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Freitag, 27. Februar 2009
Und dereinst wird man fragen:
Wie konnte diese Welt in der Finanzkrise untergehen?
Und man wird antworten:
Es lag am Buchsbäumchen der Apokalypse.
Und man wird antworten:
Es lag am Buchsbäumchen der Apokalypse.
donalphons, 17:20h
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Banken sind soziale Brennpunkte
[Edit: Jetzt ist es raus: Citi wird teilverstaatlicht, und die UdSSA zahlen nur 30% mehr, als ihre Aktein wert sind. Also fast ein Schnäppchen. Wenn der Kurs nicht weiter fällt. Oder Citi pleite geht.]
donalphons, 13:48h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 27. Februar 2009
Warum ich über Medien nur lachen kann
Im Moment hängt so ziemlich die gesamte Weltwirtschaft vom Ausgang des Stresstest für Banken in den USA ab. dazu kann man viel haltloses Blabla schreiben. Man könnte aber auch auf Calculated Risk verlinken, dessen Autor sich die Mühe gemacht hat, die Szenarien der Testvorgabe zu visualisieren - pretty scary. Der Informationen über geheime Zusätze hat. Und der nicht nur an die schlimmen Hauspreise, sondern auch an die fallenden Mieten denkt.
Wenn es jetzt nur ein Randthema wäre - egal. Aber dieses Thema entsceidet, ob in den USA die Banken verstaatlicht oder eingestellt werden, es entscheidet über Billionen und die Weltwirtschaft. Und die wichtigen Analysen finde ich nur in einem Blog. Pretty scary.
Wenn es jetzt nur ein Randthema wäre - egal. Aber dieses Thema entsceidet, ob in den USA die Banken verstaatlicht oder eingestellt werden, es entscheidet über Billionen und die Weltwirtschaft. Und die wichtigen Analysen finde ich nur in einem Blog. Pretty scary.
donalphons, 00:30h
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General Motors will Dein Geld
Hervorhebung von mir - Text von GM:
"GM’s Viability Plan filed with the UST on Feb. 17, 2009, included a request for additional funding from the UST, as well as support from other governments outside of the U.S. GM requires this funding in 2009 to continue operations until global automotive sales recover and its restructuring actions generate benefits, resulting in the company being able to fund its own operating requirements."
Ich glaube nicht, dass es grossen Sinn macht, in dieser Lage Opel zu unterstützen. Nicht bei einer Firma, die 9.6 Milliarden Dollar im letzten Quartal verloren hat.
"GM’s Viability Plan filed with the UST on Feb. 17, 2009, included a request for additional funding from the UST, as well as support from other governments outside of the U.S. GM requires this funding in 2009 to continue operations until global automotive sales recover and its restructuring actions generate benefits, resulting in the company being able to fund its own operating requirements."
Ich glaube nicht, dass es grossen Sinn macht, in dieser Lage Opel zu unterstützen. Nicht bei einer Firma, die 9.6 Milliarden Dollar im letzten Quartal verloren hat.
donalphons, 16:20h
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Man wird sehen,
welcher Art die Leser der FAZ sind, libertinär oder kinderwerfenden Traditionen verhaftet. Ich habe mir jedenfalls angesichts eines grossen Skandals in meiner Heimat alle Mühe gegeben, meine Haltung umfassend darzustellen.
donalphons, 12:12h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 25. Februar 2009
Horst der Abgenutzte
Schön langsam verwandelt sich Horst Seehofer vom Aufbruch der CSU in ihren Grabstein. Zumindest wird man es an ihm festmachen, denn alleine schuld ist er nicht - unter ihm werden nur die Risse in Bayern überdeutlich sichtbar, die sich in den letzten Jahren gebildet haben.
Was Seehofer in den letzten Wochen versucht hat, ist eine Öffnung der Partei hin zu jüngeren, liberaleren und weniger verbohrten Leuten. Sogar zu den Geschiedenen. Und den Unehelichen. Sein Ziel ist die Verkittung der Risse, sein Problem jedoch: Selbst seine liberalsten Fusstruppen, die sogar mit den Grünen könnten, kommen nicht richtig an. Weil diejenigen, die Grün wollen, nicht plötzlich wieder schwarz werden, wenn die CSU sich ein paar grüne Ecken gibt. Nur weil einer wie der Söder plötzlich den umstrittenen Donauausbau zur Disposition stellt, ist er noch lang nicht der feisten Hassfigur Söder entgangen.
