alles tun würde. Ob eine grüne Blockpartei in der alten Form im Staatsrat sitzt -. egal. Ausserdem sitzt sie ja in den Zentralorganen der neuen DDR und versuchte, mit Agentin die STASI neu zu formieren.
Ich überlege noch. Vielliecht schreibe ich ja etwas halbwegs Nettes.
donalphons, 12:16h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 28. August 2017
Diversity is Smallpocks
Das Grossartige an Dotcomtod?
Völlig neu mit neinem Namen anfangen können. Bei absolut Null, ohne Rücksicht auf alles, was vorher war. Bei Dotcomtod entkam ich der Vielfalt, die in mir steckt, und es war eine Befreiung. Die Vielfalt, die ich darstelle, ist prinzipiell gut und ich mag sie. Aber es war schön, sie nicht. wie damals im Journalismus, im Mittelpunkt zu haben.
Das Tolle an der FAZ?
Völlig neu anfangen zu können. Mit einem wohlbekannten, etwas überzeichneten Standpunkt, der zwar auch im Vergleich zur Normalität auch eine Vielfalt darstellt, aber eben eine Vielfalt, die im Vergleich zur anderen Vielfalt nicht gut angesehen ist. Das Leben in der reichen Provinz ist nun mal das, was die in die Städte geflohenen und bei Medien untergekommenen Grattler irgendwie so gar nicht mögen.
Mein Bücherschrank ist natürlich voller Vielfalt, mein Kunst- und Kulturverständnis ist offen für so gut wie alles, ich habe viele Lebensrealitäten gesehen und würde nicht behaupten, dass mich das Studium mehr als der Umgang mit ABM-Leuten auf der Grabung im eisigen Februar geprägt hat. Ich gehe lieber, viel lieber in die Caritaswerkstätte, die Menschen auffangen, als in die Tempel des Neuradkonsums. Das ist meine individuelle Entscheidung. Man darf, man sollte auch darüber schreiben.
Was man nicht tun sollte: Es anderen aufzwingen.
Ich muss mir inzwischen wirklich Mühe geben, beim Thema Trans innerlich ausgewogen zu bleiben. Nicht, weil ich ein Problem mit sexueller Orientierung habe. sondern wegen der penetranten Art, wie Journaille bei SZ und SPON und Zeit versucht, mit dem Thema der Mehrheit ein schlechtes Gewissen zu machen, und so zu tun, als hätte die Gesellschaft alles zu tuin, damit da kein Funken "Benachteiligung" entsteht. Auch nicht für Eltern, die ihren Kindern das einreden, weil Femimama lieber ein Mädchen hätte, und trans die neue Hochbegabung ist. Der Anführerin Butler ein Kind schenken, Sie verstehen.
Die Gesellschaft hat allein dafür zu sorgen, dass es ihren Angehörigen in der Gesamtheit so gut wie möglich geht und alle miteinander auskommen, und zu helfen, wenn nicht alle mitkommen. Was die Gesellschaft überhaupt nicht zu tun hat ist, jede Minderheit ohne jede Vorbedingung mit aller Kraft gleichzustellen. Wenn es teuer wird, Trans in die Armee zu integrieren, muss der Zweck der Armee über allem stehen. Mir liegt meine verringerte Abgabenlast mehr am Herzen als 2, 3 Hansel, die da rein wollen, um Ärger zu machen. Wem es nicht passt, der kann seine eigene Söldnerfirma gründen. Das ist ein freies Land, jeder kann selbst aktiv werden. Wenn es eine Veranstaltung gibt, egal ob auf dem Rennrad oder für Stricken, Kochen oder Coden: Dann geht es darum. Leute, die denken, sie müssten da ihren Geschlechterkrieg reinbringen: Rauskicken. Und zwar so, dass es ihnen weh tut.
Bevor sie in Positionen sind, in denen sie anderen weh tun, Das, was Hadmut Danisch beschreibt, konnte ich mir in den letzten Wochen am lebenden Beispiel anschauen. Bei einer FAZ-Konkurrenz hat man eine Diversityperson eingestellt, die, höflich formuliert, und obendrein durchaus nachvollziehbar, an ihrer Vielfalt gelitten hat. Das ist nun mal so, Vielfalt ist im normalen Leben oft auch eine Belastung, zumal, wenn man damit offen auftritt. Jedenfalls ist diese Person, nichtweiss, nichtmännlich, nichtchristlich, jetzt in der Zensorenposition und löscht Kommentare. Man hat einer Person, die viele Erfahrungen der Mehrheitsgesellschaft nicht hat, den Löschknopf gegen diese Gesellschaft in die Hand gegeben. Und sie findet das super. Jetzt hat sie die Macht zu entscheiden, was gesagt werden darf. Man fand das bei dieser Redaktion witzig, und inzwischen verbreitet sie auch Boykottaufrufe, wenn Werbung sarkastisch ist. Wieder eine, die an der passenden Stelle tut, was sie kann. Bei bislang, höflich gesagt. mässiger Eigentleistung. Leistungsträger machen keine Diversity, sie machen Leistung.
Aber der Raum wird doch eher den anderen gegeben. So wie die Denkmalabreisser in den USA, die keinerlei Mehrheit hinter sich haben. So wie die Genderrassistinnen, die weisse Männer ablehnen und die Hamas toll finden. So wie die Ökofussel um die Grünen, die der Mehrheit ihre Lügen zur Elektromobilität aufzwingen wollen. Oder ihre Stiftungen, die während wöchentlicher Anschläge in Europa gehaupten, man hätte sich um die Leute zu wenig gekümmert und müsste versuchen, eine im Kern nun wirklich nicht moderne Religion zu integrieren, in eine Gesellschaft, die selbst erst in einem schmerzhaften Kampf ihre eigenen, ähnlich beschissenen Religionen zurückdrängen musste - nur damit der Antisemitismus heute im Gewand von feministischem, islamischem und blacklifesmatter-Extremismus zurück kommt. Und deutsche Medien sehen über diese Aspekte zusammen mit ihren eingekauftgen Okronerfestlügnerinnen hinweg. Die ein oder andere Gruppe kann man schon mal auf dem Altar der Diversity opfern.
