Mittwoch, 1. März 2017
Das Schönste am Fasching ist die Fastenpredigt
Sie ist inzwischen schon eine Tradition, die andere in Sack und Asche hüllende Zwangsmassnahme in Form einer säkularisierten Predigt an Bigotte und Doppelmoralische, und mir macht so etwas speziell dann Spass, wenn ich Worte wie Mohr ungeniert verwenden kann. Den einen predige, die anderen von der Social Media Stasi lache aus, und ausserdem geht es um eines meiner Lieblingsthemen:
Leibeigenschaft an Schwarz und Weiss, und wie man sie sozial gerecht und reichennbevorzugend umsetzt, speziell wo wir doch Menschen geschenkt bekommen.
Es hätte uns vielleicht kritisch machen sollen, dass man uns Menschen, aber keine Pfeilerkommoden schenken will. Pfeilerkommoden sind zwar inzwischen billiger geworden, aber noch nicht umsonst. Andererseits, vor 10 Jahren hätte mich so eine intarsierte Arbeit selbst noch finanziell hart getroffen.
Heute bekommt man so ein Schätzchen für einen Preis, zu dem andere lediglich 5 neue Billyregale erwerben. Vor zehn Jahren wäre man bei Louis-seize noch mit 5-700 Euro dabei gewesen, und hätte dem Anbieter die Füsse geküsst. Es gibt wohl wirklich eine Antiquitätenkrise, und wer schlau ist, nutzt das jetzt aus. Mag sein, dass es noch billiger wird, aber so ein Stück begleitet einen das ganze Leben, ohne dass bei jedem Umzug wieder hektoliterweise Klebstoff in chinesische Späne geschüttet wird - Späne aus Afrika vielleicht, von gerodetem Wald anderer, vertriebener Leute, wer weiss das schon. Was auch mal wieder ein Thema wäre. Denn wahre Nachhaltigkeit ist alt, gebraucht und wertstabil.
Leibeigenschaft an Schwarz und Weiss, und wie man sie sozial gerecht und reichennbevorzugend umsetzt, speziell wo wir doch Menschen geschenkt bekommen.
Es hätte uns vielleicht kritisch machen sollen, dass man uns Menschen, aber keine Pfeilerkommoden schenken will. Pfeilerkommoden sind zwar inzwischen billiger geworden, aber noch nicht umsonst. Andererseits, vor 10 Jahren hätte mich so eine intarsierte Arbeit selbst noch finanziell hart getroffen.
Heute bekommt man so ein Schätzchen für einen Preis, zu dem andere lediglich 5 neue Billyregale erwerben. Vor zehn Jahren wäre man bei Louis-seize noch mit 5-700 Euro dabei gewesen, und hätte dem Anbieter die Füsse geküsst. Es gibt wohl wirklich eine Antiquitätenkrise, und wer schlau ist, nutzt das jetzt aus. Mag sein, dass es noch billiger wird, aber so ein Stück begleitet einen das ganze Leben, ohne dass bei jedem Umzug wieder hektoliterweise Klebstoff in chinesische Späne geschüttet wird - Späne aus Afrika vielleicht, von gerodetem Wald anderer, vertriebener Leute, wer weiss das schon. Was auch mal wieder ein Thema wäre. Denn wahre Nachhaltigkeit ist alt, gebraucht und wertstabil.
donalphons, 00:59h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 27. Februar 2017
Sehr gutes Kharma
Ah, Frühling. Nach diesem winter ist es ja fast schon ein Privileg, ab Pollen erkranken zu können, weil einen die Grippe nicht weggerafft hat.
Und es ist auch schön, dass sich die Beine noch so geschmeidig rund drehen. Früher war der Neubeginn immer eine schmezliche Sache, aber die Abtötung des Fleisches letztes Jahr sorgt für schnelle Wiederbelebung.
Schön ist es auch, mit einigem zeitlichen Abstand natürlich, begehrenswerte Dinge haben zu können. Ich bin letzthin ein brandneues Trendrad gefahren, Preis 8000 Euro - entsetzlich lahme, bockige Kiste. Das fast neue Kuota kostete nicht mal 1/10 dessen und läuft auch. Und wie! Das wird eine gute Partnerschaft.
Jetzt muss ich nur noch eine Schönwetterphase finden, damit ich mich über den Tegernsee hocharbeiten kann, dorthin, wo noch nichts blüht, dann 50km Inntal überstehen, und danach kommt nur noch Italien und da geht es mir gut. Vielleicht schon mit diesem Rad, je nachdem, wie es auf dem Jaufenpass aussieht.
Testfahrten zum Achensee folgen demnächst. Ist man erst mal dort, ist der Rest gar nicht mehr so schwer. Und ich vermisse das Unterwegssein und den kleinen Gasthof oben im grünen Wald über Innsbruck. Und Meran natürlich auch.
Und es ist auch schön, dass sich die Beine noch so geschmeidig rund drehen. Früher war der Neubeginn immer eine schmezliche Sache, aber die Abtötung des Fleisches letztes Jahr sorgt für schnelle Wiederbelebung.
Schön ist es auch, mit einigem zeitlichen Abstand natürlich, begehrenswerte Dinge haben zu können. Ich bin letzthin ein brandneues Trendrad gefahren, Preis 8000 Euro - entsetzlich lahme, bockige Kiste. Das fast neue Kuota kostete nicht mal 1/10 dessen und läuft auch. Und wie! Das wird eine gute Partnerschaft.
Jetzt muss ich nur noch eine Schönwetterphase finden, damit ich mich über den Tegernsee hocharbeiten kann, dorthin, wo noch nichts blüht, dann 50km Inntal überstehen, und danach kommt nur noch Italien und da geht es mir gut. Vielleicht schon mit diesem Rad, je nachdem, wie es auf dem Jaufenpass aussieht.
Testfahrten zum Achensee folgen demnächst. Ist man erst mal dort, ist der Rest gar nicht mehr so schwer. Und ich vermisse das Unterwegssein und den kleinen Gasthof oben im grünen Wald über Innsbruck. Und Meran natürlich auch.
donalphons, 12:45h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 25. Februar 2017
Kulturelle Aneignung: Die Erben des völkischen Trachtenrassismus
Die meisten werden schon der Hasskampagne gehört haben, mit der Teile des linken, feministischen und muslimischen, meist staatlich finanzierten Establishments Narren diskreditieren wollen. Die konzertierte Aktion wird unter anderem von der Stiftung der ehemaligen STASI-IM Anetta Kahane und der der Fraktion der SED-Nachfolgepartei Die Linke im Bundestag getragen. Denn die Zeiten, da Fasching das Recht darstellte, sich ein paar Tage auch mal ohne Rücksicht auf sonst geltende Vorschriften austoben zu können, sind definitiv vorbei: Die Berufsbetroffenen sind gerade dabei, die Konzepte von Identitätspolitik und sog. „kultureller Aneignung“ aus dem antideutschen Linksextremismus und amerikanischer Kulturrrevolution an den Universitäten in die Mitte der Gesellschaft zu tragen. Man darf sich ihnen zufolge als Privilegierter nicht mehr einer Verkleidung erfreuen, die weniger privilegierte Gruppen möglicherweise scherzhaft darstellt oder ihre Attribute übernimmt, und durch die Übernahme entwerten soll.