Wer es nicht ganz so liberal mag und trotzdem konservativ und nicht CSU, geht zu den freien Wählern. Seehofers Teenie- und Twenbrigarde in der Öffentlichkeit lässt viel Raum für klug agierende ältere Herrschaften, die nicht gleich Richtung Berlin oder Brüssel denken. Vermutlich wird sich auch gerade mancher abgenutzte, alte CSU-Sack wünschen, bei den Freien ein Gnadenbrot zu essen, statt unter Seehofer auf den Abschuss zu warten.

Seehofer hat es gar nicht so dumm angestellt: Normalerweise wären nach einem Sieg der CSU im Landtag viele neue Nachwuchsstellen in den Ministerien und in den Bezirksregierungen frei geworden. Da klebten nun aber die, die wegen der verlorenen Wahl plötzlich nicht mehr nach oben konnten. Seehofer hat diese alten Kissenbrunzer, die nicht nach oben konnten und nie seine Freunde geworden wären, beiseite geräumt und Platz geschaffen für junge Karrieristen. Er hat unten den natürlichen Austausch in den Ämtern auf Kosten der alten Elite ermöglicht. Und er wird nun feststellen, dass die Wahlen in Bayern mit diesen alten Säcken, die im Feuerwehrvorstand und im Fussballclub den Ton angeben, gewonnen oder verloren werden.
Die paar Spinner in Brüssel haben diese alten Leute ohnehin schon abgeschrieben. Zu wenig hat sich in Bayern seit der Landtagswahl geändert, als dass die CSU da noch was reissen könnte. Wenn sich Seehofer aber heute als der Obama der CSU feiern lässt, muss er zur Europawahl - seiner ersten Wahl in Bayern - auch Obama-Ergebnisse liefern. Wenn er das nicht tut, ist die Gefahr gross, dass es im Bund wieder nicht der Machtergreifung in Berlin klappt. Und die CSU erneut vier Jahre lang von Merkel und Steinbrück an den Rand gequetscht wird. Der Westerwelle wäre ein Pfund Scheusal in bayerischen Augen, mit dem man Wahlen gewinnen könnte, denn da hilft der Bayer gern beim Verhindern, schaugtsn nua oh, pfui Deife, würde man sagen, die FDP könnte man treten und beleidigen und anbieseln, dass es eine Freud wäre, für Partei und Volk. Selbst wenn der Westerwelle die Blaupause für Seehofers schleimbatzige Gefolgschaft ist.
Wenn aber die Europawahl verloren geht, wird man genau darauf anspielen. Dass sich der Seehofer auf die falschen Leute verlässt, dass seine Hofschranzen in den Bierkellern nicht ankommen, dass man die traditionelle Wählerschaft mit all den Neigschmecktn und Hochgschissnen nicht mehr erreicht, dass die Haderthauerin aus Preussen kommt und diese stellvertretende Generalsekretärin nut für Schreibarbeiten gut ist; die ganze unter Seehofer weggekehrte Schweinsblasn wird sich zusammentun, und die Rechnung präsentieren. Diese Rechnung wird lang und blutig sein, denn einen Obama können sie nicht brauchen. Sie brauchen endlich wieder eine solide Wirtshausmesserstecherei, am besten in Kreuth, und dann werden sie schon einen der ihren finden, der auch die Wahl verliert, aber unter dem sie die Aufsteiger kaltmachen können.
Es werden mörderische Monate in Bayern. Man wirft heut besser kein Steckerl vom Fisch weg, denn da gibt es genug Fischköpf und andere junge Preissen in der Partei, die nur darum betteln, dass sie ihn rektal reingeschoben bekommen. In der gottgegebenen, bayerischen Staatspartei.
Was Seehofer in den letzten Wochen versucht hat, ist eine Öffnung der Partei hin zu jüngeren, liberaleren und weniger verbohrten Leuten. Sogar zu den Geschiedenen. Und den Unehelichen. Sein Ziel ist die Verkittung der Risse, sein Problem jedoch: Selbst seine liberalsten Fusstruppen, die sogar mit den Grünen könnten, kommen nicht richtig an. Weil diejenigen, die Grün wollen, nicht plötzlich wieder schwarz werden, wenn die CSU sich ein paar grüne Ecken gibt. Nur weil einer wie der Söder plötzlich den umstrittenen Donauausbau zur Disposition stellt, ist er noch lang nicht der feisten Hassfigur Söder entgangen.
