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Donnerstag, 5. August 2010
Das zutiefst bürgerliche Wikileaks
Was mich bei der ganzen Geschichte rund um Wikileaks so fassungslos und wütend macht, sind die gar nicht seltenen, faulen Schweine in den Medien, die ihr ganzes Leben lang nur PR und Politiker nachplappern, eine verdammte Schande für den Beruf sind, und sich dann grosskotzig hinstellen und sagen: Ach, Wikileaks, nicht so wichtig. Und dann gleich wieder den nächsten Rektaleingang zur Aufwärmung suchen. Volksverblöder. Büttel. Geschmierte Kanaillen. Zumal, wenn sie aus Medien kommen, die sich als "bürgerlich" begreifen, oder "Mitte" oder irgendwie "konservativ".
Denn wenn SWikileaks irgendetwas ist, dann ist es das: Bürgerlich, Mitte, konservativ. Es ist ein Instrument der Bürger gegen eine sich davon wegentwickelnde Machtstruktur, es ist Mitte, weil es die Dokumente so nzeigt, wie sie sind, und es ist konservativ, weil es einen bürgerlichen Kampf gegen neuen Feudalismus und Militarismus weiterführt, der nicht so gewonnen ist, wie das viele Bürger vielleicht glauben.
Und deshalb habe ich etwas darüber in der FAZ geschrieben.
Denn wenn SWikileaks irgendetwas ist, dann ist es das: Bürgerlich, Mitte, konservativ. Es ist ein Instrument der Bürger gegen eine sich davon wegentwickelnde Machtstruktur, es ist Mitte, weil es die Dokumente so nzeigt, wie sie sind, und es ist konservativ, weil es einen bürgerlichen Kampf gegen neuen Feudalismus und Militarismus weiterführt, der nicht so gewonnen ist, wie das viele Bürger vielleicht glauben.
Und deshalb habe ich etwas darüber in der FAZ geschrieben.
donalphons, 18:29h
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Fett und Titan
Vor ein paar Tagen habe ich den ersten Fixiefahrer der Stadt gesehen, der auch gefahren ist. Gefahren ist heisst nicht, dass ich ihn fahrend geseehen habe, aber er muss gefahren sein, denn als er da vor meinem Haus lag, muss er zuvor gefahren sein. Die Sache mit der fehlenden Bremse am Hinterrad und mit dem Starrgang ist doch nicht so einfach, wie viele glauben. Aber was tut man nicht alles für einen guten Retrolook. Früher hatten die Leute nicht nur alte Räder, sondern oft auch weniger Zähne im Mund.
Trotzdem ist dieser Trend nicht aufzuhalten, und macht auch vor modernster Technik nicht Halt. Campagnolo hat sich am Hinterrad vor ein paar Jahren von den schweren Doppelgelenkbremsen verabschiedet, und baut jetzt wieder zerklüftete Bremsen, die zu den alten Entwürfen der 7oern mit ihren Ausfräsungen bestens passen könnten. Früher bohrte man Löcher, heute heisst es Skeleton Design. Die Entwicklung verläuft in Kreisen, mag mir scheinen, mal ganz abgesehen davon, dass auch, wie bei mir, Dura Ace Bremsen so gut wie alte Modolos ziehen, wenn der Gummi ein wenig verbraucht ist. Und nachdem ich ohnehin eigentlich Mavicbremsen an meinem Votec passend hzur Schaltung wollte, und die nicht zu bekommen sind, beschaffte ich mir Dia Compe Bremsen. Mit einem klassischen Gelenk in der Mitte. Nachdem auch Mavicbremsen bei Dia Compe hergestellt werden, passt die Optik. Die hier sind allerdings leichter:
