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Mittwoch, 10. Juni 2009
Fernsehen finde ich prima!
Wenn die Fernsicht bei 100 Kilometer liegt, beispielsweise.

Ansonsten habe ich zwar ein sehr bequemes Sofa, aber von dort aus sehe ich nicht fern, sondern allenfalls Kühe auf der Alm gegenüber. Fernsehen in der Art gar, wie es von vielen verstanden wird, geht dagegen gar nicht. Was ich auch in der FAZ niederschreibe. Und niederschreibe.

Ansonsten habe ich zwar ein sehr bequemes Sofa, aber von dort aus sehe ich nicht fern, sondern allenfalls Kühe auf der Alm gegenüber. Fernsehen in der Art gar, wie es von vielen verstanden wird, geht dagegen gar nicht. Was ich auch in der FAZ niederschreibe. Und niederschreibe.
donalphons, 15:54h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 10. Juni 2009
3-Berge-Tour zum Schliersee
Oben auf der Gindelalmschneid - dem höchsten Punkt der Bergkette zwischen Tegernsee und Schliersee - steht ein Kreuz.

Die Inschrift lautet: "Friede auf Erden". Darunter die Jahreszahl: 1938. Ich bin Atheist und weiss auch warum.

Von hier oben sieht man den Tegernsee nicht, sehr wohl aber seinen rustikalen Cousin, den Schliersee. Kleiner, nicht badetauglich, mehr Berge aussenrum und auch mehr Schatten, aber wenigstens mit einem tollen Antiquitätengeschäft. Im Hintergrund liegt rechts der Wendelstein. Für den trainiere ich gerade, neben einigen anderen Desideraten der Region. Deshalb heute auch drei Gipfel nacheinander.

Für meinen Geschmack war es einer zu viel. Das Bild ist auf dem zweiten Gipfel aufgenommen. Auf dem dritten sah ich nicht mehr so lässig aus. Und unten war es dann finster.

Die Inschrift lautet: "Friede auf Erden". Darunter die Jahreszahl: 1938. Ich bin Atheist und weiss auch warum.

Von hier oben sieht man den Tegernsee nicht, sehr wohl aber seinen rustikalen Cousin, den Schliersee. Kleiner, nicht badetauglich, mehr Berge aussenrum und auch mehr Schatten, aber wenigstens mit einem tollen Antiquitätengeschäft. Im Hintergrund liegt rechts der Wendelstein. Für den trainiere ich gerade, neben einigen anderen Desideraten der Region. Deshalb heute auch drei Gipfel nacheinander.

Für meinen Geschmack war es einer zu viel. Das Bild ist auf dem zweiten Gipfel aufgenommen. Auf dem dritten sah ich nicht mehr so lässig aus. Und unten war es dann finster.
donalphons, 01:35h
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Etwas andere Wirtschaftsnachrichten
Es gibt so einiges zu hören von den ersten Anzeichen einer Bodenfindung. Nun ja. Ich denke, man kann das nicht sagen.
Nicht, wenn 33,2 Millionen Amerikaner Lebensmittelmarken brauchen, um genug zum Essen zu haben.

Wenn es hier auch mal soweit ist - der Konjunktureinbruch des Tages beim Export deutet ja nicht gerade auf bessere Zeiten hin - werde ich versuchen, als Almhirte anzufangen. Ich stelle mir das da oben ganz nett vor, wo ich jetzt hinaufsteige. Auf die Gindelalmschneid. Ausserdem möchte ich irgendwann auch lernen, wie man Butter macht.
Nicht, wenn 33,2 Millionen Amerikaner Lebensmittelmarken brauchen, um genug zum Essen zu haben.