Wer es nicht ganz so liberal mag und trotzdem konservativ und nicht CSU, geht zu den freien Wählern. Seehofers Teenie- und Twenbrigarde in der Öffentlichkeit lässt viel Raum für klug agierende ältere Herrschaften, die nicht gleich Richtung Berlin oder Brüssel denken. Vermutlich wird sich auch gerade mancher abgenutzte, alte CSU-Sack wünschen, bei den Freien ein Gnadenbrot zu essen, statt unter Seehofer auf den Abschuss zu warten.

Seehofer hat es gar nicht so dumm angestellt: Normalerweise wären nach einem Sieg der CSU im Landtag viele neue Nachwuchsstellen in den Ministerien und in den Bezirksregierungen frei geworden. Da klebten nun aber die, die wegen der verlorenen Wahl plötzlich nicht mehr nach oben konnten. Seehofer hat diese alten Kissenbrunzer, die nicht nach oben konnten und nie seine Freunde geworden wären, beiseite geräumt und Platz geschaffen für junge Karrieristen. Er hat unten den natürlichen Austausch in den Ämtern auf Kosten der alten Elite ermöglicht. Und er wird nun feststellen, dass die Wahlen in Bayern mit diesen alten Säcken, die im Feuerwehrvorstand und im Fussballclub den Ton angeben, gewonnen oder verloren werden.
Die paar Spinner in Brüssel haben diese alten Leute ohnehin schon abgeschrieben. Zu wenig hat sich in Bayern seit der Landtagswahl geändert, als dass die CSU da noch was reissen könnte. Wenn sich Seehofer aber heute als der Obama der CSU feiern lässt, muss er zur Europawahl - seiner ersten Wahl in Bayern - auch Obama-Ergebnisse liefern. Wenn er das nicht tut, ist die Gefahr gross, dass es im Bund wieder nicht der Machtergreifung in Berlin klappt. Und die CSU erneut vier Jahre lang von Merkel und Steinbrück an den Rand gequetscht wird. Der Westerwelle wäre ein Pfund Scheusal in bayerischen Augen, mit dem man Wahlen gewinnen könnte, denn da hilft der Bayer gern beim Verhindern, schaugtsn nua oh, pfui Deife, würde man sagen, die FDP könnte man treten und beleidigen und anbieseln, dass es eine Freud wäre, für Partei und Volk. Selbst wenn der Westerwelle die Blaupause für Seehofers schleimbatzige Gefolgschaft ist.
Wenn aber die Europawahl verloren geht, wird man genau darauf anspielen. Dass sich der Seehofer auf die falschen Leute verlässt, dass seine Hofschranzen in den Bierkellern nicht ankommen, dass man die traditionelle Wählerschaft mit all den Neigschmecktn und Hochgschissnen nicht mehr erreicht, dass die Haderthauerin aus Preussen kommt und diese stellvertretende Generalsekretärin nut für Schreibarbeiten gut ist; die ganze unter Seehofer weggekehrte Schweinsblasn wird sich zusammentun, und die Rechnung präsentieren. Diese Rechnung wird lang und blutig sein, denn einen Obama können sie nicht brauchen. Sie brauchen endlich wieder eine solide Wirtshausmesserstecherei, am besten in Kreuth, und dann werden sie schon einen der ihren finden, der auch die Wahl verliert, aber unter dem sie die Aufsteiger kaltmachen können.
Es werden mörderische Monate in Bayern. Man wirft heut besser kein Steckerl vom Fisch weg, denn da gibt es genug Fischköpf und andere junge Preissen in der Partei, die nur darum betteln, dass sie ihn rektal reingeschoben bekommen. In der gottgegebenen, bayerischen Staatspartei.
donalphons, 21:00h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 25. Februar 2009
Dinge, an die man sich erst mal gewöhnen muss
Zum Beispiel, über die Heimat in der Zeitung zu lesen, dass die Strassen gesperrt sind, höchste Lawinengefahr besteht und die Leute in den nächsten Tälern festsitzen. Die allesamt nur 2,300 Höhenmeter weiter oben sind. Ziemlich surreal, nach meinem Geschmack.

Berge halt. Komische Gegend. Ende vorletztes Jahres war ich auf der Suche nach einem Peugeot 403 in Wien und bin über Mariazell und das Ennstal zurück nach Bayern. Mariazell ist der bekannteste Marienwallfahrtsort in Österreich. Dem Ruf war es auch nicht abträglich, als Kaiser Leopold I. mit seinem Gefolge im Jahre 1679 dorthin pilgerte. Einer seiner Diener schleppte die Pest ein, an der ein grosser Teil der vom Glauben an Maria wirtschaftlich abhängigen Bevölkerung starb. So sind sie, die Berge. Hinterhältig, surreal und gnadenlos. Aber Haydns grosse Mariazeller Messe von 1766, die ich heute gekauft habe, klingt fein.