Eigentlich ist es nicht meine Sache, ich halte von Karneval nichts. Aber um mal ein Beispiel zu verlinken: Das ist der Text einer Radikalfeministin, die inzwischen bei der taz schreibt und bei der Missy über das bei Linken beliebte Fest “Fusion“ lästerte, weil dort weisse Europäer ausländische Gerichte kochen oder jamaikanische Dreadlocks tragen - sie bezeichnet das wörtlich als "white supremacy". Das war damals auch vielen Anhängern linker Vorstellungen zu viel, die darin einen Kulturalismus von Links sehen und auch sonst nicht immer bereit sind, sich von “postkolonialen“ oder „critical whiteness“ Schuldzuweisungen den Mund verbieten zu lassen. Wie gesagt, vor ein paar Jahren waren das noch ideologische Kämpfe innerhalb winziger Sektierergruppen, inzwischen spielen da auch Parlamentarier und staatsfinanzierte Schein-NGOs mit. Das allerdings ist nicht neu, das hat eine üble deutsche Tradition, und darum geht es jetzt in diesem Beitrag. Nämlich um Tracht.
Ich muss hier etwas zugeben. Ich habe, obwohl in Oberbayern gebürtig, für Tracht nichts übrig gehabt. Ich entstamme der städtischen Oberschicht an der Donau, da gab es keine Schuhplattler und Lederhosen, da trug man/frau natürlich Anzug und aufgerüschte Kleider. Umgedacht habe ich erst vor 9 Jahren, als ich in die Berge zog und hier am Tegernsee meinen ersten Winter erlebte, mit schattigen -15 Grad Höchsttemperatur am Tag und Schneestürmen, die vier Tage lang alles eindecken. Und zwar an Ostern, wenn woanders schon längst Frühling ist. Man kann hier mit dem Wetter Glück haben, aber wenn man Pech hat, erfriert man mit Kleidung aus den Tiefebenen - gehen Sie auf den Hirschberg, auf 1000 Meter steht ein Kreuz für so einen Unvorsichtigen. Ich wäre nach so einem Schneesturm beinahe an Grippe gestorben und habe mir dann von einem Nachbarn einen Trachtenmantel aus Loden einreden lassen.
Der hat hier funktioniert. Wer auf einem Gipfel auf blankem Stein sitzt, erkennt bald den Vorteil einer Hirschlederhose, und wer beim sich beim Abstieg unfreiwillig setzt, hat damit nur selten einen Durchschlag des Gerölls bis auf die Muskeln. Ich weiss, wovon ist rede, wäre ich mit der Sämischen vom Wimmer aus Linz in den Stacheldraht geradelt, sähe mein Oberschenkel jetzt weniger, wie soll ich sagen, rustikal aus.
Berge tun weh, Berge sind lebensfeindlich, Berge kennen keine Gnade, und man lernt durch Schmerzen und Krankheiten, warum Tracht so ist, wie sie ist. Man geht hier einmal ohne Hut durch den Schneesturm, dann kauft man sich einen. Und einen für das Auto und einen Strohut für den Sommer und Mützen und Hauben für das Rodeln, und man lernt dabei, dass die Form der Tracht dabei stets das Optimum liefert. Natürlich kann man Bergkleidung auch in modernen Textilien kaufen, aber dann sieht man aus wie ein Schadmünchner. Wer hier lebt, der rutscht in diese Trachtensache einfach so rein. Ich hätte mir das auch nie vorstellen können, aber es passt und es funktioniert. Und es steht mir.
Natürlich ist das an meinem städtischen Körper eine Aneignung, und so wurde das auch gesehen. Früher. Vor den zweiten Weltkrieg. So ab 1820, als der Bergtourismus am Tegernsee begann und die Städter begannen, die Kleidung der Bergbauern zu übernehmen und für ihre Zwecke zu modifizieren. Wenn man heute ein Gemälde von Biedermeier-“Bäuerinnen“ findet, sind das zumeist keine Landbewohner, sondern Städterinnen in Urlaubskleidung, in der jede echte Arbeit unmöglich wäre. Man findet später auch mal frivole Gemälde von sich aufhübschender Scheinlandbevölkerung - man darf sich nicht täuschen lassen, das sind Städterinnen, die so eine Art Schäferspiel wie im Rokoko inszenieren, und dabei auch auffällige Seidenschleifen tragen, die mit der Arbeitswelt der Landbevölkerung nichts zu tun haben.
Das führte im 19. Jahrhundert angesichts sozialer Verwerfungen zu Konflikten. Besonders verhasst war jene Gruppe, die flexibel vom Aufstieg der Städte in der Industrialisierung und der Verarmung der Landbevölkerung nach gängiger Meinung profitierte: Die Juden. Es gibt ein antisemitisches Stereotyp des jüdischen Stadtmenschen, der sich ohne Bindung und Moral anpassen und nach oben arbeiten kann, während der biedere Handwerker oder Bauer von den Entwicklungen überrollt wird. Freiheit von dieser verhassten Gruppe meinten Deutsche und Österreicher noch in der romantischen Natur zu finden, doch auch dort trafen sie bald auf jüdische Sommerfrischler. Die sich, wie es allgemein üblich war, die Urlaubstracht kauften und anzogen. Das war für viele ein Skandal, weil hier eine privilegierte und als moralisch fragwürdig geltende Gruppe Kleidung und Stil jener Menschen übernahm, die einerseits das Ideal des gesunden, ländlichen Volkes darstellten, das sein Blut auf die Scholle trug, und die andererseits von den Nutzniessern der wuchernden Städte nun auch noch ihrer Kultur beraubt wurden.
So sah es der typische Wiener Antisemit in der k.u.k. Monarchie: Man wollte die Assimilierung oder Akkulturation der Juden auf keinen Fall haben und die eigene Kultur rein erhalten, ohne die fremdartigen Unterdrückung. Der Tiroler Volkskundler Tobi Reiser drückte das so aus: “Heimatbrauchtum ist die beste Waffe gegen das jüdische Gift."
Es ist kein Zufall, dass der Aufstieg der Volkskunde mit der Industrialisierung kommt: Die Menschen auf dem Land verstanden, dass ihre Kultur massiv bedroht war, und Nationalisten nutzten das aus. In den harmlosen Fällen wurden lange vergessene Lederhosen wieder eingeführt und neue Jacken mit floralem Motiv erfunden, und das “Dirndl“ machte Karriere als fesches, unkompliziertes Kleid in den schlechten Tagen nach dem 1. Weltkrieg. In den schlechten Fällen war Volkskunde die Pseudowissenschaft, die eine wahre, reine Kultur der Bauern und Handwerker scharf gegen Industrie, Sozialismus, Migration und Einfluss der Moderne abgrenzte. Man kann sich das bei mir am Tegernsee anschauen, 5 Minuten von mir entfernt steht das private Wohnhaus, das sich Heinrich Himmler in den 20er Jahren bauen liess: Im Alpenstil in handwerklich erstklassiger Qualität. Ein totaler Gegenentwurf zum neuen Bauen in Dessau. Es sieht nett aus, ist aber gebaute und gelebte Abgrenzung.
Diese Abgrenzung wurde auch bei der Tracht betrieben. Das Bild des schmerbäuchigen, degenerierten Juden mit seiner dicken Frau und der ungschamigen Tochter, die in der Alpenkulisse ein peinliches Bild liefern, war ein beliebter Topos in den deutschnationalen Zeitungen. Man konnte solche antisemitischen Witzmotive als Postkarten kaufen, Man wollte Juden zurückdrängen und verbieten, sich an den anderen Volkskörper mittels Verkleidung anzupassen. Das war insofern etwas schwierig, als bedeutende Teile der damals auch schon maschinell gefertigten Städterkostümierungen von jüdischen Firmeninhabern produziert wurden.
