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Montag, 2. Januar 2017

Immer diese Radfahrer

Ich will gar nicht darum herum reden: Sie hat recht. Speziell in den Städten. Wobei es neben dummen, brutaen und unsaensiblen Idioten auf nicht verkehrssicheren Singlespeeds natürlich auch Fussgänger gibt, die unmotiviert auf den Eadweg latschen. Ab und zu komme ich mit dem Rad durch München: Das ist immer schrecklich. Auch, weil die Infrastruktur so schlecht wie früher ist, aber die Zahl der Radler deutlich anstieg. Radwege an der Isar sind auch Rad vs Rad lebensgefährlich.



Es sind aber nicht alle gleich gefährlich. Brandgefährlich ist der Trend zum Lastenrad. Die Dinger, die heute vor allem von Müttern zum Kindertransport benutzt werden, haben auf dem Radweg nichts verloren. Sie sind zu breit. Sie sind für alle anderen ein enormes Risiko. Sie sind auch meist zu lang und unhandlich mit dem Ergebnis, dass so ein Brocken schon mal unmotiviert einfach auf den Weg geschoben wird, um besser sehen zu können. Diese Geräte gehören immer auf die Strasse, aber da sind sie nie, weil ja die Kinder in Sicherheit sein sollen. Mit dem Ergebnis, dass 1,2m breite Kriechmonster auf 1,3m breiten Wegen sind. Und von Frauen gefahren werden, die damit, mit dem Verkehr und der Kommunikation mit den Kindern überfordert sind, und dann schon mal einen Radler abschiessen. Wenn Kind, dann bitte in einem Anhänger. Oder auf dem Dorf, wo kaum Verkehr ist. Aber nicht auf innerstädtischen Radlwegen,.



Das Übelste kommt damit im Zusammenhang auch manchmal vor: Das Smartphone. Es hat sich in den letzten Jahren zum Gefährder Nummer Eins entwickelt, und jedesmal, wenn ich so einen Typen sehe, der schlingernd freihändig auf das Display schaut und Kopfhörer aufhat, möchte ich den ins - man darf solchen Gefühlen nicht nachgeben, aber das sind echte Asoziale. Der Platz ist so eng, die Geschwindigkeit ist relativ so hoch, da darf einfach keiner zu einer blinden menschlichen Bombe werden. Man kann sie nicht überholen, ausser man brüllt - und nimmt in Kauf, dass es sie dann schmeisst, weil sie so überrascht sind. Es muss doch möglich sein, wenigstens ein paar Minuten zu warten, bevor man wieder die Kiste in die Hand nimmt. Es wäre wirklich gut, wenn die Polizei solchen Leuten Rad und Gerät sofort abnehmen würde: Rad in die Auktion, Gerät unter eine Dampfwalze, alle Passwörter im Darknet verchecken und alle sensiblen Informationen speichern und veröffentichen, sollte man ihn nochmal dabei erwischen. Strafe muss weh tun.



Eine Sache noch zu den Radwegen: Es gibt am Tegernsee eine Brücke über die Mangfall, die gerade breit genug ist, dass zwei Menschen aneinander vorbei können. Radler müssen dort absteigen, aber Rad, Radler und Entgegenkommender passen kaum nebeneinander. Da bleibe ich dann auf dem Rad. Das ist einfach praktikabel, und ich bin langsam und grüsse, wie man das bei uns halt so macht. Ansonsten sucht sich hier jeder sein Terrain, und ich bin mit dem Auto auf anderen Strassen als mit den Rädern und hier wiederum auf Strecken, auf denen es kaum Fussgänger gibt. Ich mache mir nicht viele Gedanken um Konflikte, weil sie sehr selten sind. So einfach.

Wenn man nicnt in der Stadt wohnt. Aber wenn man sportlich fährt, sollte man schon einen Helm tragen. Da hat die Autorin einfach unrecht.

(2. Januar, und ich fahre im Grünen mit dem Rad. Juchu!)