Der Spitzingsee ist durch einen Lawinenabgang auf den Pass abgeschnitten. Ts. Bleib ich halt hier. Das ist natürlich auch eine Art, die Schweizer Grenze für Geld aus Deutschland dicht zu machen.

Berge halt. Komische Gegend. Ende vorletztes Jahres war ich auf der Suche nach einem Peugeot 403 in Wien und bin über Mariazell und das Ennstal zurück nach Bayern. Mariazell ist der bekannteste Marienwallfahrtsort in Österreich. Dem Ruf war es auch nicht abträglich, als Kaiser Leopold I. mit seinem Gefolge im Jahre 1679 dorthin pilgerte. Einer seiner Diener schleppte die Pest ein, an der ein grosser Teil der vom Glauben an Maria wirtschaftlich abhängigen Bevölkerung starb. So sind sie, die Berge. Hinterhältig, surreal und gnadenlos. Aber Haydns grosse Mariazeller Messe von 1766, die ich heute gekauft habe, klingt fein.
Der Spitzingsee ist durch einen Lawinenabgang auf den Pass abgeschnitten. Ts. Bleib ich halt hier. Das ist natürlich auch eine Art, die Schweizer Grenze für Geld aus Deutschland dicht zu machen.
donalphons, 00:25h
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Fasching bin ich immer besonders mies gelaunt
Und bösartig. Fasching könnte ich den ganzen Tag Leute rundmachen. Ich hasse Fasching. Und dass ich heute Morgen erst mal die Scherben wegräumen musste, hat meine Stimmung auch nicht gehoben. Was soll man dann schon tun? Einen mit Nebenkriegsschauplätzen übersähten Beitrag in der FAZ schreiben.
donalphons, 11:11h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 24. Februar 2009
Der Bank Run gegen das irische Ponzi Schema
Liest hier in Deutschland eigentlich keiner irische Zeitungen? Das von mir hier reichlich früh erklärte Ponzi Schema des Staates Irland ist nämlich gerade von einer massiven Kapitalflucht betroffen, weil manche inzwischen verstehen, was da los ist.
Da gibt es nämlich den Fall der Anglo Irish Bank, die ihre Bilanzen durch kurzfristige Einlagen befreundeter Firmen aufbesserte und durch Strohmanngeschäfte ihren Kurs stützte. Mit dabei: Quasi das Finanzestablishment der Insel. Wenn das nicht kriminell ist, gibt es keine Finanzkriminalität. Wurde aber trotzdem gemacht. Und angeblich will die Regierung nichts gewusst haben. Weil das alles natürlich nach Manipulation und Ponzi Schema stinkt, machen sich die Anleger vom Acker: 10 Milliarden Euro sollen in den letzten 7 Tagen das Land verlassen haben.
Das ist schlecht für die Banken. Und was tut die Regierung? Man kann ihr auch weiterhin nicht mangelnden Marktradikalismus vorwerfen. Mit einer Art Brüningscher Gesetz werden die Löhne der Beamten reduziert, und für die Sicherung der Banken die Renteneinlagen in Höhe von 4 Milliarden geplündert. Plus die zukünftigen Rentenbeiträge von 2009 und 2010 inHöhe von 3 Milliarden. Was herzlich wenig bringen dürfte, wenn der Bank Run noch zwei Wochen weiter geht. Dann sind die Iren nämlich pleite. Und können auch nichts mehr plündern.
Ausser der EU.
Da gibt es nämlich den Fall der Anglo Irish Bank, die ihre Bilanzen durch kurzfristige Einlagen befreundeter Firmen aufbesserte und durch Strohmanngeschäfte ihren Kurs stützte. Mit dabei: Quasi das Finanzestablishment der Insel. Wenn das nicht kriminell ist, gibt es keine Finanzkriminalität. Wurde aber trotzdem gemacht. Und angeblich will die Regierung nichts gewusst haben. Weil das alles natürlich nach Manipulation und Ponzi Schema stinkt, machen sich die Anleger vom Acker: 10 Milliarden Euro sollen in den letzten 7 Tagen das Land verlassen haben.