Wenn es hier auch mal soweit ist - der Konjunktureinbruch des Tages beim Export deutet ja nicht gerade auf bessere Zeiten hin - werde ich versuchen, als Almhirte anzufangen. Ich stelle mir das da oben ganz nett vor, wo ich jetzt hinaufsteige. Auf die Gindelalmschneid. Ausserdem möchte ich irgendwann auch lernen, wie man Butter macht.
donalphons, 16:47h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 8. Juni 2009
Freunde der Dystopie
werden, wenn sie gerade Eliten nicht besonders schätzen, ihr Vergnügen mit dem heutigen Beitrag in der FAZ haben. Hoffe ich zumindest.
donalphons, 16:41h
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Man soll ja allen eine Chance geben
Vor ein paar Wochen war auf dem Weg zum Wochenmarkt ein Stand der Piratenpartei. Nun bin ich bekanntlich mit Schmerzen - aber vielleicht wird das besser, wenn die Münte-SPD jetzt endlich abtritt - Sozialdemokrat, höre mir aber alles an. Die Jungs waren strategisch eher schlecht aufgestellt, denn der Weg zum Wochenmarkt ist nicht gerade die Promenade der sog. "Netizens", ein Begriff im Übrigen, den, wäre er ausgedruckt, man den Erfindern wieder in die Gurgel schieben sollte. Sage ich mit einer sicher überdurchschnittlich intensiven Internetpersönlichkeit. Die Parteimitglieder hatten wenig zu tun, und so redete ich etwas mit ihnen und fragte, was sie eigentlich vom Emissionsrechtehandel so hielten.
Es gibt ja manche, die sagen, dass es nichts ausmacht, wenn eine Partei wenig Grundsätze habe, und die Grünen wären auch nicht anders gewesen. Das sehe ich anders; bei den Grünen gab es im Vorfeld eine umfassende gesellschaftspolitische Debatte von Atom über Bürgerrechte und Umwelt bishin zu Familienbetreuung und Strafvollzug. Bei den Grünen hatte man ungefähr eine Ahnung, worauf man sich einliess. Auch die Rosa Liste in München wurde von mir und vielen anderen Heterosexuellen gewählt, weil sie klare Vorstellugen von Politik jenseits der eigenen belange hatten. Der Junge, mit dem ich sprach, wusste nicht mal genau, was das sein soll, Emissionsrechtehandel.
Ich fand diese Leute entsetzlich beschränkt. Eine reine Klientelpartei für Internetfreunde, Gamer, Jugendliche, die sich nicht verstanden fühlen, Downloader und Netzaktivisten. Das meiste von dem war ich nie, und ich kriege auch Krätze, wenn man mir mit Heilsversprechen eines banalen Werkzeugs kommt, und dieser spzifischen Onliner-Denke, dass man im Netz eine neue Gesellschaft wäre. Ich fände vieles von denen unterstützenswert, wenn ich jetzt kein Blog hätte und darauf angewiesen wäre, dass es jemand für mich vertritt. Aber im Kern ist das eine reine Klientelpartei wie die FDP und gleichzeitig eine populistische Lokalveranstaltung wie die CSU - das Schlechteste aus beiden Welten.
Mir wird speiübel bei der Vorstellung, dass ich neben diesem Staat auch im Internet nun eine Gesellschaft mit all dem Dreck bilden müsste, der da rumläuft, und eine Partei hätte, die sich dieser Gesellschaft annimmt, mit Pornofreunden, Twitterern, Forentrollen, anonymen Feiglingen, dem bloggenden Koofmichgeschwader und den Preisvergleichsjunkies. Bayern und Deutschland ist schon übel genug, weitere Bindungen interessieren mich nicht, weder durch Communities noch durch gemeinsame Netzerlebnisse wie das Durchschnattern des neuesten Scheissdrecks bei Spiegel online, den man je nach Aussage hasst oder als Beleg der eigenen Bedeutung nimmt. Ich bin gern anders und ausserhalb, viel lieber als in dieser miserablen Gesellschaft, die politisch ähnlich amorph und glibbrig ist wie das Wissen der Piraten.