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Sonntag, 1. Januar 2017

Krachbumm

Ich habe 2013 hier sehr lange geschwiegen und es bei der FAZ ziemlich krachen lassen - Selbstschutz. Es ist schön, wieder hier zu sein. Es ist aber auch schön zu sehen, dass die Stützen und Deus ex Machina inzwischen Blogs sind, mit denen ich etwas erreichen kann. Und ich sehe nicht ein, warum ich tatenlos zuschauen sollte, wie meine Welt Umwälzungen ausgesetzt wird, die ich nicht mag und grundsätzlich für falsch halte. Ich rede ja gern und mit fast allen, aber ich bekomme kaum Antworten - also schreibe ich weiter.

Manchmal auch sehr arrogant und von oben herab über die Einstellung, die dahinter steckt.



Manche mögen diese schamlose Offenheit nicht, weil sie es gewohnt sind, dass Autoren ihre Intention hinter Moral verstecken. Das tue ich nicht. Ich finde, meine Welt ist ideal und sie soll so bleiben. Ich sehe ihre Fehler, aber ich glaube nicht, dass grosse Umwälzungen daran irgendwas verbessern. Manche mögen die Ehrlichkeit nicht, in der ich sage, dass es nur einen gewisse Menge günstiger Wohnungen gibt, und sie werden teurer, wenn durch Migration mehr Kunden da sind - speziell solche, bei denen das Amt alle Risiken übernimmt. Das ist dann hart für alle, die auf eigenen Füssen stehen müssen. Ich kann verstehen, dass manche so etwas nicht gern lesen. Es ändert nichts an der Realität, Lügen gibt es beim Tagesspiegel, wo behauptet wird, es gäbe eine Verpflichtung zur Aufnahme von Flüchtlingen.

Das wird alles auch 2017 so bleiben. Ich war in einer sehr schlechten Zeit in Israel, ich will so etwas hier nicht erleben, nicht mal ansatzweise. Ich schreibe darüber, weil ich auf den schwarzen Listen ohnehin schon ganz oben stehe. Und weil ich auch die Anschläge von 2016 überlebt habe.



Also, weiter. Lead me, follow me or get out of my way.

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Freitag, 30. Dezember 2016

Blau ist das neue Grau

Es ist einer der besten Orte der Welt, und hier finde ich Frieden.





Und ich brauche kein Flugzeug und kein Hotel und keine Buchung und keine Frage, ob ich verlängern kann. Ich bin einfach da. Natürlich könnte ich mich langsam daran gewöhnen. Aber manchmal ist es jeden Morgen wieder eine Sensation.



So wie in den letzten Tagen nach diesem sagenhaften Hoch. Daheim ist alles grau und neblich, hier daheim ist alles blau. Langsam vergesse ich auch die Zeit.

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Mittwoch, 28. Dezember 2016

Triviales, allzu triviales

Ich habe keinen Anlass, mich über die Schwerpunktsetzung der Berichte vom 33C3zu beschweren - ich hätte dort sein können, bin es aber nicht. Wenn andere sich dann genau die Themen rauspicken, mit denen die Gruppe formerly known as "Hackerszene" den Liebesdienst für die Regierung und ihre gewünschten Zensurdienste macht, dann ist es halt so. Eventuell schaue ich mir den Haase nochmal genau an, und falls er mehrfach daneben lag, gibt es noch einemn Beitrag über Fake Vorträge, aus denen Fake News werden. Wobei ich aktuell an einem anderen Fall dran bin: Wer schlau ist, behauptet nicht die Unwahrheit, er bringt manipulierte oder unvollständige Graphiken. Texte werden nie so gern geteilt wie Bildchen, die scheinbar alles intuitiv verständlich machen. Das unterscheidet Pizzagate nicht von der SZ während des Gipfels von Elmau.



Überhaupt, egal was da noch kommen mag: Die Schlaueren werden das, was sie anbringen wollen, eben so anbringen, dass sie nicht greifbar sind. Das ist keine rechte Taktik, allein die Begriffe Hatespeech und Fakenews sind in sich solche Unschärfen, mit denen der Justizminister Gina Lisa Maas gut leben kann, Sprache ist komplex, Ironie ist nicht strafbar, Wahrheit ist oft genug relativ und mit Schwerpunktsetzung kann man auch aus einem Kongress, auf dem wirklich auch subversiv gearbeitet wird, so eine Art Re:Publica im Dunkeln am Polarkreis machen.