Das ist schlecht für die Banken. Und was tut die Regierung? Man kann ihr auch weiterhin nicht mangelnden Marktradikalismus vorwerfen. Mit einer Art Brüningscher Gesetz werden die Löhne der Beamten reduziert, und für die Sicherung der Banken die Renteneinlagen in Höhe von 4 Milliarden geplündert. Plus die zukünftigen Rentenbeiträge von 2009 und 2010 inHöhe von 3 Milliarden. Was herzlich wenig bringen dürfte, wenn der Bank Run noch zwei Wochen weiter geht. Dann sind die Iren nämlich pleite. Und können auch nichts mehr plündern.
Ausser der EU.
donalphons, 00:56h
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Die kürzeste Lüge der Obama-Administration
lautet:
"Currently, the major U.S. banking institutions have capital in excess of the amounts required to be considered well capitalized"
Sie wurde heute morgen in den USA von allen relevanten Institutionen veröffentlicht und wird entweder heute Nacht oder morgen Geschichte sein, wenn die Citi Group und die Bank of America - beide im Prinzip pleite oder knapp davor - weitgehend verstaatlicht werden. Als erste.
"Currently, the major U.S. banking institutions have capital in excess of the amounts required to be considered well capitalized"
Sie wurde heute morgen in den USA von allen relevanten Institutionen veröffentlicht und wird entweder heute Nacht oder morgen Geschichte sein, wenn die Citi Group und die Bank of America - beide im Prinzip pleite oder knapp davor - weitgehend verstaatlicht werden. Als erste.
donalphons, 20:43h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 23. Februar 2009
Gold im Regen
Schnee. Pappiger, nasser Schnee. Und Temperaturen um die 0 Grad. Das Auto eingeschneit. Die Einfahrt eingeschneit. Die Nässe ist nach ein paar Schritten durchgedrungen, durch die Schuhe, die Hose und den Dufflecoat. Alles, wirklich alles sagt Nein. Es gibt Dinge, die braucht es nicht. Es braucht nicht die trübe Landschaft, es braucht nicht die Eisreste auf der Strasse, die schwankenden Kriecher und das zynische Knirschen der Schneefelder unter den Reifen. Es wäre doch auch mal schön, daheim zu bleiben, lang zu frühstücken und in der Wärme ein Buch zu lesen. Diese verdammte Gier wird mich nochmal umbringen.

Auch nicht meiner Gesundheit zuträglich sind gewisse Preise, die in Pfaffenhofen verlangt werden. So hätte mir die Rokokodame dort unten sehr gefallen - ich bin ja ein grosser Liebhaber lasziv-edler Blässe vor todschwarzem Hintergrund - aber der Preis war dann doch so hich, dass es einen wundert, warum man so etwas dem Schnee und Regen aussetzt. Ich hasse es, wenn ich mir etwas nicht leisten kann, wenn andere es selbst nicht schätzen. Es ist kein Neid, es ist einfach nur der Ärger mit dem dummen Umgang mit Werten.
Es gibt für so einen sorglosen Umgang einen Spezialisten, dessen Stand an der einen Ecke des Marktes ist. An der anderen Ecke befindet sich die Wurstbraterei. Und wie er mir einmal erzählte, hat er immer das Pech, sich seine Wurst zu holen, wenn sich der Wolkenbruch über dem Gelände entlädt. Ich habe ihn an so einem Tag kennengelernt. Da lag an seinem Stand ein wirklich prunkvoller, aber leider völlig durchweichter Louis-Philippe-Spiegel, den zu retten keine kleine Aufgabe war, der heute aber in meinem Wohnzimmer mit seinem brüchigen Prunk eine elegant-morbide Stimmung verbreitet. Heute jedoch hatte dieser Händler aufgepasst und sein Angebot abgedeckt.

Und leuchteten also diese beiden goldenen Schnitzereien aus all dem nassen Elend hervor. Dem Bericht des Verkäufers zufolge stammen sie von einem Kirchenrestaurator aus dem Bayerischen Wald; einer zurückgebliebenen Gegend, gegen die Berlin allenfalls wie Ukraine, nicht mehr aber wie Kasachstan erscheint, arm und unsexy, aber eben diese Regionen der Armut haben oft die prächtigsten Kirchen. Und die dümmsten Pfarrer. Die nämlich lassen bei Restaurierungen alles neu und glänzend machen und kümmern sich nicht weiter um die alten Reste. Sei es, dass sie im Ofen landen, auf dem Speicher oder eben dem Restaurator als Vorlagen mitgegeben werden. Bayern ist vermutlich so voll mit Rokokokirchen, dass es irgendwann auch dem Restaurator zu viel wird, und dann landet der Bruch von Türen, Chorschranken oder Gestühl auf dem Markt.
