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Montag, 2. März 2009

Schneematsch und Steuermorast

Schön sieht es aus, am See. Schön und eiskalt.



Leider täuscht der Eindruck. Es war gestern bis zu 16 Grad warm, und folglich ist die Rodelstrecke eine Matschbahn sondersgleichen. Und heute ist es auch nicht besser. Deshalb habe ich meine Pläne geändert und werde

- oh Gott -

ich glaube, es ist in einem etablierten Medium noch nie zeitnah beschrieben worden, wie das so ist, mit einer braunen (allerdings nicht wirklich mit Tafelpapieren gefüllten) Tasche auf dem Beifahrersitz und dem Weg in die Schweiz. Was ich mich ja frage: Kann ich bei so einem Beitrag die Reisekosten steuerlich geltend machen?

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Montag, 2. März 2009

Das Monogramm

Oh, dachte ich, genau diese Teller passen ja hervorragend zum Service meiner Mutter, bei dem so viele Teile fehlen. Und griff danach.

Oh nein, dachte ich, als ich die Fahne betrachtete, ein Monogramm. Nein, das wird sie nicht wollen, bei anderer Leute Monogramm ist sie reichlich pingelig, und dann verwendet sie es nicht.



Allerdings, dachte ich ein paar Stände weiter, diese Tassen, Untertassen und Teller von Sophiental, die der auch hatte, wären vielleicht doch nicht ganz schlecht, für die Reise, nachdem das alte Reisegeschirr durch Nachkauf inzwischen zum Vollgeschirr aufgewertet wurde. Und ging zurück.

Wollen Sie die Teller nicht auch noch? fragte der Verkäufer und schenkte sie mir praktisch zum Sophiental dazu. Da konnte ich nicht nein sagen.

Daheim sah ich mir nochmal das Monogramm an.

Es sind die Initialen des Namens meiner Mutter.

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Empfehlung heute: Totgeburten erstechen

Wie so oft ist an einem Berliner Projekt des Kulturversuches mit mühsamer Münchner Beteiligung der Verriss das beste.

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Samstag, 28. Februar 2009

aus den Trümmern der alten Gesellschaft die sozialistische...

Ich habe mal eine dumme Frage: Wenn es der Commerzbank, Opel, Conti, Ford und Schaeffler wirklich so schlecht geht, wie man bei der Suche nach Staatshilfen behauptet, diese Hilfen am Ende aber zu gesunden, ertragreichen Firmen führen: Warum sucht man eigentlich ausländische Finanzinvestoren und pumpt den Staat an, statt die Firmen mehrheitlich an die Arbeitnehmer zu verkaufen? So teuer können die angesichts der aktuellen Lage doch gar nicht sein, mehr als ein Euro sollte das nicht kosten. Der laufende Betrieb, der wirklich hohe Kosten verursacht, ist dann eben teilweise die Einlage der Mitarbeiter, die damit Eigentum am Produktionsvermögen erwerben (klingt furchtbar marxistisch, ich weiss) und beweisen können, dass die Betriebsratschefs nicht das einzige sind, was die Arbeitnehmer an Führungskräften hervorbringen.

Für einen klassischen Management Buyout sehe ich auch keine Chance, aber all diese Firmen, die jetzt Rettung wollen, haben so viele Mitarbeiter, dass man sich hier durchaus eine feine Komponente vorstellen könnte, ohne dass der Staat gleich die Milliarden rüberschieben muss. Die Arbeiter dieser Firmen sind nicht arm, und werden es auch nicht, wenn sie nicht in Hartz IV landen. Vielleicht würde man dann auch eher wieder einen Opel kaufen, weil es den Arbeitern was bringt, und nicht irgendwelchen Beratungsfirmen, die im Übergangsprozess Abermillionen abkassieren, oder Banken, die sich aus der Staatshilfe bedienen, oder Mutterkonzernen auf anderen Kontinenten.