Wie auch immer, der Norden und ich, das wird nichts mehr, wir passen nicht zusammen, und es ist nur logisch, dass der Motor nicht mehr wollte. Am Tegernsee ist es aber auch nett.Und deutlich stressfreier. Das Ausleben von Utopien mag super sein für Leute, deren Leben nicht im Mindesten das ist. was sie sich wünschen. Bei mir ist das etwas anders. Da kommt die Realität den Wünschen recht oft sehr nah.

(Ausserdem mache ich eigentlich nicht gern Zeug, das zig andere auch machen, und bei dem ich von den Aussagen anderer abhängig bein. Mein Weihnachtsverrätertext ging dagegen wie geschmiert.)

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Dienstag, 27. Dezember 2016

Loyal

Mit der Loyalität ist das so eine Sache. Nach meiner Erfahrung. die ich bei meinem Chef lernte, lässt man besser die Finger von Leuten, die ihre Familie öffentlich ausrichten. Denn wenn jemand schon die eigene Familie für Lacher aus dem Netz betrügt - warum sollte er dann gegenüber einem Arbeitgeber, zu dem viel weniger Bindungen existieren, loyal bleiben?

Insofern ist dieser Beitrag einer für meinen alten Chef. Den ich jeden Tag vermisse. Der seine rabenschwarzen Seiten hatte, und die mochte ich besonders.

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Lernfähigkeit

ist das eine. Umsetzungsfähigkeit ist das, woran es bei den meisten mangelt. Früher war das einfacher, da war Technik noch mit Hammer und Feuer beherrschbar. Heute leben wir in der Servicewelt, und was der Service nicht liefert, haben wir halt nicht. Meine aktuellen Hassprojekte sind Google Docs mit ihrem Formatierungsalptraum und Dropbox, das sich an 18 Bildern totlädt. Das ist die Cloud. Das sind Firmen, die sich mal grundlegend Gedanken machen sollten. aber es ist ihnen egal. Wie auch Firefox, der zum überladenen Elend wurde, oder Wordpress mtt dem Wording der deutschen genderfaschistischen Front.

Ich weiss auch, warum es den meisten Menschen so egal ist - ich hatte in der Vergangenheit durchaus meine Kämpfe mit der Schluderei bei der FAZ-Blogs. Irgendwer ganz oben will was haben, schmeisst Geld für eine inkompetente Klitsche raus, will sich nicht reinreden lassen, und liefert einen Haufen Müll, bei dem ich dann einen Override reinhacken muss, damit die Schriftgrösse stimmt. Das hat sich inzwischen gebessert, aber die Ursache ist immer gleich; Der Hintereingang zum Körper auf dem trockenen, sicheren Stuhl. Das macht IT so anfällig, das macht meinen eigenen Beruf, den Journalismus so anfällíg. Es sind Jobs, über mehrere Mauern abgesichert von denen, die die Ergebnisse abkriegen. Der Wochenmarkt wäre bei uns nach zwei Wochen tot, wären die Leite dort so asozial, unbelehrbar, unfreundlich und menschlich mies wie das, was grosse Teile meines Arbeitsumfeldes ausmacht. Und deshalb gehe ich so viel raus und lerne. Auf die harte Tour.



Das ist mein neuer Crosser, ein etwas in die Jahre gekommenes Stevens Prestige. Vollalu, dicke Rohre, robust und dennoch leicht. Mit einer selbst konzipierten Mischung aus XTR. XT und Ultegra. Letztes Jahr, als ich entlang der Valepp fuhr und zum Pfitscher Joch hinauf kroch, hatte ich viel Zeit zu überlegen, wie ein idealer Begleiter für so eine Reise aussehen sollte. Das Gunsha, das ich damals fuhr, war schon sehr gut, aber

- der Lenker war zusammen mit den dicken Handschuhen zu dick

- auf dem Weg runter nach Sterzing fehlten mir tatsächlich weiter oben liegende Bremshebel

- die Laufräder waren vielleicht ein klein wenig instabil. Ich konnte damit nicht so bedenkenlos ans Limit gehen, wie ich das gern gemacht hätte.

