Medientage Blogdebatte

OK, here wo go: Klaus Eck hält den Eingangsvortrag. Anwesend sind 89 (?) Leute, halbvoll oder halbleer, wie man will. Die meisten sind eher jung...Strom ist nicht und Wlan kostet 10 Euro für 2 Stunden. Sollte also die Übertragung abbrechen...

Die Top 100 Business Blogs in einer Reihe mit Technorati, dann die übliche Latte für Einsteiger: Jamba, Tsunami, Cebit, Irakkrieg, Bundestagswahl - Blogbiz as usual. Nur frage ich mich langsam, was das mit 99,9% der normalen Blogs zu tun hat, man kann nur hoffen, dass sich das schnell ändert, schliesslich sind das hier die Medientage und nicht ein PR-Event. aktives Rezeptionsmanagement... das kam wörtlich.

Julien Pain ist das genaue Gegenteil: Blogger vs. Staatspropaganda, das Risiko einer Gefängnisstrafe in China - dafür arbeiten Reporter ohne Grenzen, deshalb auch ihr Buch - ich habe es schon in der Hand, ringebunden, robust, klasse Sache für den Überlebenskampg in Diktaturen - und von Abmahnanwälten verseuchten Marktwirtschaften.

Christoph Schultheiss vom Bildblog liest nicht viele Blogs - er betrachtet es von aussen. Er ist überrascht über den Erfolg - ohne Werbung, nur durch Mund-zu-Mund-Propaganda. Der Erfolg liegt am populären Thema, aber es ist auch symptomathisch für die aktuelle Medienkrise. Finanzierung bleibt ein Problem.

Ich sagte das übliche - man kennt das ja :-)

Big Brother im Online-Container meint Cords. Er sieht Blogs als Frühwarnsystem für Unternehmenskrisen - würde ich auch sagen, wenn ich Krisenbeobachtung machen würde. Vorinformation durch Blogs für Journalisten - daran glaubt er auch. Er lehnt aber CEO-Blogs ab, fordert aber auch Regeln für Mitarbeiterblogs.

Pain sagt, dass Blogger genauso analysieren können oder besser, als Journalisten, gerade im echten Leben. Was Blogger nicht können, ist die tiefgehende Recherche - aber, wenn ich fragen darf, wer tutr das heute noch?

So, I did it: Bloggen ist wie Sex oder das Ficken, man kann es nicht erklären, man muss es versuchen. Eine Liebeserklärung an die Blogosphäre.

Cords warnt vor der Häme in Blogs, und sagt, dass man denen keine Pressemitteilungen schicken sollte.

Eck rollt nochmal den Fall Jamba auf. Und ich sage, dass Bloggen kein Spielplatz für wildgewordene PRler sind, sondern privat.

"Du bist Deutschland": Cords ist überrascht von der Geschwindigkeit und der Qualität. Er findet, dass die Kampagne dadurch ein wenig geadelt wird. Cords verteidigt unter anderem den Spot mit dem Holocaustdenkmal, ich fand ihn indiskutabel - naja. Schultheiss denkt eher an einen Lemmingreflex.

Schultheiss verneint die Frage nach dem Gonzojournalismus, ich werde sie bejahen. :-)

Pain sagt, man sollte unbedingt auch andere Blogs lesen, auch und gerade in anderen Ländern - denn dort ist es was anderes als die deutsche Ego-Bloggerei. Er sagt, dass Blogs vieles dort verändern.

Schlussrunde: Schultheiss findet die Art des Bloggens revolutionär. Eck hält es für ein frisches Thema, kostet Zeit und Geld, schnelle Kommunikation. Ich rede über die Kultur. Cords sieht nicht, dass Blogs Medien ersetzen, aber im Fachbereich sieht er gute Chancen, kein Hype in der Wirtschaft.

Und Schluss.

