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Montag, 23. September 2013
Es sind die Kurven
Kurven unterbrechen die Geraden des Aufstiegs, Kurven ändern den Blickwinkel, Kurven öffnen neue Wege, und an Kurven erkennt man den Fortgang der Dinge. Fällt man dann in sie hinein, kippt das Bild nach rechts oder links und zerren die Fliehkräfte in Richtung Abgrund, lebt man vielleicht ein wenig mehr als sonst. Es sind nur Sekunden. Man vergisst irgendwann vielleicht die langen Geraden und die teilweise enorme Höchstgeschwindigkeit, das Rauschen der Luft und den Druckausgleich in den Ohren, aber nicht die Kurven. Es waren viele Kurven. Und jede einzelne hat den Druck von meinen Gedanken genommen. In der Kurve gibt es nichts anderes. Das ist wie Luftholen nach langer Zeit unter Wasser.
Irgendwann ist es auch gut damit, man hat nicht so viel Adrenalinvorräte im Körper und am Ende schmerzen Arme und Hände, auch wenn es nur 20 Minuten sind. Nach der Aufregung ist das Denken so langsam, als wären die Synapsen in Gelatine eines schweren Obstkuchens, die Heimfahrt allein reicht schon als Belastung aus, mehr braucht man gar nicht, der Rest funktioniert irgendwie über das Rückenmark. Am Brenner, hinter der Grenze dann Totalausverkauf bei einem Laden mit Radkleidung. Warum nicht etwas Belohnung, sagt man sich frohgemut und Trikots kann man schliesslich nie genug haben.
Ich habe übrigens diesmal aus Italien kein Rennrad mitgenommen.
Das möchte ich nur lobend erwähnen. Weder Schuhe noch Rennrad.
Sonst heisst es wieder, ich würde das nur wegen der Belohnung machen. Ich mache das hauptsächlich wegen der Kurven und um auf andere Gedanken zu kommen, ich wäre gern ein wenig dümmer und das geht nicht anders. Ich habe den Körper eines aus einem Stier geklonten Bauerns, ich bin robust und ziemlich unzerstörbar, ich falle in Abgründe und rase durch Stacheldraht und es geht weiter: Leider zieht der Kopf nicht mit. Zumindest manchmal. Dann habe ich dieses unangenehm zersetzende Hirn und kann gar nicht anders, als es mit spitzen Formulierungen gegen mich selbst zu wenden. Und Fragen zu stellen. Da lenken Kurven perfekt ab, viel besser als neue Schuhe und alte Rennräder.
Dass im Schaufenster dieses Ladens aber eines hing und das schnell weg musste, dafür konnte ich nichts. Ich habe eigentlich auch nur nach dem Preis gefragt, sonst hätte ich mich gleich wieder selbst hinterfragt und das kann es ja auch nicht sein. Also, ich war auf österreichischem Boden und habe es hier dann genommen und so kam das eben, dass ich diesmal wirklich kein Rennrad aus Italien mitgebracht habe, sondern nur Sehnsucht nach Kurven und einigen Tagen der angenehmen Denkfaulheit. Wie man ja sieht, wenn ich so etwas behaupte wie "kein Rad aus Italien".
Irgendwann ist es auch gut damit, man hat nicht so viel Adrenalinvorräte im Körper und am Ende schmerzen Arme und Hände, auch wenn es nur 20 Minuten sind. Nach der Aufregung ist das Denken so langsam, als wären die Synapsen in Gelatine eines schweren Obstkuchens, die Heimfahrt allein reicht schon als Belastung aus, mehr braucht man gar nicht, der Rest funktioniert irgendwie über das Rückenmark. Am Brenner, hinter der Grenze dann Totalausverkauf bei einem Laden mit Radkleidung. Warum nicht etwas Belohnung, sagt man sich frohgemut und Trikots kann man schliesslich nie genug haben.
Ich habe übrigens diesmal aus Italien kein Rennrad mitgenommen.
Das möchte ich nur lobend erwähnen. Weder Schuhe noch Rennrad.
Sonst heisst es wieder, ich würde das nur wegen der Belohnung machen. Ich mache das hauptsächlich wegen der Kurven und um auf andere Gedanken zu kommen, ich wäre gern ein wenig dümmer und das geht nicht anders. Ich habe den Körper eines aus einem Stier geklonten Bauerns, ich bin robust und ziemlich unzerstörbar, ich falle in Abgründe und rase durch Stacheldraht und es geht weiter: Leider zieht der Kopf nicht mit. Zumindest manchmal. Dann habe ich dieses unangenehm zersetzende Hirn und kann gar nicht anders, als es mit spitzen Formulierungen gegen mich selbst zu wenden. Und Fragen zu stellen. Da lenken Kurven perfekt ab, viel besser als neue Schuhe und alte Rennräder.
Dass im Schaufenster dieses Ladens aber eines hing und das schnell weg musste, dafür konnte ich nichts. Ich habe eigentlich auch nur nach dem Preis gefragt, sonst hätte ich mich gleich wieder selbst hinterfragt und das kann es ja auch nicht sein. Also, ich war auf österreichischem Boden und habe es hier dann genommen und so kam das eben, dass ich diesmal wirklich kein Rennrad aus Italien mitgebracht habe, sondern nur Sehnsucht nach Kurven und einigen Tagen der angenehmen Denkfaulheit. Wie man ja sieht, wenn ich so etwas behaupte wie "kein Rad aus Italien".
donalphons, 21:59h
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