Man hätte natürlich auch an das Gunsha einen anderen Lenker bauen können, aber vor ein paar Jahren hatte ich schon ein Stevens, und es wurde geklaut. Es war vom Fahrgefühl her auch sehr schön, und ich wollte ohnehin eines. Das Neue ist nicht ganz meine Wunschfarbe, und es hatte ebenfalls den falschen Lenker und nicht passende, aber sehr schöne und anderweitig verwendbare Räder. Aber es hatte die passenden Bremsgriffe, es war leicht umzubauen, und es passt problemlos eine 3-fach XT-Kurbel in den Rahmen, was nicht bei allen Rädern immer ganz einfach ist. Und die Kettenlinie stimmt mit der etwas verbreiterten Hinterachse auch. Es war etwas Arbeit, aber so erfüllt es ein weiteres, wichtiges Kriterium:

Es ist ein sub-400-Euro-Rad.



Unsere Servicegesellschaft schafft es übrigens nicht, einen puristischen Reisecrosser in grosser Serie auf die Beine zu stellen, mit mittelhochwertigen Komponenten, schneller und geländegängiger als ein Reiserad, simpel, leicht unterwegs reparierbar, leicht und dennoch robust, und mit einer Übersetzung, mit der man auch nach 100 Kilometern noch einen steilen Pass hinauf kommt. Jemand wie ich steht nicht im Anfordrungsprofil. Ich will nur leichte, schnelle und flexible Transalps fahren, im Notfall dem Gewitter entkommen können und jeden Berg bezwingen. Es könnte so einfach sein, aber ich muss es draussen selbst lernen, selbst verstehen, und dann selbst bauen.

Andere kaufen dann fertige Schleudern und gurken im Tal herum. Je schöner und einsamer es wird, desto weniger sieht man von jenen, die für einen Langstreckenakku mehr ausgeben, als ich für das ganze Rad. Und darum wird es gehen. Wie weit kommt man mit dem, was so ein Akku alleine kostet.

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Sonntag, 25. Dezember 2016

So weit 182 Euro tragen

Geschenke! Und weil ich als sparsamer Mensch keinen toten Baum für 30 Euro kaufe, und statt dessen behänge, was da ist (wenngleich für deutlich mehr als 30 Euro, zugegeben, aber es ist ja eine langfristige Investition) - bleibt etwas übrig.



So bekam jemand ein Kissen, das an jene erinnert, auf denen der Kailf Harun al-Pussah liegt. Rund, gross, prächtig, zum drauf sitzen und drauf liegen. Das Leben ist hart, man sollte es sich so weich wie möglich machen. Für mich gab es auch etwas Weiches - kurz entschlossen bei ebay mitgeboten, und es war gar nicht teuer:



Ein Specialized Enduro Comp von 2001, und so, wie ich es mag: 26-Zoll-Laufräder, V-Bremsen, Alurahmen, 9fach-Schaltung. Keine schweren, sinnlosen Riesenwalzen, keine schlecht zu wartenden und verschleissenden Scheibenbremsen, kein brüchiges Carbon, keine superschmale, superempfindliche 11-fach Kette. In dieser Zeit war die Vollfederung schon recht ausgereift, und man kann damit auch heute noch fahren.



Das, was mir gefällt, liegt heute nun mal wie Blei in den Regalen und unterbietet Wertverluste anderer technischer Dinge nochmal deutlich: 20% des Originalpreises ist immer eine gute Richtgrösse bei älteren Rädern, aber diesmal sind es, wenn es hoch kommt und man die Sonderausstattung berücksichtigt, vielleicht 7%. Das ist wirklich heftig, aber für meine Zwecke gut: Ich kann nächstes Jahr nämlich die Frage stellen, wie weit man heute noch mit 200 Euro kommt.



