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Freitag, 14. August 2009
Die Freuden der Stadtplaner
Neue grössere Sparkasse mit Westwallanmutung? Schon fertig.
Neues Studentenwohnheim mit Schiessscharten anstelle des Klostergartens? Fertig.
Postkonstruktivistische Turnhalle im Bauensemble der Revolutionearchitektur? Vollendet.
Abmauerung des Stadtgebiets mit weiteren 10000 m² Kommerzfläche im Shopping Parc? Abgenickt.
Aber was macht man, wenn man wegen der Denkmalschützer grade nicht die alte Brauerei zugunsten eines weiteren Einkaufsmonsters abreissen lassen kann? Hm. Aber hey:

Wie wäre es, den Schulgarten abzuholzen, das Jugendstilgitter abzureissen und neben das Patrizierhaus von 1890 einen Betonerweiterungsklotz in die Altstadt zu setzen? Na? Super, was. So wird es was mit dem Weltmarktanspruch.
Und welche historische Bausubstanz verscheuern wir morgen, dass sie ein Investor entkernen kann?
Neues Studentenwohnheim mit Schiessscharten anstelle des Klostergartens? Fertig.
Postkonstruktivistische Turnhalle im Bauensemble der Revolutionearchitektur? Vollendet.
Abmauerung des Stadtgebiets mit weiteren 10000 m² Kommerzfläche im Shopping Parc? Abgenickt.
Aber was macht man, wenn man wegen der Denkmalschützer grade nicht die alte Brauerei zugunsten eines weiteren Einkaufsmonsters abreissen lassen kann? Hm. Aber hey:

Wie wäre es, den Schulgarten abzuholzen, das Jugendstilgitter abzureissen und neben das Patrizierhaus von 1890 einen Betonerweiterungsklotz in die Altstadt zu setzen? Na? Super, was. So wird es was mit dem Weltmarktanspruch.
Und welche historische Bausubstanz verscheuern wir morgen, dass sie ein Investor entkernen kann?
donalphons, 01:51h
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Ab und zu den Baum der Freiheit
mit Bankergalle giessen ist keine allzu schlechte Idee, dann gibt es vielleicht weniger Fälle wie diesen Herrn der praktisch insolventen und vom Staat geretteten Citigroup, dem seine Bank bis zu 100 Millionen Dollar an Bonuszahlungen zukommen lassen möchte. Seine blendend laufenden Geschäfte hat er als Zocker an den Energiemärkten - das Zeug, das die Verbraucher dann wieder teuer zahlen - gemacht.
Zumindest einmal die Nationalgarde einmarschieren lassen hätte sicher schon etwas gegen die Irrsinn geholfen.
Zumindest einmal die Nationalgarde einmarschieren lassen hätte sicher schon etwas gegen die Irrsinn geholfen.
donalphons, 22:38h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 12. August 2009
Der Tod der 80er in München
Ich hätte mir für Escada ja auch so ein typisch Münchner Bussibussi Steuerhinterzieherende wie bei MCM gewünscht, aber leider sind es am Ende nur die Erbsenzähler gewesen, die die Firma zu Fall brachten. Na dann eben so. Und eigentlich ist es ja auch nur einAbgesang auf das Westviertel. In der FAZ.

Aber ansonsten ist es wirklich, wirklich schön hier.

Aber ansonsten ist es wirklich, wirklich schön hier.
donalphons, 21:36h
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Ich will noch nicht sterben
Aber wenn ich weiter recherchiere, sollte ich vielleicht doch an das Verfertigen eines Testaments denken. Gerade arbeite ich an einem mit Zufriedenheit erfüllten Beitrag über den Untergang von Escada und suche nach Texten, die klären, ob Escada überhaupt noch gefälscht wird.