Karl Valentin war Kunde bei Stark, das bayerische Königshaus ernannte Heinrich Cohen zum Hoflieferanten für Stoffe, das Münchner Bürgertum kaufte bei Bamberger&Hertz Die Entscheidung im Kampf des “kerndeutschen Volkstums“ gegen das “grossjüdische Festspielpublikum“ kam 1938 nach dem sog. Anschluss Österreichs. In Salzburg wurde Juden das Tragen von “echter oder unechter“ Tracht, Wadlstrümpfen und Tirolerhüten bei bis zu zwei Wochen Haft verboten. Bald darauf wurde das Verbot auch auf andere Nichtdeutsche ausgeweitet. Und das alles mit sehr sozialer Komponente: Wer seine Tracht nicht mehr tragen durfte, musste sie auch hergeben, woraufhin sie an notleidende Volksgenossen auf deutscher Scholle verteilt wurden.
Jemand einen Judenstern anheften ist erst der zweite Schritt. Davor muss man erst mal dafür sorgen, dass er nicht mehr in der Lage ist, sich anderen in irgendeiner Form anzugleichen. Man hat die kulturelle Aneignung der Juden, die in der Tracht anderer Leute eine schöne Zeit in den Bergen haben wollte. mit einer Veröffentlichung im Völkischen Beobachter 1938 rückgängig gemacht. Die Nazis setzten das radikal um, was abgrenzungswütende Heimatverbände in ihren kulturell geschlossenen Filterbubbles jahrzehntelang gefordert hatten. Der “Volkstums- und Klassenkampf“ der sich vom jüdischen Kapital und Machtstreben verfolgt und unterdrückt fühlenden Berufsbeleidigten hatte Erfolg. Die völkischen Trachtler wurden vom austrofaschismus und den deutschen Nazis gefördert, die "kulturelle Aneignung " der Juden war zu Ende.
Ich habe diese Geschichte lange Zeit für eine Art “urban legend“ des Antisemitsmus gehalten, weil sie eigentlich aberwitzig ist. Seitdem ich leider weiss, dass sie wahr ist, trage ich Tracht richtig gerne und stolziere aus Gründen auch so an Himmlers Haus vorbei. Himmler hätte diese kulturelle Aneignung nämlich gehasst. Es ist eine Gaudi, es ist natürlich auch etwas Verkleidung, ich mag das, mir steht das, und niemand hat das Recht mir zu sagen, ich dürfte das nicht, weil ich nicht von hier gebürtig bin, genauso wenig wie ich einem Tegernseer das Recht absprechen würde, bei mir in der Stadt einen Anzug zu tragen. Es gibt Trachten der Landbevölkerung, die durch Übernahme von Details adliger Kleidung im 19, Jahrhundert entstanden, ohne Rücksicht auf soziale Gefälle zwischen Baron und Leibeigenen. Und es gab Adlige, die auf dem Land dann wieder die Kleidung der Bauern übernahmen. Nichts davon ist böse. Böse, definitiv böse wurde es erst, als man begann, bestimmten Leuten, denen man sich unterlegen fühlte, beim Tragen anderer Kleidung niedere Motive und einen schädlichen Einfluss zu unterstellen.
Also genau das, was der Antidiskriminierungsverband in Zusammenarbeit mit der Bundestagsfraktion der Linken und der Stiftung von Anetta Kahane jetzt auch wieder macht. Mit Hashtag #Ichbinkeinkostüm vielen Bildern im Netz von bedrückt dreinschauenden Diskriminierten, deren Dasein man nicht als Kostüm verwenden sollte. Man tut demzufolge den anderen mit so einer Verkleidung in ihrer Identität weh. Bitte keine Aneignung von Drag, Schleier, schwarzer Hautfarbe zu Zwecken der Gaudi, fordern sie, und schalten dazu auch Anzeigen. Man muss wirklich lesen, Wort für Wort, was die Koordinatoren der Aktion wollen. Wie sie denken. Und die Natur eines linken Kulturkampfs sehen, der am rechten Rand mit dem Hass auf kulturell Flexible schon einmal ausgetragen wurde. In aller jeweils möglichen Konsequenz.
Man kann schon gegen kulturelle Aneignung kämpfen, also gegen ein absolutes Grundprinzip der kulturellen Entwicklung von den Feuersteinabschlägen des Paläolithikums über die Bronzelegierung, das in Korea von den Japanern übernommene Imariporzellan, die phrygische Mütze auf dem Kopf der Marianne und die S-Klasse deutscher Bandarbeiter für den Wüstenscheich. Wie das geht, zeigten die Kerndeutschen 1938ff.. Es ist schon erstaunlich, welche SED-und Stasibeslasteten Kreise in der Bundesrepublik Deutschland nun mitbestimmen wollen, wer heute wieder etwas tragen soll und wer nicht. Wir hatten das schon. Es war falsch und totalitär. Und es wird auch nicht weniger verblendet. Freiheit bedeutet auch die Freiheit, etwas zu tun, was anderen nicht gefällt, egal was für ein Gschau der dann macht. Es gibt eine klare Grenze: Volksverhetzung. Diese Grenze definiert in Deutschland das Gericht. Und nicht sie Social Media Stasi. Alles andere ist zu akzeptieren.
Ich bin schon gespannt, ob ich nach Erdogans Machtübernahme hier auf Einladung seiner Menschenrechtspartnerin Merkel meine islamischen Gebetsteppiche ausliefern muss, oder sie verbrannt werden, weil sie schiitischen Ursprungs sind.
Eigentlich ist es nicht meine Sache, ich halte von Karneval nichts. Aber um mal ein Beispiel zu verlinken: Das ist der Text einer Radikalfeministin, die inzwischen bei der taz schreibt und bei der Missy über das bei Linken beliebte Fest “Fusion“ lästerte, weil dort weisse Europäer ausländische Gerichte kochen oder jamaikanische Dreadlocks tragen - sie bezeichnet das wörtlich als "white supremacy". Das war damals auch vielen Anhängern linker Vorstellungen zu viel, die darin einen Kulturalismus von Links sehen und auch sonst nicht immer bereit sind, sich von “postkolonialen“ oder „critical whiteness“ Schuldzuweisungen den Mund verbieten zu lassen. Wie gesagt, vor ein paar Jahren waren das noch ideologische Kämpfe innerhalb winziger Sektierergruppen, inzwischen spielen da auch Parlamentarier und staatsfinanzierte Schein-NGOs mit. Das allerdings ist nicht neu, das hat eine üble deutsche Tradition, und darum geht es jetzt in diesem Beitrag. Nämlich um Tracht.
Ich muss hier etwas zugeben. Ich habe, obwohl in Oberbayern gebürtig, für Tracht nichts übrig gehabt. Ich entstamme der städtischen Oberschicht an der Donau, da gab es keine Schuhplattler und Lederhosen, da trug man/frau natürlich Anzug und aufgerüschte Kleider. Umgedacht habe ich erst vor 9 Jahren, als ich in die Berge zog und hier am Tegernsee meinen ersten Winter erlebte, mit schattigen -15 Grad Höchsttemperatur am Tag und Schneestürmen, die vier Tage lang alles eindecken. Und zwar an Ostern, wenn woanders schon längst Frühling ist. Man kann hier mit dem Wetter Glück haben, aber wenn man Pech hat, erfriert man mit Kleidung aus den Tiefebenen - gehen Sie auf den Hirschberg, auf 1000 Meter steht ein Kreuz für so einen Unvorsichtigen. Ich wäre nach so einem Schneesturm beinahe an Grippe gestorben und habe mir dann von einem Nachbarn einen Trachtenmantel aus Loden einreden lassen.
Der hat hier funktioniert. Wer auf einem Gipfel auf blankem Stein sitzt, erkennt bald den Vorteil einer Hirschlederhose, und wer beim sich beim Abstieg unfreiwillig setzt, hat damit nur selten einen Durchschlag des Gerölls bis auf die Muskeln. Ich weiss, wovon ist rede, wäre ich mit der Sämischen vom Wimmer aus Linz in den Stacheldraht geradelt, sähe mein Oberschenkel jetzt weniger, wie soll ich sagen, rustikal aus.
