: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 2. Juli 2007

Empfehlung heute - Taschenfragen

bei Miss Manierlich:
die vergilbten frettchen aus düsseldorf an ihren androgynen hosenanzügen verrecken lassen
Nach einem theoretisch sonnigen Tag im Inneren einer Kanzlei wie heute tut es gut, so etwas zu lesen, selbst wenn mir hochwertigste Debatten um die beste Freundin der Frau sonst fremd sind.

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Ökonkomische Milchmädchenrechner

Wie erreicht man den Break Even, wenn man 7 Jahre nach Gründung der Firma immer nur Verluste im signifikanten Millionenbereich hatte:

1. Man reduziert das Angebot, indem man 10 Mitarbeiter abbaut.
2. Gleichzeitig erhöht man den Preis um 6%.

Sprich, die Kunden sollen jetzt noch mehr für noch weniger bezahlen, in der Hoffnung, dass sie diese Verarsche geschlossen mitmachen und damit die Gewinnzone mal eben so erreicht wird.

Und das alles fände ich jetzt noch nicht mal besonders schlimm - würde es sich dabei nicht ausgerechnet um die Apologeten der enthemmten, asozialen Marktwirtschaft handeln, den seitlichen, wasserführenden Boulevardabschluss unter den Wirtschaftspublikationen - die Financial Times Deutschland. Laut Marktgesetzen gibt es da nämlich nur eines: Zumachen und die Propagandisten auf die Strasse setzen, wo sie bei Hartz IV mal über die eigenen Forderungen nachdenken können.

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Wieder was gelernt,

falls ich je auf Kutscher umsattle, was angesichts der Klimaerwärmung und des Haifischtransportgewerbes durchaus sein kann:

"dös war da feddn Sau an Oasch gschmiead."

Jaja, so geht es zu, in den sog. besseren Kreisen der Landeshauptstadt, wohin zu bequemen mir nicht erspart bleibt. Sollten Sie vorhaben, in betrügerische Immobilienfonds zu investieren, beachten Sie bitte Angebote aus Ostdeutschland, Fernasien und hier insbesondere Südkorea, und bitte lassen Sie einem armen Haifischtransporteur den Sonntag, da ist Ihr Geld ganz sicher weg, ohne jede Chance, es gibt niemand, der Ihnen helfen kann, und meiden Sie München. Das Geld ist so oder so weg, aber Sie müssen niemanden mehr aufscheuchen, der Ihnen wahrscheinlich auch nicht helfen kann. Und wenn Ihre Tochter nach einem Boxter fragt, kaufen Sie ihn einfach, statt ihr so einen Fetzen Papier mit versteckter Nachzahlungsverpflichtung zu schenken.

Sie Depp, Sie.

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Samstag, 30. Juni 2007

Bei den Streuobstwiesen

Liebe Freunde, haltet Euch den September frei und kommt hier vorbei, denn die Zwetschgen sehen sehr gut aus:



Gleiches gilt für die Äpfel. Das heisst, dass es auch im Oktober genug Stoff für das Backrohr geben wird.



Zumal, wenn sich das Wetter hält. Dann wird es dieses Jahr keinen Mangel geben. Es sieht sehr, sehr gut aus.



Importiertes Obst kommt sowas von überhaupt nicht in Frage, absolut rein gar nicht. Weil es nie so schmecken wird wie die Früchte der Streuobstwiesen auf den ersten Jurahöhen nördlich von Neuburg. Perfekt ist der Geschmack, wenn man ihn nicht nur hat, sondern auch weiss, dass man ihn den Neuburgern genommen hat.

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Empfehlung heute - Ein Strandspaziergang

in Scheveningen mit Herr Niemeyer. Das ist in dem Teil der Niederlande, in dem ich noch nicht war

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Die schwarze Stunde

Angeblich endet in diesen Tagen die Dämmerung nie, aber gestern wurde es wirklich schwarz - weil ich gegen eine unsichtbare Glastür gelaufen bin. Ich wüsste gern mal, wiediele Unfälle in diesem Land dem übereifrigen Einsatz von Glasreiniger und aufgeräumtem Geschäftsdesign geschuldet sind. Aber wie es manchmal so ist, ein Schlag auf die Stirn kürzt Überlegungen ab, und jetzt weiss ich, was ich tun werde.

Denn wenn ich ehrlich bin: Die Glastür ist nicht in mich gerannt, ich habe nicht aufgepasst. Und die Glastür hat mich gelehrt, in Zukunft anders zu handeln. Kann ich mich darüber beschweren? Nein. Es gibt Dinge, die kann man einfach nicht tun. Durch Glastüren gehen etwa. Selbst, falls es gelingen sollte, wird es schmerzhaft. Generell ist der Mensch lernfähig, da ist es nicht weiter schlimm, besonders, wenn er schon mehrfach gegen solche Türen gerannt ist. Irgendwann lernt er es vielleicht. Natürlich ist niemand der Glastür dankbar, aber am Ende ist es unter Berücksichtung aller Folgen gerecht.