Ich musste wirklich gar nichts daran machen, nur einen Sattel meiner Wahl hinschrauben und Pedale, die bergtauglich sind. Die Federhärte passt, die Einstellung passt, und überhaupt ist es eines dieser Räder, die zwar gekauft und behutsam erneuert, aber deshalb noch lange nicht gefahren wurden. 10 Mal auf die Neureuth, und jedes Neurad sieht bei mir deutlich schlimmer aus. Wir haben hier also die ideale Basis für eine mehrtägige Radreise in die Berge. Und diesmal ist es nicht der Preis eines durchschnittlichen deutschen Neurads wie jene, mit denen ich dieses Jahr transalp fuhr. Diesmal werde ich noch sparsamer sein. Diesmal kann sich das wirklich fast jeder leisten.



(Es wird in diesem Kontext übrigens bei der FAZ auch die ein oder andere Neuerung geben, das darf ich an dieser Stelle schon verraten. Ich halte die Kombnation Rad für Kurzstrecke und ökologisch bis zum Ende gefahrenen Benziner für weitaus umweltfreundlicher als die These, dass die Beförderung ein und desselben dicken Hinterns besser wird, wenn man von Benzin auf Kohle und Atom umsteigt. Sage bitte keiner das Wort Pedelec. Das kommt wie das Grab früher. als es einem recht sein kann.)



Also, das ist sie, die exzellente Basis für ein Abenteuer mit minimalen Mitteln, und der Gegenentwurf zum Schreibtischnichttätervolk, das sich ein Elektrorad kommen lässt, damit zum Bahnhof fährt und denkt, das wäre ein Test. Test ist, wenn es an die Substanz geht. Test ist Blut, Schweiss und Tränen und Abfahrten über 1000 Höhenmeter in der einbrechenden Dunkelheit ohne Licht. Test ist Wolf, Test ist nicht Pudel. Mit einem werksgewarteten Demomodell kommt jeder Bioasylfaschist zu seinem veganen Kochkurs oder zum Reichsfeminsitinnenbund Ich mache das anders. Selbst bezahlt, mit einem Blick für Menschen, die nicht zur geschmierten Kaste der Journaille gehören, ohne Handynummer des Generalvertreters. Ein Mann, ein Rad, eine Mission. Was ist heute mit weniger als 200 Euro möglich?



Übrigens, 1o cm Federweg vorn und hinten - das war 2001 noch Enduro und richtig viel. Heute gilt das als Einstiegsklasse und das Lügenpack der Magazine redet den Menschen ein, dass man das zusammen mit den 29-Zoll-Rädern schon braucht, um nur auf der Schotterautobahn zum Baggersee zu radeln. Ich plane so einen Test übrigens auch mit einem ungefederten, originalen Longus von 1990, gekauft für 50 Euro in der Caritas. Das geht auch. 2017 wird also, wenn das Wetter mitspielt, durchaus amüsant.

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Sonntag, 25. Dezember 2016

Herrscher über Leben und Tod

Ich wurde dieses Jahr Zeuge eines schweren Unfalls. Ich fuhr nach Hause, Landstrasse, 80 km/h, da kam ein Auto auf der Gegenseite aus einer Auffahrt. Und die Fahrerin übersah einen Wagen auf der Gegenspur. Ich schaffte es noch, vor dem über die Strasse kreiselnden Wrack zu bremsen, und dann ging alles automatisch. Ich sprang aus dem Wagen, rannte hinüber, und riss die Tür auf. Ich barg die Fahrerin, brachte sie in Sicherheit - zufälligerweise hielt hinter mir ein Arzt - , rannte zum innen völlig verqualmten Fahrzeug und schaute, ob noch jemand drin war. Es war ein Kleinwagen, und er sah schlimm aus. Es war nicht wirklich schön, alles in allem, aber man kann sagen: Das ist eben das statistische Risiko. Beim Autfahren, beim Gardinenaufhängen, beim Joggen, beim auf dem Sofa Liegen.



