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Montag, 5. Juli 2004
Sonntagsruhe der Elite
Ihre Eltern haben sich wahrscheinlich noch vom Chef und den Gewerkschaften beknien lassen, doch bitte ein mal im Monat eine Samstagsschicht zu machen. Wenn der Betriebsrat zustimmte, und es klar war, dass es ein ruhiger Tag wird. Neben den 25% Zuschlägen kam meistens noch eine Brotzeit auf Kosten des Hauses dazu. Dadurch stieg die Maschinenauslastung an, immerhin.
Das waren noch die Zeiten, als man noch für jeden einen Arbeitsplatz hat. Eine völlig veraltete Idee von Betriebsorganisation, dagt man, und deshalb hat man das in den Grossraumbüros der Kreativberufe aufgelöst. Und weil Krise ist, sind die Räume fast immer zu klein, und es gibt zu wenig Work Stations.
Also kommt sie am Wochenende rein. Freiwillig. Macht in acht Stunden das, was unter der Woche durch die engen Kapazitäten nicht ging. Macht den Papierkram. Wenn es nicht so verdammt viel Arbeit wäre, würde sie sich ärgern, weil der Tag so vergeudet wird, aber sie hat gar nicht die Zeit dazu. Sie wechselt von einem provisorischen Platz zum anderen, sie betreibt es in Multitasking und hat noch nicht mal die Zeit, sich richtig hinzusetzen.
Aber sie hat eine CD mit Soulmusik aus den 70ern dabei, ganz langsam und smooooth, und dazu gleitet sie durch den Raum, zufrieden mit dem Job, von dem sie glaubt, dass es die Zukunft ist.
Dann ruft mal Mami ab. Nein, heute nicht mehr, sagt sie, nächste Woche. Aber auch nächsten Sonntag wird die hier sein, sich auf Bürostühlen verbiegen und sich den ganzen Tag nur von Mineralwasser ernähren. Marke Elitess.
Das waren noch die Zeiten, als man noch für jeden einen Arbeitsplatz hat. Eine völlig veraltete Idee von Betriebsorganisation, dagt man, und deshalb hat man das in den Grossraumbüros der Kreativberufe aufgelöst. Und weil Krise ist, sind die Räume fast immer zu klein, und es gibt zu wenig Work Stations.
Also kommt sie am Wochenende rein. Freiwillig. Macht in acht Stunden das, was unter der Woche durch die engen Kapazitäten nicht ging. Macht den Papierkram. Wenn es nicht so verdammt viel Arbeit wäre, würde sie sich ärgern, weil der Tag so vergeudet wird, aber sie hat gar nicht die Zeit dazu. Sie wechselt von einem provisorischen Platz zum anderen, sie betreibt es in Multitasking und hat noch nicht mal die Zeit, sich richtig hinzusetzen.
Aber sie hat eine CD mit Soulmusik aus den 70ern dabei, ganz langsam und smooooth, und dazu gleitet sie durch den Raum, zufrieden mit dem Job, von dem sie glaubt, dass es die Zukunft ist.
Dann ruft mal Mami ab. Nein, heute nicht mehr, sagt sie, nächste Woche. Aber auch nächsten Sonntag wird die hier sein, sich auf Bürostühlen verbiegen und sich den ganzen Tag nur von Mineralwasser ernähren. Marke Elitess.
donalphons, 01:44h
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