Und so setzte ich mich in das Auto meiner Auftraggeber, das seine Existenz den Idioten verdankt, die glauben, es gäbe keine Glastüren in ihrem Weg, und fuhr durch die schwarze Nacht voller Erkenntnis heim. Neben mir klimperte ein neuer Skalp meiner Feinde zur wirklich feinen, spassig-übergeigten Overtüre von Johann Friedrich Fasch iN gg major, FWV G15.

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Freitag, 29. Juni 2007

Real Life 28.06.07 - Calatrava

Er war ein netter Mann. Sehr höflich, fast bescheiden, was man nicht zwingend erwartet, wenn man mit Leuten seines Kalibers zu tun hat. Vermutlich war das ein Teil seines Erfolgs bei den Kunden. Ein begnadeter Vertriebler, der einem das Gefühl geben konnte, dass er genau zuhört und versteht. Um dann nach einem gewissen Nachdenken die richtige Antwort zu geben. Das Nachdenken, das langsame Zurückfallen in den Sessel, dabei der Griff zur Goldrandbrille mit der linken Hand, und am Handgelenk erschien über der weissen Manschette ein simples Goldrund, das sich wohltuend und stilvoll abhebt von den in dieser Branche sonst so beliebten robusten Uhren, die eine letzte Beziehung zum Bau darstellen sollen.

Um dich herum brennt die Luft, die Stimmen hallen von den nackten Wänden zurück und vermischen sich zum Gebrumm, der an ein wütendes Hornissennest erinnert. Dabei war es absehbar. Er wusste, dass ihr kommen würdet. Er hat sich monatelang überlegen können, was er tut. Vermutlich hat er wirklich sehr genau nachgedacht, nicht so wie früher, wo er das Nachdenken nur simulierte, und dann Angebote machte, deren angebliche Rendite für den Kunden er doppelt und dreifach bekam. Er hatte sicher auch Pech, dass es in Berlin nicht so locker ging, wie vorhergesagt. Wäre es anders gelaufen, kein Hahn hätte nach den Details beim Vertrieb gekräht. Warum auch. Es wäre ja die richtige Entscheidung gewesen, und man hätte ihm gedankt.

Es war der Stil der letzten Forderung nach einem klärenden Gespräch. Das war zu deutlich, da wusste er, dass ihr diesmal nicht nur Erklärungen fordern würdet, sondern auch den Inhalt der Schränke. Schliesslich hat sich die Mehrheit längst auf eure Seite geschlagen, der Trick mit der Calatrava am Handgelenk hatte angesichts von drohenden Nachzahlungen im Bereich von - teilweise existenzbedrohend viel - seine Wirkung verloren. Und daraus hat er die richtigen Konsequenzen gezogen.



Vor drei Tagen. So lange ist der Anrufbeantworter nicht mehr abgehört worden. Das Büro ist fristgerecht gekündigt, alles hat seine Ordnung, so wie immer alles seine Ordnung hatte. In einem Nebenraum stehen die Möbel, die auf Kosten der Gesellschafter gekauft wurden. Vermutlich wird er sagen, dass es seine persönlichen Akten waren, die er mitgenommen hat. Und es doch absehbar war, dass er demnächst entbunden sein würde. Und noch einiges anderes, das sehr verständnisvoll und höflich klingt.

Wenn du ihm denn jemals wieder gegenüber sitzen wirst, und er dir beim Nachdenken die Calatrava zeigt.

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Empfehlung heute: Der beste Klagenfurter Text

ist ein Text über das Spektakel wenig anregender jüngerer Leute vor einer Jury mit noch weniger anregenden Leuten. Andrea Diener erträgt Bachmann.

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Donnerstag, 28. Juni 2007

Ich würde Jörges nicht kritisieren

Sollte das Zitat so stimmen - das entspricht vollumfänglich dem, was nach meiner Erfahrung die Mehrheit der Journalisten, ob alt oder jung, wirklich denkt. Ein guter Albumspruch für alle, die glauben, dass sich wirklich etwas annähert. Nur weil ein paar "Problogger" auf die Podien dürfen, bedeutet es nicht, dass man ihnen mehr Achtung entgegenbringt als dem Affen des Leierkastenmannes. Man muss Jörges vielmehr dankbar sein, dass er die Meinung vertritt, die andere nur haben.

