: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 23. Oktober 2010

Über die schmale, steile Stiege

An Tagen wie heute, wenn der dichte Donaunebel bis Mittag in den Gassen der Altstadt klebt, der Sonnenschein nach ein paar Minuten den Wolken weicht und ein sehr eigener, leichter und kalter Wind, kühl wie Verachtung, durch die Kleider sickert, dann ahnt man: Das wird vermutlich nichts mehr mit diesem Jahr. Dann wird es Zeit, die Räder nach oben, über die enge Treppe hinauf in den Speicher zu verräumen, wo sie vor Dieben sicher sind, und zu warten, bis das Frühjahr kommt.



Oder der Winter mit dem Schnee und den glitzernden Bergen, an deren Spitzen das unendliche Blau den Wolken darunter hohnlacht, während in den Niederungen der klebrige Matsch die Fenster zur Radgruft verschliesst. Also wechsle ich gegen die Düsternis in meinem Leben die ausgebrannten Glühbirnen, die im Rausch des Sommer nicht so wichtig waren, ich nehme mir eine Viertel Stunde Zeit, die Teekanne auf Hochglanz zu polieren, und merke später, dass diese 15 Minuten an anderer Stelle fehlen. Aber es gibt so viele Viertelstunden in dieser düsteren Zeit, die mit irgendwas gefüllt werden müssen.



Immerhin, am Sonntag ist Flohmarkt in Pfaffenhofen, und weil ich so fleissig und das letzte Mal nicht dort war, habe ich ein hübsches Budget für den Erwerb einer Beschäftigung für den Übergang. Etwas zum schrauben, kitten, verspachteln und polieren, und vielleicht irgendwann auch zum verschenken. Ich habe ja Zeit, wenn der Kopf nicht um Worte und Buchstaben schwirrt.

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