Berge tun weh, Berge sind lebensfeindlich, Berge kennen keine Gnade, und man lernt durch Schmerzen und Krankheiten, warum Tracht so ist, wie sie ist. Man geht hier einmal ohne Hut durch den Schneesturm, dann kauft man sich einen. Und einen für das Auto und einen Strohut für den Sommer und Mützen und Hauben für das Rodeln, und man lernt dabei, dass die Form der Tracht dabei stets das Optimum liefert. Natürlich kann man Bergkleidung auch in modernen Textilien kaufen, aber dann sieht man aus wie ein Schadmünchner. Wer hier lebt, der rutscht in diese Trachtensache einfach so rein. Ich hätte mir das auch nie vorstellen können, aber es passt und es funktioniert. Und es steht mir.
Natürlich ist das an meinem städtischen Körper eine Aneignung, und so wurde das auch gesehen. Früher. Vor den zweiten Weltkrieg. So ab 1820, als der Bergtourismus am Tegernsee begann und die Städter begannen, die Kleidung der Bergbauern zu übernehmen und für ihre Zwecke zu modifizieren. Wenn man heute ein Gemälde von Biedermeier-“Bäuerinnen“ findet, sind das zumeist keine Landbewohner, sondern Städterinnen in Urlaubskleidung, in der jede echte Arbeit unmöglich wäre. Man findet später auch mal frivole Gemälde von sich aufhübschender Scheinlandbevölkerung - man darf sich nicht täuschen lassen, das sind Städterinnen, die so eine Art Schäferspiel wie im Rokoko inszenieren, und dabei auch auffällige Seidenschleifen tragen, die mit der Arbeitswelt der Landbevölkerung nichts zu tun haben.
Das führte im 19. Jahrhundert angesichts sozialer Verwerfungen zu Konflikten. Besonders verhasst war jene Gruppe, die flexibel vom Aufstieg der Städte in der Industrialisierung und der Verarmung der Landbevölkerung nach gängiger Meinung profitierte: Die Juden. Es gibt ein antisemitisches Stereotyp des jüdischen Stadtmenschen, der sich ohne Bindung und Moral anpassen und nach oben arbeiten kann, während der biedere Handwerker oder Bauer von den Entwicklungen überrollt wird. Freiheit von dieser verhassten Gruppe meinten Deutsche und Österreicher noch in der romantischen Natur zu finden, doch auch dort trafen sie bald auf jüdische Sommerfrischler. Die sich, wie es allgemein üblich war, die Urlaubstracht kauften und anzogen. Das war für viele ein Skandal, weil hier eine privilegierte und als moralisch fragwürdig geltende Gruppe Kleidung und Stil jener Menschen übernahm, die einerseits das Ideal des gesunden, ländlichen Volkes darstellten, das sein Blut auf die Scholle trug, und die andererseits von den Nutzniessern der wuchernden Städte nun auch noch ihrer Kultur beraubt wurden.
So sah es der typische Wiener Antisemit in der k.u.k. Monarchie: Man wollte die Assimilierung oder Akkulturation der Juden auf keinen Fall haben und die eigene Kultur rein erhalten, ohne die fremdartigen Unterdrückung. Der Tiroler Volkskundler Tobi Reiser drückte das so aus: “Heimatbrauchtum ist die beste Waffe gegen das jüdische Gift."
Es ist kein Zufall, dass der Aufstieg der Volkskunde mit der Industrialisierung kommt: Die Menschen auf dem Land verstanden, dass ihre Kultur massiv bedroht war, und Nationalisten nutzten das aus. In den harmlosen Fällen wurden lange vergessene Lederhosen wieder eingeführt und neue Jacken mit floralem Motiv erfunden, und das “Dirndl“ machte Karriere als fesches, unkompliziertes Kleid in den schlechten Tagen nach dem 1. Weltkrieg. In den schlechten Fällen war Volkskunde die Pseudowissenschaft, die eine wahre, reine Kultur der Bauern und Handwerker scharf gegen Industrie, Sozialismus, Migration und Einfluss der Moderne abgrenzte. Man kann sich das bei mir am Tegernsee anschauen, 5 Minuten von mir entfernt steht das private Wohnhaus, das sich Heinrich Himmler in den 20er Jahren bauen liess: Im Alpenstil in handwerklich erstklassiger Qualität. Ein totaler Gegenentwurf zum neuen Bauen in Dessau. Es sieht nett aus, ist aber gebaute und gelebte Abgrenzung.
Diese Abgrenzung wurde auch bei der Tracht betrieben. Das Bild des schmerbäuchigen, degenerierten Juden mit seiner dicken Frau und der ungschamigen Tochter, die in der Alpenkulisse ein peinliches Bild liefern, war ein beliebter Topos in den deutschnationalen Zeitungen. Man konnte solche antisemitischen Witzmotive als Postkarten kaufen, Man wollte Juden zurückdrängen und verbieten, sich an den anderen Volkskörper mittels Verkleidung anzupassen. Das war insofern etwas schwierig, als bedeutende Teile der damals auch schon maschinell gefertigten Städterkostümierungen von jüdischen Firmeninhabern produziert wurden.
Karl Valentin war Kunde bei Stark, das bayerische Königshaus ernannte Heinrich Cohen zum Hoflieferanten für Stoffe, das Münchner Bürgertum kaufte bei Bamberger&Hertz Die Entscheidung im Kampf des “kerndeutschen Volkstums“ gegen das “grossjüdische Festspielpublikum“ kam 1938 nach dem sog. Anschluss Österreichs. In Salzburg wurde Juden das Tragen von “echter oder unechter“ Tracht, Wadlstrümpfen und Tirolerhüten bei bis zu zwei Wochen Haft verboten. Bald darauf wurde das Verbot auch auf andere Nichtdeutsche ausgeweitet. Und das alles mit sehr sozialer Komponente: Wer seine Tracht nicht mehr tragen durfte, musste sie auch hergeben, woraufhin sie an notleidende Volksgenossen auf deutscher Scholle verteilt wurden.
Jemand einen Judenstern anheften ist erst der zweite Schritt. Davor muss man erst mal dafür sorgen, dass er nicht mehr in der Lage ist, sich anderen in irgendeiner Form anzugleichen. Man hat die kulturelle Aneignung der Juden, die in der Tracht anderer Leute eine schöne Zeit in den Bergen haben wollte. mit einer Veröffentlichung im Völkischen Beobachter 1938 rückgängig gemacht. Die Nazis setzten das radikal um, was abgrenzungswütende Heimatverbände in ihren kulturell geschlossenen Filterbubbles jahrzehntelang gefordert hatten. Der “Volkstums- und Klassenkampf“ der sich vom jüdischen Kapital und Machtstreben verfolgt und unterdrückt fühlenden Berufsbeleidigten hatte Erfolg. Die völkischen Trachtler wurden vom austrofaschismus und den deutschen Nazis gefördert, die "kulturelle Aneignung " der Juden war zu Ende.
