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Mittwoch, 26. Oktober 2005
Medientage Blogdebatte
OK, here wo go: Klaus Eck hält den Eingangsvortrag. Anwesend sind 89 (?) Leute, halbvoll oder halbleer, wie man will. Die meisten sind eher jung...Strom ist nicht und Wlan kostet 10 Euro für 2 Stunden. Sollte also die Übertragung abbrechen...
Die Top 100 Business Blogs in einer Reihe mit Technorati, dann die übliche Latte für Einsteiger: Jamba, Tsunami, Cebit, Irakkrieg, Bundestagswahl - Blogbiz as usual. Nur frage ich mich langsam, was das mit 99,9% der normalen Blogs zu tun hat, man kann nur hoffen, dass sich das schnell ändert, schliesslich sind das hier die Medientage und nicht ein PR-Event. aktives Rezeptionsmanagement... das kam wörtlich.
Julien Pain ist das genaue Gegenteil: Blogger vs. Staatspropaganda, das Risiko einer Gefängnisstrafe in China - dafür arbeiten Reporter ohne Grenzen, deshalb auch ihr Buch - ich habe es schon in der Hand, ringebunden, robust, klasse Sache für den Überlebenskampg in Diktaturen - und von Abmahnanwälten verseuchten Marktwirtschaften.
Christoph Schultheiss vom Bildblog liest nicht viele Blogs - er betrachtet es von aussen. Er ist überrascht über den Erfolg - ohne Werbung, nur durch Mund-zu-Mund-Propaganda. Der Erfolg liegt am populären Thema, aber es ist auch symptomathisch für die aktuelle Medienkrise. Finanzierung bleibt ein Problem.
Ich sagte das übliche - man kennt das ja :-)
Big Brother im Online-Container meint Cords. Er sieht Blogs als Frühwarnsystem für Unternehmenskrisen - würde ich auch sagen, wenn ich Krisenbeobachtung machen würde. Vorinformation durch Blogs für Journalisten - daran glaubt er auch. Er lehnt aber CEO-Blogs ab, fordert aber auch Regeln für Mitarbeiterblogs.
Pain sagt, dass Blogger genauso analysieren können oder besser, als Journalisten, gerade im echten Leben. Was Blogger nicht können, ist die tiefgehende Recherche - aber, wenn ich fragen darf, wer tutr das heute noch?
So, I did it: Bloggen ist wie Sex oder das Ficken, man kann es nicht erklären, man muss es versuchen. Eine Liebeserklärung an die Blogosphäre.
Cords warnt vor der Häme in Blogs, und sagt, dass man denen keine Pressemitteilungen schicken sollte.
Eck rollt nochmal den Fall Jamba auf. Und ich sage, dass Bloggen kein Spielplatz für wildgewordene PRler sind, sondern privat.
"Du bist Deutschland": Cords ist überrascht von der Geschwindigkeit und der Qualität. Er findet, dass die Kampagne dadurch ein wenig geadelt wird. Cords verteidigt unter anderem den Spot mit dem Holocaustdenkmal, ich fand ihn indiskutabel - naja. Schultheiss denkt eher an einen Lemmingreflex.
Schultheiss verneint die Frage nach dem Gonzojournalismus, ich werde sie bejahen. :-)
Pain sagt, man sollte unbedingt auch andere Blogs lesen, auch und gerade in anderen Ländern - denn dort ist es was anderes als die deutsche Ego-Bloggerei. Er sagt, dass Blogs vieles dort verändern.
Schlussrunde: Schultheiss findet die Art des Bloggens revolutionär. Eck hält es für ein frisches Thema, kostet Zeit und Geld, schnelle Kommunikation. Ich rede über die Kultur. Cords sieht nicht, dass Blogs Medien ersetzen, aber im Fachbereich sieht er gute Chancen, kein Hype in der Wirtschaft.
Und Schluss.
Die Top 100 Business Blogs in einer Reihe mit Technorati, dann die übliche Latte für Einsteiger: Jamba, Tsunami, Cebit, Irakkrieg, Bundestagswahl - Blogbiz as usual. Nur frage ich mich langsam, was das mit 99,9% der normalen Blogs zu tun hat, man kann nur hoffen, dass sich das schnell ändert, schliesslich sind das hier die Medientage und nicht ein PR-Event. aktives Rezeptionsmanagement... das kam wörtlich.
Julien Pain ist das genaue Gegenteil: Blogger vs. Staatspropaganda, das Risiko einer Gefängnisstrafe in China - dafür arbeiten Reporter ohne Grenzen, deshalb auch ihr Buch - ich habe es schon in der Hand, ringebunden, robust, klasse Sache für den Überlebenskampg in Diktaturen - und von Abmahnanwälten verseuchten Marktwirtschaften.
