: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 16. August 2010

Ein lang gehegter Wunsch.

Zwei Kleinigkeiten zuerst: Mit Google Streerview ist es so. Die einen widersprechen. Und die anderen. Deren Exkrement Extremisten sich von Einsprüchen oder gar Argumenten oder Recht auf Privatheit in ihrer Lust auf Schnüffeln und Arschkriecherei bei Google belästigt sehen (oder generell denken, dass sie im Internet alles dürfen, nur rausschmeissen darf man sie nicht, wenn sie wie die Raben klauen), und denen die Bedenken anderer Leute egal sind, weil die angeblich eh nicht begreifen, worum es dem digitalen Gesocks geht - die flennen rum und quäken faschistoide Sager, damit auch jeder versteht, wieso man diesem Umfeld jede Möglichkeit zur Schnüffelei nehmen muss. Darauf drei Hinweise.

Einmal bei nnier ein guter Beitrag und eine angenehme Debatte.

Dann dazu auch Mark793, Blogger.de scheint ohnehin ein Treffpunkt der Nerdgötzenverächter zu sein.

Und dann noch ein Beitrag von mir im Print.

Man darf Google und dem Berliner Neonerdzismus nicht das Feld überlassen.



Kommen wir zurück zu Meran und zur anderen Kleinigkeit. Dort ist es ja schon historisch so, dass man drei Dinge tun kann: Gut Essen, auf der Promenade wandeln, und unter den Lauben einkaufen. Man muss sich nicht dumm und konsumwillig fühlen, wenn man dort das ein oder andere mitnimmt, und ich gehe jedesmal zu Frasnelli und kaufe ein Speckmesser. Irgendwer braucht das dann immer. Und während ich mich durch das Angebot schiebe, was sehe ich da?



Ein echter, tatsächlicher, unbestreitbarer Nudelschneider, oben gezackt, unten glatt. Ich hatte ja nach meinem Einkauf eines ähnlichen Trumms in St. Gallen und angesichts der Debatte, ob das nun für gefüllte Nudeln oder Schnittmuster ist, meine Zweifel. Auch nachdem ich den alten Übertrager meiner Grossmutter sah, und der Spitzen und keine Zacken hatte. Wir können dank Frasnelli also festhalten: Selbst wenn das gezackte Rädchen für das Schnittmuster taugt, es ist für die Küche da.

Für meine Frustration ist in Brescia immer ein kleiner Laden da, der nur zur Mille Miglia aufmacht. Dort gibt es dann Replikas von Polohemden der 50er Jahre, von Rennfahreroveralls, Helmen und Handschuhen. Nicht das MM-Merchandising, sondern richtig gute Kopien, nach alten Mustern hergestellt, und - gut, vielleicht nicht absolut zu teuer, aber zu teuer, wenn ich es vergleiche. Ich sehe nicht ein, für Serienschuhe das doppelte im Vergleich zu dem zu zahlen, was ich für meine Wunschschuhe bei meinem Schuster bezahle. Allerdings hat der auch keine Kopien alter Rennfahrerschuhe. Und so leide ich jedesmal ein wenig, wenn ich die weichen Schuhe in Brescia anfasse, das perforierte Innenleder berühre, und mir denke, was für ein Elend, dass ich dann doch relativ sparsam bin. Das Material, die Verarbeitung, der Aufbau, diese Form, gleichzeitig ein wenig klassisch und dennoch sportlich...



Und besonders schlimm sind sie an den Füssen anderer Leute. Aber die Mille Miglia war im Mai, und jetzt ist August. In Meran gibt es keine Akzidenzgeschäfte, nur alte Schuhhäuser. Und in einem, gleich hinter dem Bozener Tor, was sehe ich da? Schuhe wie jene in Brescia. Reduziert. In meiner Grösse aber noch vorhanden. Als wären es die gleichen. Die Verkäuferin holt die Verpackung - es ist die gleiche Firma. Es sind die gleichen Schuhe. Und sie passen so, wie ich das erhofft hatte. Sehr dünne Sohlen, für perfektes Gefühl an den Pedalen. Weich gefüttertes Leder für den ganzen Weg nach Rom und wieder zurück. Und mit den britisch angehauchten Kniestrümpfen ein Haus weiter sind sie auch bergweg- und radltauglich.



Immerhin, es hat 24 Stunden gedauert, bis ich nach dem Grenzübertritt bei Müstair Schuhe in Italien gekauft habe. Die Schuhe, die ich wollte. Und wenn ich nächstes Jahr wieder Fahrer in Brescia sehe, lache ich sie aus - denn der Laden dort nahm doppelt so viel, wie der Originalpreis in Meran betragen hat.

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