Ich habe diese Geschichte lange Zeit für eine Art “urban legend“ des Antisemitsmus gehalten, weil sie eigentlich aberwitzig ist. Seitdem ich leider weiss, dass sie wahr ist, trage ich Tracht richtig gerne und stolziere aus Gründen auch so an Himmlers Haus vorbei. Himmler hätte diese kulturelle Aneignung nämlich gehasst. Es ist eine Gaudi, es ist natürlich auch etwas Verkleidung, ich mag das, mir steht das, und niemand hat das Recht mir zu sagen, ich dürfte das nicht, weil ich nicht von hier gebürtig bin, genauso wenig wie ich einem Tegernseer das Recht absprechen würde, bei mir in der Stadt einen Anzug zu tragen. Es gibt Trachten der Landbevölkerung, die durch Übernahme von Details adliger Kleidung im 19, Jahrhundert entstanden, ohne Rücksicht auf soziale Gefälle zwischen Baron und Leibeigenen. Und es gab Adlige, die auf dem Land dann wieder die Kleidung der Bauern übernahmen. Nichts davon ist böse. Böse, definitiv böse wurde es erst, als man begann, bestimmten Leuten, denen man sich unterlegen fühlte, beim Tragen anderer Kleidung niedere Motive und einen schädlichen Einfluss zu unterstellen.
Also genau das, was der Antidiskriminierungsverband in Zusammenarbeit mit der Bundestagsfraktion der Linken und der Stiftung von Anetta Kahane jetzt auch wieder macht. Mit Hashtag #Ichbinkeinkostüm vielen Bildern im Netz von bedrückt dreinschauenden Diskriminierten, deren Dasein man nicht als Kostüm verwenden sollte. Man tut demzufolge den anderen mit so einer Verkleidung in ihrer Identität weh. Bitte keine Aneignung von Drag, Schleier, schwarzer Hautfarbe zu Zwecken der Gaudi, fordern sie, und schalten dazu auch Anzeigen. Man muss wirklich lesen, Wort für Wort, was die Koordinatoren der Aktion wollen. Wie sie denken. Und die Natur eines linken Kulturkampfs sehen, der am rechten Rand mit dem Hass auf kulturell Flexible schon einmal ausgetragen wurde. In aller jeweils möglichen Konsequenz.
Man kann schon gegen kulturelle Aneignung kämpfen, also gegen ein absolutes Grundprinzip der kulturellen Entwicklung von den Feuersteinabschlägen des Paläolithikums über die Bronzelegierung, das in Korea von den Japanern übernommene Imariporzellan, die phrygische Mütze auf dem Kopf der Marianne und die S-Klasse deutscher Bandarbeiter für den Wüstenscheich. Wie das geht, zeigten die Kerndeutschen 1938ff.. Es ist schon erstaunlich, welche SED-und Stasibeslasteten Kreise in der Bundesrepublik Deutschland nun mitbestimmen wollen, wer heute wieder etwas tragen soll und wer nicht. Wir hatten das schon. Es war falsch und totalitär. Und es wird auch nicht weniger verblendet. Freiheit bedeutet auch die Freiheit, etwas zu tun, was anderen nicht gefällt, egal was für ein Gschau der dann macht. Es gibt eine klare Grenze: Volksverhetzung. Diese Grenze definiert in Deutschland das Gericht. Und nicht sie Social Media Stasi. Alles andere ist zu akzeptieren.
Ich bin schon gespannt, ob ich nach Erdogans Machtübernahme hier auf Einladung seiner Menschenrechtspartnerin Merkel meine islamischen Gebetsteppiche ausliefern muss, oder sie verbrannt werden, weil sie schiitischen Ursprungs sind.
donalphons, 15:45h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 24. Februar 2017
Schneeschmelze
Das Wehr unten im Fluss ist ganz geöffnet, aber auch die Weissach ist ein reissender Fluss geworden: Hinten kommt mehr rein, als vorne Richtung Rosenheim gespiehen werden kann. Das Schmelzwasser trübt den See und gibt ihm eine etwas seltsame Farbe.
Irgendwie schimmert dann etwas Grünliches in ihm, wie manchmal im Sommer, wenn es warm genug zum Baden ist, für Normalunsterbliche wie mich. Es gibt in Tegernsee eine Gruppe von vier alten Damen, die da jeden Tag hinein gehen. Im Badeanzug. Zumindest, wenn die Sonne scheint. Auch jetzt im Winter. Das sind diejenigen, die sagen, sie würden nie Grippe bekommen. Was in diesem Winter wichtig ist.
Denn ich habe mich im Dezember infiziert, und es gab da zwei Nächte, da merkte ich, dass die Welle dieses Jahr anders ist als sonst. Mich hat das an eine Tropenkrankheit erinnert, die ich mal hatte: Zwei Tage Hölle, dann schnelle Besserung auf ein tolerierbares, aber lang anhaltendes Niveau. Es gab in meinem nahen Umfeld Fälle, da musste man sich um die Leute wirklich Sorgen machen. Und im erweiterten Umfeld zwei Todesfälle, ein sehr gesunder Fitness-Trainer mit 38 Jahren, und ein eher runder Standbesitzer vom Wochenmarkt mit 57. Beide starben an einer wohl nicht seltenen Kombination von Grippe und Herzinfarkt.
Das gibt einem schon zu Denken, zumal, wenn man, wie ich, noch vor dem Tod wieder restlos vergessen sein will. Bislang dachte ich, es wäre schon eine Option, einfach zu warten, bis keine neuen Leser mehr nachkommen und dann alles, Medien und Blogs, langsam verschwindet, und ich zu alt werde, um dann noch die Medien a la Mode zu lernen (lustigerweise habe ich den Verified-Stern beii Twitter noch in einem Alter ergattert, da will der durchschnittliche Millenial längst tot sein). Aber man kann es natürlich nie wissen, wie es ausgeht, und obwohl ich gar nichts von "in der Spätblüte seiner Jahre dahingerafft" halte - man kann es halt nicht wissen. Andererseits, wenn ich zwengs der Abhärtung in dieses Wasser steige, sterbe ich am Kälteschock, udn zwar sofort. Wie man es dreht und wendet - manchmal denke ich ja, ich sei wahnsinnig, wie ich den Jaufenpass hinunter fliege, aber statistisch gesehen ist der tödlichste Ort dieses Landes immer noch das Krankenhausbett.
Es hilft nichts, also auf zu neuen Ufern, und erst mal etwas zurück an die ebenfalls angeschwollene Donau.
Irgendwie schimmert dann etwas Grünliches in ihm, wie manchmal im Sommer, wenn es warm genug zum Baden ist, für Normalunsterbliche wie mich. Es gibt in Tegernsee eine Gruppe von vier alten Damen, die da jeden Tag hinein gehen. Im Badeanzug. Zumindest, wenn die Sonne scheint. Auch jetzt im Winter. Das sind diejenigen, die sagen, sie würden nie Grippe bekommen. Was in diesem Winter wichtig ist.
Denn ich habe mich im Dezember infiziert, und es gab da zwei Nächte, da merkte ich, dass die Welle dieses Jahr anders ist als sonst. Mich hat das an eine Tropenkrankheit erinnert, die ich mal hatte: Zwei Tage Hölle, dann schnelle Besserung auf ein tolerierbares, aber lang anhaltendes Niveau. Es gab in meinem nahen Umfeld Fälle, da musste man sich um die Leute wirklich Sorgen machen. Und im erweiterten Umfeld zwei Todesfälle, ein sehr gesunder Fitness-Trainer mit 38 Jahren, und ein eher runder Standbesitzer vom Wochenmarkt mit 57. Beide starben an einer wohl nicht seltenen Kombination von Grippe und Herzinfarkt.