Nun weiss ich, seitdem ich mal LesFakes, die Produktplatzierungsbrigarde von Burda und Hebig unter den Blogs, gelesen habe, wie unerträglich die Auseinandersetzungen mit Frauenäusserungen sein kann, bei denen kein Kontrollorgan zwischen flauschig weichem Rückgrat und mietmäuliger Zunge liegt. Seitdem ich ab und an in Modeblogs reinschaue, finde ich Frauenzeitschriften wie die Vougue gar nicht mehr so schlimm. Und seitdem sich diese billigen Damen mit ihrem, sagen wir mal, begrenzten Sinn für die Freuden der Betrachtung auch noch in ihrem Plunder ablichten, bin ich nicht mehr der Meinung, dass Zeug wie Carta.info nur von Männern ins Internet geschaufelt wird. Heute jedoch hatte ich erst mal Schnappatmung beim von Google geleiteten Besuch von gofeminin, der Frauenseite von Springer (enteignen, bitte!). Da findet sich von einer Nutzerin namens "Richbeast 1" folgender Eintrag zur Frage, ob Vuitton-Fälschungen erkennbar sind [http://forum.gofeminin.de/forum/mode/
__f863_mode-Gefalschte-Louis-Vuitton-Taschen.html#46988, smileys nicht dargestellt]:
ja es gibt glaub ich echt unterschiede in den fälschungen bei manchen fehlt echt das made in france oder die nummer oder sie sind aus plastik. bei andern is alles original da musste schon auf die nähte und das leder achten und so. naja aber du kannst ja nich sagen "hey bleib mal stehen will mal deine vuitton checken"....
aber ich find immer du erkennst die fälschung eher mal an dem was jemand sonst anhat und das ist meist mal eindeutig. c&a-look mit vuitton handbag is halt suspicious. oder andersrum wieso sollt ich in escada und gucci rumrennen und dann bei ner handtasche ne fälschung kaufen. man kann auch einfach gucken was so drin is in den handtaschen: wenn eine n drospa lippstick n tschibo handy und sparkassenschlüsselanhänger rausholt und sagt sie hätt ihre creditcard vergessen sollten die alarmglocken gehn.
wenn ich kein geld hätte würd ich mir auch fälschungen holn. aber ich hab aber simply mehr fun die sachen bei LV zu kaufen als irgendwie im internet oder auf irgendwelchen märkten. und: als richtige fashionista hast du eh immer die neusten modelle und sondereditions zb im moment die impanema und die gibts dann auch noch nich als copy.
Wenn ich bei Louis Vuitton arbeiten würde, hätte ich vermutlich weniger Sorgen wegen der Fälscherringe, als wegen solcher Markenfreunde, die nach drei Absätzen plastischer werden, als es jedes misogyne Buch vermag. Das sind vermutlich die Leute, die Anregungen schreiben, die Firma sollte doch bitte ein Extrafach für den Kaugummivorrat (Hubba Bubba XXL) einbauen.
Ich glaube, man erträgt im Leben nur eine gewisse Menge von solchem Müll. Und das ist wirklich ein schwerer Schlag.
Nun weiss ich, seitdem ich mal LesFakes, die Produktplatzierungsbrigarde von Burda und Hebig unter den Blogs, gelesen habe, wie unerträglich die Auseinandersetzungen mit Frauenäusserungen sein kann, bei denen kein Kontrollorgan zwischen flauschig weichem Rückgrat und mietmäuliger Zunge liegt. Seitdem ich ab und an in Modeblogs reinschaue, finde ich Frauenzeitschriften wie die Vougue gar nicht mehr so schlimm. Und seitdem sich diese billigen Damen mit ihrem, sagen wir mal, begrenzten Sinn für die Freuden der Betrachtung auch noch in ihrem Plunder ablichten, bin ich nicht mehr der Meinung, dass Zeug wie Carta.info nur von Männern ins Internet geschaufelt wird. Heute jedoch hatte ich erst mal Schnappatmung beim von Google geleiteten Besuch von gofeminin, der Frauenseite von Springer (enteignen, bitte!). Da findet sich von einer Nutzerin namens "Richbeast 1" folgender Eintrag zur Frage, ob Vuitton-Fälschungen erkennbar sind [http://forum.gofeminin.de/forum/mode/
__f863_mode-Gefalschte-Louis-Vuitton-Taschen.html#46988, smileys nicht dargestellt]:
ja es gibt glaub ich echt unterschiede in den fälschungen bei manchen fehlt echt das made in france oder die nummer oder sie sind aus plastik. bei andern is alles original da musste schon auf die nähte und das leder achten und so. naja aber du kannst ja nich sagen "hey bleib mal stehen will mal deine vuitton checken"....