Ich wähle gern Menschen, die klüger sind als ich. Ich gebe meine Stimme Vertretern, die grob wissen, was gut ist. Ich gebe niemandem meine Stimme, der jenseits seiner Partikularinteressen erst mal bei Wikipedia nachschauen muss, worum es geht. Ich mag den Ton auf deren Webseite nicht, weder von den durchgeknallten Gamern noch von den pressemitteilungsstöpselnden Piraten. Seit wann brauchen Piraten überhaupt sowas?
Mich interessiert noch was anderes als Internet. Es mag hier draussen ketzerisch klingen, aber mir ist eine bessere Kontrolle der Banken erst mal wichtiger als verschärfte Datenschutzrichtlinien. Ich möchte Wahlalternativen und keine Vielversprecher, denen alles andere wurscht ist. Ich will den Eindruck haben, dass meine Vertreter Verantwortung übernehmen, und nicht nur einer kleinen Gruppe dienen. Es war durchaus interessant, mit denen zu reden. Ich habe was gelernt und mein Kreuzerl woanders gemacht.
Es gibt ja manche, die sagen, dass es nichts ausmacht, wenn eine Partei wenig Grundsätze habe, und die Grünen wären auch nicht anders gewesen. Das sehe ich anders; bei den Grünen gab es im Vorfeld eine umfassende gesellschaftspolitische Debatte von Atom über Bürgerrechte und Umwelt bishin zu Familienbetreuung und Strafvollzug. Bei den Grünen hatte man ungefähr eine Ahnung, worauf man sich einliess. Auch die Rosa Liste in München wurde von mir und vielen anderen Heterosexuellen gewählt, weil sie klare Vorstellugen von Politik jenseits der eigenen belange hatten. Der Junge, mit dem ich sprach, wusste nicht mal genau, was das sein soll, Emissionsrechtehandel.
Ich fand diese Leute entsetzlich beschränkt. Eine reine Klientelpartei für Internetfreunde, Gamer, Jugendliche, die sich nicht verstanden fühlen, Downloader und Netzaktivisten. Das meiste von dem war ich nie, und ich kriege auch Krätze, wenn man mir mit Heilsversprechen eines banalen Werkzeugs kommt, und dieser spzifischen Onliner-Denke, dass man im Netz eine neue Gesellschaft wäre. Ich fände vieles von denen unterstützenswert, wenn ich jetzt kein Blog hätte und darauf angewiesen wäre, dass es jemand für mich vertritt. Aber im Kern ist das eine reine Klientelpartei wie die FDP und gleichzeitig eine populistische Lokalveranstaltung wie die CSU - das Schlechteste aus beiden Welten.
Mir wird speiübel bei der Vorstellung, dass ich neben diesem Staat auch im Internet nun eine Gesellschaft mit all dem Dreck bilden müsste, der da rumläuft, und eine Partei hätte, die sich dieser Gesellschaft annimmt, mit Pornofreunden, Twitterern, Forentrollen, anonymen Feiglingen, dem bloggenden Koofmichgeschwader und den Preisvergleichsjunkies. Bayern und Deutschland ist schon übel genug, weitere Bindungen interessieren mich nicht, weder durch Communities noch durch gemeinsame Netzerlebnisse wie das Durchschnattern des neuesten Scheissdrecks bei Spiegel online, den man je nach Aussage hasst oder als Beleg der eigenen Bedeutung nimmt. Ich bin gern anders und ausserhalb, viel lieber als in dieser miserablen Gesellschaft, die politisch ähnlich amorph und glibbrig ist wie das Wissen der Piraten.

Ich wähle gern Menschen, die klüger sind als ich. Ich gebe meine Stimme Vertretern, die grob wissen, was gut ist. Ich gebe niemandem meine Stimme, der jenseits seiner Partikularinteressen erst mal bei Wikipedia nachschauen muss, worum es geht. Ich mag den Ton auf deren Webseite nicht, weder von den durchgeknallten Gamern noch von den pressemitteilungsstöpselnden Piraten. Seit wann brauchen Piraten überhaupt sowas?
Mich interessiert noch was anderes als Internet. Es mag hier draussen ketzerisch klingen, aber mir ist eine bessere Kontrolle der Banken erst mal wichtiger als verschärfte Datenschutzrichtlinien. Ich möchte Wahlalternativen und keine Vielversprecher, denen alles andere wurscht ist. Ich will den Eindruck haben, dass meine Vertreter Verantwortung übernehmen, und nicht nur einer kleinen Gruppe dienen. Es war durchaus interessant, mit denen zu reden. Ich habe was gelernt und mein Kreuzerl woanders gemacht.
donalphons, 05:31h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 8. Juni 2009
Noch mehr Freude machen.
Manchmal finde ich es seltsam, dass jene, die hier wohnen, in Urlaub fahren. Ich mein, mitten im Urlaubsgebiet, wo alle hin wollen, und dann fahren sie weg.