Christoph Schultheiss vom Bildblog liest nicht viele Blogs - er betrachtet es von aussen. Er ist überrascht über den Erfolg - ohne Werbung, nur durch Mund-zu-Mund-Propaganda. Der Erfolg liegt am populären Thema, aber es ist auch symptomathisch für die aktuelle Medienkrise. Finanzierung bleibt ein Problem.
Ich sagte das übliche - man kennt das ja :-)
Big Brother im Online-Container meint Cords. Er sieht Blogs als Frühwarnsystem für Unternehmenskrisen - würde ich auch sagen, wenn ich Krisenbeobachtung machen würde. Vorinformation durch Blogs für Journalisten - daran glaubt er auch. Er lehnt aber CEO-Blogs ab, fordert aber auch Regeln für Mitarbeiterblogs.
Pain sagt, dass Blogger genauso analysieren können oder besser, als Journalisten, gerade im echten Leben. Was Blogger nicht können, ist die tiefgehende Recherche - aber, wenn ich fragen darf, wer tutr das heute noch?
So, I did it: Bloggen ist wie Sex oder das Ficken, man kann es nicht erklären, man muss es versuchen. Eine Liebeserklärung an die Blogosphäre.
Cords warnt vor der Häme in Blogs, und sagt, dass man denen keine Pressemitteilungen schicken sollte.
Eck rollt nochmal den Fall Jamba auf. Und ich sage, dass Bloggen kein Spielplatz für wildgewordene PRler sind, sondern privat.
"Du bist Deutschland": Cords ist überrascht von der Geschwindigkeit und der Qualität. Er findet, dass die Kampagne dadurch ein wenig geadelt wird. Cords verteidigt unter anderem den Spot mit dem Holocaustdenkmal, ich fand ihn indiskutabel - naja. Schultheiss denkt eher an einen Lemmingreflex.
Schultheiss verneint die Frage nach dem Gonzojournalismus, ich werde sie bejahen. :-)
Pain sagt, man sollte unbedingt auch andere Blogs lesen, auch und gerade in anderen Ländern - denn dort ist es was anderes als die deutsche Ego-Bloggerei. Er sagt, dass Blogs vieles dort verändern.
Schlussrunde: Schultheiss findet die Art des Bloggens revolutionär. Eck hält es für ein frisches Thema, kostet Zeit und Geld, schnelle Kommunikation. Ich rede über die Kultur. Cords sieht nicht, dass Blogs Medien ersetzen, aber im Fachbereich sieht er gute Chancen, kein Hype in der Wirtschaft.
Und Schluss.
donalphons, 18:16h
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Medientage warm up
Heute um 16 Uhr geht´s los: Die Blogdebatte auf den Medientagen. No big deal, eher ein kleines Teil gleich nach der Kaffeepause, bevor es dann Richtung Party geht. Luebue hat den Fahrplan. Ich habe vor, etwas live zu bloggen, aber ob es geht, weiss ich noch nicht sicher - man wird sehen. Im Moment suche ich mir noch ein paar hübsche Zitate raus, um gewissen Leuten ein wenig auf den Credibility-Zahn zu fühlen - schon komisch, dass die, die Glaubwürdigkeit bei ihren Blogbizz-Angeboten immer so betonen, mit Quotes auffallen, die man ihnen in den Rachen zurückwuchten kann.
Beispiele?
"Die Kommunikationsbranche spricht seit Jahresbeginn von nichts anderem mehr." - sagt Klaus Eck über Business Blogs. Er allein vielleicht, wenn er die Wand anredet.
"Der Blogging-Trend wird die öffentliche Kommunikation in 2005 nachhaltig verändern. " - sagte Lars-Christian Cords im Januar, jetzt haben wir Oktober, das wird nix mehr.
Nichts ist böser als das Zitat, das weiss man als Kulturhistoriker. Irgendwann kommt das alles auch als MP3.
+++Update: Livegeblogge hier, Nachfolgedebtte hier+++
Beispiele?
"Die Kommunikationsbranche spricht seit Jahresbeginn von nichts anderem mehr." - sagt Klaus Eck über Business Blogs. Er allein vielleicht, wenn er die Wand anredet.
"Der Blogging-Trend wird die öffentliche Kommunikation in 2005 nachhaltig verändern. " - sagte Lars-Christian Cords im Januar, jetzt haben wir Oktober, das wird nix mehr.
Nichts ist böser als das Zitat, das weiss man als Kulturhistoriker. Irgendwann kommt das alles auch als MP3.
+++Update: Livegeblogge hier, Nachfolgedebtte hier+++
donalphons, 13:49h
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