aber ich find immer du erkennst die fälschung eher mal an dem was jemand sonst anhat und das ist meist mal eindeutig. c&a-look mit vuitton handbag is halt suspicious. oder andersrum wieso sollt ich in escada und gucci rumrennen und dann bei ner handtasche ne fälschung kaufen. man kann auch einfach gucken was so drin is in den handtaschen: wenn eine n drospa lippstick n tschibo handy und sparkassenschlüsselanhänger rausholt und sagt sie hätt ihre creditcard vergessen sollten die alarmglocken gehn.
wenn ich kein geld hätte würd ich mir auch fälschungen holn. aber ich hab aber simply mehr fun die sachen bei LV zu kaufen als irgendwie im internet oder auf irgendwelchen märkten. und: als richtige fashionista hast du eh immer die neusten modelle und sondereditions zb im moment die impanema und die gibts dann auch noch nich als copy.
Wenn ich bei Louis Vuitton arbeiten würde, hätte ich vermutlich weniger Sorgen wegen der Fälscherringe, als wegen solcher Markenfreunde, die nach drei Absätzen plastischer werden, als es jedes misogyne Buch vermag. Das sind vermutlich die Leute, die Anregungen schreiben, die Firma sollte doch bitte ein Extrafach für den Kaugummivorrat (Hubba Bubba XXL) einbauen.
Ich glaube, man erträgt im Leben nur eine gewisse Menge von solchem Müll. Und das ist wirklich ein schwerer Schlag.
donalphons, 12:06h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 11. August 2009
Poliltikergeschlechtsmerkmale
Liebe Politiker, bitte: Ich will keine Brüste, Hoden, Phalli, Hinterteile, Beine oder was auch immer sonst noch an erogenen Abschrecklichkeiten an Euch dran ist sehen. Nichts. Null. Nada. Ihr seid auch so schon hässlich wie die Tage, an denen das Bundeskabinett gezeugt wurde. Bitte tragt etwas bis zum Hals geschlossenes, und - habt Ihr schon mal Mülltüten auf dem Kopf probiert?
donalphons, 19:58h
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Man hat mich gefragt,
ob ich etwas über die neuen Reichenenklaven in Montenegro schreiben will. Schliesslich will man die dort erbauten Klötze am Meer auch an Deutsche verkaufen. Na gut, dachte ich mir, ich kenne das Thema ohnehin, und nachdem die Fragenden so viele nette Beiträge erhalten haben, werden sie sich garantiert auch mal über eine andere Meinung zu ihrem Steueroptimierungsparadies freuen. Gerade in der FAZ.
donalphons, 14:59h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 10. August 2009
Tatwerkzeuge
Hier sollte der erste Beitrag über das alljährliche, weithin bekannte Zwetschgendatschimassaker stehen.

Leider kam die Kamera erst zum Einsatz, als es bis auf die letzten roten Spritzer, die am Messer trockneten, schon vorbei war.

Leider kam die Kamera erst zum Einsatz, als es bis auf die letzten roten Spritzer, die am Messer trockneten, schon vorbei war.
donalphons, 19:42h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 9. August 2009
100
100 Beitäge sind nun in meinem Blog bei der FAZ, und wie bei einem Hundertjährigen wird nun unzusammenhängend irgendwas gefaselt, vergessen, ausgelassen und wieder zusammengestückelt, kurz, der Beitrag hat weder Hand noch Fuss und mit "Zeit" auch nur ein begrenzt spannendes Thema.
donalphons, 13:53h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 9. August 2009
Sommerentfrischen
Gerade machen alle Urlaub. Fahren an den See, fahren um de See und in andere Autos. Deshalb hat der Karosseriebauer auch alle Hände voll zu tun. Bis in zwei Wochen. Dann macht er, übersättigt mit dem Geld der Touristen, seinen Laden zu. Wie auch der andere Karosseriebauer bei Bad Tölz. Für drei Wochen. Davor geht am See absolut nichts, aber so lange kann ich nicht warten. Und damit geht die Sommerfrische gewaltsam und unerwünscht früh zu Ende.