Das gibt einem schon zu Denken, zumal, wenn man, wie ich, noch vor dem Tod wieder restlos vergessen sein will. Bislang dachte ich, es wäre schon eine Option, einfach zu warten, bis keine neuen Leser mehr nachkommen und dann alles, Medien und Blogs, langsam verschwindet, und ich zu alt werde, um dann noch die Medien a la Mode zu lernen (lustigerweise habe ich den Verified-Stern beii Twitter noch in einem Alter ergattert, da will der durchschnittliche Millenial längst tot sein). Aber man kann es natürlich nie wissen, wie es ausgeht, und obwohl ich gar nichts von "in der Spätblüte seiner Jahre dahingerafft" halte - man kann es halt nicht wissen. Andererseits, wenn ich zwengs der Abhärtung in dieses Wasser steige, sterbe ich am Kälteschock, udn zwar sofort. Wie man es dreht und wendet - manchmal denke ich ja, ich sei wahnsinnig, wie ich den Jaufenpass hinunter fliege, aber statistisch gesehen ist der tödlichste Ort dieses Landes immer noch das Krankenhausbett.
Es hilft nichts, also auf zu neuen Ufern, und erst mal etwas zurück an die ebenfalls angeschwollene Donau.
donalphons, 12:52h
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Donnerstag, 23. Februar 2017
So eime Art Geburtstagsgeschenk für die Wohnung
Denn einerseits ist Männermode ansonsten trist genug und andererseits stört das hier keinen, weil es hierher gehört.
(Gut, ich habe vielleicht ein wenig viele Hüte, aber andererseits, es regnet hier auch oft.)
(Gut, ich habe vielleicht ein wenig viele Hüte, aber andererseits, es regnet hier auch oft.)
donalphons, 23:21h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 23. Februar 2017
9 Jahre Finanzkrise, pesönlich betrachtet
Wer vor 9 Jahren in angesagten Berliner Vierteln eine Wohnung kaufte, oder auch in Ingolstadt, Hannover, Rosenheim oder München - der machte ein gutes Geschäft. Noch besser sah es an Orten aus, die völlig unterbewertet waren. Pfaffenhofen zum Beispiel. Und es gibt sicher noch ein paar Nachzügler. 2011 lernte ich hier jemanden kennen, der nur wenig mehr als ich für ein ganzes Haus bezahlt hatte - renovierungsbedürftig und in Schaftlach., 15 Kilometer vin hier, aber in einer idealen Lage für Fahrten in die Berge und nach München. Das wäre es wirklich gewesen, da hätte man 60m² selbst bewohnen können, 65m² vermieten und später im Dach noch 40m² ausbauen. 4 BOB-Stationen an den Tegernsee, keine 40 Minuten zum Hauptbahnhof, 2 Dörfer nach Reutberg.
Aber man kann nicht alles haben. Was für mich das Wichtigste ist, ist der Umstand, dass ich eben nicht nur eine Wohnung habe, wie man eine Wohnung in der Stadt hat - eighene vier Wände in einer mehr oder weniger feindlichen Lebensumgebung, ein Platz für ein müdes Haupt und eine Postadresse für allerlei unerfreuliche Schreiben. Meine Wohnung endet nicht an der Terrasse, dahinter kommt die Alm, die mir nicht gehört, aber auf die ich den besten Blick habe, mitsamt Kühen. Es ist mein Tor zu den Bergen, es ist der Ausgangpunkt in ein Reich, das nicht meins ist, aber in den ich mich frei und ungehindert bewegen kann. Ich muss mich nicht mit dem Verkehr auseinander setzen. Und nicht mit anderen Menschen. Ich muss noch nicht mal im Land bleiben. Ich habe alle Optionen. Das ist viel, wenn man betrachtet, was in den letzten 9 Jahren sonst so in europa passiert ist.
Denn während woanders die Immobilienpreise eingebrochen sind, geht es bei uns ununterbrochen nach oben, die Flucht ins Betongold hält an. Ich halte das für eine natürliche Entwicklung, denn Immobilien waren lange Zeit zu billig. Man sieht das an meiner Wohnung: Da kostete 1 m² nur 2/3 dessen, was heute 1 m² Neubau kostet. Trotz der Lage am Tegernsee. Der Tegernsee war damals aus der Mode gekommen, das Neobiedermeier und seine Landlust haben ihn wieder aufsteigen lassen, und dass die Ortschaften noch etwas alt und verhaut sind, und nicht mit St. Moritz mithalten können, finde ich gut.Die Preisentwicklung ist teilweise berechtigt, teilweise, so ab 2011, 2012, nahm sie langsam Münchner Züge an. Es ist teurer geworden. Und man sagt nicht mehr, was einer wie ich am Tegernsee will, bei den Alten, man versteht, dass ich dort sein will, und nicht nur, weil ich älter wurde.
Es gibt eine umfassende Krise in Europa, die immer noch so gefährlich wie 2008 ist, und neue Krisen, die das bekannte Europa zumindest verändern, vielleicht sogar zwerschlagen werden. Aus der allgemeinen Unsicherheit für Alle erwächst aber auch eine gewisse Sicherheit für wenige, wenn sie damals Betongold am richtigen Ort kauften. Die gleiche Bankberaterin, die mir damals vom Kauf abhalten wollte, wurde mir heute mit Blick auf die immobilen Sicherheiten genug Geld für ein Haus in italien geben, einfach so. Ich bin unsicher, denn da kommt sicher noch einiges nach. Gerade jetzt plant man in Österreich, Unternehmen zu fördern, die Österreicher einstellen. Das ist ein ziemlicher Schlag für Europa, angesichts der Lage in Österreichs Grenz- und Urlaubsregionen wahnwitzig und falsch. Aber es wird gemacht, weil der Wunsch nach nationaler Eigenständigkeit gross ist. Nur die Deutschen haben das noch nicht so ganz kapiert, weil sie bislang am meisten profitiert haben. Das kann sich ganz schnell ändern. Zumal das deutsche Modell der gelenkten Demokratie auch langsam an seine Grenzen kommt.
9 Jahre nach dem Kauf gehöre ich klar zu den Profiteuren der nfinanzkrise bis zum jetzigen Punkt. Blöderweise in einem Land der aufbrechenden Gegensätze, mit Totalitären in Rot und Grün und Braun und Migrationsideologie, und mit auf uns zurollenden Belastungen, gegen die die Folgen der Einheit gar nicht mehr so einschneidend wirken. Wir leben in einer Welt des Misstrauens, alle reden über 50 abgeschobene Afghanen und niemand über die Hunderte, die täglich hier aus Italien einsickern, solange der Weg über die Berge schwierig ist. Das wird sich im Frühjahr noch ändern, und dafür werden wir zahlen. Sehr lang, ohne zu wissen, wie lang es hier noch so weiter geht, und wie sich das dauerhaft auf das politische Klima auswirkt. Momentan ist es schlimmer als unter Strauss. Und ich kann mir gerade keine politische Konstellation vorstellen, die mir an der Macht gefallen würde. Mir sitzen zu viele antidemokratiche Verfassungsabwracker und Bürgerfreiheitsfeinde im Bundestag. Und keine Wahl wird das ändern. In gewisser Weise gehöre ich zu den Gewinnern in einem System, das unter dem Gewinn brüchig, instabil und marode geworden ist.
Aber man kann nicht alles haben. Was für mich das Wichtigste ist, ist der Umstand, dass ich eben nicht nur eine Wohnung habe, wie man eine Wohnung in der Stadt hat - eighene vier Wände in einer mehr oder weniger feindlichen Lebensumgebung, ein Platz für ein müdes Haupt und eine Postadresse für allerlei unerfreuliche Schreiben. Meine Wohnung endet nicht an der Terrasse, dahinter kommt die Alm, die mir nicht gehört, aber auf die ich den besten Blick habe, mitsamt Kühen. Es ist mein Tor zu den Bergen, es ist der Ausgangpunkt in ein Reich, das nicht meins ist, aber in den ich mich frei und ungehindert bewegen kann. Ich muss mich nicht mit dem Verkehr auseinander setzen. Und nicht mit anderen Menschen. Ich muss noch nicht mal im Land bleiben. Ich habe alle Optionen. Das ist viel, wenn man betrachtet, was in den letzten 9 Jahren sonst so in europa passiert ist.