Heute jedoch habe ich es ihnen gleichgetan; ich erleichterte mein Konto um eine nicht kleine Summe und fuhr gen Norden, wo das Wetter besser, noch besser und der Antikhändler beim Verkaufen war. Sonntag ist Flohmarkttag, und ich werde wepsig beim Gedanken an die Schätze, die mir entgehen könnten. Irgendwo ist immer etwas, das ich brauchen könnte. Und die Inflation kommt bestimmt. Nicht aber bei jenem jungen Mann, der ein paar unbenützte Reste des grossväterlichen Ledergeschäfts verschleuderte:

Das sind Handschuhe aus Peccaryleder; eine bestimmte südamerikanische Wildschweinsorte, die das beste aller Leder für diesen Zweck liefert. Peccary ist weich, warm, elastisch und fast so unzerstörbar wie Tropenholz. Ich habe schon Peccaryhandschuhe. Auch nach 50 Jahren sind sie noch erstklassig, weich und wunderbar gealtert. Die hier sind mir zu klein; 7 1/4, aber einerseits waren sie lachhaft günstig, viel billiger als der alte, darauf vermerkte Preis von 51 D-Mark in einer Zeit, da man nicht nur goldene Anhänger hatte, sondern auch Topmodelle von Mercedes, die keine 50.000 Mark kosteten. Andererseits habe ich oft Beifahrerinnen, und für die Heizung im Sunbeam würde ich nicht garantieren.

Heute sind Peccaryhandschuhe nicht nur furchtbar teuer und ungewöhnlich, sie haben auch keine derartig netten Anhänger mit der altmodischen Schrift mehr. Innen - und das ist eigentlich ein Grund, der gegen ihre Verwendung spricht - sind dann noch Ratschläge zur Pflege. Für jene, was man damals vielleicht als "Gute Hausfrau" bezeichnete. Sollten sie doch benutzt werden, kann ich vielleicht das Schild wieder dran machen. Ein Schild, das viel sinnvoller als die Werbung mit all den tollen Namen ist, die man heute sonst an Bekleidung findet.

Ebenfalls in der Preisklasse der Kuchenstücke war das Jahrbuch der Alpenvereine von 1914 mit spannenden Neuigkeiten der Pamir-Expedition, Wanderrouten und dem ein oder anderen Bergsteigerlied. Man kann sich nicht vorstellen, dass die Leser ein paar Wochen später in den 1. Weltkrieg zogen, so warm, freundlich und lebensfroh sind diese Texte. Und dann war da noch eine Siegerplakette der VIII. Heidelberger Mitternachtsfahrt von 1964. Mitternacht in Heidelberg. Seit vier Stunden ward niemand mehr auf der Strasse gesehen, da kann man es krachen lassen. Autoplaketten sind übrigens auch so ein verschwundenes Kulturgut, seitdem jeder Depp mit Navi überall auch wirklich ankommt. Ausserdem, wozu noch Sternfahrten von Automobilisten, wenn ohnehin jeder ein Auto hat? Warum an den Besuch von Orten wie Garmisch oder Meran erinnern, wenn die Entfernung nichts mehr bedeutet? Abgesehen davon: Richtige Kühler haben Autos heute auch nicht mehr.