Ich war aber auch in Israel. Nicht alles, was man dort so sieht, ist schön. Das hat aber nichts mit Statistik zu tun, sondern mit Wahrscheinlichkeit. Ich erkläre das einmal in aller Ruhe: Wenn man sich in einen Bus setzt, und dem platzt zwischen Jaffa und Jerusalem ein Reifen, und er fällt einen Abhang hinunter, ist es das statistische Risiko. Sitzt im gleichen Bus ein Attentäter und zündet eine Bombe, ist es Berechnung, und die Frage, ob man tot ist oder für sein Leben lang von einer Nagelbombe gezeichnet, ist nur im Ergebnis wiederum statistisch zu greifen. Es ist primär Absicht, dass es so kommt. Deshalb ist Terrorismus und das daraus erwachsende Risiko nicht mit anderen, unabsichtlichen Risiken vergleichbar.



Und das zynische Volk, das denkt, man könnte das tun, soll bitte nach Israel fahren und das jemanden sagen, der von Dutzenden von Metalsplittern entstellt ist. Es ist lang her, dass ich das gesehen habe, und so hässlich das war, was in dem Auto war: Über den Unfall komme ich hinweg. Das andere - nie. Ich habe kein grosses Problem mit gezielten Tötungen von Selbstmordattentätern oder ihren Hintermännern. Es ist eine Lösung dringender Sicherheitsprobleme und hier wiederum das kleinste Übel in einer moralisch nicht sauber lösbaren Situation. Das gleiche zynische Volk in Deutschland - Antisemitismus und Migrationsbefürwortung passt prima zusammen - lehnt solche Methoden künaxtend ab: Was soll man da sagen? Die Frage ist immer, wer sich zum Herrscher über Leben und Tod aufschwingt. Shin Beth liegt mir deutlich näher als die Hamas. Und auch näher als das deutsche Volk, das die Rettungen durch die Migrationskrise gegen die bislang 12 Berliner Toten aufrechnet. und die Verletzten und die Opfer von Paris unter den Tisch fallen lässt. Es geht um den moralischen Endsieg. Sie müssen sterben, damit Refugee Welcome Deutschland mit Opfermut leben kann.



Es ist eine totalitäre Einstellung, sie wird sorglos eingenommen, und der Rest, ob er will oder nicht, muss mit den importierten, berechneten Risiken leben. Es darf auch bei Anschlägen nicht falsch sein, was als einzig richtiges Verhalten empfunden wird. Man nimmt ein paar Tote in Kauf. Man schwingt sich auf zur Deutungsgrossmacht über das Leben, Sterben und verkrüppelt Leben anderer Menschen. Das tun Leute, die wirklich gut sein wollen. Ich glaube, weil sie nicht wissen, was Terror wirklich ist. Wenn man es sieht, also in echt sieht, denkt man meist anders. Es gibt da keine leichten Entscheidungen. Man kann es sich nicht leicht machen. Es ist schwer und ich fürchte, den Lernprozess werden wir hierzualnde erst noch durchmachen müssen. Es spricht nichts gegen Schutz für Flüchtlinge. Darum geht es aber nicht. Es geht um die Aufgabe der Sicherheit der Bürger zugunsten einer Einwanderung, bei der niemand weiss, wer hierzulande lebt und was er plant.

Humanistischer Bodycount von Refiugee-Aktivisten. Dass ich das noch erleben darf. Es widert mich an.

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Freitag, 23. Dezember 2016

Weihnachtsrodeln geht selten

Und auch dieses Jahr bringt ein Sonnenschirm mehr als ein Schlitten - mam kann sagen,. was man will, aber der Klimawandel ist deutlich zu spüren. Als ich ein Kind war, sind wir den ganzen Dezember jedes Wochenende zum Skifahren. ein Mal, ein einziges Mal, mussten wir im Skiurlaub mit der Schule auf einen Gletscher ausweichen. Ansonsten war weiter droben immer Schnee.



Heute mühen sich die Schneekanonen im Tal reichlich ab, und in der Nacht ist es auch klatr genug. Tagsüber jedoch sind die Strandcafes voll, und niemand braucht bei 8 Grad und viel Strahlung eine Decke. Es ist bislang der dritte Nichtwinter hier am See in Folge. Schon etwas schade.