Habe ich schon mal gesagt, dass ich in der Haifischtransportbranche sehr zufrieden bin? Nette Leute, das. So relativ gesehen. Von der Höflichkeit des Betrügers mit 2 Jahren auf Bewährung, den ich diese Woche zwecks Durchsetzung möglicher neuer Haftstrafen für ihn erlebte, kann sich mein Beruf einiges lernen.

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Ohne es geprüft zu haben Nach erstem Anschauen:

Aber das hier könnte eine tolle Sache sein, oder werden:

http://www.pictopedia.com/

Anstelle von Yahoo und Flickr und anderer Helfer der chinesischen Mörder. Via El Loco.

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Mitleid mit Spreeblickr

Muss man Mitleid mit Spreeblick haben? Mit den tapsigen Versuche der Adicalteilnehmer, sich irgendwie von ihrem Geldgeber Yahoo zu distanzieren, während sich sogar die deutsche Abteilung eine harte Sache nach der nächsten leistet, und sich jetzt gegenüber seinen Pro-Nutzern auch noch verhält, als wären wir in China?

Einerseits - Nein. Sie verdienen ihr Geld damit und dadurch, dass sie Yahoo eben nicht mal die Grenzen aufzeigen. Ich weiss nicht, ob das eine angemessene Vergütung für den Schleichkurs zwischen verhaltenster Kritik und Beschuldigen der Kritiker ist, ich weiss nicht, ob sich da einer überhaupt noch einen Gedanken darüber macht, wenn der Gatte der Schwester eines führenden Beteiligten die Drecksarbeit zur Unterstützung der eigenen Position leistet. Falls das zu kryptrisch ist - demnächst schreibe ich mal auf, wie die Adical-Familie "intern" so funktioniert und was sie von Jamba! gelernt haben.

Andererseits: Doch. Ich habe Mitleid. Nicht mit dem Mainstream-Medium, das von SternTV-Recherchen gegen Greenpeace hirnlos abschreibt, in den Kommentaren logischerweise von Greenpeace plattgemacht wird und sich dann nicht entblödet, jetzt, nachdem sich die Haltlosigkeit der Vorwürfe herausgestellt hat, Greenpeace als "reingewaschen" zu bezeichnen, während die eigene dreckige Recherche"arbeit" als Glotzenabschreiber zum Himmel stinkt.

Sondrn mit dem dem, was möglich wr, bevr der ganze Schmarrn mit Werbung als Kulturermöglichr losging. Denn ich wage zu behaupten, dass die ganze Geschichte ohne Adical anders verlaufen wäre. Keiner von denen ist doof, die wissen genau, dass man im Moment mit Blogs nicht viel gewinnt, mit Communities hingegen schon. Da sind viele, viele empörte Flickr-User, viele auch mit Blog. Da ist Spreeblick, die mit "Du bist Deutschland" viel zur Reputation von Flickr beigetragen haben. Da sind sehr viele Leute, die bereit wären, sich zu engagieren. Es ist Revolutionsstimmung im Land, die Fackeln brennen und die Mistgabeln liegen bereit, und jetzt bräuchte es nur noch einen, der sagt:
Freunde!

Yahoo unterdrückt die Meinungsfreiheit. Yahoo tritt uns mit Füssen, es verachtet seine Nutzer, egal ob in China oder in Deutschland! Aber wir lassen uns das nicht gefallen. Zeigen wir denen, dass sich freie Menschen nicht von derartig dreckigen AGB gängeln und unterdrücken lassen. Es ist unser Netz. Es ist unsere Gemeinschaft. Hier ist der Server, hier ist der Teckie, wer Zeit und Ahnung hat, soll uns helfen,

SPREEBLICKR

zu machen! Lasst es uns selbst tun! Unsere eigene, freie Bildcommunity für Inhalte jeder Art, und wenn jemand Ideen hat, wie wir damit auch den Unterdrückten dieser Welt, die von den Ciscos und Yahoos keine Informationsfreiheit bekommen, helfen kann - her damit! Verbreitet die Nachrichtr! Wir machen die gleichen Features wie Flickr, wir verlangen nicht mehr Geld als die, aber wir bieten: Die Freiheit.
So in der Art. Vermutlich hätte Johnny dann das Bildblog in jeder Hinsicht überholt, alle Medien hätten sich auf die Rebellen gestürzt, die dem Multi, der sie betrogen hat, die Stirn bietet und lieber in Freiheit leben, als in Knechtschaft darben. Für die Meinungsfreiheit. Für den Kampf um die Grenzen unseres Rechtssystems. Und ich hätte es auch toll gefunden. Dutzende Coder hätten Nachtschichten geschoben. Einfach, um es denen zu zeigen. Die Zeit war reif für eine Sternstunde der Blogosphäre.