Andererseits - ich war sehr lang nicht mehr daheim, von ein paar Stunden zwischendrin mal abgesehen. Ich weiss, dass sich bei den Mietern die Pakete stapeln, und der Briefkasten wird überquellen von Dingen, die die Welt von mir will.
Ausserdem könnte man auf die Idee kommen, hier einfach den Realitäten des Lebens davon zu laufen. Heute Nacht etwa ist das Waldfest in Ostin, da kommt die Münchner Stadtjugend und tut alpenländisch; für hier Wohnende wären all die besoffenen Kebsweiber ohne Rückfahrgelegenheit eine leichte Beute. Ohnehin ist es gerade schick, jemanden zu kennen, der an einem See wohnt und nicht in der Stadt, in der alle wohnen. Man bekommt hier allenfalls die Schokoladenseite des Lebens mit. Der Rest kommt hier gedämpft und leise an, lässt sich bei Bedarf aber stets ignorieren.
Das kleine Problem ist nur: Im Kaff an der Donau ist es genauso. Der Weltmarktführer weiss nicht, wo hier eine Krise sein soll. Der Laden macht Sonderschichten. Mein Musikalienhändler berichtet, dass es bei der Vorführung von Röhrenkomponenten der Preisklasse über 10.000 Euro gesteckt voll war. Am Horizont dräunt allerdings ein Aufenthalt in Berlin in den kommenden Wochen, vielleicht kann ich mich dort ja wieder etwas auf die Härten des Daseins einstellen - noch dazu, wenn ich verflucht bin, dort die S-Bahn zu nehmen.

Andererseits - ich war sehr lang nicht mehr daheim, von ein paar Stunden zwischendrin mal abgesehen. Ich weiss, dass sich bei den Mietern die Pakete stapeln, und der Briefkasten wird überquellen von Dingen, die die Welt von mir will.
Ausserdem könnte man auf die Idee kommen, hier einfach den Realitäten des Lebens davon zu laufen. Heute Nacht etwa ist das Waldfest in Ostin, da kommt die Münchner Stadtjugend und tut alpenländisch; für hier Wohnende wären all die besoffenen Kebsweiber ohne Rückfahrgelegenheit eine leichte Beute. Ohnehin ist es gerade schick, jemanden zu kennen, der an einem See wohnt und nicht in der Stadt, in der alle wohnen. Man bekommt hier allenfalls die Schokoladenseite des Lebens mit. Der Rest kommt hier gedämpft und leise an, lässt sich bei Bedarf aber stets ignorieren.
Das kleine Problem ist nur: Im Kaff an der Donau ist es genauso. Der Weltmarktführer weiss nicht, wo hier eine Krise sein soll. Der Laden macht Sonderschichten. Mein Musikalienhändler berichtet, dass es bei der Vorführung von Röhrenkomponenten der Preisklasse über 10.000 Euro gesteckt voll war. Am Horizont dräunt allerdings ein Aufenthalt in Berlin in den kommenden Wochen, vielleicht kann ich mich dort ja wieder etwas auf die Härten des Daseins einstellen - noch dazu, wenn ich verflucht bin, dort die S-Bahn zu nehmen.
donalphons, 01:22h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 7. August 2009
An den Wurzeln schneiden
Es gäbe da einen hochspannenden journalistischen Beitrag zu schreiben: Über die Hypo Real Estate. Bei der kommt nämlich gerade das an das Licht, was ich hier schon seit längerem schreibe: Dass die Depfa gar nicht mal das arge Problem ist, sondern die Verwerfungen im Bereich der kommerziellen Immobilien. Daher auch der Gesamtverlust von über einer Milliarde im ersten Halbjahr.