Das erschafft erst Erscheinungen wie die AfD, so dumm das Gerede von Gauland auch sein mag. Denn tatscählich ist die Özoguz'sche Erwartung, dass sich die Mehrheit an - im Übrigen widerstreitende und intern oft alles andere als liberale und tolerante - Minderheiten anpasst, sehr fragwürdig. Frau Özoguz sollte in der Frage mal mit polnischen oder serbischen Gruppen reden, oder mit jemand, der von seinem Chef verdonnert wurde, Ausbildungsplätze im Nichtautomobilbau zuerst Flüchtlingen anzubieten. Es bringt nichts, wenn Gesellschaften anfangen, sich nach unten und zum kleinsten, gemeinsamen Nenner zu orientieren. Die westlichen Industriegesellschaften entstanden durch kollektive Orientierung nach oben, mit Bildung, Büchereien, Hauskauf, Leistung und Disziplin. Mein Käsehändler kam als Flüchtling aus Bosnien, hat sich hier abgerackert, seine Tochter studiert und er kann stundenlang darüber schimpfen, dass die Bosnier zu wenig deutsche Tugenden haben. Das ist Diversity.
Der Rest muss sich halt überlegen, ob er für seine Klageweiberei und Verhaltenszwänge Kundschaft findet. Nach meiner bescheidenen Meinung macht das aber nur die AfD gross, und die Auflagen klein. Man kann nicht dauernd der Kundschaft sagen, dass sie im Staub knien muss, nur weil andere mit ihr nicht zurecht kommen und auch wenig Bereitschaft zeigen, sich anzupassen.
Völlig neu mit neinem Namen anfangen können. Bei absolut Null, ohne Rücksicht auf alles, was vorher war. Bei Dotcomtod entkam ich der Vielfalt, die in mir steckt, und es war eine Befreiung. Die Vielfalt, die ich darstelle, ist prinzipiell gut und ich mag sie. Aber es war schön, sie nicht. wie damals im Journalismus, im Mittelpunkt zu haben.
Das Tolle an der FAZ?
Völlig neu anfangen zu können. Mit einem wohlbekannten, etwas überzeichneten Standpunkt, der zwar auch im Vergleich zur Normalität auch eine Vielfalt darstellt, aber eben eine Vielfalt, die im Vergleich zur anderen Vielfalt nicht gut angesehen ist. Das Leben in der reichen Provinz ist nun mal das, was die in die Städte geflohenen und bei Medien untergekommenen Grattler irgendwie so gar nicht mögen.
Mein Bücherschrank ist natürlich voller Vielfalt, mein Kunst- und Kulturverständnis ist offen für so gut wie alles, ich habe viele Lebensrealitäten gesehen und würde nicht behaupten, dass mich das Studium mehr als der Umgang mit ABM-Leuten auf der Grabung im eisigen Februar geprägt hat. Ich gehe lieber, viel lieber in die Caritaswerkstätte, die Menschen auffangen, als in die Tempel des Neuradkonsums. Das ist meine individuelle Entscheidung. Man darf, man sollte auch darüber schreiben.
Was man nicht tun sollte: Es anderen aufzwingen.
Ich muss mir inzwischen wirklich Mühe geben, beim Thema Trans innerlich ausgewogen zu bleiben. Nicht, weil ich ein Problem mit sexueller Orientierung habe. sondern wegen der penetranten Art, wie Journaille bei SZ und SPON und Zeit versucht, mit dem Thema der Mehrheit ein schlechtes Gewissen zu machen, und so zu tun, als hätte die Gesellschaft alles zu tuin, damit da kein Funken "Benachteiligung" entsteht. Auch nicht für Eltern, die ihren Kindern das einreden, weil Femimama lieber ein Mädchen hätte, und trans die neue Hochbegabung ist. Der Anführerin Butler ein Kind schenken, Sie verstehen.
Die Gesellschaft hat allein dafür zu sorgen, dass es ihren Angehörigen in der Gesamtheit so gut wie möglich geht und alle miteinander auskommen, und zu helfen, wenn nicht alle mitkommen. Was die Gesellschaft überhaupt nicht zu tun hat ist, jede Minderheit ohne jede Vorbedingung mit aller Kraft gleichzustellen. Wenn es teuer wird, Trans in die Armee zu integrieren, muss der Zweck der Armee über allem stehen. Mir liegt meine verringerte Abgabenlast mehr am Herzen als 2, 3 Hansel, die da rein wollen, um Ärger zu machen. Wem es nicht passt, der kann seine eigene Söldnerfirma gründen. Das ist ein freies Land, jeder kann selbst aktiv werden. Wenn es eine Veranstaltung gibt, egal ob auf dem Rennrad oder für Stricken, Kochen oder Coden: Dann geht es darum. Leute, die denken, sie müssten da ihren Geschlechterkrieg reinbringen: Rauskicken. Und zwar so, dass es ihnen weh tut.