Statt dessen dieses kleinlaute Rumgewese von wegen ja find wia oochnich so doll wia ham angerufen aber die sagn nix. Schweigen, auf den Boden schauen, während die Chance des Jahres vorbeizieht, ein wirklich grosses Ding zu sein. Da treibt sie weiter, die fette, spanische Galeere Santa Yahoo voller Schätze der Neuen Welt, und statt die Enterhaken zu werfen und die meuternde Mannschaft anzustacheln, sitzen die ehemaligen Piraten, die als Werbegaleerenruderer angeheuert haben, ganz unten im sumpfigen Bauch und folgen dem Takt, den ihnen der Tausenderkontaktpreis vorgibt.

Bommm Bommm Bommm Bommm - jeder Hit 2 Cent, und demnächst dann unter dem Kommando vom Spiegel und Aust.

Ich habe Mitleid. Mit dem, was nie mehr sein wird. Und auf zwei Fragen habe ich noch immer keine Antwort. Ab wieviel Menschenrechtsverletzung hört man auf, für jemanden zu werben. Und: Was kostet die Freiheit.

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Donnerstag, 28. Juni 2007

Empfehlung heute: Buschpost

die man sich so vielleicht im Sudan erwarten würde, aber nicht im Süden Bayerns - damit verbunden beste Grüsse an den Doc für seine Reise. Und ein Bonustext von Oliver über Grundsätzliches.

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Fundamentalopposition

Es gibt etwas, das ich nicht kann. Und nie können werde: Bücher wegwerfen. Ich habe nach meinem Weggang aus Berlin keinem Verlag ausser meinem eigenen die neue Adresse gegeben, um endlich aus der Bemusterung mit Rezensionsexemplaren zu fliegen. Das Schlimme ist, dass die liebevoll "Rezis" genannten Praktikantenzubrote die Latte der ungelesenen, schlechten Bücher erweitern, ohne dass man daran Schuld hätte. Und wenn Besuch kommt und ein Werk sieht, das wenig positive Rückschlüsse auf den Hausherrn zulässt, hat man den doppelten Schaden. Dennoch, Bücher zerstören? Kein Machwerk der Gegenreformation kann nach 300 Jahren so veabscheuungswürdig sein, dass ich es nicht doch erwerben würde, also wäre es zutiefst ungerecht gegen die miesen Gedanken aus Literatur und Politik, das gleiche mit ihnen zu tun.

Wenn ich etwas besprechen will, kaufe ich es mir selber. Lieber zahle ich 20 Euro, als dass ich mich danach noch mühselig mit Verlags-PR wegen fehlender Belegexemplare meiner Beiträge herumschlage. Ich habe mir in Berlin schon eine andere Strategie einfallen lassen, wenn die Bücher auf Events verteilt wurden: Liegen lassen. Einfach liegen lassen. Irgendjemand nimmt es dann schon. Liegen lassen ist ein gangbarer Weg. Denn bei der Alternative Bookcrossing finde ich das Abgeben nicht nett; die Welt hat ein Recht darauf, nicht zufällig mit diesem Mist verpestet zu werden. Falls es aber jemand gezielt haben will, ist liegen lassen das probate Mittel.

Das war nicht immer möglich, manche Bücher muss man dennoch mit wachsendem Groll auf Verlag und Autor lesen, um dann eine Meinung dazu zu entwickeln. Bislang habe ich für diese Störenfriede und Langweiler eine Ecke hinter einem Sessel im dachgeschoss, wo sie keiner sieht. Es ist eine Ansammlung des Grauens:



Ja, das sind sie, die Opel Astras des gedruckten Wortes, reife Leistungen des Buchmarketings und versagender Lektorate, hier gammelt das wirkliche Grauen vieler Jahre journalistischer Arbeit. Mit dem Schwarzbuch des Kommunismus hätte ich beinahe mal dessen Autor in München gezüchtigt, Frau Hacker hat sich tief in die schwarzen Sphären meiner Seele geschrieben, Für immer Casablanca wartet auf den Tag, da es heissen wird, für immer Papiermühle. Dazu noch ein paar Berichte aus dem Irrenhaus der New Economy, gekaufte PR für marktradikale Anliegen und weiteres Ungemach.

Doch nun habe ich eine Lösung gefunden: Unten muss neben das grosse Bett noch ein altes Buchregal, das nicht recht passen will, denn dahinter verlaufen am Boden die Rohre der Heizung. Unten ist es ohnehin verdeckt, und so wäre es gut, es anzuheben, statt das nun doch schon 220 Jahre alte Holz auszusägen. Gestern hatte ich beim Baubedarf schon den passenden Gipsstein in der hand, da erinnerte ich mich des Regals der Schande: Auch ein schlechtes Buch kann noch als Basis eines Regals taugen. Damit verschwindet es aus den Augen, erfüllt einen guten Zweck für gute, andere Bücher, und landet nicht auf dem Müll.