Das alles kostete so viel wie die drei Stück Kuchen vor dem Gewitter und dem abschliesenden Regenbogen, an dessen Ende zu wohnen ich netterweise das Vergnügen habe, um dort Dr. Karl Blodigs Bericht aus der Silvrettagruppe zu lesen. Da will ich hin. Und die Siegerplakette von der Heidelberger Mitternachtsfahrt wird am Kühler sein. Denn ich habe noch einen Kühler. Mit Messingverschluss und 80 PS dahinter.

Heute jedoch habe ich es ihnen gleichgetan; ich erleichterte mein Konto um eine nicht kleine Summe und fuhr gen Norden, wo das Wetter besser, noch besser und der Antikhändler beim Verkaufen war. Sonntag ist Flohmarkttag, und ich werde wepsig beim Gedanken an die Schätze, die mir entgehen könnten. Irgendwo ist immer etwas, das ich brauchen könnte. Und die Inflation kommt bestimmt. Nicht aber bei jenem jungen Mann, der ein paar unbenützte Reste des grossväterlichen Ledergeschäfts verschleuderte:

Das sind Handschuhe aus Peccaryleder; eine bestimmte südamerikanische Wildschweinsorte, die das beste aller Leder für diesen Zweck liefert. Peccary ist weich, warm, elastisch und fast so unzerstörbar wie Tropenholz. Ich habe schon Peccaryhandschuhe. Auch nach 50 Jahren sind sie noch erstklassig, weich und wunderbar gealtert. Die hier sind mir zu klein; 7 1/4, aber einerseits waren sie lachhaft günstig, viel billiger als der alte, darauf vermerkte Preis von 51 D-Mark in einer Zeit, da man nicht nur goldene Anhänger hatte, sondern auch Topmodelle von Mercedes, die keine 50.000 Mark kosteten. Andererseits habe ich oft Beifahrerinnen, und für die Heizung im Sunbeam würde ich nicht garantieren.

Heute sind Peccaryhandschuhe nicht nur furchtbar teuer und ungewöhnlich, sie haben auch keine derartig netten Anhänger mit der altmodischen Schrift mehr. Innen - und das ist eigentlich ein Grund, der gegen ihre Verwendung spricht - sind dann noch Ratschläge zur Pflege. Für jene, was man damals vielleicht als "Gute Hausfrau" bezeichnete. Sollten sie doch benutzt werden, kann ich vielleicht das Schild wieder dran machen. Ein Schild, das viel sinnvoller als die Werbung mit all den tollen Namen ist, die man heute sonst an Bekleidung findet.

Ebenfalls in der Preisklasse der Kuchenstücke war das Jahrbuch der Alpenvereine von 1914 mit spannenden Neuigkeiten der Pamir-Expedition, Wanderrouten und dem ein oder anderen Bergsteigerlied. Man kann sich nicht vorstellen, dass die Leser ein paar Wochen später in den 1. Weltkrieg zogen, so warm, freundlich und lebensfroh sind diese Texte. Und dann war da noch eine Siegerplakette der VIII. Heidelberger Mitternachtsfahrt von 1964. Mitternacht in Heidelberg. Seit vier Stunden ward niemand mehr auf der Strasse gesehen, da kann man es krachen lassen. Autoplaketten sind übrigens auch so ein verschwundenes Kulturgut, seitdem jeder Depp mit Navi überall auch wirklich ankommt. Ausserdem, wozu noch Sternfahrten von Automobilisten, wenn ohnehin jeder ein Auto hat? Warum an den Besuch von Orten wie Garmisch oder Meran erinnern, wenn die Entfernung nichts mehr bedeutet? Abgesehen davon: Richtige Kühler haben Autos heute auch nicht mehr.

Das alles kostete so viel wie die drei Stück Kuchen vor dem Gewitter und dem abschliesenden Regenbogen, an dessen Ende zu wohnen ich netterweise das Vergnügen habe, um dort Dr. Karl Blodigs Bericht aus der Silvrettagruppe zu lesen. Da will ich hin. Und die Siegerplakette von der Heidelberger Mitternachtsfahrt wird am Kühler sein. Denn ich habe noch einen Kühler. Mit Messingverschluss und 80 PS dahinter.
donalphons, 01:36h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 7. Juni 2009
Das Finden des Fressens
Man kann im Strandrestaurant inzwischen auch etwas für Spezifisches den (in diesem fall klar besserverdienenden) Hund bekommen.