Bevor sie in Positionen sind, in denen sie anderen weh tun, Das, was Hadmut Danisch beschreibt, konnte ich mir in den letzten Wochen am lebenden Beispiel anschauen. Bei einer FAZ-Konkurrenz hat man eine Diversityperson eingestellt, die, höflich formuliert, und obendrein durchaus nachvollziehbar, an ihrer Vielfalt gelitten hat. Das ist nun mal so, Vielfalt ist im normalen Leben oft auch eine Belastung, zumal, wenn man damit offen auftritt. Jedenfalls ist diese Person, nichtweiss, nichtmännlich, nichtchristlich, jetzt in der Zensorenposition und löscht Kommentare. Man hat einer Person, die viele Erfahrungen der Mehrheitsgesellschaft nicht hat, den Löschknopf gegen diese Gesellschaft in die Hand gegeben. Und sie findet das super. Jetzt hat sie die Macht zu entscheiden, was gesagt werden darf. Man fand das bei dieser Redaktion witzig, und inzwischen verbreitet sie auch Boykottaufrufe, wenn Werbung sarkastisch ist. Wieder eine, die an der passenden Stelle tut, was sie kann. Bei bislang, höflich gesagt. mässiger Eigentleistung. Leistungsträger machen keine Diversity, sie machen Leistung.
Aber der Raum wird doch eher den anderen gegeben. So wie die Denkmalabreisser in den USA, die keinerlei Mehrheit hinter sich haben. So wie die Genderrassistinnen, die weisse Männer ablehnen und die Hamas toll finden. So wie die Ökofussel um die Grünen, die der Mehrheit ihre Lügen zur Elektromobilität aufzwingen wollen. Oder ihre Stiftungen, die während wöchentlicher Anschläge in Europa gehaupten, man hätte sich um die Leute zu wenig gekümmert und müsste versuchen, eine im Kern nun wirklich nicht moderne Religion zu integrieren, in eine Gesellschaft, die selbst erst in einem schmerzhaften Kampf ihre eigenen, ähnlich beschissenen Religionen zurückdrängen musste - nur damit der Antisemitismus heute im Gewand von feministischem, islamischem und blacklifesmatter-Extremismus zurück kommt. Und deutsche Medien sehen über diese Aspekte zusammen mit ihren eingekauftgen Okronerfestlügnerinnen hinweg. Die ein oder andere Gruppe kann man schon mal auf dem Altar der Diversity opfern.
Das erschafft erst Erscheinungen wie die AfD, so dumm das Gerede von Gauland auch sein mag. Denn tatscählich ist die Özoguz'sche Erwartung, dass sich die Mehrheit an - im Übrigen widerstreitende und intern oft alles andere als liberale und tolerante - Minderheiten anpasst, sehr fragwürdig. Frau Özoguz sollte in der Frage mal mit polnischen oder serbischen Gruppen reden, oder mit jemand, der von seinem Chef verdonnert wurde, Ausbildungsplätze im Nichtautomobilbau zuerst Flüchtlingen anzubieten. Es bringt nichts, wenn Gesellschaften anfangen, sich nach unten und zum kleinsten, gemeinsamen Nenner zu orientieren. Die westlichen Industriegesellschaften entstanden durch kollektive Orientierung nach oben, mit Bildung, Büchereien, Hauskauf, Leistung und Disziplin. Mein Käsehändler kam als Flüchtling aus Bosnien, hat sich hier abgerackert, seine Tochter studiert und er kann stundenlang darüber schimpfen, dass die Bosnier zu wenig deutsche Tugenden haben. Das ist Diversity.
Der Rest muss sich halt überlegen, ob er für seine Klageweiberei und Verhaltenszwänge Kundschaft findet. Nach meiner bescheidenen Meinung macht das aber nur die AfD gross, und die Auflagen klein. Man kann nicht dauernd der Kundschaft sagen, dass sie im Staub knien muss, nur weil andere mit ihr nicht zurecht kommen und auch wenig Bereitschaft zeigen, sich anzupassen.
donalphons, 01:02h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 12. Mai 2017
Wieder etwas gelernt
Wer am Sonntag zwei Stunden in relativer Kälte durchgeschwitzt draussen wartet, sollte nicht glauben, dass die Husterei eine allergische Reaktion auf den Pfefferpecorino am Dienstag ist, und daraus schlussfolgern, dass exzessives Rennradfahren sicher hilft, dieses Problem im frischen Fahrtwind zu lindern. Weshalb nun das Rad in der Wohnung steht, und das Auto in der Tiefgarage an der Porta San Marco zu Siena. Ausruhen kann man bekanntlich, wenn man tot ist, mit Pest und Cholera kann man immer noch röchelnd kulturelle Dinge unternehmen. Und Siena ist jetzt nicht so weit weg.
Normalerweise ist es im Palazzo Publico so gut wie unmöglich, sich die Fresken Lorenzettis von der guten und schlechten Regierung allein anzuschauen, aber ich hatte Glück, und 2 Klassen Italiener und eine Busladung Deutscher meinten, dort gleichzeitig eindringen zu müssen. Ich konnte also draussenhisten warten und letzte Blicke auf die Maesta von Simone Martini werfen, die gerade eingerüstet und vermutlich für längere Zeit hinter Vorhängen verschwinden wird. Dann tobten die Gruppen hinaus, und ich hatte erst mal meine Ruhe.
Aber es ist schon erstaunlich, wie selbstverständlich italienische Kinder überall mit ihren Handies draufhalten, und zwar alle, während aus deutschen Gruppen heraus höchstens diskret verborgene Aufnahmen gemacht werden, die eigentlich verboten sind. Naja, ich bin Presse und in der Hinsicht sowieso überirdisch.