Hinab in das Dunkel also neben der Schlafstatt, auf dass sie keine bösen Träume machen, vor allem nicht das letzte Buch des Jürgen W. Möllemann. Das letzte Buch, das er bei seinem letzten Auftritt in München signierte, möglicherweise das letzte überhaupt. Als ich kurz darauf den Stern kaufte, weil sich dort die erste gedruckte Rezension von Liquide fand, war Möllemann als Fallschirmspringer auf dem Cover. So kommt alles zusammen, oder auch nicht: Falls einer der hier mitlesenden Neoliberalen Interesse an diesem Stück Zeitgeschichte hat, in dem Möllemann von Mossad und Westerwelle das vermunkelte, was heute jeder weiss - mailt mich an.

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Dienstag, 26. Juni 2007

Empfehlung heute: Sie ist immer noch erkältet,

aber wenigstens wieder da: Die unbekannte Frau, die die schönste WG mit so leuchtenden Farben ausmalt, dass auch ein Eigenheimbesitzer ahnt, was ihm da beim Zusammenleben entgangen ist.

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Und jetzt steinigt mich

denn ich sage es ganz deutlich, ohne Furcht und Rückhalt:

Ich mag Polen.



Jetzt im Ernst. Doch. Polen sind wahnsinnig nette Leute, auf dem flachen Land auch nicht schlimmer als der Mittelwesten der USA zwischen Downtown Manhatten und Hollywood, Idioten haben wir auch, und wir fänden es ja auch fies, würde man und international für Merkel, Schäuble oder Beck verantwortlich machen. Oder gar Westerwelle, Söder und andere Spitzenpolitiker vom Format einer Christiansen oder eines BDI-Präsidenten.

Also bitte, niemand braucht hier ein zweites Gleiwitz, zurückschiessen ist wirklich nicht mehr angebracht, an der Neisse wird nicht gerüttelt, und dass sie immer noch einen Groll haben: Man kann es ihnen nicht verdenken. Irgendwann wird auch der leicht pompöse Nationalslawismus wie da oben weichen. Es gibt wichtigeres, das renkt sich alles wieder ein. Ausserem haben sie gleich hinter der Grenze die hübschesten Badeseen des Grossraums Berlin.

Danke für die Aufmerksamkeit.

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Das Gipfeltreffen der schmalen Lippen

Es gibt verschiedene Methoden, Leute zum Schweigen zu bringen. Die chinesischen Methoden der verbrecherischen Diktatur etwa, Einknasten, Wegsperren, bei denen Yahoo hilft - mit der aus dem Nationalsozialismus bekannten Ausrede, dass man mitmachen muss, um die eigenen Leute nicht zu gefährden:
Yahoo said in a recent statement that companies doing business in China must comply with Chinese law or its local employees could be faced with civil and criminal penalties.
Das ist er, der gute, alte Befehlsnotstand. Klappe gehalten und abdrücken, bekannt aus Einsatzgruppe, Komissarbefehl und Nürnberger Prozessen. Nachher war es keiner, ging halt nicht anders, und die Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit sagt dazu nichts, denn jeder weiss es. Das ist die andere Methode, bewährt und beliebt bis heute in Chile, Taiwan und bis vor kurzem Serbien.

Und es gibt noch eine dritte Methode: Fragen stellen. Das hat MyMSPro gemacht. Und es wirkt, fast perfekt. Hier das Protokoll des Schweigens:

Journalist Stefan Niggemeier vs. Werber Sascha Lobo.

Dieser Beitrag ist ein kostenloser, werbefreier Dienst ohne finanzielle Förderung irgendwelcher Helfer chinesischer Mörder. Das muss man heute in gewissen Bloggerkreisen schon dazu schreiben.

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Real Life 25.06.07 - Beratungseinheit

Wir sollten den Wagen zumachen.
...
Ich mein, es regnet.
...
Da vorne ist es schon schwarz
...
Sollten wir nicht...
Nein, wir sollten nicht. Solange ich 60 oder schneller fahre, wird es hier drin nicht nass, und da vorne wird es heller.
Ahhhh, eine Ampel!
Hier, nimm den Schirm, du Weichei. Was haben Haifische gegen Wasser?
Das ist Süsswasser, und ich muss nachher referieren!
Jetzt reg dich ab, es ist schon grün.
Aahhahaahhh, Spritzwasser!
Tropfen. Pah!
WÄÄÄHHHH!
Sorry, aber so ein Bus zieht immer Wasserfahnen nach sich, ich gehe da schon automatisch tiefer.
Kalt!
Im Handschuhfach sind warme Handschuhe und eine Mütze.
Das ist kein Spass mehr.
Do wolltest offen fahren, wir fahren offen, und das gehört dazu. So stark, wie es jetzt regnet, werden wir plitschnass, wenn ich anhalte und das Verdeck schliesse.
Da vorn! Eine Brücke!
Nein. Keine Zeit.
Bitte!
Nö. Du hast ja nachher auch keine Zeit, dich um mein Problem zu kümmern.
OK, OK, ich schau es mir nachher an, aber jetzt mach endlich dieses verdammte Ding zu!
Gerne.
(Brems. Aussteig. Dachschliess.)
Ahhhhh. Wo ist hier die Heizung?
Da. Und ehrlich gesagt, wurde es mir jetzt auch zu nass.