Da sage noch einer, es gäbe keine Servicementalität in diesem Land.

Da sage noch einer, es gäbe keine Servicementalität in diesem Land.
donalphons, 01:16h
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Recht haben Sie!
Ich bin vollkommen der Meinung der Ballerspiellobby vom geschmierten Billigblogpunk bis zum Spielehersteller, dass man den Waffenbesitz massivst erschweren und Jugendliche von den Schusswaffen abbringen sollte!
Und ich bin vollkommen der Meinung der Schiessprügellobby vom besoffenen Sonntagsjäger bis zum Waffenfabrikanten, dass man die Ballerspiele und ihr Agressionspotenzial am besten reduziert, indem man das gespielte Töten ächtet und verbietet!
Ich denke, damit ist beiden Seiten gleichermassen - zumal ähnlich in Einstellung, Argumenten und Hassparolen gegen Andersdenkende - bestens geholfen.
Und ich bin vollkommen der Meinung der Schiessprügellobby vom besoffenen Sonntagsjäger bis zum Waffenfabrikanten, dass man die Ballerspiele und ihr Agressionspotenzial am besten reduziert, indem man das gespielte Töten ächtet und verbietet!
Ich denke, damit ist beiden Seiten gleichermassen - zumal ähnlich in Einstellung, Argumenten und Hassparolen gegen Andersdenkende - bestens geholfen.
donalphons, 18:45h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 5. Juni 2009
Weniger heimisch
Man hat meinen Baum am Tegernsee zurückgeschnitten. Ich hatte nicht allzu viel dagegen, er war sehr gross, und etwas Stutzen konnte nicht schaden. Was man letztlich getan hat, ist kaum weniger als Mord. Zum Kotzen. Ich bin heute übelst gelaunt, und das ist immer schlecht, wenn man gerade kein Thema hat ausser jenen, bei denen man sich immer denkt:

Super, aber das wirst Du leider nie schreiben können. Jetzt eben doch. In der FAZ.

Super, aber das wirst Du leider nie schreiben können. Jetzt eben doch. In der FAZ.
donalphons, 15:28h
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Liebe Bundesregierung,
man hat Euch verarscht. Denn die Sberbank, Euer Partner bei der Opelrettung, denkt gar nicht daran, Euer Partner zu bleiben. Die sind nur so lange dabei, bis sie einen strategischen Investor haben, an den sie ihr Paket verkaufen können. Alle Zusagen und Verpflichtungen der Jungs sind damit so viel wert wie die russische Rubel bei fairer Bewertung. Zukunftsperspektiven? Langfristiges Engagement?
Vielleicht wäre es doch nicht so blöd, Opel, wenn man es schon halten will, in Eigenregie zu machen oder an VW zu verticken, statt sich auf solche unsicheren Kantonisten zu verlasssen. Bei VW wissen sie wenigstens, wie man eine Autofirma führt. Alle anderen sind meines Erachtens nur Zocker, die das Geld aus Deutschland für ihre Spekulationsgeschäfte wollen.
Vielleicht wäre es doch nicht so blöd, Opel, wenn man es schon halten will, in Eigenregie zu machen oder an VW zu verticken, statt sich auf solche unsicheren Kantonisten zu verlasssen. Bei VW wissen sie wenigstens, wie man eine Autofirma führt. Alle anderen sind meines Erachtens nur Zocker, die das Geld aus Deutschland für ihre Spekulationsgeschäfte wollen.
donalphons, 11:55h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 5. Juni 2009
Schafskälte
Mittagessen am See. Für Juni sehr dick eingepackt. Windig, sehr windig, aber das merkt man erst, wenn man eine Weile sitzt. Man sitzt lang, denn die Portionen sind gross. Trotzdem ist viel los, Urlaubszeit, man lässt sich den Spass nicht verbieten, ausserdem steht halb München auf dem Parkplatz, und leider auch Erding.