Es wäre auch insofern schön, als auch die grosse Geldspritze des Staates extrem vulgärsozialistisch und damit unsauber und in der marktverzerrung schädlich ist ist, denn das Geld zahlen alle, auch die gut Wirtschaftenden, über Steuern wieder in den Staat ein, um die schlecht Wirtschaftenden zu stützen. Wäre da eine klar sozialistische, aber dafür schlanke und ehrliche Lösung nicht besser, die ausserdem die Kosten für die Schmarotzer der Investoren klein hält? Und wird man es nicht ohnehin dann tun müssen, wenn der Staat nicht mehr genug Geld hat, alles und jeden gegen jede Vernunft zu retten? Womit wir beim Paradox enden, dass Sozialismus die Marktwirtschaft wieder ohne Staatseingriff auf die Beine bringen kann, aber was heisst schon paradox in Zeiten wie diesen, da alle Ideologien nur noch das Ziel haben, den nächsten Tag zu erleben.

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Freitag, 27. Februar 2009

Und dereinst wird man fragen:

Wie konnte diese Welt in der Finanzkrise untergehen?

Und man wird antworten:

Es lag am Buchsbäumchen der Apokalypse.

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Banken sind soziale Brennpunkte

[Edit: Jetzt ist es raus: Citi wird teilverstaatlicht, und die UdSSA zahlen nur 30% mehr, als ihre Aktein wert sind. Also fast ein Schnäppchen. Wenn der Kurs nicht weiter fällt. Oder Citi pleite geht.]

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Freitag, 27. Februar 2009

Warum ich über Medien nur lachen kann

Im Moment hängt so ziemlich die gesamte Weltwirtschaft vom Ausgang des Stresstest für Banken in den USA ab. dazu kann man viel haltloses Blabla schreiben. Man könnte aber auch auf Calculated Risk verlinken, dessen Autor sich die Mühe gemacht hat, die Szenarien der Testvorgabe zu visualisieren - pretty scary. Der Informationen über geheime Zusätze hat. Und der nicht nur an die schlimmen Hauspreise, sondern auch an die fallenden Mieten denkt.

Wenn es jetzt nur ein Randthema wäre - egal. Aber dieses Thema entsceidet, ob in den USA die Banken verstaatlicht oder eingestellt werden, es entscheidet über Billionen und die Weltwirtschaft. Und die wichtigen Analysen finde ich nur in einem Blog. Pretty scary.

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General Motors will Dein Geld

Hervorhebung von mir - Text von GM:

"GM’s Viability Plan filed with the UST on Feb. 17, 2009, included a request for additional funding from the UST, as well as support from other governments outside of the U.S. GM requires this funding in 2009 to continue operations until global automotive sales recover and its restructuring actions generate benefits, resulting in the company being able to fund its own operating requirements."

Ich glaube nicht, dass es grossen Sinn macht, in dieser Lage Opel zu unterstützen. Nicht bei einer Firma, die 9.6 Milliarden Dollar im letzten Quartal verloren hat.

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Man wird sehen,

welcher Art die Leser der FAZ sind, libertinär oder kinderwerfenden Traditionen verhaftet. Ich habe mir jedenfalls angesichts eines grossen Skandals in meiner Heimat alle Mühe gegeben, meine Haltung umfassend darzustellen.

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Mittwoch, 25. Februar 2009

Horst der Abgenutzte

Schön langsam verwandelt sich Horst Seehofer vom Aufbruch der CSU in ihren Grabstein. Zumindest wird man es an ihm festmachen, denn alleine schuld ist er nicht - unter ihm werden nur die Risse in Bayern überdeutlich sichtbar, die sich in den letzten Jahren gebildet haben.

Was Seehofer in den letzten Wochen versucht hat, ist eine Öffnung der Partei hin zu jüngeren, liberaleren und weniger verbohrten Leuten. Sogar zu den Geschiedenen. Und den Unehelichen. Sein Ziel ist die Verkittung der Risse, sein Problem jedoch: Selbst seine liberalsten Fusstruppen, die sogar mit den Grünen könnten, kommen nicht richtig an. Weil diejenigen, die Grün wollen, nicht plötzlich wieder schwarz werden, wenn die CSU sich ein paar grüne Ecken gibt. Nur weil einer wie der Söder plötzlich den umstrittenen Donauausbau zur Disposition stellt, ist er noch lang nicht der feisten Hassfigur Söder entgangen.