Normalerweise ist es im Palazzo Publico so gut wie unmöglich, sich die Fresken Lorenzettis von der guten und schlechten Regierung allein anzuschauen, aber ich hatte Glück, und 2 Klassen Italiener und eine Busladung Deutscher meinten, dort gleichzeitig eindringen zu müssen. Ich konnte also draussen
Aber es ist schon erstaunlich, wie selbstverständlich italienische Kinder überall mit ihren Handies draufhalten, und zwar alle, während aus deutschen Gruppen heraus höchstens diskret verborgene Aufnahmen gemacht werden, die eigentlich verboten sind. Naja, ich bin Presse und in der Hinsicht sowieso überirdisch.
donalphons, 18:49h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 11. Mai 2017
Sturzfrei
Das sind alles erwachsene Männer.
Eigentlich brauchen sie keinen Aufpasser und keinen Anstandswauwau, der dauernd Anweisungen gibt.
Und als ich angefangen habe, wusste ich auch nicht, was kommt.
Obendrein geht es hier, was die Fahrer angeht, recht zivilisiert zu. Ein paar Stürze habe ich gesehen, aber es war nie schlimm. Was halt so passiert, auf Schotter. Eigentlich kann man eh nichts tun, am Lenker sind sie immer selbst.
Kurz nach dieser Stelle, 14 Kilometer vor Buonconvento, kommt aber eine Abfahrt, die sehr unübersichtlich ist. Mal Asphalt, mal Strade Bianche, Asphalt mit Löchern und unübersichtliche Kurven, ganz unten dann Schotter mit Rüttelpiste. Es ist machbar, aber gefährlich. Eine Abfahrt, die noch einmal alle Konzentration erfordert, und die man keine Sekunde unterschätzen darf. Und als ich unten war, war ich froh, oben deutlich gewarnt zu haben: Da lag nämlich einer übel verletzt am Strassenrand. Andere kümmerten sich schon, der Sanka war unterwegs, man kann da nur weiter und sich so seine Gedanken machen. Es ist keine Kostümausfahrt, es kann gefährlich werden, und lieber mache ich mich 10 mal lächerlich, als dass mir wer ahnungslos aus der Kurve fliegt. Ich bin da übrigens kein Vorbild, ich fahre durchaus schnell, aber ich habe Übung, und kenne die Strecke inzwischen im Traum. Es sieht bei mir nur schnell aus, in Wirklichkeit weiss ich nur, wo ich bremsen muss und wo ich es laufen lassen kann.
Und dass man sich hier nie denken darf, man sei jetzt unten angekommen und alles werde schon gut. Die übelsten Rippen sind oft am Übergang zum Flachstück. Vorbei ist das hier immer erst, wenn es wirklich vorbei ist.
So gesehen lernt man doch jedes Mal dazu. Um anzukpmmen, darf man nicht auf der Strecke bleiben. Das klingt banal, ist es aber nicht. Die Ausfallquote ist, insgesamt betrachtet, gering. die Gründe sind vielfältig, aber den Grund "schwerer Sturz" vermieden zu haben, ist nach all den bisherigen Kilometern
75+145+102+145+102+47+70+75
schon ganz angenehm. Zusammen mit all den Trainingskilometern. Ich liebe Italien, aber ich will hier in kein Krankenhaus.
Eigentlich brauchen sie keinen Aufpasser und keinen Anstandswauwau, der dauernd Anweisungen gibt.
Und als ich angefangen habe, wusste ich auch nicht, was kommt.
Obendrein geht es hier, was die Fahrer angeht, recht zivilisiert zu. Ein paar Stürze habe ich gesehen, aber es war nie schlimm. Was halt so passiert, auf Schotter. Eigentlich kann man eh nichts tun, am Lenker sind sie immer selbst.
Kurz nach dieser Stelle, 14 Kilometer vor Buonconvento, kommt aber eine Abfahrt, die sehr unübersichtlich ist. Mal Asphalt, mal Strade Bianche, Asphalt mit Löchern und unübersichtliche Kurven, ganz unten dann Schotter mit Rüttelpiste. Es ist machbar, aber gefährlich. Eine Abfahrt, die noch einmal alle Konzentration erfordert, und die man keine Sekunde unterschätzen darf. Und als ich unten war, war ich froh, oben deutlich gewarnt zu haben: Da lag nämlich einer übel verletzt am Strassenrand. Andere kümmerten sich schon, der Sanka war unterwegs, man kann da nur weiter und sich so seine Gedanken machen. Es ist keine Kostümausfahrt, es kann gefährlich werden, und lieber mache ich mich 10 mal lächerlich, als dass mir wer ahnungslos aus der Kurve fliegt. Ich bin da übrigens kein Vorbild, ich fahre durchaus schnell, aber ich habe Übung, und kenne die Strecke inzwischen im Traum. Es sieht bei mir nur schnell aus, in Wirklichkeit weiss ich nur, wo ich bremsen muss und wo ich es laufen lassen kann.
Und dass man sich hier nie denken darf, man sei jetzt unten angekommen und alles werde schon gut. Die übelsten Rippen sind oft am Übergang zum Flachstück. Vorbei ist das hier immer erst, wenn es wirklich vorbei ist.
So gesehen lernt man doch jedes Mal dazu. Um anzukpmmen, darf man nicht auf der Strecke bleiben. Das klingt banal, ist es aber nicht. Die Ausfallquote ist, insgesamt betrachtet, gering. die Gründe sind vielfältig, aber den Grund "schwerer Sturz" vermieden zu haben, ist nach all den bisherigen Kilometern
75+145+102+145+102+47+70+75
schon ganz angenehm. Zusammen mit all den Trainingskilometern. Ich liebe Italien, aber ich will hier in kein Krankenhaus.
donalphons, 22:53h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 8. Mai 2017
Alt, weiss, beständig.