Die weniger spannende Frage ist, wie die Abschreibungen zustande kommen. Wichtiger schiene mir die Frage: Bei welchen ausstehenden Krediten der Bank brennt es gerade? Wer hat sie in Anspruch genommen? Mit welchem Hebel? Und auf wessen Wunsch?
Und mit dieser Frage wären wir auch gleich wieder da, wo ich bin: Im bayerischen Voralpenraum mit seinen Seen und Reichen. Denn die Finanzierung von Gewerbeimmobilien läuft oft grob gesagt so: Initiator legt Fonds auf, Reiche kaufen Anteile, machen die Anlaufverluste steuerlich geltend und kassieren dann die Rendite. Dazu kommt dann noch ein üppiger Teil Fremdfinanzierung durch die Banken, und wenn alle Stricke reissen, bedient sich die Bank am Anteil der Gesellschafter und an der Immobilie. Theoretisch.
Blöderweise laufen solche Fonds oft genug eher schlecht. Das fängt schon mit dem Kapital der Anleger an: das ist bis zum Maximum gehebelt, um aus Frendkapital, das mit 6, 7 % zu verzinsen ist, maximale Steuernachlässe herauszuholen. Anders gesagt: Auch im Kapital der Anleger stecken Banken. Oder auch: Die Banken leihen sich selbst was.
Und das, was wirklich an Kapital der Anleger in solchen Fonds steckt, ist oft schon dadurch aufgefressen, dass die Baukosten höher wurden. Beispiel: Ein Initiator beauftragt einen Bauunternehmer, der er indirekt selbst ist. Ist zwar mitunter illegal, wenn es de facto zur Entnahme von Fondsvermögen kommt, aber oft genug hat der Initiator zusammen mit dem Vertrieb die Mehrheit der Stimmen im Fonds. Mitunter sitzen da gesellschafter mit drinnen, die gute Freunde des Initiators sind und ausser einer Absichtserklärung gar kein Geld abgegeben haben. Da kann man als Gesellschafter wenig machen. Und dann haben wir also Fonds, die kräftig ausgenommen wurden, und Immobilien, deren schöne Rendite heute nicht mehr funktioniert.
Und eine Bank, die ihr Geld zurück will. Eine Besonderheit dieser Fonds ist, dass die Kredite öfters mal eine Anschlussfinanzierung brauchen. Nachdem die HRE jetzt nicht so arg den tollen Ruf hat und selbst auch solche Deals in Zeiten der geldnot nicht unbedingt weiterführen möchte, ist die Suche nach anderen Banken, die diese Finanzierung übernehmen wollen, gerade etwas diffizil. Weil: Eigenkapital ist weg, geliehenes kapital ist weg, Immobilien sind noch nicht fertig oder anderweitig wertlos, Gesellschafter wehren sich gerichtlich gegen Nachzahlungen, und nun könnte sich die HRE natürlich hinstellen und vollstrecken - aber das ist auch uncool, weil das Geld zwar weg, aber die Schulden bei ihr und anderen Banken immer noch in den Büchern stehen. Autsch.
Aber solange die HRE gestützt wird und der Staat nachschiesst, läuft es weiter. Der Staat tut das Geld in die HRE, und die füllt damit Verluste auf, und viele Fonds können noch etwas weiter wurschteln. Und ich denke, es wäre jetzt eine hochspannende Sache, mal etwas über die Initiatoren solcher Fonds zu machen. Sie reden ja gern vom systemischen Risiko der HRE, aber man sollte doch auch mal die Herren benennen, die es besonders schlimm erwischen würde, wenn sich die HRE nicht mehr beim Staat, sondern bei jenen bedienen würde, denen sie die Kredite gab.
Edit: Weissgarnix schlachtet die Schleichwerber von der FTD.

Die weniger spannende Frage ist, wie die Abschreibungen zustande kommen. Wichtiger schiene mir die Frage: Bei welchen ausstehenden Krediten der Bank brennt es gerade? Wer hat sie in Anspruch genommen? Mit welchem Hebel? Und auf wessen Wunsch?