Ganze 250 Gramm für vorne und hinten, dank Titan in allen Bolzen und Schrauben. Die alte Dura Ace wog 340 Gramm. So sieht es jetzt ein wenig klassischer aus, ist leichter und nicht mehr ganz so martialisch von der Anmutung her, auch wenn die Bremsen in der Realität runtergehungert und an die Grenzen der Zumutbarkeit entwickelt wurden. Harmlose Äusserlichkeit, aber ein Nichts in Sachen Schwerkraft. Ob sie bremsen? Das sehe ich, wenn besseres Wetter kommt. Schneller macht es das Rad natürlich kaum. Allerdings habe ich mir zur Abhängung anderer Radler noch einen Griff in die Mottenkiste der psychologischen Kriegsführung erlaubt:
Es ist nicht nur ein Retrotrikot, es hat auch viele ungesunde Sachen zum Essen aufgedruckt. Wer immer mich nachfährt, wird Shakes und Hamburger vor sich sehen, Hunger bekommen, an Essen denken, die übersäuerten Muskeln fühlen und demoralisiert, wenn wir an einem Gasthof vorbeikommen. Jetzt Pommes, fett und glänzend... eine ungesunde Brause... eine lappriges Brot mit Fleisch und Mayonaise... was dem Igel der Stachel, ist mir der Stachel im schwachen Fleisch der anderen. So wird Hinterradlutschen zur Qual, fast so, als wäre man als Journalist einem Hoax aufgesessen, was besonders blöd ist, wenn man vorher noch über andere hergezogen ist.
Trotzdem ist dieser Trend nicht aufzuhalten, und macht auch vor modernster Technik nicht Halt. Campagnolo hat sich am Hinterrad vor ein paar Jahren von den schweren Doppelgelenkbremsen verabschiedet, und baut jetzt wieder zerklüftete Bremsen, die zu den alten Entwürfen der 7oern mit ihren Ausfräsungen bestens passen könnten. Früher bohrte man Löcher, heute heisst es Skeleton Design. Die Entwicklung verläuft in Kreisen, mag mir scheinen, mal ganz abgesehen davon, dass auch, wie bei mir, Dura Ace Bremsen so gut wie alte Modolos ziehen, wenn der Gummi ein wenig verbraucht ist. Und nachdem ich ohnehin eigentlich Mavicbremsen an meinem Votec passend hzur Schaltung wollte, und die nicht zu bekommen sind, beschaffte ich mir Dia Compe Bremsen. Mit einem klassischen Gelenk in der Mitte. Nachdem auch Mavicbremsen bei Dia Compe hergestellt werden, passt die Optik. Die hier sind allerdings leichter:
Ganze 250 Gramm für vorne und hinten, dank Titan in allen Bolzen und Schrauben. Die alte Dura Ace wog 340 Gramm. So sieht es jetzt ein wenig klassischer aus, ist leichter und nicht mehr ganz so martialisch von der Anmutung her, auch wenn die Bremsen in der Realität runtergehungert und an die Grenzen der Zumutbarkeit entwickelt wurden. Harmlose Äusserlichkeit, aber ein Nichts in Sachen Schwerkraft. Ob sie bremsen? Das sehe ich, wenn besseres Wetter kommt. Schneller macht es das Rad natürlich kaum. Allerdings habe ich mir zur Abhängung anderer Radler noch einen Griff in die Mottenkiste der psychologischen Kriegsführung erlaubt:
Es ist nicht nur ein Retrotrikot, es hat auch viele ungesunde Sachen zum Essen aufgedruckt. Wer immer mich nachfährt, wird Shakes und Hamburger vor sich sehen, Hunger bekommen, an Essen denken, die übersäuerten Muskeln fühlen und demoralisiert, wenn wir an einem Gasthof vorbeikommen. Jetzt Pommes, fett und glänzend... eine ungesunde Brause... eine lappriges Brot mit Fleisch und Mayonaise... was dem Igel der Stachel, ist mir der Stachel im schwachen Fleisch der anderen. So wird Hinterradlutschen zur Qual, fast so, als wäre man als Journalist einem Hoax aufgesessen, was besonders blöd ist, wenn man vorher noch über andere hergezogen ist.
donalphons, 17:58h
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