Man darf gar nicht daran denken, was für eine Arbeit es gewesen sein muss, diese Stücke zu schnitzen, dann mit Stuck zu überziehen und mit Blattgold zu belegen, das erst durch Politur den Glanz erhielt, den sich die Stücke erhalten haben. Neuer ist dagegen der Geruch nach Weihrauch, was auf eine Verwendung im Chor hinweist - normale Gläubige bekommen eher Holzbänke und Steinboden, Gold dagegen ist für Priester, Religion und Gott vorbehalten. Und natürlich jetzt auch für den Gottesleugner, der es unbescheiden neben den anderen an die Wand hängt und darunter einem Leben fröhnt, das dem eitlen Glanz des Goldes, nicht aber dem verlorenen Zweck der Gläubigenbeeindruckung entpricht.

Auch nicht meiner Gesundheit zuträglich sind gewisse Preise, die in Pfaffenhofen verlangt werden. So hätte mir die Rokokodame dort unten sehr gefallen - ich bin ja ein grosser Liebhaber lasziv-edler Blässe vor todschwarzem Hintergrund - aber der Preis war dann doch so hich, dass es einen wundert, warum man so etwas dem Schnee und Regen aussetzt. Ich hasse es, wenn ich mir etwas nicht leisten kann, wenn andere es selbst nicht schätzen. Es ist kein Neid, es ist einfach nur der Ärger mit dem dummen Umgang mit Werten.
Es gibt für so einen sorglosen Umgang einen Spezialisten, dessen Stand an der einen Ecke des Marktes ist. An der anderen Ecke befindet sich die Wurstbraterei. Und wie er mir einmal erzählte, hat er immer das Pech, sich seine Wurst zu holen, wenn sich der Wolkenbruch über dem Gelände entlädt. Ich habe ihn an so einem Tag kennengelernt. Da lag an seinem Stand ein wirklich prunkvoller, aber leider völlig durchweichter Louis-Philippe-Spiegel, den zu retten keine kleine Aufgabe war, der heute aber in meinem Wohnzimmer mit seinem brüchigen Prunk eine elegant-morbide Stimmung verbreitet. Heute jedoch hatte dieser Händler aufgepasst und sein Angebot abgedeckt.

Und leuchteten also diese beiden goldenen Schnitzereien aus all dem nassen Elend hervor. Dem Bericht des Verkäufers zufolge stammen sie von einem Kirchenrestaurator aus dem Bayerischen Wald; einer zurückgebliebenen Gegend, gegen die Berlin allenfalls wie Ukraine, nicht mehr aber wie Kasachstan erscheint, arm und unsexy, aber eben diese Regionen der Armut haben oft die prächtigsten Kirchen. Und die dümmsten Pfarrer. Die nämlich lassen bei Restaurierungen alles neu und glänzend machen und kümmern sich nicht weiter um die alten Reste. Sei es, dass sie im Ofen landen, auf dem Speicher oder eben dem Restaurator als Vorlagen mitgegeben werden. Bayern ist vermutlich so voll mit Rokokokirchen, dass es irgendwann auch dem Restaurator zu viel wird, und dann landet der Bruch von Türen, Chorschranken oder Gestühl auf dem Markt.
Man darf gar nicht daran denken, was für eine Arbeit es gewesen sein muss, diese Stücke zu schnitzen, dann mit Stuck zu überziehen und mit Blattgold zu belegen, das erst durch Politur den Glanz erhielt, den sich die Stücke erhalten haben. Neuer ist dagegen der Geruch nach Weihrauch, was auf eine Verwendung im Chor hinweist - normale Gläubige bekommen eher Holzbänke und Steinboden, Gold dagegen ist für Priester, Religion und Gott vorbehalten. Und natürlich jetzt auch für den Gottesleugner, der es unbescheiden neben den anderen an die Wand hängt und darunter einem Leben fröhnt, das dem eitlen Glanz des Goldes, nicht aber dem verlorenen Zweck der Gläubigenbeeindruckung entpricht.
donalphons, 00:58h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 21. Februar 2009
(da kommt noch mehr)
Aber hier sind schon mal meine Bauchschmerzen wegen der Verstaatlichung der Autoindustrie.
