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Montag, 4. Juli 2011
11700 Umdrehungen
Dieser Beitrag in der FAZ, der sich mit der anderen bayerischen Elite, der auf dem Land nämlich beschäftigt, und seinen politischen Qualen - dieser Beitrag begann hinter einer Mühle, nicht weit vor Kloster Bergen. Genau hier:
Das hier ist ziemlich genau der Scheitelpunkt einer Runde von 50 Kilometern Länge. Bis hierher haben sich die Räder schon 11700 mal um die eigene Achse gedreht, jeder Millimeter des Reifens hatte 11700 mal Strassenkontakt und wird es noch einmal haben. Das Wetter ist halbwegs schön und die Landschaft ist reizvoll; bis hierher wurde gegen den Wind gekämpft, und jetzt kommt die entspannte und photoreiche Heimfahrt. Ich schlenderte also über die leere Strasse zum Rad - hier ist noch ziemlich Einöde, die Strecke ist recht unbekannt - und wollte mich gerade in den Sattel schwingen - da sah ich das hier:
Ich hatte mich zuvor schon über eine leichte Unwucht beim Fahren gewundert. Jedenfalls ist der Mantel damit Schrott, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Druck im Schlauch das ganze Ensemble zerfetzt: Den Schlauch, den Mantel, und sollte ich dabei gerade in einer Kurve sein, wohl auch das Rad und mich selbst. Man müsste den Mantel sofort austauschen, wenn man Ersatz dabei hätte, aber von hier aus wird die zerstörte Stelle noch 11700 mal den Boden berühren. Es gibt vier Abfahrten und etliche Kurven. Man fängt an zu rechnen: Reifenumfang 2,14 Meter, die riskante Stelle, auf die keine zusätzliche Belastung wie ein Stein, ein spitzer Ast, ein Kirschkern kommen darf, ist gut 5 Millimeter breit, nach 418 Steinen ist theoretisch einer dabei, der es krachen lässt. Alle 60 Meter darf dann also etwas auf der Strasse liegen. Das Faggin ist zwar wendig, aber in diesem Zustand sollte man eher keine Kurven fahren, um Steinen auszuweichen. Man glaubt gar nicht, welche Unmengen an Steinen auf deutschen Strassen liegen. Feldwegeinfahrten sich schrecklich. Kirschbäume sind schrecklich. Überhaupt ist das alles schrecklich, weil hier um diese Uhrzeit auch keine Busse mehr verkehren. Also ist das erste Ziel eine vielbefahrene Hauptstrasse, wo es vielleicht noch Busse gibt.
Vor allem aber gibt es Steine. Und Kurven. Man kann, wenn man das Gesamtgewicht nach links verlagert, das Rad so schräg stellen, dass es in der Kurve nicht schräg steht und die ganze Kraft auf die besagte Stelle verlagert, man kann vorsichtig sein und langsam fahren und Steinen ausweichen, aber niemand kann wissen, ob der Druck alleine nicht für das Debakel ausreicht. Das ist vermutlich Glas gewsesen; ich kehre die Reste der Feiernden vor dem Haus immer zusammen, aber so eine kleine Scherbe übersieht man schon mal. 11700 Umdrehungen, um sich Gedanken zu machen, was man tut, wenn man den nächsten Kerl mit einer Flasche antrifft, so man es denn geschafft hat und nicht im schlimmsten Falle bis zur nächsten Telefonzelle, in vielen Kilometern Entfernung, schieben musste.
Aber dann kam ich an dieser Allmende bei einem Dorf vorbei und beschloss, darüber zu schreiben, mir zu überlegen, was ich schreiben werde, und mir keine Gedanken über einen Reifen zu machen, den die 8 bar dahinter ohne mein Zutun zerreissen oder auch nicht. Ich habe schon freundlichere Beiträge geschrieben. Aber es wirkte. Und der Reifen hat dann doch gehalten, bei langsamer Fahrt und jede Menge Vorsicht. Man ahnt gar nicht, wie viele Steine... heute habe ich alles niedergeschrieben, das Wetter war zu schlecht für das Rad, also habe ich eine Sache mit weniger als 2,14 Meter Umfang gemacht.
