: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Donnerstag, 15. Juli 2004

Real Life 14.7.04 - Goldenes Zeitalter in München

Die Stadt am Nordrand der Alpen negiert die Realität. Es ist nicht Sommer, aber die Strassencafes sind voll. Sonnenschirme helfen auch gegen Regen. Saban entlässt weiter, schichtet um, verlagert in billigere Regionen. Den Zeitungen geht es schlecht. Seit vier Jahren herrscht ein Klima, zäh und giftig wie kaltes, flüssiges Blei. Aber noch immer ist Gold die bestimmende Farbe der Stadt.



Da ist nicht nur das Gold an Fingern, Armen und Hälsen, die in den letzten Jahren faltiger geworden sind, ziemlich schnell, weil die Schönheitsfarmen für die Dreissigjährigen zu teuer geworden sind. Da ist der alte Goldton der Hauswände, da ist der schimmernde Glanz der Cabrios und das freundliche Gelb der vitaminstrotzenden O-Säfte und der betäubenden Longdrinks, da ist der Golden Retriever, der den Dackeln und Möpsen der Urbayern längst den Rang als Münchner Hund par Excellence abgenommen hat. Und da ist das Blond der Haare, so strahlend und falsch wie eine Regierungserklärung der CSU zum Hightechstandort.

Es ist eine Stadt, die sehr golden tut. Wenn man nicht aufpasst, beginnt man zu glauben, dass es wirklich Gold ist.

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Wege zum Ruhm ;-)

Ich habe das hier eines Nachts in der Provinz runtergeschrieben, in weniger als einer halben Stunde, und es war mir fast zu peinlich, es zu bringen.

Inzwischen hat es aber dank ITW eine gewisse Verbreitung gefunden, wird zitiert, verbreitet sich, manchmal auch ohne Link - fast so was wie ein Volkslied.

Vielleicht sollten wir im Buch vielleicht doch eine Seite dafür freiräumen.

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