Zweifellos ist der weisse, mittelalte, heterosexuelle Mann zu ausgesprochen unerfreulichen Taten fähig. Nehmen wir mal ein anderes Beispiel als Trump: Als Walter Butler, einer der Verschwörer bei der Ermordung Wallensteins, bei einem Gefecht des 30-jährigen Krieges starb, grub man an seinem Todesort die Bleirohre aus, die zur Wasserversorgung des Krankenhauses dienten, und fertigte daraus seinen Bleisarg. Das galt als richtig und angemessen, auch wenn die Lebenden im Spital, derer es damals viele gab, kein frisches Wasser mehr bekamen und vermutlich deutlich häufiger starben. Das muss man erst einmal schaffen: Für einen Kadaver eines Mörders Kranken die Wasserversorgung abdrehen.
Die Geschichte ist voll mit schlechten Taten solcher mittelalter, weisser, heterosexueller Männer, aber letzthin war ein ungeschöntes Photo einer mittelbekannten Frau im Internet, die gern über solche Männer herzieht. Und ich muss ganz ehrlich und genauso am willkürlichen Einzelbeispiel wie deren Ideologie sagen: Wenn junge, männerhassende Frauen mit Migrationshintergrund so aussehen, ohne dass die Redaktion den Schleier des Photoshops gnädig über die Realität legen - dann ist es überhaupt nicht schlimm, ein alter, weisser Mann zu sein.
Gut, das war jetzt nicht freundlich, aber auch das Chiffre “alt und weiss und männlich” steht gerade für gutaussehend und adrett, sondern für den hässlichen Verfall einer alten Ordnung, und in den letzten 2, 3 Jahren galt es als schick, sich mehr oder weniger junge Autorinnen zu kaufen, die diesen Befund auch in aller unschönen Breite und mit vielen historischen Bezügen und Pseudoevidenzien ausbreiteten. Mag der IS Schwule von Gebäuden werfen, mag man im Iran Frauen ins Gefängnis stecken, weil sie Sportveranstaltungen besuchen und bei den Saudis Anhänger anderer muslimischer Richtungen töten: Näher ist uns immer noch die (sehr späte) Aufhebung der fraglos höchst unfairen Urteile gegen Homosexuelle bei uns, die Erinnerung an die erste Frau, die gegen den Willen der Veranstalter beim Boston Marathon mitgelaufen ist, oder eben unsere eigenen christlich-blutigen Glaubenskriege, siehe oben. Nichts auf dieser Welt kann geschehen, ohne das zeigen ließe: Der alte, weisse Mann hat früher oft genauso schändlich gehandelt. Speziell, wenn er deutsch war.
So gesehen ist der alte, weisse, heterosexuelle Mann eine sehr angenehme Konstruktion sehr unangenehmer Eigenschaften, ideal geeignet für den tobenden Kulturkampf, in dem die sehr alten, weissen Toten Hosen auch mit linker Gewaltverherrlichung und Verachtung herkömmlicher Medien als deutsches Kulturgut gelten (“es war so schnell / wie alles begann / ein fliegender Stein / als Kampfsignal / auf einmal war die Hölle los / ein Wechselbad zwischen Angriff und Flucht / und aus dem Radio / kommt ein Liebeslied“) - und dem deutlich jüngerem, nicht weissen Xavier Naidoo die öffentlich-rechtliche Unterstützung abgedreht wird. Bei der Gelegenheit darf dann auch ein Staatskomiker “Hurensöhne” sagen, und niemand beschwert sich bei der Linken wegen der implizierten Diskriminierung von Sexarbeiterinnen. Man braucht eben Feindbilder, da kann man keine Rücksicht nehmen, selbst wenn es dabei diejenigen erwischt, die man angeblich gegen den Rassismus und Sexismus alter, weisser Männer verteidigen will.
Die Sache ist nur, und das fällt mir momentan besonders auf, weil ich hier in Italien gerade mit dem Rad eines alten, weissen und sehr netten Mannes fahre: Man kann sich das nicht aussuchen. Das biologische Geschlecht lässt sich nur mit grössten Mühen und auch dann nur unvollständig ändern. Gewisse Aspekte des Geschlechtsdimorphismus lassen sich nicht einfach ausschalten, und dass gerade die härtesten Kämpferinnen für Gleichstellung typisch weiblich-hinterhältiges Verhalten an den Tag legen, lässt die Unveränderbarkeit für mich gar nicht so schlecht erscheinen: Bei Twitter lobt, während ich dies schreibe, ausgerechnet eine andere diffamierende Feministin der ARD eine anderen Fraudie einem politischen Gegner das Kind abgenommen sehen möchte - bei der Veranstaltung mit dem Titel “Loveoutloud”. Da treffen sich vor allem junge Leute, auch wenn die Veranstalter inzwischen schon in Richtung Restlaufzeit gehen, wie wir alten, weissen Männer selbstironisch sagen. Auch das Alter kann man sich nicht heraussuchen, und es ist bei uns noch nicht üblich, es mit Photoshop zu kaschieren, selbst wenn wir mit 45 wie andere mit 105 aussehen würden.
