: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 24. Juni 2011

AAA-Lage

Gut, da kam dieses Gewitter. Ich drehte um und fuhr heim, und als es schnell näher kam, wurde es richtig sportlich. Eigentlich war ich schon trockenen Fusses daheim, aber da war der alte Mann mit seiner Frau im Rollstuhl auf der Strasse, als es gerade richtig losbrach - also rannte ich noch einmal hinaus und bat ihnen einen Platz im Hausgang an, denn das, was folgte, war schon nicht gerade wenig Wasser. Solange zeigte ich ihnen triefend die Stiche, die hier hängen, und als es nachgelassen hatte, lieh ich ihnen einen Schirm - sie hatten es nicht mehr weit. Dann ging ich nach oben, machte eine Tee, arbeitete ein wenig, der Regen hörte auf, draussen lärmten ein paar Betrunkene, und dann kam noch ein Gewitter, aber da schlief ich schon.

Am Morgen ging ich hinunter und musste einen Ast vom Weinstock wieder hochhängen. Ich frühstückte, kochte Pilze ein, arbeitete noch ein wenig, und dann rief meine Mutter an und fragte nach den Schäden. Welche Schäden? Hier war alles normal. Ach so, der Regen gestern. Nein, kein Problem. Sowas ist bei der dichten Stadtbebauung nie sonderlich schlimm, auch der Wind wird vom Nachbarhaus gut abgeschirmt. Bäume sollen umgestürzt sein? Hier ist nur ein Ast vom Weinstock lose. Und dann ging ich radfahren.



Oha.



Das hier ist mein Lieblingsklauapfelbaum. Die Ernte wird wohl weniger gut.



Und so weiter, immer weiter, Bäume, Äste, Blätter, umgedrückte Felder. Im nächsten Dorf erzählte mir dann einer in der Kapelle, in die ich mich vor dem nächsten Gewitter geflüchtet hatte, dass man am Morgen mit dem Auto nicht durchgekommen ist. Ich mag das Land gerne, ich fahre gerne hinaus.



Aber ich weiss auch, warum ich lieber in der Stadt wohnen bleibe, mit vielen Nachbarn in hohen Häusern gen Westen. Gerade in Zeiten des Klimawandels.

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