Denn während woanders die Immobilienpreise eingebrochen sind, geht es bei uns ununterbrochen nach oben, die Flucht ins Betongold hält an. Ich halte das für eine natürliche Entwicklung, denn Immobilien waren lange Zeit zu billig. Man sieht das an meiner Wohnung: Da kostete 1 m² nur 2/3 dessen, was heute 1 m² Neubau kostet. Trotz der Lage am Tegernsee. Der Tegernsee war damals aus der Mode gekommen, das Neobiedermeier und seine Landlust haben ihn wieder aufsteigen lassen, und dass die Ortschaften noch etwas alt und verhaut sind, und nicht mit St. Moritz mithalten können, finde ich gut.Die Preisentwicklung ist teilweise berechtigt, teilweise, so ab 2011, 2012, nahm sie langsam Münchner Züge an. Es ist teurer geworden. Und man sagt nicht mehr, was einer wie ich am Tegernsee will, bei den Alten, man versteht, dass ich dort sein will, und nicht nur, weil ich älter wurde.
Es gibt eine umfassende Krise in Europa, die immer noch so gefährlich wie 2008 ist, und neue Krisen, die das bekannte Europa zumindest verändern, vielleicht sogar zwerschlagen werden. Aus der allgemeinen Unsicherheit für Alle erwächst aber auch eine gewisse Sicherheit für wenige, wenn sie damals Betongold am richtigen Ort kauften. Die gleiche Bankberaterin, die mir damals vom Kauf abhalten wollte, wurde mir heute mit Blick auf die immobilen Sicherheiten genug Geld für ein Haus in italien geben, einfach so. Ich bin unsicher, denn da kommt sicher noch einiges nach. Gerade jetzt plant man in Österreich, Unternehmen zu fördern, die Österreicher einstellen. Das ist ein ziemlicher Schlag für Europa, angesichts der Lage in Österreichs Grenz- und Urlaubsregionen wahnwitzig und falsch. Aber es wird gemacht, weil der Wunsch nach nationaler Eigenständigkeit gross ist. Nur die Deutschen haben das noch nicht so ganz kapiert, weil sie bislang am meisten profitiert haben. Das kann sich ganz schnell ändern. Zumal das deutsche Modell der gelenkten Demokratie auch langsam an seine Grenzen kommt.
9 Jahre nach dem Kauf gehöre ich klar zu den Profiteuren der nfinanzkrise bis zum jetzigen Punkt. Blöderweise in einem Land der aufbrechenden Gegensätze, mit Totalitären in Rot und Grün und Braun und Migrationsideologie, und mit auf uns zurollenden Belastungen, gegen die die Folgen der Einheit gar nicht mehr so einschneidend wirken. Wir leben in einer Welt des Misstrauens, alle reden über 50 abgeschobene Afghanen und niemand über die Hunderte, die täglich hier aus Italien einsickern, solange der Weg über die Berge schwierig ist. Das wird sich im Frühjahr noch ändern, und dafür werden wir zahlen. Sehr lang, ohne zu wissen, wie lang es hier noch so weiter geht, und wie sich das dauerhaft auf das politische Klima auswirkt. Momentan ist es schlimmer als unter Strauss. Und ich kann mir gerade keine politische Konstellation vorstellen, die mir an der Macht gefallen würde. Mir sitzen zu viele antidemokratiche Verfassungsabwracker und Bürgerfreiheitsfeinde im Bundestag. Und keine Wahl wird das ändern. In gewisser Weise gehöre ich zu den Gewinnern in einem System, das unter dem Gewinn brüchig, instabil und marode geworden ist.
donalphons, 00:46h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 21. Februar 2017
Passt, sehr sogar
Mir wurde vor 9 Jahren von der Bank gesagt, dass die durchschnittliche Haltedauer eines Zweitwohnsitzes bei 7 Jahren liegt - dann stehen die von den Nebenkosten gramgebeugten Besitzer wieder in der Bank und bitten darum, das tote Kapitak wieder in klingende Münze zu verwandeln. Hotel sei eigentlich deutlich billiger. Aber ich wollte es ja so.
Der Vorteil ist, dass man kommen, bleiben und gehen kann, wie man will. Beim Hotel wird es teurer, je länger man bleibt, beim Eigentum sinken die Preise mit jeder Nacht, die man hier ist. Ich schätze - genau habe ich das jie ausgerechnet - 120 bis 160 Manntage pro Jahr. Und natürlich auch einige Gäste. Langweilig ist es mir hier nie geworden.
Bezeichnenderweise hat es sogar 9 Jahre gedauert, bis ich mir überhaupt einmal das nahe und entzückende Miesbach etwas genauer angeschaut habe. Es gibt hier noch viel zu entdecken, manche schöne Radstrecke bin ich nur einmal gefahren und ich war tatsächlich nur ein einziges Mal auf dem Leonhardstein. Man wird, wenn man hier lebt, etwas nachlässig mit den Zielen, daher habe ich mir dieses Jahr einen Plan gemacht.
Leonhardstein.
Valepprunde hinter dem Wallberg
Mindestens zweimal auf den Hirschberg.
Endlich mal auf den Buchstein, nachdem ich letzte Woche gesehen habe, wie leicht das geht und wie gut man da auch mit dem Rad fahren könnte, wenn man nur die richtige Seite nimmt.
Nochmal auf die Sonnalm - das ist die nicht richtige Seite.
Einmal ins Wasser des Sees. Ich schwimme nicht gern, aber einmal muss es sein.
Endlich mal das Faltboot aufbauen.
Den Prinzenweg zum Schliersee durchfahren. Im Sinne von nicht absteigen, sondern wirklich durchfahren.
Salzburg. Salzburg ist nicht weit weg, ich bin aber, seitdem ich hier bin, nur ein einziges Mal daran vorbei gefahren. Das ist schrecklich, das muss anders werden.
Und wenn ich noch nachdenken würde, würde mir noch viel mehr einfallen. Aber es kommen ja auch noch mehr Jahre.
Der Vorteil ist, dass man kommen, bleiben und gehen kann, wie man will. Beim Hotel wird es teurer, je länger man bleibt, beim Eigentum sinken die Preise mit jeder Nacht, die man hier ist. Ich schätze - genau habe ich das jie ausgerechnet - 120 bis 160 Manntage pro Jahr. Und natürlich auch einige Gäste. Langweilig ist es mir hier nie geworden.
Bezeichnenderweise hat es sogar 9 Jahre gedauert, bis ich mir überhaupt einmal das nahe und entzückende Miesbach etwas genauer angeschaut habe. Es gibt hier noch viel zu entdecken, manche schöne Radstrecke bin ich nur einmal gefahren und ich war tatsächlich nur ein einziges Mal auf dem Leonhardstein. Man wird, wenn man hier lebt, etwas nachlässig mit den Zielen, daher habe ich mir dieses Jahr einen Plan gemacht.
Leonhardstein.
Valepprunde hinter dem Wallberg
Mindestens zweimal auf den Hirschberg.
Endlich mal auf den Buchstein, nachdem ich letzte Woche gesehen habe, wie leicht das geht und wie gut man da auch mit dem Rad fahren könnte, wenn man nur die richtige Seite nimmt.
Nochmal auf die Sonnalm - das ist die nicht richtige Seite.
Einmal ins Wasser des Sees. Ich schwimme nicht gern, aber einmal muss es sein.
Endlich mal das Faltboot aufbauen.
Den Prinzenweg zum Schliersee durchfahren. Im Sinne von nicht absteigen, sondern wirklich durchfahren.
