... newer stories
Freitag, 8. Oktober 2010
Weit weg von Gaiole liegt Frankfurt
Eigentlich ist es ja ganz gut, dass ich mit Frankfurt nie warm wurde. Da ist es auch nicht so schlimm, wenn meine Aversionen in den letzten 24 Stunden nicht unbedingt kleiner wurden. Ich war ja enorm dreckig im Chianti - aber wirklich so, dass ich mich am liebsten unter einen Brunnen gelegt hätte, fühlte ich mich erst, als ich wieder aus Frankfurt daheim war.
Zu Buchmessezeiten wird in Frankfurt eben besonders viel gelogen, aber es ist eine seltsame Sache; man steht auf, fährt hin, und kaum kommt man an, geht es gleich los mit Dingen, für die kein normaler Mensch aufstehen würde. Der Betrieb lässt eben nichts unversucht, einen in Reih und Glied zurückzuscheuchen. Sei nett, dann sind wir auch nett. Leider klingt das für mich nach: Finde Dich mit dem Morast ab, dann macht Dir der Morast nichts mehr aus.
Dafür scheint heute in Bayern wieder die Sonne, es ist warm und eine der letzten Gelegenheiten, das Rennrad in die Hügel zu bemühen, bevor es Zeit wird, die Bergradl auszupacken. Es gab da einen spassigen Dialog zwischen zwei Menschen, die mich (und das Blog hier) kennen; einer sieht mich selten und der andere oft. Derjenige, der mich selten sieht, sagte zum anderen ob meines Radlbildes, ich würde da den Bauch einziehen. Dabei stimmt es: Man kann einfach nicht dick werden, wenn man täglich 30, 40 Kilometer oder mehr radelt. Oder schiebt, je nachdem.
Man muss es so sehen: Je mehr ich radle, desto mehr Torte kann ich ungestraft essen. Einerseits war die l'Eroica ein Erfolg, weil ich gemerkt habe, was unter schlechten Voraussetzungen - angeknackste Rippen, Stechen beim Atmen und die Folgen der Asthmaanfälle in den letzten Jahren durch Heuschnupfen - noch geht, und, etwas mehr Training vorausgesetzt, auch noch mehr gehen könnte. Andererseits wird rückblickend auch klar, dass es schon jetzt Dinge gibt, die nie mehr so wie früher möglich sein werden. Gaiole hat mich sehr brutal auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht. Sie sind nicht schlimm, aber nachhaltig: Ich muss etwas tun, um nicht gegen das Altern zu verlieren. Und ich bin zu alt geworden, um mich mit der Leichtigkeit der Jugend mit Unakzeptablem abzufinden und andere Wege zu suchen.
Aber keine Sorge, das hier wird kein Rennsportblog: Für weitere Anstrengungen wird das Hinterhaus sorgen, wo ich heute schon mal etwas überlegt habe. Man muss etwas tun, man kann es nicht so einfach verkommen lassen, selbst wenn es viel Arbeit ist: Die enormen Immobilienpreise in dieser Region und gerade in der Altstadt zwingen dazu. Es gab auch ein paar positive Überraschungen; die Treppe etwa ist in einem erheblich besseren Zustand als gedacht, und ich denke, man kann auch die Türen retten. Die Hauptprobleme werden das Dach, das Sanitärproblem und die Heizung, und die langen Debatten, wie man das machen kann. Das wird ein heisser Winter, nehme ich an. Bevor es dann wieder nach Italien geht, zu Mille Miglia und anderen Vergnügungen. In Gaiole waren übrigens auch diese Herren:
Abgesandte des Tweed Run aus London, der 2011 erheblich grösser und besser werden soll. Das könnte ein schönes Aufwärmen nach dem Rodeln und vor der Mille Miglia werden. Und in jeder Hinsicht besser als die Leipziger Buchmesse. Denn das Leben, das ist ausserhalb der Messehallen. Darin sind nur klägliche Versuche kläglicher Verlage, eine Zukunft zu gestalten, die keine Gegenwart hat.
Zu Buchmessezeiten wird in Frankfurt eben besonders viel gelogen, aber es ist eine seltsame Sache; man steht auf, fährt hin, und kaum kommt man an, geht es gleich los mit Dingen, für die kein normaler Mensch aufstehen würde. Der Betrieb lässt eben nichts unversucht, einen in Reih und Glied zurückzuscheuchen. Sei nett, dann sind wir auch nett. Leider klingt das für mich nach: Finde Dich mit dem Morast ab, dann macht Dir der Morast nichts mehr aus.
Dafür scheint heute in Bayern wieder die Sonne, es ist warm und eine der letzten Gelegenheiten, das Rennrad in die Hügel zu bemühen, bevor es Zeit wird, die Bergradl auszupacken. Es gab da einen spassigen Dialog zwischen zwei Menschen, die mich (und das Blog hier) kennen; einer sieht mich selten und der andere oft. Derjenige, der mich selten sieht, sagte zum anderen ob meines Radlbildes, ich würde da den Bauch einziehen. Dabei stimmt es: Man kann einfach nicht dick werden, wenn man täglich 30, 40 Kilometer oder mehr radelt. Oder schiebt, je nachdem.
Man muss es so sehen: Je mehr ich radle, desto mehr Torte kann ich ungestraft essen. Einerseits war die l'Eroica ein Erfolg, weil ich gemerkt habe, was unter schlechten Voraussetzungen - angeknackste Rippen, Stechen beim Atmen und die Folgen der Asthmaanfälle in den letzten Jahren durch Heuschnupfen - noch geht, und, etwas mehr Training vorausgesetzt, auch noch mehr gehen könnte. Andererseits wird rückblickend auch klar, dass es schon jetzt Dinge gibt, die nie mehr so wie früher möglich sein werden. Gaiole hat mich sehr brutal auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht. Sie sind nicht schlimm, aber nachhaltig: Ich muss etwas tun, um nicht gegen das Altern zu verlieren. Und ich bin zu alt geworden, um mich mit der Leichtigkeit der Jugend mit Unakzeptablem abzufinden und andere Wege zu suchen.
Aber keine Sorge, das hier wird kein Rennsportblog: Für weitere Anstrengungen wird das Hinterhaus sorgen, wo ich heute schon mal etwas überlegt habe. Man muss etwas tun, man kann es nicht so einfach verkommen lassen, selbst wenn es viel Arbeit ist: Die enormen Immobilienpreise in dieser Region und gerade in der Altstadt zwingen dazu. Es gab auch ein paar positive Überraschungen; die Treppe etwa ist in einem erheblich besseren Zustand als gedacht, und ich denke, man kann auch die Türen retten. Die Hauptprobleme werden das Dach, das Sanitärproblem und die Heizung, und die langen Debatten, wie man das machen kann. Das wird ein heisser Winter, nehme ich an. Bevor es dann wieder nach Italien geht, zu Mille Miglia und anderen Vergnügungen. In Gaiole waren übrigens auch diese Herren:
Abgesandte des Tweed Run aus London, der 2011 erheblich grösser und besser werden soll. Das könnte ein schönes Aufwärmen nach dem Rodeln und vor der Mille Miglia werden. Und in jeder Hinsicht besser als die Leipziger Buchmesse. Denn das Leben, das ist ausserhalb der Messehallen. Darin sind nur klägliche Versuche kläglicher Verlage, eine Zukunft zu gestalten, die keine Gegenwart hat.
donalphons, 17:28h
... link (11 Kommentare) ... comment
... older stories