Es geht um einen Riss in einem Mauerwerk durch Fremdverschulden. Keine vage Drohung. Ich drohe nicht.

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Dienstag, 26. Juni 2007

Nach Gibraltar

Ich wollte einen Stich von Piranesi. Und da war auch einer. In einem Convolut. Jugendwerk, selten, versteckt unter Schlachten, Architekturstudien und römischen Stichen nach Raphael. Eine riesige Ansammlung eher weniger spannender Dinge, aber wenigstens hat es die Menge verhindert, dass ein anderer den Piranesi fand.

Und jetzt, da ich ihn endlich habe, finde ich die Karte von Gibraltar eigentlich viel schöner, genauer, das kleine Detail mit dem Schiff und der Windrose rechts unten.



Auf dem Weg zu den Säulen des Herakles und weiter zur neuen Welt, solange aus dem Süden des Berberreiches keine Piraten kommen.

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Die perfekte Strasse

Um es gleich vorweg zu nehmen: Hinter dem Ende der perfekten Strasse kommen nochmal 50 Kilometer, dann Nürnberg, dann Fürth, dann ein Gewerbekomplex mit einem Mietproblem und einem Fond, der dachte, hier könnte sowas wie in Berlin nicht passieren, sich getäuscht hat und dessen Reste nun zu ergründen suchen, wo all das schöne Geld hin ist, dessen Rückbeschaffung in die Wege zu leiten ich mit vielen anderen einschlägig Befähigten verpflichtet bin, die ich übrigens zufällig immer gerade dann treffe, wenn ganz andere wiederum meinen, ich würde vage drohen, und dabei will ich doch einfach nur fahren, und zwar hier:



Das ist die Strasse zwischen Kinding und Greding im Altmühltal; eine Strecke, die die Durchraser auf der Autobahn auf der anderen Seite des Tales allein als Auslaufstrecke zu einem ebenso bekannten wie widerlichen Schnellrestaurant am Strassenrand kennen. Kommt man von Süden, muss man schon genau wissen, wie man in Kinding auf diese perfekte Strasse kommt. Zu Beginn liegt sie im Wald, und man könnte aufgrund der Breite glauben, dass sie in einem Forstweg endet, doch über 9 Kilometer reihen sich meist sanfte Kurven aneinander. Man könnte hier 100 fahren und damit den Wagen in den engeren Kurven an die Grenze treiben.



Doch hier sind manchmal auch Radler unterwegs, und wenn ich 60 fahre, ist die Strecke so lang wie ein Oboenkonzert von Bach, das in seinen Sätzen dem Verlauf der Strecke entspricht. Schnelle Wechsel im Waldstück, in dem die Lichter durch die Tannen flackern, dann ein Andante für die langgezogenen Kurven, wenn sich die Strasse entlang der Grenze zwischen den goldenen Äckern und dem Wald wiegt.



Nach der halben Strecke sieht man in der Ferne schon das Ziel, auf halber Höhe die Kirche mit ihrem Karner voller Schädel und Knochen, doch nichts kann hier ferner sein, denn das Tal öffnet sich im weiten Bogen gegen Süden, es wird warm, und dann kommen auch die Kurven mit schnellen Wechseln wieder. Der dritte Satz hebt an, es geht durch Wiesen und Felder in Richtung des Talgrunds, nie schneller als 60, alles andere wäre viel zu schnell für die Eindrücke und die Schönheit der Strecke.



Ich habe Angst, dass sie irgendwann mit Baggern anrücken und die enge, perfekte Strasse aufweiten, damit es einem Mittelstreifen gibt und man nicht mehr bremsen muss, wenn ein Fahrzeug oder auch nur ein Radler entgegenkommt. Als ob Bremsen hier nicht genau das richtige wäre. Als ob man hier irgendjemanden überholen müsste. Wer rasen will, kann das auf der Autobahn tun, diese Strasse soll sich noch lange durch die Landschaft schlängeln und vergessen machen, was da im Nordwesten ausser Regen noch an Ungemach auf einen wartet, wie etwa einem Hotel, dessen Preisgestaltung für zwei Nächte mit Frühstück alternativ eine Woche Vollpension hier im Tal erlauben würde - und was für eine Vollpension das wäre.