Wer es nicht ganz so liberal mag und trotzdem konservativ und nicht CSU, geht zu den freien Wählern. Seehofers Teenie- und Twenbrigarde in der Öffentlichkeit lässt viel Raum für klug agierende ältere Herrschaften, die nicht gleich Richtung Berlin oder Brüssel denken. Vermutlich wird sich auch gerade mancher abgenutzte, alte CSU-Sack wünschen, bei den Freien ein Gnadenbrot zu essen, statt unter Seehofer auf den Abschuss zu warten.



Seehofer hat es gar nicht so dumm angestellt: Normalerweise wären nach einem Sieg der CSU im Landtag viele neue Nachwuchsstellen in den Ministerien und in den Bezirksregierungen frei geworden. Da klebten nun aber die, die wegen der verlorenen Wahl plötzlich nicht mehr nach oben konnten. Seehofer hat diese alten Kissenbrunzer, die nicht nach oben konnten und nie seine Freunde geworden wären, beiseite geräumt und Platz geschaffen für junge Karrieristen. Er hat unten den natürlichen Austausch in den Ämtern auf Kosten der alten Elite ermöglicht. Und er wird nun feststellen, dass die Wahlen in Bayern mit diesen alten Säcken, die im Feuerwehrvorstand und im Fussballclub den Ton angeben, gewonnen oder verloren werden.

Die paar Spinner in Brüssel haben diese alten Leute ohnehin schon abgeschrieben. Zu wenig hat sich in Bayern seit der Landtagswahl geändert, als dass die CSU da noch was reissen könnte. Wenn sich Seehofer aber heute als der Obama der CSU feiern lässt, muss er zur Europawahl - seiner ersten Wahl in Bayern - auch Obama-Ergebnisse liefern. Wenn er das nicht tut, ist die Gefahr gross, dass es im Bund wieder nicht der Machtergreifung in Berlin klappt. Und die CSU erneut vier Jahre lang von Merkel und Steinbrück an den Rand gequetscht wird. Der Westerwelle wäre ein Pfund Scheusal in bayerischen Augen, mit dem man Wahlen gewinnen könnte, denn da hilft der Bayer gern beim Verhindern, schaugtsn nua oh, pfui Deife, würde man sagen, die FDP könnte man treten und beleidigen und anbieseln, dass es eine Freud wäre, für Partei und Volk. Selbst wenn der Westerwelle die Blaupause für Seehofers schleimbatzige Gefolgschaft ist.

Wenn aber die Europawahl verloren geht, wird man genau darauf anspielen. Dass sich der Seehofer auf die falschen Leute verlässt, dass seine Hofschranzen in den Bierkellern nicht ankommen, dass man die traditionelle Wählerschaft mit all den Neigschmecktn und Hochgschissnen nicht mehr erreicht, dass die Haderthauerin aus Preussen kommt und diese stellvertretende Generalsekretärin nut für Schreibarbeiten gut ist; die ganze unter Seehofer weggekehrte Schweinsblasn wird sich zusammentun, und die Rechnung präsentieren. Diese Rechnung wird lang und blutig sein, denn einen Obama können sie nicht brauchen. Sie brauchen endlich wieder eine solide Wirtshausmesserstecherei, am besten in Kreuth, und dann werden sie schon einen der ihren finden, der auch die Wahl verliert, aber unter dem sie die Aufsteiger kaltmachen können.

Es werden mörderische Monate in Bayern. Man wirft heut besser kein Steckerl vom Fisch weg, denn da gibt es genug Fischköpf und andere junge Preissen in der Partei, die nur darum betteln, dass sie ihn rektal reingeschoben bekommen. In der gottgegebenen, bayerischen Staatspartei.