Das Rad, auf dem ich fahre, ja, also, das ist so: Alte; weisse Männer werden schnell wieder jung und infantil, wenn man ihnen Spielzeug anbietet, und so, wie Netzfeministinnen gefühlt 30% des deutschen Photoshopdienstleistungsgewerbes für Fazial- und Figurbereinigung bei kargem Lohn und trocken Brot erhalten, sorgen wir dafür, dass ebenso alternde Rennradidole reich werden, indem sie Räder bauen, die ihren Namen tragen. Das ist viel angenehmer als Fettabsaugung und Botox, denn alte, weisse Männer gehen nicht so gern zum Arzt. Besonders gern kauft unsereins das, wenn es gilt, sich für besondere, oder auch nur eingebildet besondere Leistungen zu belohnen, und so kam ich mit Fabio in Kontakt. Fabio ist Italiener und hat einerseits ein Battaglin und andererseits das, was unsereins verkürzt als “Rücken” bezeichnet - eine dem Alter und der Abnutzung geschuldete Beschädigung des Rückgrats, die es verhindert, sich tief gebückt über dem Rennlenker durch Italien zu bewegen.
In reicheren Ländern verkaufen die Männer dann ihre Sportautos, deren Federung die Bandscheiben platt quetscht, hier in Italien müssen die Bici da Corsa den Stadträdern weichen, und aus langen Touren über weiblich geformte Hügel werden dann kurze Fahrten zum Wochenmarkt oder zum Cafe. Deshalb hat Fabio einen guten neuen Besitzer für das Rad gesucht, das nun schon Jahre in der Garage hing, und in mit gefunden. Fraglos wird auch in nicht allzu ferner Zukunft der Moment kommen, da ich einen neuen Besitzer für das Rad suchen muss, aber noch fahre ich damit von Staggia nach Monteriggione, über Abbadia Isola und die Via Francingena hinauf in die Oberstadt von Colle val di Elsa, und von dort aus nach San Gimignano. Solange man nach 62km bei 27 Grad in der Sonne nur people of healthy colour und erschöpft, aber nicht am Ende ist, ist es gut.
Aller Gebrechen und Erkrankungen zum Trotz ist der Wechsel vom Ungestüm der Jugend hin zur Bedächtigkeit des Alters - siehe die inzwischen in Talkshows zum Nationaldenkmal abgesunkenen Toten Hosen - etwas, das den Umgang mit unsereins wirklich unangenehm macht. Die Restlaufzeit ist lang und wird bei Frauen kürzer, und bis zum endgültigen Freimachen des Platzes dauert es, sofern es den Angreifenden nicht gelingt, einen Mann anderweitig zur Strecke zu bringen. Alte, weisse Männer sind zäh und oft genug, wenn sie vorne sind, die gehärtete Auslese ihrer Zeit: Und vor allem sind sie gerissen genug, den Zeitpunkt zu kennen, zu dem sie besser anhalten und Jüngere ins Verderben gehen lassen. Speziell in meinem Bereich ist es so, dass sich die alten, weissen Männer hervorragend halten, und wenn doch mal einer gehen muss, wird seine Stelle nicht einer Feministin gegeben, sondern lediglich eingespart, und mit einem Bruchteil eine junge, wütende, multidiskriminierte Quotenmigrationsfeministin mit labilen Ausbrüchen frei angestellt: Man hält sich so ein Personal heute, bei bento, bei Ze.tt, bei jetzt.de, und ideal ist es natürlich, wenn man alle moralisch gewünschte Quotenandersartigkeit mit einer einzigen Überweisung ohne Arbeitgeberanteil bezahlen kann.
Nicht ganz von ungefähr ähnelt das übrigens unserem Anfangsbeispiel, bei dem man zwar einen Mann einsargen konnte, aber viele andere Kranke dafür an der ausgegrabenen Wasserleitung verdursten mussten Daraus speist sich vermutlich die Annahme, mit dem weissen, alten Mann könnte man es ja machen, denn das Übel wüchse ständig frisch nach, wie auch Armut ständig neu entsteht, obwohl alle Parteien von sich behaupten, die würden sie energisch auf die ein oder andere Art bekämpfen. Besondere Verbitterung ist in unserer schnelllebigen Internetzeit ebenso erlaubt, denn sie verlangt minimale Zeitabstände zwischen Verdacht, Bestätigung, Urteil und Strafe: So einem Shitstorm geht nach drei, vier Tagen die Puste aus, aber alte, weisse Männer halten sicher länger als 30, 40 Jahre, wenn sie halbwegs fit bleiben, und sich nicht zu sehr aufregen. Ich mache das auch schon etwas länger, und den Einschlag von Kritik an meinen alten, weissen Thesen nehme ich mannhaft wie den Sonnenschein in der Toskana, selbst wenn ich um den erfrischenden Regen in Deutschland weiss. So ist das mit dem Alter. Wer auf den Blutdruck achtet, achtet auf Ruhe.
Und wer eine Partnerin hat, die die Vorzüge eines alten, weissen Mannes kennt, muss gar nicht darauf achten, sondern wird dezent, liebevoll und nachsichtig in die richtige Haltung geschubst. Nach Rückenleiden sind Frauenleiden der zweitwichtigste Grund für den Verkauf eines Rennrades. Frauenleiden, die zu viel Sorge um das Wohl des Gatten haben, und den Umstieg auf ein E-Bike fördern, so wie sie 20 Jahre davor schon die Abschaffung des italienischen Sportwagens zugunsten eines Grossraumfahrzeugs, mit dem man auch zu Ikea kam, durchgesetzt haben. Das ist gut für mich und meine Colnagosammlung, und Ernesto Colnago muss sich nicht fürchten, denn auch diese Männer wachsen nach und altern dann wieder. Es ist ein ewiger Kreislauf, so wie ich bei Lecchi immer an einer Schafweide vorbei komme und mich die immer gleichen Köter ankläffen: Wir kommen, wir sind da, anderen passt es nicht, aber irgendwann sind die heiser gebellt und vergehen sich aus Frust an wehrlosen Schafen, wie Arbeitslose mit Aussicht auf Alterarmut im Internet am Feindbild der alten, weissen Männer, die es zu überwinden gilt.