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Empfehlung heute - Bis 10

kann man noch gut lesen, und die nacht ist sehr, sehr kurz, so gegen 4 ist e schon wieder leicht hell da draussen. Fast so warm, dass man Israeli Style draussen schlafen könnte. Das wäre vielleicht auch was für die Elitessen, die da unten in Slip ind T-Shirt unter dem Blechdach schwitzen.



Es wird ein endloser Sommer, die Politik wird verschwinden, ein paar Skandale vielleicht, aber ansonsten ist alles tot, und vergessen wird all das getue um G8 sein, auch wenn manche Frage, wer etwa beim schwarzen Block was gemacht hat, vielleicht nie geklärt wird. Wo verbringen eigentlich Autonome die Sommerfrische?

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Sonntag, 24. Juni 2007

Ein Hauch von Mille Miglia in der kleinen Stadt

Die einen nicht ganz kleinen Automobilhersteller beheimatet, dessen Produkte fast immer etwas schöner als ein Opel sind, und von hirnlos rasenden Vertrieblern auf der Autobahn gern geschrottet werden. Früher war das anders, da baute der Konzern biedere, zuverlässige Familienkutschen. Irgendwann bauten sie aber Allrad ein und dann noch einen starken Fünfzylinder dazu, und seitdem ist nichts mehr, wie es war. Der Automobilhersteller ist faktisch die Stadt, und damit keiner Angst bekommt vor dem Giganten mit seinen Hallen und Plätzen, wird mit dem daraus sprudelnden Geld eine extrem saubere, idyllische Altstadt gezaubert, eine Mischung aus hirnlosem modernen Anspruch der Regierenden der Global Tower Business School City rechts und dem heimeligen Schnörkeldingens am Fusse der Kirche, das an eine Epoche des faktischen Klerikalfaschismus known as gute alte Zeit erinnert.



Und dazwischen als feines Band zwischen Vergangenheit und Moderne zieht sich nun schon seit zwei Jahren ein feines Band von alten Automobilen. Nicht unbedingt feinen Automobilen, denn die Tradition des hiesigen Herstellers war bis 1970 eher mickrig und danach ziemlich proletenhaft - wenngleich, wenn ich offen bin, mit 220 mit dem Urquattro von C. über die Schotterpiste donnern, das würde ich heute nicht mehr tun, aber damals war das schon spannend. Wie auch immer, hier also kommen sie durch, die alten und weniger alten Schnauferl, und verbreiten ganz leicht die Atmosphäre, die man von der Millie Miglia kennt - alte Autos in kulturträchtiger Umgebung.



Zufälligerweise hatten sie heute den gleichen Weg wie ich hinaus in die Holledau, ich zu den Antiquitäten und sie zum Hoffnungslauf mit den Antiquitäten. Auf dem Heimweg war ich mit Tempo 80 gezwungen, einen Ferrari zu überholen, dessen Motor das Lied der Selbstauflösung sang. Ein Kollege etwas weiter hatte das Lied schon geendigt und ergoss ein feines Rinnsal Motorenöl auf das Bankett, was die eigene Lust auf altes Blech wie, sagen wir mal, einen 65er Lancia Flaminia trotz erster Einnahmen aus dem Bildrückfordergewerbe schwinden lässt.



Die Überlebenden treffen auf eine weitgehend tote Altstadt, und wer zuschauen will, muss sich nicht im Mindesten drängeln. Hier und weiter unten haben sie Torte der berüchtigten Verfetterei Konditirei, die Wägen müssen ohnehin hier durch, warum also sich bewegen, sitzen, warten, alle zwei Minuten beweist ein lokaler Oldtimerbesitzer, dass auch drei Grad Steigung für so ein altes Auto eine Herausforderung ersten Grades sein kann.



Erst oben, wo die Stadt tatsächlich auch echtes italienisches Flair und italienische Stuckarbeiten hat, sowie nachgemachte italienische Strassencafes, wird die Strasse breiter, und sie können zeigen, was in ihnen steckt: 17 PS in diesem Fall. Auf 350 Kilo. Sein Nachfolger wird 110 Kilo iegen, das ist mehr als meine Barchetta. ich werde nie verstehen, wieso unsere Autos immer schwerer werden, immer mehr leisten und gleich viel verbrauchen. es wäre nett gewesen, wenn unsere Autos statt dessen sehr viel leichter wären, sehr viel kleinere Motoren hätten und weniger verbrauchen würden. Irgendwann ging das alles in die falsche Richtung.