Ich falle nämlich vom Glauben ab. Vom Glauben an die Arbeiter und an die Gewerkschaften. Eigentlich müssten die Strassen voll sein mit Arbeitern, die fordern, die Spekulantin Schäffler nach ihrer unverantwortlichen Übernahme von Conti, mit der sie kein anderes Ziel als die Mehrung ihres eigenen Reichtums verfolgte, politisch so unter Druck gesetzt wird, dass sie wirklich bis auf den letzten Cent für ihre Taten einsteht. Es war ganz allein ihre Gier, die den Firmen die Schuldenlast bescherten, unter denen sie zusammenbrechen. Schäffler ist Deutschlands dummdreistester Hedgefonds, es sind Unternehmer, wie sie das Land nicht braucht, und jeder Schritt zur Rettung dieser Firmen muss mit dem Ausschluss dieser Personen erkauft werden, damit sie keinen Schaden mehr anrichten können. Von mir aus kann die Frau ihren Pelzmantel behalten, aber alles andere möchte sie bitte abgeben, bevor der Staat die Suppe auslöffelt, die sie mit einigen verantwortungslosen Banken eingebrockt hat. Die betroffenen Geldhäuser lasse man bitte auch zur Ader und kaufe damit ein paar Dachlatten, um den Solideppen, die diese Frau für eine unschuldig in Not geratene Vorzeigeunternehmerin halten, das Wissen auf die einzige Art einzubläuen, die sie verstehen. Und zwar bitte ohne Unterschied, vom Gewerkschaftler über den Lobbyistencretin bis zur Politlachnummer.
Und ganz besonders dem gedruckten Abschaum aus dem Springerhochhaus, der heute das süsse Leben mit Hartz IV präsentiert, und das Geflenne dieser Katastrophenchefin, deren einziges Ziel es ist, ihre Milliarden vom Staat garantieren zu lassen.
Ich falle nämlich vom Glauben ab. Vom Glauben an die Arbeiter und an die Gewerkschaften. Eigentlich müssten die Strassen voll sein mit Arbeitern, die fordern, die Spekulantin Schäffler nach ihrer unverantwortlichen Übernahme von Conti, mit der sie kein anderes Ziel als die Mehrung ihres eigenen Reichtums verfolgte, politisch so unter Druck gesetzt wird, dass sie wirklich bis auf den letzten Cent für ihre Taten einsteht. Es war ganz allein ihre Gier, die den Firmen die Schuldenlast bescherten, unter denen sie zusammenbrechen. Schäffler ist Deutschlands dummdreistester Hedgefonds, es sind Unternehmer, wie sie das Land nicht braucht, und jeder Schritt zur Rettung dieser Firmen muss mit dem Ausschluss dieser Personen erkauft werden, damit sie keinen Schaden mehr anrichten können. Von mir aus kann die Frau ihren Pelzmantel behalten, aber alles andere möchte sie bitte abgeben, bevor der Staat die Suppe auslöffelt, die sie mit einigen verantwortungslosen Banken eingebrockt hat. Die betroffenen Geldhäuser lasse man bitte auch zur Ader und kaufe damit ein paar Dachlatten, um den Solideppen, die diese Frau für eine unschuldig in Not geratene Vorzeigeunternehmerin halten, das Wissen auf die einzige Art einzubläuen, die sie verstehen. Und zwar bitte ohne Unterschied, vom Gewerkschaftler über den Lobbyistencretin bis zur Politlachnummer.
Und ganz besonders dem gedruckten Abschaum aus dem Springerhochhaus, der heute das süsse Leben mit Hartz IV präsentiert, und das Geflenne dieser Katastrophenchefin, deren einziges Ziel es ist, ihre Milliarden vom Staat garantieren zu lassen.
donalphons, 22:48h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 20. Februar 2009
Und es ist wieder Oktober
10. Oktober. Über vier Monate haben die Märkte gebraucht, bis sie begriffen haben: Nichts ist vorbei. Nichts ist besser. Nichts hat sich wieder eingerenkt.
Es gibt eine Geschichte von Raymond Chandler, in dem sein Detektiv einen Kriminellen auf Droge erschiessen muss. Er schiesst, was der Revolver hergibt, aber es hält den Verbrecher nicht auf, der ihn partout umbringen will. Genauso ist das mit diesem Markt: Voll auf Droge. Kann fast alles verkraften. Ignoriert alles, obwohl eigentlich klar ist: Die amerikanischen Banken sind pleite. Die irischen Banken sind pleite. Die britischen Banken sind pleite. Genauso pleite wie die Staaten, die sich die Banken entgültig nicht mehr leisten können, und sie verstaatlichen werden. Alles wartet nur noch auf die Amerikaner, damit sie ohne Aufstand nachziehen können. In der kommenden Woche, oder in zwei Wochen, bald jedenfalls. Nicht, weil sie pleite sind, sondern weil es kein Vertrauen mehr gibt. Am Montag wird - wenn er nicht schon längst elektronisch läuft - der Bank Run auf die Citi Bank und die Bank of America einsetzen.