Manchmal treffen sie sich und halten Seminare, wie man das am besten macht, und manchmal treffen sich alte, weisse Männer und arbeiten daran, dass sie hart, zäh und beständig bleiben. Sie erklimmen alte Städte auf Bergen und werden beklatscht von noch älteren Männern, die im Cafe sitzen. Oder auch nicht. Wissen Sie, hier in Staggia Senese gibt es die bedächtigen Fabios, die ihr Battaglin verkaufen, auch einen sehr alten Herrn, der mit einem völlig heruntergewirtschafteten Colnago aus den frühen 70er Jahre zum Bäcker radelt und seinen Krückstock mit Stricken am Oberrohr festbindet. Er will nicht, dass man um die Tür aufhält. Das ist eine Aussage. Das ist Stärke und Wille. Da habe ich den Respekt und die Achtung, die mir vollkommen fehlen, wenn ich die neueste Hasskolumne gegen alte, weisse Männer gar nicht anklicke, sondern lieber Rad fahren gehe.
Die Geschichte ist voll mit schlechten Taten solcher mittelalter, weisser, heterosexueller Männer, aber letzthin war ein ungeschöntes Photo einer mittelbekannten Frau im Internet, die gern über solche Männer herzieht. Und ich muss ganz ehrlich und genauso am willkürlichen Einzelbeispiel wie deren Ideologie sagen: Wenn junge, männerhassende Frauen mit Migrationshintergrund so aussehen, ohne dass die Redaktion den Schleier des Photoshops gnädig über die Realität legen - dann ist es überhaupt nicht schlimm, ein alter, weisser Mann zu sein.
Gut, das war jetzt nicht freundlich, aber auch das Chiffre “alt und weiss und männlich” steht gerade für gutaussehend und adrett, sondern für den hässlichen Verfall einer alten Ordnung, und in den letzten 2, 3 Jahren galt es als schick, sich mehr oder weniger junge Autorinnen zu kaufen, die diesen Befund auch in aller unschönen Breite und mit vielen historischen Bezügen und Pseudoevidenzien ausbreiteten. Mag der IS Schwule von Gebäuden werfen, mag man im Iran Frauen ins Gefängnis stecken, weil sie Sportveranstaltungen besuchen und bei den Saudis Anhänger anderer muslimischer Richtungen töten: Näher ist uns immer noch die (sehr späte) Aufhebung der fraglos höchst unfairen Urteile gegen Homosexuelle bei uns, die Erinnerung an die erste Frau, die gegen den Willen der Veranstalter beim Boston Marathon mitgelaufen ist, oder eben unsere eigenen christlich-blutigen Glaubenskriege, siehe oben. Nichts auf dieser Welt kann geschehen, ohne das zeigen ließe: Der alte, weisse Mann hat früher oft genauso schändlich gehandelt. Speziell, wenn er deutsch war.
So gesehen ist der alte, weisse, heterosexuelle Mann eine sehr angenehme Konstruktion sehr unangenehmer Eigenschaften, ideal geeignet für den tobenden Kulturkampf, in dem die sehr alten, weissen Toten Hosen auch mit linker Gewaltverherrlichung und Verachtung herkömmlicher Medien als deutsches Kulturgut gelten (“es war so schnell / wie alles begann / ein fliegender Stein / als Kampfsignal / auf einmal war die Hölle los / ein Wechselbad zwischen Angriff und Flucht / und aus dem Radio / kommt ein Liebeslied“) - und dem deutlich jüngerem, nicht weissen Xavier Naidoo die öffentlich-rechtliche Unterstützung abgedreht wird. Bei der Gelegenheit darf dann auch ein Staatskomiker “Hurensöhne” sagen, und niemand beschwert sich bei der Linken wegen der implizierten Diskriminierung von Sexarbeiterinnen. Man braucht eben Feindbilder, da kann man keine Rücksicht nehmen, selbst wenn es dabei diejenigen erwischt, die man angeblich gegen den Rassismus und Sexismus alter, weisser Männer verteidigen will.
Die Sache ist nur, und das fällt mir momentan besonders auf, weil ich hier in Italien gerade mit dem Rad eines alten, weissen und sehr netten Mannes fahre: Man kann sich das nicht aussuchen. Das biologische Geschlecht lässt sich nur mit grössten Mühen und auch dann nur unvollständig ändern. Gewisse Aspekte des Geschlechtsdimorphismus lassen sich nicht einfach ausschalten, und dass gerade die härtesten Kämpferinnen für Gleichstellung typisch weiblich-hinterhältiges Verhalten an den Tag legen, lässt die Unveränderbarkeit für mich gar nicht so schlecht erscheinen: Bei Twitter lobt, während ich dies schreibe, ausgerechnet eine andere diffamierende Feministin der ARD eine anderen Fraudie einem politischen Gegner das Kind abgenommen sehen möchte - bei der Veranstaltung mit dem Titel “Loveoutloud”. Da treffen sich vor allem junge Leute, auch wenn die Veranstalter inzwischen schon in Richtung Restlaufzeit gehen, wie wir alten, weissen Männer selbstironisch sagen. Auch das Alter kann man sich nicht heraussuchen, und es ist bei uns noch nicht üblich, es mit Photoshop zu kaschieren, selbst wenn wir mit 45 wie andere mit 105 aussehen würden.