Und die rollt wirklich gut auf dem vorbestimmten Weg, wohin sie gehen soll. Und platzen tut nach all der Aufregung - Sorgen machen schlank - auch nichts dabei.
Das hier ist ziemlich genau der Scheitelpunkt einer Runde von 50 Kilometern Länge. Bis hierher haben sich die Räder schon 11700 mal um die eigene Achse gedreht, jeder Millimeter des Reifens hatte 11700 mal Strassenkontakt und wird es noch einmal haben. Das Wetter ist halbwegs schön und die Landschaft ist reizvoll; bis hierher wurde gegen den Wind gekämpft, und jetzt kommt die entspannte und photoreiche Heimfahrt. Ich schlenderte also über die leere Strasse zum Rad - hier ist noch ziemlich Einöde, die Strecke ist recht unbekannt - und wollte mich gerade in den Sattel schwingen - da sah ich das hier:
Ich hatte mich zuvor schon über eine leichte Unwucht beim Fahren gewundert. Jedenfalls ist der Mantel damit Schrott, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Druck im Schlauch das ganze Ensemble zerfetzt: Den Schlauch, den Mantel, und sollte ich dabei gerade in einer Kurve sein, wohl auch das Rad und mich selbst. Man müsste den Mantel sofort austauschen, wenn man Ersatz dabei hätte, aber von hier aus wird die zerstörte Stelle noch 11700 mal den Boden berühren. Es gibt vier Abfahrten und etliche Kurven. Man fängt an zu rechnen: Reifenumfang 2,14 Meter, die riskante Stelle, auf die keine zusätzliche Belastung wie ein Stein, ein spitzer Ast, ein Kirschkern kommen darf, ist gut 5 Millimeter breit, nach 418 Steinen ist theoretisch einer dabei, der es krachen lässt. Alle 60 Meter darf dann also etwas auf der Strasse liegen. Das Faggin ist zwar wendig, aber in diesem Zustand sollte man eher keine Kurven fahren, um Steinen auszuweichen. Man glaubt gar nicht, welche Unmengen an Steinen auf deutschen Strassen liegen. Feldwegeinfahrten sich schrecklich. Kirschbäume sind schrecklich. Überhaupt ist das alles schrecklich, weil hier um diese Uhrzeit auch keine Busse mehr verkehren. Also ist das erste Ziel eine vielbefahrene Hauptstrasse, wo es vielleicht noch Busse gibt.
Vor allem aber gibt es Steine. Und Kurven. Man kann, wenn man das Gesamtgewicht nach links verlagert, das Rad so schräg stellen, dass es in der Kurve nicht schräg steht und die ganze Kraft auf die besagte Stelle verlagert, man kann vorsichtig sein und langsam fahren und Steinen ausweichen, aber niemand kann wissen, ob der Druck alleine nicht für das Debakel ausreicht. Das ist vermutlich Glas gewsesen; ich kehre die Reste der Feiernden vor dem Haus immer zusammen, aber so eine kleine Scherbe übersieht man schon mal. 11700 Umdrehungen, um sich Gedanken zu machen, was man tut, wenn man den nächsten Kerl mit einer Flasche antrifft, so man es denn geschafft hat und nicht im schlimmsten Falle bis zur nächsten Telefonzelle, in vielen Kilometern Entfernung, schieben musste.
Aber dann kam ich an dieser Allmende bei einem Dorf vorbei und beschloss, darüber zu schreiben, mir zu überlegen, was ich schreiben werde, und mir keine Gedanken über einen Reifen zu machen, den die 8 bar dahinter ohne mein Zutun zerreissen oder auch nicht. Ich habe schon freundlichere Beiträge geschrieben. Aber es wirkte. Und der Reifen hat dann doch gehalten, bei langsamer Fahrt und jede Menge Vorsicht. Man ahnt gar nicht, wie viele Steine... heute habe ich alles niedergeschrieben, das Wetter war zu schlecht für das Rad, also habe ich eine Sache mit weniger als 2,14 Meter Umfang gemacht.
Und die rollt wirklich gut auf dem vorbestimmten Weg, wohin sie gehen soll. Und platzen tut nach all der Aufregung - Sorgen machen schlank - auch nichts dabei.
donalphons, 00:04h
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