: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Am Wasser, weg von den Kliniken

Die Idee mit der herbstlichen Bergtour war vielleicht doch nicht so gut. Irgendwie habe ich das dumpfe Gefühl, dass ich beim nächsten Anstieg schon den Rodel hinter mir herziehen werde, so bitterkalt ist es am See.



Auch ansonsten war es nicht das, was ich erwartet hatte. Der eigentliche Zweck - ein Fehlschlag. Verbunden mit sehr seltsamen Erlebnissen; es gibt so Dinge in diesem Tal, über die man mal schreiben müsste. Wo alles in einem sehr seltsamen Zustand verharrt, als ob es de letzten Jahrzehnte nie gegeben hätte. Einen schlimmen Radunfall würde ich hier nicht haben wollen, es gibt hier so ein paar Kliniken weiter hinten Richtung Kreuth, die auch als Kulisse eines schwarzen Krimis herhalten könnten. Keine Ahnung, wer seine Verwandten dort vergräbt. Heisst dann Tegernsee, ist aber etwas anderes, und zwar nicht nur Rottach. Aber noch ist alles bestens, das ganze Thema ist weit, weit weg in einer Zukunft, von der niemand weiss, wie sie aussieht. Und die Gegenwart wird schnell wieder bunter.



Ansonsten hatte ich eine interessante Idee: Ein Punktesystem für den Zuzug zum Tegernsee. Schwaben wie der Herr Brüderle: - Unendlich. Nicht mehr Zeugungsfähige: - 100 Punkte. Sportler des FC Bayern: - 100 Punkte. Österreicher: - 100 Punkte. Andere Ausländer: Zwischen - 0 (Briten) und - 1000 Punkte (Russen, Berliner, Hamburger, Münchner). Dagegen 1 Punkt pro 100 Bücher. Trachtenaufzug minderer Güte: - 100 Punkte. 1 Punkt für 10 Konzertbesuche. 1 Punkt für 10 Einkäufe auf dem Bauernhof. 1 Punkt für jede Woche in Italien, damit es am See nicht so zugeht (Tegernseer Castortransporte). 10 Punkte für jede unverheiratete, anämisch-musische Tochter. Tut mir natürlich Leid für einige Leute, aber so bekäme man den See erst mal nett leer und dann wieder besser voll. Ach so, und drittklassige Sauger an den dreckigen Zitzen der Glotze mit eigener Vergangenheit ais Trolle mit falschen Namen an der Blogbar, die andere als Trolle outen: Lebenslang Kreuzberg.



Andererseits , was gibt es eigentlich Schöneres an Sozialstudien, als einen Pharmakongress in Rottach, wenn die Damen derweilen einkaufen gehen, während die Männer erklären, dass sie keinen Interessenskonflikt haben? Das hat auch seinen Reiz, mal zu sehen, wie die real existierende Gesundheitspolitik so funktioniert. Nicht alles geht nach Luxemburg, es bleibt auch hier in Pelzgeschäften, obskuren Galerien und Hotels mit Vorhängen, die einen die Kälte da draussen vergessen lassen.

... link (24 Kommentare)   ... comment