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Mittwoch, 8. Juni 2011
Der grosse Wald
Ich führe nicht gern Interviews. Ich denke, es gibt viel zu sagen, was keinen anderen braucht, und ausserdem hasse ich das Glätten und das Abnicken von aufgeblasenen Nichtsen, die sich toll vorkommen, weil sie es dem Journalisten jetzt mal richtig zeigen können. Feine Herren wie jener polnische Untergrundkämpfer, den ich vor über 10 Jahren einmal zwei Stunden erzählen lassen konnte, traf ich zu selten.
Aber dieser eine Mann war den ganzen Ärger mit den anderen wert. Es gab damals verschiedene Arten von Partisanen, die sich oft nicht grün waren; er selbst war ein Waldpartisan in der dünn bediedelten Gegend entlang der Grenze zu dem, was heute die Slowakei ist. Die Partisanen nutzten die unterschiedlichen deutschen Dienststellen aus, die sich wohl nie ausrecichend bei der Jagd auf den Untergrund absprachen.Mal wichen sie in die polnischen und mal in die slowakischen Wälder aus. Er selbst bedauerte, dass die Wälder in Polen so klein waren; in Russland hätte man eine Woche marschieren können, und hätte nie den Wald und die Sümpfe verlassen., In Polen seien die Wällder selten grösser als ein, zwei Tagesmärsche der gegnerischen Soldaten Trotzdem muss das gross sein, dachte ich. Und was soll ich sagen: Heute war ich dort. Es ist enorm gross.
Und unübersichtlich. Und auch undurchdringbar. Man verliert darin schnell jede Orientierung. Was immer hier verschwindet, taucht vermutlich nicht mehr so schnell auf. Ab und an findet man hier entlang der Strassen auch noch altes Krieggerät im Boden, Reste der Anschläge auf Versorgungskonvois. Im Herbst ist hier alles voller Steinpilze. Es riecht sehr gut. Es ist gross und menschenleer. Lange, gerade Strassen ins Nichts. Ab und zu ein kleiner Flecken, den zu halten in diesem grünen, die Feinde versteckenden Meer sicher kein Vergnügen war.
Der Mann hatte gute Erinnerungen an seine Zeit im Wald. Der Partisan, erklärte er mir, kommt von der einen Seite und geht auf der anderen, er geht niemals den gleichen Weg zweimal. Kein Wunder: Hier würde man den alten Weg nach 10 Schritten nicht mehr finden.
Er wirkte jung, als er vom Wald erzählte. Er war ein sehr feiner Herr. Und es ist wirklich ein enorm grosser, sehr beeindruckender Wald.
Aber dieser eine Mann war den ganzen Ärger mit den anderen wert. Es gab damals verschiedene Arten von Partisanen, die sich oft nicht grün waren; er selbst war ein Waldpartisan in der dünn bediedelten Gegend entlang der Grenze zu dem, was heute die Slowakei ist. Die Partisanen nutzten die unterschiedlichen deutschen Dienststellen aus, die sich wohl nie ausrecichend bei der Jagd auf den Untergrund absprachen.Mal wichen sie in die polnischen und mal in die slowakischen Wälder aus. Er selbst bedauerte, dass die Wälder in Polen so klein waren; in Russland hätte man eine Woche marschieren können, und hätte nie den Wald und die Sümpfe verlassen., In Polen seien die Wällder selten grösser als ein, zwei Tagesmärsche der gegnerischen Soldaten Trotzdem muss das gross sein, dachte ich. Und was soll ich sagen: Heute war ich dort. Es ist enorm gross.
Und unübersichtlich. Und auch undurchdringbar. Man verliert darin schnell jede Orientierung. Was immer hier verschwindet, taucht vermutlich nicht mehr so schnell auf. Ab und an findet man hier entlang der Strassen auch noch altes Krieggerät im Boden, Reste der Anschläge auf Versorgungskonvois. Im Herbst ist hier alles voller Steinpilze. Es riecht sehr gut. Es ist gross und menschenleer. Lange, gerade Strassen ins Nichts. Ab und zu ein kleiner Flecken, den zu halten in diesem grünen, die Feinde versteckenden Meer sicher kein Vergnügen war.
Der Mann hatte gute Erinnerungen an seine Zeit im Wald. Der Partisan, erklärte er mir, kommt von der einen Seite und geht auf der anderen, er geht niemals den gleichen Weg zweimal. Kein Wunder: Hier würde man den alten Weg nach 10 Schritten nicht mehr finden.
Er wirkte jung, als er vom Wald erzählte. Er war ein sehr feiner Herr. Und es ist wirklich ein enorm grosser, sehr beeindruckender Wald.
donalphons, 01:02h
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Die DDR ist nicht tot
Sie produziert heute nur etwas mehr an der Marktwirtschaft orientiert für Käufer, die den Faktor Coolness als wichtigen Fortschritt für den Sozialismus erkennen.
(Ich war hinter Bautzen dann doch etwas müde. Und nochwas, liebe Vogtländer Billigmercedesfahrer: Wir haben Eucb nicht die Autobahnen und all die Förderung bezahlt, damit ihr uns anlichthupt, wenn euch dann eh die Kraft beim Überholen ausgeht. Nochmal sowas, und wir schicken Euch gleich wieder zum Mauerbau.)
(Ich war hinter Bautzen dann doch etwas müde. Und nochwas, liebe Vogtländer Billigmercedesfahrer: Wir haben Eucb nicht die Autobahnen und all die Förderung bezahlt, damit ihr uns anlichthupt, wenn euch dann eh die Kraft beim Überholen ausgeht. Nochmal sowas, und wir schicken Euch gleich wieder zum Mauerbau.)
donalphons, 00:57h
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