Salzburg. Salzburg ist nicht weit weg, ich bin aber, seitdem ich hier bin, nur ein einziges Mal daran vorbei gefahren. Das ist schrecklich, das muss anders werden.
Und wenn ich noch nachdenken würde, würde mir noch viel mehr einfallen. Aber es kommen ja auch noch mehr Jahre.
donalphons, 22:00h
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Sonntag, 19. Februar 2017
Passt
Einer der grossen Vorteile an der Ecke des Landes ist nicht nur, dass man offen im Schnee fahren kann, sondern auch, dass es um so schöner ist, je weniger man nachdenkt. Das kommt einem wie mir natürlich sehr entgegen.
donalphons, 21:59h
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Samstag, 18. Februar 2017
Es sieht besser aus, als er wirklich schon geht. Ich komme da zwar mit dem grossen Kettenblatt hinauf, obwohl eine giftige Steigung nach oben führt. Aber ich schnaufe. Sehr. Ich hoffe, es ist die Hasel und nicht der Allgemeinzustand. Letzteres wäre nämlich weniger gut.
Was erstaunlich gut ist, ist das Kuota. So in einem "man mekrt nicht, was man da fährt"-Sinne. Es fährt, es geht in kurven, es bremst, es beschleunigt, es ist steif im Antritt und nicht zu hart, vermutlich wegen der Sattelstütze und des etwas dickeren Sattels. Man vergisst, was man da unter dem Hintern hat. Es fühlt sich gut an, aber nicht spektakulär, wie gewisse andere Rennziegen. Wirklich ein Tourenrad, auch wenn die brachiale Optik etwas anderes verspricht.
Weniger brachial ist der Neuzugang, aber dafür auch in einem weniger neuen und de facto unberührten Zustand: Wer immer da vor gut 40 Jahren die letzte Firnis aufbrachte, hat kein gutes Material genommen, sonst hätte sie nicht die Farbe von Präsident Trrump. An einer Stelle ahnt man den blassen Teint, der wieder zurm Vorschein kommen sollte. Das ist aber einiges an Arbeit für die Restauratorin.
3 Wochen, meint sie. Das ist gemessen an 250 Jahren seit dem Pinselschwingen kurz, und zum glück habe ich noch andere Gemälde, die ich auch erst umhängen muss.
Was erstaunlich gut ist, ist das Kuota. So in einem "man mekrt nicht, was man da fährt"-Sinne. Es fährt, es geht in kurven, es bremst, es beschleunigt, es ist steif im Antritt und nicht zu hart, vermutlich wegen der Sattelstütze und des etwas dickeren Sattels. Man vergisst, was man da unter dem Hintern hat. Es fühlt sich gut an, aber nicht spektakulär, wie gewisse andere Rennziegen. Wirklich ein Tourenrad, auch wenn die brachiale Optik etwas anderes verspricht.
Weniger brachial ist der Neuzugang, aber dafür auch in einem weniger neuen und de facto unberührten Zustand: Wer immer da vor gut 40 Jahren die letzte Firnis aufbrachte, hat kein gutes Material genommen, sonst hätte sie nicht die Farbe von Präsident Trrump. An einer Stelle ahnt man den blassen Teint, der wieder zurm Vorschein kommen sollte. Das ist aber einiges an Arbeit für die Restauratorin.
3 Wochen, meint sie. Das ist gemessen an 250 Jahren seit dem Pinselschwingen kurz, und zum glück habe ich noch andere Gemälde, die ich auch erst umhängen muss.
donalphons, 15:38h
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Donnerstag, 16. Februar 2017
Manufaktur nennen sie es.
Man kann sich heute einen Nasenring setzen lassen. Das finde ich zwar unsexy, aber man ist im Mainstream. Man kann sich mit Bildern die Haut zerstechen lassen. Wenn ich mir Bilder anschauen will, gehe ich in meine Wohnungen, da hängen genug rum. Ich will eigentlich nur Frauen sehen, wenn ich Frauen sehen will. Aber der Mainstream findet das Zerstechen super, genau so, wie er das Sammeln von Gemälden heute als nicht mehr notwendig betrachtet. Und wenn man nur lang genuig stehen bleibt, ist man am Ende so ausserhalb des Mainstreams, dass es schon wieder eine Rebellion ist. Beispielsweise gegen die Globalisierung der Kleidung.
Lustigerweise haben so etwas die Grünen vor 30 Jahren mit ihren Strickpullovern im Bundestag auch gemacht, weshalb die CSU in Polyestertrachten und die CDU in grauenvollen Anzügen - man muss sich nur mal die Bilder der Zeit anschauen - aufstanden und brüllten, so ginge das nicht. Heute sehen die Grünen alle so aus, als hätten sie bei einem evangelischen Pfaffen in Bielefeld einen Bruch gemacht und den Kleiderschrank geplündert, ausser Frau Roth natürlich, die sieht aus, also, da fehlen mir Worte, die könnte glatt die Frau von Sascha Lobo sein.
Über die Grünen und Linken reden - ich sage nur Katja Kipping und der Look von Plaste und Elaste Werktätigen - heisst über Menschen ohne Stil und Eleganz zu reden. Das kommt, wenn man es genau betrachtet, heute eher wieder aus der Provinz, wo es wirklich noch deutsche Textilunternehmen in Nischen gibt. Also genau das, was eigentlichh immer von der Linken gefordert wird, bevor sie nicht mehr selbst stricken, sondern ihren Fetzenschlonz für, naja, Körper bei Multois kaufen. Es ginge auch anders, nur halt unter falschen Vorzeichen von Tradition und konträrer Einstellung. Dafür aber rebellisch gegen den H&M-Mainstream. Es ist also nicht so leicht, da eine richtige Entscheidung zu treffen. Ich will aber nicht aussehen wie ein Grüner oder eine Hungerleiderin von SPON oder Leute, die in ihren Ansichten so unbelehrbar wie Helmut Kohl sind.
Damit ist die Entscheidung eigentlich recht einfach. Und Absetzung ist mir eigentlich nur recht.
Lustigerweise haben so etwas die Grünen vor 30 Jahren mit ihren Strickpullovern im Bundestag auch gemacht, weshalb die CSU in Polyestertrachten und die CDU in grauenvollen Anzügen - man muss sich nur mal die Bilder der Zeit anschauen - aufstanden und brüllten, so ginge das nicht. Heute sehen die Grünen alle so aus, als hätten sie bei einem evangelischen Pfaffen in Bielefeld einen Bruch gemacht und den Kleiderschrank geplündert, ausser Frau Roth natürlich, die sieht aus, also, da fehlen mir Worte, die könnte glatt die Frau von Sascha Lobo sein.
Über die Grünen und Linken reden - ich sage nur Katja Kipping und der Look von Plaste und Elaste Werktätigen - heisst über Menschen ohne Stil und Eleganz zu reden. Das kommt, wenn man es genau betrachtet, heute eher wieder aus der Provinz, wo es wirklich noch deutsche Textilunternehmen in Nischen gibt. Also genau das, was eigentlichh immer von der Linken gefordert wird, bevor sie nicht mehr selbst stricken, sondern ihren Fetzenschlonz für, naja, Körper bei Multois kaufen. Es ginge auch anders, nur halt unter falschen Vorzeichen von Tradition und konträrer Einstellung. Dafür aber rebellisch gegen den H&M-Mainstream. Es ist also nicht so leicht, da eine richtige Entscheidung zu treffen. Ich will aber nicht aussehen wie ein Grüner oder eine Hungerleiderin von SPON oder Leute, die in ihren Ansichten so unbelehrbar wie Helmut Kohl sind.
Damit ist die Entscheidung eigentlich recht einfach. Und Absetzung ist mir eigentlich nur recht.
donalphons, 19:26h
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