Man hat mich gefragt,

ob ich etwas über die neuen Reichenenklaven in Montenegro schreiben will. Schliesslich will man die dort erbauten Klötze am Meer auch an Deutsche verkaufen. Na gut, dachte ich mir, ich kenne das Thema ohnehin, und nachdem die Fragenden so viele nette Beiträge erhalten haben, werden sie sich garantiert auch mal über eine andere Meinung zu ihrem Steueroptimierungsparadies freuen. Gerade in der FAZ.

Dienstag, 11. August 2009, 14:59, von donalphons | |comment

 
Mir hatte ein Hotelwirt im tiefsten Süden von Montenegro, in Usinje, mal seine Lage auseinandergesetzt. Während des Krieges kam niemand, sie hatten kein Geld, ihre Hotels in Schuss zu halten. Als endlich wieder Touris nach Usinje reisten, waren die Hotels halbwegs vergammelt, sie mussten modernisiert werden, aber selbst die Muskelhypothek des weiteren Verwandtenkreises reichte nicht aus, sie instandzusetzen. Man brauchte einfach Kapital. Und da kamen die Russen, mit seltsamem Verhandlungsgebaren. Jeder Serbe, Albaner oder Kroate kredenzt seinem Geschäftspartner einen Slivowiz, Raki oder Wodka - ein Glas. Aber die Russen winkten ab und ließen sich eine komplette Flasche Courvoisier, Otard oder Glennfiddich kommen und bestanden darauf, sie komplett auszutrinken. Sie schlugen einen Preis für den Kauf des Hotels vor und waren nicht bereit, darüber zu verhandeln (in Montenegro wird normalerweise gefeilscht). Gezahlt wurde immer bar in gebündelten Scheinen aus einem Koffer. So läuft das da ab. Es stinkt den Hotelbesitzern, aber sie stehen mit dem Rücken zu einer bröckelnden Wand.

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