Und mit dieser Frage wären wir auch gleich wieder da, wo ich bin: Im bayerischen Voralpenraum mit seinen Seen und Reichen. Denn die Finanzierung von Gewerbeimmobilien läuft oft grob gesagt so: Initiator legt Fonds auf, Reiche kaufen Anteile, machen die Anlaufverluste steuerlich geltend und kassieren dann die Rendite. Dazu kommt dann noch ein üppiger Teil Fremdfinanzierung durch die Banken, und wenn alle Stricke reissen, bedient sich die Bank am Anteil der Gesellschafter und an der Immobilie. Theoretisch.
Blöderweise laufen solche Fonds oft genug eher schlecht. Das fängt schon mit dem Kapital der Anleger an: das ist bis zum Maximum gehebelt, um aus Frendkapital, das mit 6, 7 % zu verzinsen ist, maximale Steuernachlässe herauszuholen. Anders gesagt: Auch im Kapital der Anleger stecken Banken. Oder auch: Die Banken leihen sich selbst was.
Und das, was wirklich an Kapital der Anleger in solchen Fonds steckt, ist oft schon dadurch aufgefressen, dass die Baukosten höher wurden. Beispiel: Ein Initiator beauftragt einen Bauunternehmer, der er indirekt selbst ist. Ist zwar mitunter illegal, wenn es de facto zur Entnahme von Fondsvermögen kommt, aber oft genug hat der Initiator zusammen mit dem Vertrieb die Mehrheit der Stimmen im Fonds. Mitunter sitzen da gesellschafter mit drinnen, die gute Freunde des Initiators sind und ausser einer Absichtserklärung gar kein Geld abgegeben haben. Da kann man als Gesellschafter wenig machen. Und dann haben wir also Fonds, die kräftig ausgenommen wurden, und Immobilien, deren schöne Rendite heute nicht mehr funktioniert.
Und eine Bank, die ihr Geld zurück will. Eine Besonderheit dieser Fonds ist, dass die Kredite öfters mal eine Anschlussfinanzierung brauchen. Nachdem die HRE jetzt nicht so arg den tollen Ruf hat und selbst auch solche Deals in Zeiten der geldnot nicht unbedingt weiterführen möchte, ist die Suche nach anderen Banken, die diese Finanzierung übernehmen wollen, gerade etwas diffizil. Weil: Eigenkapital ist weg, geliehenes kapital ist weg, Immobilien sind noch nicht fertig oder anderweitig wertlos, Gesellschafter wehren sich gerichtlich gegen Nachzahlungen, und nun könnte sich die HRE natürlich hinstellen und vollstrecken - aber das ist auch uncool, weil das Geld zwar weg, aber die Schulden bei ihr und anderen Banken immer noch in den Büchern stehen. Autsch.
Aber solange die HRE gestützt wird und der Staat nachschiesst, läuft es weiter. Der Staat tut das Geld in die HRE, und die füllt damit Verluste auf, und viele Fonds können noch etwas weiter wurschteln. Und ich denke, es wäre jetzt eine hochspannende Sache, mal etwas über die Initiatoren solcher Fonds zu machen. Sie reden ja gern vom systemischen Risiko der HRE, aber man sollte doch auch mal die Herren benennen, die es besonders schlimm erwischen würde, wenn sich die HRE nicht mehr beim Staat, sondern bei jenen bedienen würde, denen sie die Kredite gab.
Edit: Weissgarnix schlachtet die Schleichwerber von der FTD.
donalphons, 14:00h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 6. August 2009
Der Gesellschaftsfinger
Darüber wollte ich schon lang mal schreiben. Als ich neulich in Meran im Cafe Elisabeth sass, kamen zwei Deutsche, und der Mann soff noch schnell eine Plastikflasche leer. Und zwar dergestellat, dass er sie aussaugte, und die Flasche mit lauten Klacken zerknickte. Man konnte gar nicht anders - man musste hinschauen. Das war der Moment, da ich mir sagte: Ich werde jetzt doch über den Gesellschafstfinger schreiben. In der FAZ. Sie Schwein.
donalphons, 13:29h
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