Das Rad, auf dem ich fahre, ja, also, das ist so: Alte; weisse Männer werden schnell wieder jung und infantil, wenn man ihnen Spielzeug anbietet, und so, wie Netzfeministinnen gefühlt 30% des deutschen Photoshopdienstleistungsgewerbes für Fazial- und Figurbereinigung bei kargem Lohn und trocken Brot erhalten, sorgen wir dafür, dass ebenso alternde Rennradidole reich werden, indem sie Räder bauen, die ihren Namen tragen. Das ist viel angenehmer als Fettabsaugung und Botox, denn alte, weisse Männer gehen nicht so gern zum Arzt. Besonders gern kauft unsereins das, wenn es gilt, sich für besondere, oder auch nur eingebildet besondere Leistungen zu belohnen, und so kam ich mit Fabio in Kontakt. Fabio ist Italiener und hat einerseits ein Battaglin und andererseits das, was unsereins verkürzt als “Rücken” bezeichnet - eine dem Alter und der Abnutzung geschuldete Beschädigung des Rückgrats, die es verhindert, sich tief gebückt über dem Rennlenker durch Italien zu bewegen.
In reicheren Ländern verkaufen die Männer dann ihre Sportautos, deren Federung die Bandscheiben platt quetscht, hier in Italien müssen die Bici da Corsa den Stadträdern weichen, und aus langen Touren über weiblich geformte Hügel werden dann kurze Fahrten zum Wochenmarkt oder zum Cafe. Deshalb hat Fabio einen guten neuen Besitzer für das Rad gesucht, das nun schon Jahre in der Garage hing, und in mit gefunden. Fraglos wird auch in nicht allzu ferner Zukunft der Moment kommen, da ich einen neuen Besitzer für das Rad suchen muss, aber noch fahre ich damit von Staggia nach Monteriggione, über Abbadia Isola und die Via Francingena hinauf in die Oberstadt von Colle val di Elsa, und von dort aus nach San Gimignano. Solange man nach 62km bei 27 Grad in der Sonne nur people of healthy colour und erschöpft, aber nicht am Ende ist, ist es gut.
Aller Gebrechen und Erkrankungen zum Trotz ist der Wechsel vom Ungestüm der Jugend hin zur Bedächtigkeit des Alters - siehe die inzwischen in Talkshows zum Nationaldenkmal abgesunkenen Toten Hosen - etwas, das den Umgang mit unsereins wirklich unangenehm macht. Die Restlaufzeit ist lang und wird bei Frauen kürzer, und bis zum endgültigen Freimachen des Platzes dauert es, sofern es den Angreifenden nicht gelingt, einen Mann anderweitig zur Strecke zu bringen. Alte, weisse Männer sind zäh und oft genug, wenn sie vorne sind, die gehärtete Auslese ihrer Zeit: Und vor allem sind sie gerissen genug, den Zeitpunkt zu kennen, zu dem sie besser anhalten und Jüngere ins Verderben gehen lassen. Speziell in meinem Bereich ist es so, dass sich die alten, weissen Männer hervorragend halten, und wenn doch mal einer gehen muss, wird seine Stelle nicht einer Feministin gegeben, sondern lediglich eingespart, und mit einem Bruchteil eine junge, wütende, multidiskriminierte Quotenmigrationsfeministin mit labilen Ausbrüchen frei angestellt: Man hält sich so ein Personal heute, bei bento, bei Ze.tt, bei jetzt.de, und ideal ist es natürlich, wenn man alle moralisch gewünschte Quotenandersartigkeit mit einer einzigen Überweisung ohne Arbeitgeberanteil bezahlen kann.
Und wer eine Partnerin hat, die die Vorzüge eines alten, weissen Mannes kennt, muss gar nicht darauf achten, sondern wird dezent, liebevoll und nachsichtig in die richtige Haltung geschubst. Nach Rückenleiden sind Frauenleiden der zweitwichtigste Grund für den Verkauf eines Rennrades. Frauenleiden, die zu viel Sorge um das Wohl des Gatten haben, und den Umstieg auf ein E-Bike fördern, so wie sie 20 Jahre davor schon die Abschaffung des italienischen Sportwagens zugunsten eines Grossraumfahrzeugs, mit dem man auch zu Ikea kam, durchgesetzt haben. Das ist gut für mich und meine Colnagosammlung, und Ernesto Colnago muss sich nicht fürchten, denn auch diese Männer wachsen nach und altern dann wieder. Es ist ein ewiger Kreislauf, so wie ich bei Lecchi immer an einer Schafweide vorbei komme und mich die immer gleichen Köter ankläffen: Wir kommen, wir sind da, anderen passt es nicht, aber irgendwann sind die heiser gebellt und vergehen sich aus Frust an wehrlosen Schafen, wie Arbeitslose mit Aussicht auf Alterarmut im Internet am Feindbild der alten, weissen Männer, die es zu überwinden gilt.
Manchmal treffen sie sich und halten Seminare, wie man das am besten macht, und manchmal treffen sich alte, weisse Männer und arbeiten daran, dass sie hart, zäh und beständig bleiben. Sie erklimmen alte Städte auf Bergen und werden beklatscht von noch älteren Männern, die im Cafe sitzen. Oder auch nicht. Wissen Sie, hier in Staggia Senese gibt es die bedächtigen Fabios, die ihr Battaglin verkaufen, auch einen sehr alten Herrn, der mit einem völlig heruntergewirtschafteten Colnago aus den frühen 70er Jahre zum Bäcker radelt und seinen Krückstock mit Stricken am Oberrohr festbindet. Er will nicht, dass man um die Tür aufhält. Das ist eine Aussage. Das ist Stärke und Wille. Da habe ich den Respekt und die Achtung, die mir vollkommen fehlen, wenn ich die neueste Hasskolumne gegen alte, weisse Männer gar nicht anklicke, sondern lieber Rad fahren gehe.
donalphons, 10:44h
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