Es lohnt sich, ein Auge auf die amerikanische Bankenaufsicht zu haben. Die wird wieder ein paar Banken schliessen müssen. Wenn es mehr als "nur" vier oder fünf sind, kann man davon ausgehen, dass schnell eine politische Reaktion kommt. Vielleicht ist es das beste, was passieren kann. Vielleicht auch eher unschön für alle, die gespart haben. In Deutschland vermutlich eher nicht, denn hier hätte ein Währungsschnitt einen Aufstand zur Folge. Allerdings ist man sich vermutlich längst einig, dass man auf Teufel komm raus die Iren und die Österreicher und Italiener retten wird, obwohl die kaum besser sind als die Anglo Irish Bank, Citi oder BoA. Länder kann man halt nicht so leicht ausknipsen, wie Aktionäre.
Vermutlich werden wir über das Wochenende massenhaft Beschwichtigung erleben, wie auch schon am 11. und 12. Oktober. Und sehr stille Medien. Insofern kann es auch nicht blöd sein, Blogs wie Calculated Risk, naked capitalism oder Clusterstock zu lesen. Falls ich was höre, sage ich Bescheid. Haltet Euch gut fest.
Antidote (leicht missgelaunt, aber was will man in diesen Zeiten) du jour:

Lucky, der Bruder von Sabinchen. Hat sich als Besessenen einen Immobilienmakler herausgesucht.
Es gibt eine Geschichte von Raymond Chandler, in dem sein Detektiv einen Kriminellen auf Droge erschiessen muss. Er schiesst, was der Revolver hergibt, aber es hält den Verbrecher nicht auf, der ihn partout umbringen will. Genauso ist das mit diesem Markt: Voll auf Droge. Kann fast alles verkraften. Ignoriert alles, obwohl eigentlich klar ist: Die amerikanischen Banken sind pleite. Die irischen Banken sind pleite. Die britischen Banken sind pleite. Genauso pleite wie die Staaten, die sich die Banken entgültig nicht mehr leisten können, und sie verstaatlichen werden. Alles wartet nur noch auf die Amerikaner, damit sie ohne Aufstand nachziehen können. In der kommenden Woche, oder in zwei Wochen, bald jedenfalls. Nicht, weil sie pleite sind, sondern weil es kein Vertrauen mehr gibt. Am Montag wird - wenn er nicht schon längst elektronisch läuft - der Bank Run auf die Citi Bank und die Bank of America einsetzen.
Es lohnt sich, ein Auge auf die amerikanische Bankenaufsicht zu haben. Die wird wieder ein paar Banken schliessen müssen. Wenn es mehr als "nur" vier oder fünf sind, kann man davon ausgehen, dass schnell eine politische Reaktion kommt. Vielleicht ist es das beste, was passieren kann. Vielleicht auch eher unschön für alle, die gespart haben. In Deutschland vermutlich eher nicht, denn hier hätte ein Währungsschnitt einen Aufstand zur Folge. Allerdings ist man sich vermutlich längst einig, dass man auf Teufel komm raus die Iren und die Österreicher und Italiener retten wird, obwohl die kaum besser sind als die Anglo Irish Bank, Citi oder BoA. Länder kann man halt nicht so leicht ausknipsen, wie Aktionäre.
Vermutlich werden wir über das Wochenende massenhaft Beschwichtigung erleben, wie auch schon am 11. und 12. Oktober. Und sehr stille Medien. Insofern kann es auch nicht blöd sein, Blogs wie Calculated Risk, naked capitalism oder Clusterstock zu lesen. Falls ich was höre, sage ich Bescheid. Haltet Euch gut fest.
Antidote (leicht missgelaunt, aber was will man in diesen Zeiten) du jour:

Lucky, der Bruder von Sabinchen. Hat sich als Besessenen einen Immobilienmakler herausgesucht.
donalphons, 21:43h
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Rache muss sein
Hat hier jemand geglaubt, ich würde mir das Scheitern von Vanity Fair entgehen lassen? Ach. Ihr habt ein Herz. Ich nicht. Aber dafür habe ich ein Blog bei der FAZ.
donalphons, 11:07h
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