Mittwoch, 26. Oktober 2005, 18:16, von donalphons | |comment

 
Mh. Ich würde weder vor halbvollen noch vor halbleeren Leuten vortragen wollen ;)

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Bislang ist noch kaum einer gegangen ;-)

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Dann brüll doch mal
FICKEN in die Runde! ;o)))

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Kommt schon noch... im Schlusswort ;-)

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Wie damals
in jener legendären BBC-Sendung. Moderator: "Mr. Rotten, haben Sie zum Schluß vielleicht noch ein paar Unflätigkeiten für unsere Zuschauer parat?" Johnny Rotten: "Ihr seid alle stinkende Schwanzlutscher."
Moderator: "Vielen Dank."

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Das verlangst Du aber jetzt nicht von mir, oder?

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Nee, natürlich nicht;-)
Zumal das für die anwesenden Medienleute ja auch keinen zusätzlichen Erkenntnisgewinn brächte.

Ich meine, man muss halt auch mal realistisch sehen, wo man die Leute abholt. Das weiß ich deswegen so genau, weil mir diese Mainstream-Medien-Denke ja auch nicht fremd ist und ich noch weiß, mit welchem staunenden Befremden ich mich vor rund einem Jahr in die Blogwelt vorgetastet habe. Inzwischen ist das Buzz-Level zum Thema sicher gestiegen, aber damit haben die Leute nicht unbedingt mehr Einblick gekriegt, was da wirklich läuft (und was nicht).

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Aus einer großen Gesellschaft heraus
stapft das Alphonsodon nach Haus
Man fragt ihn: "Wie seid ihr zufrieden gewesen?"
"Wärns Blogs", meint er knurrig,
"ich würd sie nicht lesen..."

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Eine im Donautal vom Aussterben verschont gebliebene Nebenlinie des Iguanodon ? Ohne Spülmaschine und so? Der größte bekannte Vertreter der Alphonsodontidae? Bekannt ist das Tier auch für seine spitzen Daumen, die wohl auch als Waffe dienten.

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das ist lustig
wenn sich primitivlinge wie schießeisen und sportgerät in kritik versuchen. ha.ha.ha.

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Grosse Poesie.

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Hey, ich bin ein Rasierapparat...:-))

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Schiessen Sie nicht auf den barbier ;-)

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hornbrillen und glatte seitenscheitel
danke fuer den bericht don!

mein gott! ich kann es mir richtig vorstellen, wie sie da sitzen. Ungefaehr so wie bei einer ZDF Experten-Gespraechsrunde in den sechziger Jahren zum Thema Teenage-Sex. "Was ist denn ihre Meinung, Herr Doktor Meinrath? Sind die jungen Menschen in Deutschland in der Lage, die Gefahren ihrer sexuellen Handlungen zu ueberschauen?"

Auf diese Weise, haben die Jungs damals eine ganze Generation traumatisiert. Man muesste die ganze Baggage
nackt in einem Lager zusammenpferchen und ihnen LSD zwangsverabreichen, zur Auflockerung. Zum Abendbrot gibt es ein bisschen Gras und wer noch nicht genug hat, bekommt Ayahuasca, intravenoes. Das sollte dann genuegen. Kondome verboten.

Wenn ihre Hirne kochen und sie nur noch grinsen, dann, und erst dann, sollte man sie zu einer Diskussion ueber Blogs zulassen.

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Das Grundproblem war, dass da zu wenig Rauflust im Saal war. Jeder hatte so seine Punkte, die nebeneinander kamen, so richtig Stimmung kam nur zwei, dreimal auf. Lag vielleicht auch an dem stark vertretenen nordischen Naturell und dem Fehlen ausgeprägter Rampensäue. Um nochmal den wegen dem davor postenden Spammer gelöschten Kommentar zu zitieren:

Einst kultivierte ein Don auch sich selbst in bayrischem Gestade
dem war die prahlende Medienmeute wie so oft weitaus zu fade
redet die doch ohne Recherchen blind wirtschaftsliberal
anlässlich der Medientage verdreht, dann auch dieses Mal
diese Leute, die Cords & Ecks, die hält er schon längst für sehr made.


Das trifft es schon so lala.

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