... newer stories
Sonntag, 3. Juli 2011
Baukästen
Obwohl ich Medizin hasse, war ich kurz in Versuchung... ich mein, Skelette hat ja jeder und Totenschädel sind Popkultur, aber wer hat schon Eingeweide? Einfach nur für die Blicke, wenn in der Bibliothek unter all den Portraits und Landschaften dann auch das hier hängt... oder über dem Küchentisch... diesmal dauerte es bis zur Frage nach dem Preis, bis ich die Idee doch lieber bleiben liess.
Ansonsten habe ich zwangsweise über Organspenden nachdenken müssen. Und bin zum Schluss gekommen, dass ich es gar nicht einsehe, dass ich ein Leben lang auf Lunge und Leber aufpasse und dann irgendein notorischer Suchtbolzen, der mir noch nicht mal vorgestellt wurde, meine Innereien kriegt, weil er sich seine kaputt gesoffen und inhaliert hat. Ich war vor ein paar Wochen, Samstag Nacht, in der Notaufnahme für jemanden, und beim Warten kam ein Sanka mit einer Wodkaleiche, und dahinter seine Bekannten, bei denen ich mich wirklich frage, wie die es hierher geschafft haben. Notaufnahmen sind nicht gerade schöne Orte, wer hier ist, hat meistens nicht gerade beste Stimmung, und da sind 5 Volltrunkene, die immer mal wieder vergessen, dass die Party vorbei ist, nicht gerade aufheuiternd. Ich weiss jetzt alles über die Bezugsquellen von Wodka und wie man es in Diskos schmuggelt, und auch, dass die von mir gar nichts bekommen sollen, wenn es mich mal richtig derbröselt.
Mir passt die Vorstellung nicht, dass ich im Grab liege und die anderen runderneuert die nächste Leber und Niere auf Gemeinschaftskosten ruinieren. Und ich frage mich auch, ob so eine grandiose Verfügbarkeit von Körperteilen, wie sie bald gesetzlich eingeführt werden soll, nicht auch manche einfach dazu verführt, es krachen zu lassen. Wenn man sich um das Leben säuft, kommt man vielleicht irgendwann zur Vernunft. Wenn man andere um ihre Lebern säuft, kann es einem egal sein. Gerade wir in Bayern haben ja so eine heilsame Art des Umgangs mit dem Tod und seiner steten Nähe - zu wissen, dass er hier ist, macht einen ab und zu auch nachdenklich, und lässt einen bessere Wege finden. Relative Nichtsterbesicherheit auf Kosten gesunder Sportlerorgane? Für so einen Säufer vielleicht ein Grund mehr, unter Alk zu rasen. Erwischt er einen Radler, wird einer seiner Genossen schneller wieder aufnahmefähig.
Ich glaube zwar nicht, dass mir so etwas passiert - den Vorhersagen gut unterrichteter Kreise zufolge werde ich mindestens 95 - aber der Mensch sol schon wissen, dass er nur eine Gesundheit hat. Und man der Schöpfung nicht zu sehr ins Handwerk pfuschen soll. Die weiss schon, warum die einen noch auf alten Rädern strampeln, wenn die anderen ganz still und reglos werden. Wir sind alle in der Hand des Schicksals, und das ist allemal besser, als in der Hand der Flasche und des Glimmstengels. Tut also, was ihr wollt - aber mein Darm gehört mir. Bei anderen kann man gerne über den ein oder anderen Brocken reden, und für Freunde tue ich eh alles.
Ansonsten habe ich zwangsweise über Organspenden nachdenken müssen. Und bin zum Schluss gekommen, dass ich es gar nicht einsehe, dass ich ein Leben lang auf Lunge und Leber aufpasse und dann irgendein notorischer Suchtbolzen, der mir noch nicht mal vorgestellt wurde, meine Innereien kriegt, weil er sich seine kaputt gesoffen und inhaliert hat. Ich war vor ein paar Wochen, Samstag Nacht, in der Notaufnahme für jemanden, und beim Warten kam ein Sanka mit einer Wodkaleiche, und dahinter seine Bekannten, bei denen ich mich wirklich frage, wie die es hierher geschafft haben. Notaufnahmen sind nicht gerade schöne Orte, wer hier ist, hat meistens nicht gerade beste Stimmung, und da sind 5 Volltrunkene, die immer mal wieder vergessen, dass die Party vorbei ist, nicht gerade aufheuiternd. Ich weiss jetzt alles über die Bezugsquellen von Wodka und wie man es in Diskos schmuggelt, und auch, dass die von mir gar nichts bekommen sollen, wenn es mich mal richtig derbröselt.
Mir passt die Vorstellung nicht, dass ich im Grab liege und die anderen runderneuert die nächste Leber und Niere auf Gemeinschaftskosten ruinieren. Und ich frage mich auch, ob so eine grandiose Verfügbarkeit von Körperteilen, wie sie bald gesetzlich eingeführt werden soll, nicht auch manche einfach dazu verführt, es krachen zu lassen. Wenn man sich um das Leben säuft, kommt man vielleicht irgendwann zur Vernunft. Wenn man andere um ihre Lebern säuft, kann es einem egal sein. Gerade wir in Bayern haben ja so eine heilsame Art des Umgangs mit dem Tod und seiner steten Nähe - zu wissen, dass er hier ist, macht einen ab und zu auch nachdenklich, und lässt einen bessere Wege finden. Relative Nichtsterbesicherheit auf Kosten gesunder Sportlerorgane? Für so einen Säufer vielleicht ein Grund mehr, unter Alk zu rasen. Erwischt er einen Radler, wird einer seiner Genossen schneller wieder aufnahmefähig.
Ich glaube zwar nicht, dass mir so etwas passiert - den Vorhersagen gut unterrichteter Kreise zufolge werde ich mindestens 95 - aber der Mensch sol schon wissen, dass er nur eine Gesundheit hat. Und man der Schöpfung nicht zu sehr ins Handwerk pfuschen soll. Die weiss schon, warum die einen noch auf alten Rädern strampeln, wenn die anderen ganz still und reglos werden. Wir sind alle in der Hand des Schicksals, und das ist allemal besser, als in der Hand der Flasche und des Glimmstengels. Tut also, was ihr wollt - aber mein Darm gehört mir. Bei anderen kann man gerne über den ein oder anderen Brocken reden, und für Freunde tue ich eh alles.
donalphons, 01:30h
... link (57 Kommentare) ... comment
Hihi
Nachdem ich mal eine schriftliche Auseinandersetzung mit dem hier thematisierten Herrn hatte, muss ich sagen: Ich sehe das nicht ganz ohne Genugtuung.
donalphons, 10:53h
... link (2 Kommentare) ... comment
... older stories