Weiter hinten im Kreuther Tal ist einiges weiss, und in Pertisau und Achenkirch müssen die Lifte laufen, komme was da wolle. Sonst geht mit dem Tourismus nicht, der aus Hochfahren, Saufen und Beine brechen besteht. Und offensichtlich haben sich die Touristen daran gewöhnt, auf weissen Bändern zwischen grünen Bergen zu fahren. Wie erbärmlich. Wie traurig. Vielleicht wird es noch was, aber mein Gefühl sagt mir: Es bleibt auich diesmal so. Vielleicht schaffe ich daher auch eine Wintertransalp mit dem Rad. Mal schauen.



Gewöhnung ist alles. Was immer noch schockiert hat, war im Herbst der Schlegeiskees an der Grenze zu Südtirol. Ich erwartete dort einen Gletscher und sah nur ein paar Schneereste. Natürlich waren die Winter früher hart, wenn sie 6 Monate dauerten, aber das, was auf die Berge zukommen wird, ist auch nicht schön. Dem Tourismus ist es egal, die meisten kommen inzwischen ohnehin für das,. was sie für Hüttengaudi halten. Es folgen zwei schlimme, ausgebuchte Wochen. Dann gehört das alles wieder mehr uns.

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Sonntag, 11. Dezember 2016

Die sog. Kampagne gegen Andrej Hom

Vorbemerkung 1: Ich komme aus einer Zeit, da hat man linkerseits Helmut Kohl ganz selbstverständlich vorgeworfen, dass er als Jugendlicher Flakhelfer war.

Vorbemerkung 2: Andrej Holm galt seit 2007 als Held im Kampf gegen den Überwachungsstaat. Es fällt linkerseits jetzt vielen schwer einzugestehen, dass Holm ein mutmassliches Unrecht widerfahren ist, das er hauptberuflich anderen zugefügt hätte - sofern es stimmt, dass er bei der Stasi nur irgendwelche Akten gelesen hat.

Linkerseits jedenfalls hat man eine Antwort gefunden, wie man damit umgehen kann. Ich weiss nicht, wer "herrnkönig" ist, der Twitteraccount ist anonym, er arbeitet jedenfalls mit Holm zusammen, reist mit der Linkenabgeordneten Katharina König durch Italien und will Lehrer in Berlin sein. Nach meinem Beitrag über Holm schrieb er:



So also geht man linkerseits damit um. Wer Kritik an Linken übt, muss ein Nazi sein. Der Partei gelte ich als Urgrund einer gezielten Kampagne gegen Holm, und das Neue Deutschland erwähnt mich etwa so freundlich, wie es der Schnüffelverein einer weiteren Stasiperson tut.

Vermutlich sollte ich besser in Berlin vorerst keinen öffentlichen Auftritt machen. Aber ich habe doch etwas zu sagen.

Ich war der Erste, der damit in einem grossen Medium angefangen hat. Ich persönlich traue Holm so viel wie jedem anderen Politiker, der möglicherweise etwas zu verbergen hat. Kann schon sein, dass er wirklich in der wichtigsten Zeit der Stasi nichts tat, als alte Akten zu lesen. Man hat schon SA-Pferde vor Waldheim kotzen sehen. Vielleicht war die Stasi gerade wirklich nicht an ihm interessiert. Alles denkbar. Aber wer mit 16 bei so einem Laden unterschreibt und bin 19 dann nie irgendwas Unsauberes machen musste, hat wirklich verdammt viel Glück gehabt. Das muss ein enorm glücklicher Zufall gewesen sein. Blöderweise glauben Journalisten nicht an Zufälle. Und solche "ich habe nur staubige Akten geschleppt"-Geschichten hat man leider schon zu oft gehört, als dass man sie unbesehen schlucken würde.