Gegenüber lernen Jugendliche das Segeln, das Aufriggen und das Verstecken, denn nicht alle haben Lust, ein paar Töchter sind den Kommandos entwischt und sitzen hinter der Bootshütte, das zu besprechen, was man in dem Alter und in diesen Kreisen so bespricht. Eine kenne ich, sie ist die Besitzerin eines Pferdes auf der Koppel hinter meinem Haus. Man muss eben alles mal probiert haben, auch wenn es keinen Spass macht. Am Abend reitet sie wieder.

Gegenüber lernen Jugendliche das Segeln, das Aufriggen und das Verstecken, denn nicht alle haben Lust, ein paar Töchter sind den Kommandos entwischt und sitzen hinter der Bootshütte, das zu besprechen, was man in dem Alter und in diesen Kreisen so bespricht. Eine kenne ich, sie ist die Besitzerin eines Pferdes auf der Koppel hinter meinem Haus. Man muss eben alles mal probiert haben, auch wenn es keinen Spass macht. Am Abend reitet sie wieder.
donalphons, 01:45h
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Vorbildliche Nutzung von Synergien
Pseudolinker Blogger und Betreiber einer PR-Agentur in Berliner Flussnähe? Nicht schlecht.
EU-Abgeordnete und gleichzeitig Botschafterin eines Lobbynetzwerkes? Auch nicht übel.
Aber das alles ist nichts gegen die Kombination stimmiger Geschäftszweige eines Fleischereifachbetriebs im Oberland nahe Rosenheim:

Was man halt so tut, wenn immer mehr Leute Vegetarier werden.
EU-Abgeordnete und gleichzeitig Botschafterin eines Lobbynetzwerkes? Auch nicht übel.
Aber das alles ist nichts gegen die Kombination stimmiger Geschäftszweige eines Fleischereifachbetriebs im Oberland nahe Rosenheim:

Was man halt so tut, wenn immer mehr Leute Vegetarier werden.
donalphons, 01:02h
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Donnerstag, 4. Juni 2009
Grossereignisse
Zwei Dinge sind heute geschehen, die erstaunlich wenig - oder die falsche - Resonanz fanden. Das eine Ding ist der Versuch von Porsche, sich über einen Kredit von der kfw 1,75 Milliarden Euro zu beschaffen. Den meisten erscheint das nur als ungezogenes Verhalten, wenn der Millionärsclan nach Jahren der Gewinne jetzt den Staat anpumpt, um seine Übernahmeabenteuer zu finanzieren. Als ob das eine grosse Sache wäre.
Der eigentliche Punkt ist die Botschaft dieses Antrags: Porsche ist bei anderen Banken mutmasslich nicht mehr gern gesehen, aus welchen Gründen auch immer. Die Banken haben mit Porsche, das nicht müde wird, vom weiterverhandeln zu sprechen, abgeschlossen, sei es nun, weil sie keine Lust haben, sich auf neue Spekulationsabenteuer einzulassen, sei es wegen der Kreditklemme oder einfach nur aus politischen Gründen, weil es mit Porsche unter dem VW-Dach bessere Aussichten gibt. Es geht hier nicht um 1,75 Milliarden, sondern um die Frage, wo noch der grosse Unterschied zwischen Porsche und Opel ist. Man hätte sich in Zuffenhausen nicht dermassen entblösst, stünde man nicht direkt am Abgrund. Trotzdem wird weiter gezockt, als gäbe es kein Morgen. Das ist die eigentlich schlimme Botschaft: da sind Leute an den Schaltstellen der Wirtschaftspolitik, die auf volles Risiko zugunsten ihrer Privatinteressen gehen. Ich hoffe, der Staat belohnt das nicht auch noch.