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Mittwoch, 25. Februar 2009

Dinge, an die man sich erst mal gewöhnen muss

Zum Beispiel, über die Heimat in der Zeitung zu lesen, dass die Strassen gesperrt sind, höchste Lawinengefahr besteht und die Leute in den nächsten Tälern festsitzen. Die allesamt nur 2,300 Höhenmeter weiter oben sind. Ziemlich surreal, nach meinem Geschmack.



Berge halt. Komische Gegend. Ende vorletztes Jahres war ich auf der Suche nach einem Peugeot 403 in Wien und bin über Mariazell und das Ennstal zurück nach Bayern. Mariazell ist der bekannteste Marienwallfahrtsort in Österreich. Dem Ruf war es auch nicht abträglich, als Kaiser Leopold I. mit seinem Gefolge im Jahre 1679 dorthin pilgerte. Einer seiner Diener schleppte die Pest ein, an der ein grosser Teil der vom Glauben an Maria wirtschaftlich abhängigen Bevölkerung starb. So sind sie, die Berge. Hinterhältig, surreal und gnadenlos. Aber Haydns grosse Mariazeller Messe von 1766, die ich heute gekauft habe, klingt fein.

Der Spitzingsee ist durch einen Lawinenabgang auf den Pass abgeschnitten. Ts. Bleib ich halt hier. Das ist natürlich auch eine Art, die Schweizer Grenze für Geld aus Deutschland dicht zu machen.

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Fasching bin ich immer besonders mies gelaunt

Und bösartig. Fasching könnte ich den ganzen Tag Leute rundmachen. Ich hasse Fasching. Und dass ich heute Morgen erst mal die Scherben wegräumen musste, hat meine Stimmung auch nicht gehoben. Was soll man dann schon tun? Einen mit Nebenkriegsschauplätzen übersähten Beitrag in der FAZ schreiben.

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Dienstag, 24. Februar 2009

Der Bank Run gegen das irische Ponzi Schema

Liest hier in Deutschland eigentlich keiner irische Zeitungen? Das von mir hier reichlich früh erklärte Ponzi Schema des Staates Irland ist nämlich gerade von einer massiven Kapitalflucht betroffen, weil manche inzwischen verstehen, was da los ist.

Da gibt es nämlich den Fall der Anglo Irish Bank, die ihre Bilanzen durch kurzfristige Einlagen befreundeter Firmen aufbesserte und durch Strohmanngeschäfte ihren Kurs stützte. Mit dabei: Quasi das Finanzestablishment der Insel. Wenn das nicht kriminell ist, gibt es keine Finanzkriminalität. Wurde aber trotzdem gemacht. Und angeblich will die Regierung nichts gewusst haben. Weil das alles natürlich nach Manipulation und Ponzi Schema stinkt, machen sich die Anleger vom Acker: 10 Milliarden Euro sollen in den letzten 7 Tagen das Land verlassen haben.

Das ist schlecht für die Banken. Und was tut die Regierung? Man kann ihr auch weiterhin nicht mangelnden Marktradikalismus vorwerfen. Mit einer Art Brüningscher Gesetz werden die Löhne der Beamten reduziert, und für die Sicherung der Banken die Renteneinlagen in Höhe von 4 Milliarden geplündert. Plus die zukünftigen Rentenbeiträge von 2009 und 2010 inHöhe von 3 Milliarden. Was herzlich wenig bringen dürfte, wenn der Bank Run noch zwei Wochen weiter geht. Dann sind die Iren nämlich pleite. Und können auch nichts mehr plündern.

Ausser der EU.

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Die kürzeste Lüge der Obama-Administration

lautet:

"Currently, the major U.S. banking institutions have capital in excess of the amounts required to be considered well capitalized"

Sie wurde heute morgen in den USA von allen relevanten Institutionen veröffentlicht und wird entweder heute Nacht oder morgen Geschichte sein, wenn die Citi Group und die Bank of America - beide im Prinzip pleite oder knapp davor - weitgehend verstaatlicht werden. Als erste.

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