Ich habe das als Erster gebracht und andere Leute damit gestört. Linke, Grüne, SPDler, aber auch andere Journalisten. Meines Erachtens hat sich die Bildzeitung spätestens am 8. oder 9. Dezember die Stasi-Akte von Holm beschafft. Nach meiner Vermutung hätten sie - und auch andere - die Story genauso schreiben können. Sie haben es nicht getan, und es ist für mich offensichtlich, warum sie es nicht gemacht haben:

Ich war taktisch zu früh dran. Wenn man wirklich die ganze Akte hat, wartet man, bis Holm erst mal im Amt und entsprechend mit Lob überhäuft ist. Dann geht man hin und packt aus, was man hat. Dann ist er nämlich im lebenslangen Beamtenverhältnis, und es wird sehr, sehr teuer, wenn man ihn nach kurzer Zeit in den einstweiligen Ruhestand versetzen muss. Es wird peinlich für alle, die ihn bestellt haben. Bislang trifft es R2G im Aufbau, man kann es immer noch problemlos aufhalten. Aber wäre Holm erst ernannt, hätte R2G einen richigen Skandal. Das sind dann die Fälle, über die wirklich in der Tageschau berichtet wird, weil sie zeigen, wie R2G richtig tief und teuer ins Klo greift. Schon wieder. Berlin hatte so eine teure Fehlentscheidung erst mit der Sprecherin des Bürgermeisters.

Wenn Holm schlau gewesen wäre, hätte er meinen Beitrag als Chance gesehen und gekontert. Mit dem, was unvermeidlich ist: Das zugeben, was sowieso irgendwann rauskommt. Wenn er schlau gewesen wäre, hätte er seine Akte ins Netz gestellt und akribisch erklärt, wie es dazu kam. Statt dessen hat er sich auf dem Parteitag der Linken bejubeln und unterstützen lassen, und seine Anhänger haben es an mir rausgelassen. Und die SPD unter Druck gesetzt, die nun mal von der Linken abhängig ist, wenn sie nächstes Jahr R2G im Bund machen will. Man hat das als Chance gesehen, mit den eigenen Muskeln zu spielen. SPD und Grüne gaben dann auch zu, dass man vorab wusste, dass da ein Stasimann kommt.

Die Linke hat sich als Opfer meiner Kampagne dargestellt und ihre eigene Kampagne durchgezogen. Holm hat nur das Allernötigste gesagt. Mit einer Routineprüfung werde schon alles in Ordnung gehen.

Die Prüfung kann nun jeder selbst machen, denn die Bild tut morgen früh das, was Holm hätte tun sollen: Sie stellen zur besten Zeit und exklusiv Holms komplette Akte online. Die Bild weiss, was sie hat, und wie sie es darstellt. Sie hat die Fakten, die die Linke nicht bringen wollte. Jetzt muss die Linke auf das reagieren, was die Bild aus der Geschichte macht. Die Linke hat die Initiative am Samstag gehabt, sie haben sie falsch benutzt, und jetzt ist halt Springer dran.

So läuft das nun mal. Der Schaden ist so oder so da. Wenn Holm trotzdem kommt, wird er derjenige sein, dessen Akte erst die Bild veröffentlichen musste, weil er nur ein paar Worte sagen wollte. Er ist dann die Stasihypothek von R2G, und das wird an ihr kleben wie Volker Becks Fehlleistungen an den Grünen. Da ist dann eben eine bundespolitische Machtoption, die zynisch über alle Einwände hinweg geht. Oder man lässt Holm fallen. Das begrenzt den Schaden in der Bundespolitik, aber die Koalition startet mit Misstönen, Pleiten und Pannen.

Holm hätte es in der Hand gehabt, rechtzeitig, nachdem mein Beitrag einschlug, offensiv und umfassend an die Öffentlichkeit zu gehen. Er hätte für Transparenz sorgen können. Als wirklich gutes und glaubwürdiges Beispiel für Offenheit, ohne die Schuld bei anderen zu suchen. Aber die Linke hat mich lieber als Nazi beschimpft und Holm ein paar Allgemeinplätze sagen lassen. Ich kenne das aus meiner Zeit in Österreich, da war ich der Vernaderer von der Ostküste und Haider hatte doch Handschlagqualität.

Aber es ist natürlich leichter, von einer Kampagne zu sprechen, wenn jemand Fragen stellt, als in sich zu gehen und Lösung zu präsentieren, die schmerzhaft sind. Schmerzhaft, aber überlebbar. Ich war nur einer, der eine Frage aufwarf. Das Grab schaufeln jetzt dann andere zu.

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