Das andere Ding ist Lettland. Dort wollte der Staat heute lumpige 100 Millioen Dollar Kredite aufnehmen. Eine kleine Summe für ein kleines Land in der Wirtschaftskrise, aber wohl immer noch zu gross: Keiner wollte lettische Staatsanleihen. Lettland konnte nichts, Null, nada an die Investoren bringen. Ein echtes Porscheproblem. Anders gesagt: Lettland gilt nicht mehr als kreditwürdig. Man könnte auch sagen: Es ist gerade dabei, das neue Island zu werden. Mit bösen Folgen für schwedische, britische und österreichische Banken.
Es muss nicht viel heissen, ein Dominoeffekt aus den baltischen Staaten ist deshalb noch lange nicht sicher. Aber es gibt einen Vorgeschmack auf jenen Tag, da Investoren anderen Staaten das Vertrauen ebtziehen. Amerika ist da ein zentraler Kandidat. Vielleicht davor noch England. Gold und Silber sind wieder begehrt, der Franken steigt, der Dollar fällt. Lettland ist klein, aber es könnte eine Fallstudio für grössere Komplexe werden. Früher gab es nichts langweiligeres als den Verkauf von Staatsanleihen. In Zukunft muss man genau schauen, was auf diesem Sektor passiert.
Der eigentliche Punkt ist die Botschaft dieses Antrags: Porsche ist bei anderen Banken mutmasslich nicht mehr gern gesehen, aus welchen Gründen auch immer. Die Banken haben mit Porsche, das nicht müde wird, vom weiterverhandeln zu sprechen, abgeschlossen, sei es nun, weil sie keine Lust haben, sich auf neue Spekulationsabenteuer einzulassen, sei es wegen der Kreditklemme oder einfach nur aus politischen Gründen, weil es mit Porsche unter dem VW-Dach bessere Aussichten gibt. Es geht hier nicht um 1,75 Milliarden, sondern um die Frage, wo noch der grosse Unterschied zwischen Porsche und Opel ist. Man hätte sich in Zuffenhausen nicht dermassen entblösst, stünde man nicht direkt am Abgrund. Trotzdem wird weiter gezockt, als gäbe es kein Morgen. Das ist die eigentlich schlimme Botschaft: da sind Leute an den Schaltstellen der Wirtschaftspolitik, die auf volles Risiko zugunsten ihrer Privatinteressen gehen. Ich hoffe, der Staat belohnt das nicht auch noch.

Das andere Ding ist Lettland. Dort wollte der Staat heute lumpige 100 Millioen Dollar Kredite aufnehmen. Eine kleine Summe für ein kleines Land in der Wirtschaftskrise, aber wohl immer noch zu gross: Keiner wollte lettische Staatsanleihen. Lettland konnte nichts, Null, nada an die Investoren bringen. Ein echtes Porscheproblem. Anders gesagt: Lettland gilt nicht mehr als kreditwürdig. Man könnte auch sagen: Es ist gerade dabei, das neue Island zu werden. Mit bösen Folgen für schwedische, britische und österreichische Banken.
Es muss nicht viel heissen, ein Dominoeffekt aus den baltischen Staaten ist deshalb noch lange nicht sicher. Aber es gibt einen Vorgeschmack auf jenen Tag, da Investoren anderen Staaten das Vertrauen ebtziehen. Amerika ist da ein zentraler Kandidat. Vielleicht davor noch England. Gold und Silber sind wieder begehrt, der Franken steigt, der Dollar fällt. Lettland ist klein, aber es könnte eine Fallstudio für grössere Komplexe werden. Früher gab es nichts langweiligeres als den Verkauf von Staatsanleihen. In Zukunft muss man genau schauen, was auf diesem Sektor passiert.
donalphons, 01:47h
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Was vom Konservativen übrig ist
Jetzt bin ich aber mal gespannt, ob die Freunde Bochums, die meinen vorletzten Beitrag nicht mochten, nun so freundlich sind, ob meiner Härte gegenüber meiner Heimat einzuspringen und das schöne bayernland nebst seiner Bewohner zu verteidigen. Besonders jene, die ihre Kinder an die Wand klatschen möchten. In der FAZ.
donalphons, 15:12h
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