Dafür sind wenigstens meine Mille Miglia Reflexe noch da. In Berlin wollte ich ein Stück Dreck knipsen, da rauschte die Strassenbahn vorbei, und instinktiv zog ich mit und drückte ab... wie in Italien. Es ist nett hier. Sie geben sich alle Mühe, den Vorhof zur Hölle hübsch anzupinseln und nette Dinge durchrollen zu lassen. Es erinnert tatsächlich an Süden. Nur ist es leider nicht Brescia und die Mille Miglia. Es ist die kleine Stadt, man muss mit dem zufrieden sein, was man hat. Immerhin ist es hier schön, in anderen kleinen verregneten Dörfern sieht das ganz anders aus.

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Die Entstehung der Unarten.

Jede Abmahnung beginnt mit einem "Das traut er sich nicht" der Gegenseite. Jede, aber wirklich jede. Ne, doch nicht jede. Doch jede. Und mit dem Glauben, man könne sich einfach nachträglich aus der Verantwortung stehlen. Alles so sinnlos.

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Ich hasse Vollkornbrot

Es gibt Grenzen gesunder Ernährung, und die verlaufen von der Toastkitteinöde über die Knäckesteinwüste bis an die Kruste des Vollkornelends. Ich habe ein Faible für gutes Brot, aber es muss den richtigen Biss haben, und die drei Sorten sind zu weich, zu nichtsschmeckend und zu öko. Vollkornbrot war das, was die besonders engagierten Mütter aus dem Norden meinen Freunden mit in die Schule gaben, während ich zu der perfekten bayerischen Bäckerei ging, die ich bis heute aufsuche und aus der, wenn es nach mir geht, auch mein letztes Stück Brot bekommen werde. Die haben ein Baguette, das französisch sein könnte, Kastenweissbrot aus dem Kasten, Semmelbrösel für die, die es brauchen, bayerischen Apfelkuchen, Rouladen - und absolut kein Vollkornbrot. Das danke ich ihnen durch meinen Besuch an vier Tagen in der Woche.

Nur Mittwoch und Samstag ist das meist anders, denn dann ist Wochenmarkt, und dort gibt es ebenfalls ein Brotritual. Bei einem Stand gibt es nämlich hausgebackenes Olivengiabatta und Dinkelbrot zum Sterben. Während die leichte, italienische Köstlichkeit perfekt zu Frischkäse, einem Grana Padano oder Mozarella passt, ist das nussige, massive, helle Dinkelbrot die ideale Ergänzung zu einem Gaperon, Tete de Moine oder gebratenen Halloumi. Gesternn war ich reichlich spät dran, nur noch ein Giabatta war vorhanden, doch ich kenne die Verkäufern und signalisierte ihr über die Schlange der Wartenden hinweg, sie möge es doch beiseite legen, was sie, das Ritual kennend, auch tat. Als ich dann fast an der Reihe war, fragte die Frau vor mir - nach einem Olivengiabatta. Glück gehabt.

Statt dessen stellte die Verkäuferin ihr Angebot vor: Walnussbrot, Bauernbrot mit Gewürz, Katrtoffelbrot (übrigens auch sehr fein, aber nichts gegen das Dinkelbrot), und - Dinkelvollkornbrot.

Aber das ist so hell, fragte die Dame, und ich fand, dass sie recht hatte.

Ja, bestätigte die Verkäuferin, aber das sei bei Dinkelvollkorn immer so, es sei zwar weicher in der Konsistenz als (im Original sagte sie natürlich: wie) normales Schwarzbrot, aber Dinkelvollkorn wird, wenn es gut gemacht wird, nie dunkler.



Und jetzt frage ich mich: Was bringen einem die schönsten Vorurteile, wenn man seit Jahren unwissentlich dagegen ankaut? (Der Käse auf dem Bild ist ein Gaperon aus der Auvergne, den Rest verdanke ich Berlin, England sowie eigener Arbeit an Holz und Leder)

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Empfehlung heute: Ausnahmsweise

mal kein Blog. Ich habe eine grosse Schwäche für lateinamerikanische Literatur, zuallererst für Jorge Amado, dann aber auch Carlos Fuentes und Marques, und zudem für Mario Vargas Llosa, dessen famosen, lebenslustigen Roman "Die geheimen Aufzeichnungen des Don Rigoberto" ich in meinem ersten Italienurlaub dieses Jahres gelesen habe. Und Llosa wiederum hat in El Pais einen Beitrag über den Journalismus heute geschrieben, den die Süddeutsche Zeitung auf Deutsch Online gestellt hat, möglicherweise zur Züchtigung der eigenen Mitarbeiter - uns kann das egal sein, denn Llosa ist ebenso feinsinnig wie deutlich in seinen Ausführungen.

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