: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 7. August 2011

An einem Tag wie heute

kann man gar nicht anders: Da muss man die grossen Ereignisse würdigen, wie sie kommen, und sei es auch nur über die Auswirkungen des grossen Ratings der amerikanischen Schulden auf die kleine Schweiz - und wen man am besten auf den Zufahrtwegen sprengt, damit nicht zu viele kommen.


Man könnte noch so viel anderes schreiben, Zum Beispiel, dass gegen das ausgemacht weinerliche und nun bei der Bild hetzende Abschreiberelend Jorgo Chatzimarkakis ein Guttenberg schon wieder eine saubere und ehrliche Erscheinung war. Oder über die Folgen der Finanzkrise bei der Gesundheitsversorgung in Griechenland. Aber mehr geht momentan nicht. Kopfschmerzen. Oder Ekelgrenze. Irgendwie sowas.

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ToAAAsted

Wie unverschämt! Die erste Ratingagentur wagt es, einen vollkommen überschuldeten und nahe an der Zahlungsunfähigkeit stehenden Staat mit Kernwaffen von AAA auf nur noch AA+ zurückzustufen!

Und jetzt muss - mal wieder - das Finanzsystem bis zur Eröffnung der asiatischen Märkte gerettet werden. Über die Höhe der Bestechungsgeldpressenausläufe an die Bankster darf noch spekuliert werden.

Der Franken jedenfalls kommt mir plötzlich wieder gar nicht mehr so teuer vor.

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Freitag, 5. August 2011

Es guttenbergt schon wieder ministrabel

Irgendwie überrascht einen so eine Geschichte, obwohl sie sehr haarsträubend ist, inzwischen gar nicht mehr. Delikat: Das Problem war bekannt, aber man machte es klein an der Uni.

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Bitte mal die Hand heben:

Wer glaubt, dass die Staatsanwaltschaft im süditalienischen Trani gerade zufällig jetzt wegen Anzeigen von Verbraucherverbänden bei den Italien abwertenden Ratingagenturen Razzien in Mailand macht und dass das ü-ber-haupt nichts mit politischer Einflussnahme zu tun hat.

Aha?

Das habe ich mir gedacht.

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Donnerstag, 4. August 2011

Dazulernen

Immer, wenn ich solche Beiträge wie den über die Methoden der Textdiebstahlanalyse in der FAZ lese, fühle ich mich mit meinen eher dummen Plaudereien ganz schlecht, klein und unwissend.

Ich lese dann immer andere Blogs, das rückt mir die Verhältnisse wieder zurecht. Aber die werde ich hier nicht verlinken. (Irgendwann jedoch mache ich mal eine grosse Gegenüberstellung von "Wir wissen wie Medien das im Internet machen müssen"-Sagern und dem haltlosen Geschwafel, das von diesen Netzvordenkern dann den Medien angedreht wird)

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Donnerstag, 4. August 2011

Ganz, ganz schlechte Nachrichten

http://www.nakedcapitalism.com/2011/08/guest-post-fukushima-radiation-highest-ever-exceeding-capacity-of-measuring-device-fuel-likely-leaking-out-of-containment-vessel.html

Vielleicht sullte man dann jetzt Japan doch mal verlassen.

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Gehe lang

in Gemälden.

Weil Ungarn zahlungsunwillig ist. Diese 3,18 Milliarden Doller klingen eigentlich nach wenig, aber Ungarn hat die Schulden aus sogenannten Carry Trades in Schweizer Franken.

Bei Banken der Eurozone. Österreich, Italien, Deutschland. Dort schlagen die ausbleibenden Zinses und Rückzahlungen auf die Gewinne durch. Nur falls sich jemand wundert, warum die Schweizer gerade beim Franken intervenieren. Nicht wegen ihrer Wirtschaft. Weil der Franken wie vor zwei Jahren das Bankensystem gefährdet. Will jemand gerade schlechte Nachrichten über eine deutsche, bislang sauber geltende Tochter de Unicredit und Italien lesen?

Die Sache ist extrem unsexy: Auf der einen Seite drängen die Reichen in den sicheren Franken. Auf der anderen Seite zieht das Osteuropa in den Abgrund, oder die Banken, die die Carry Trades gemacht haben. Das ist schlecht für deren Geschäfte, sie müssen das irgendwie bezahlen und Zeug verkaufen, das löst Kursverluste aus, die Anleger fliehen, und wohin nur? Oh! In die Schweizer Franken, der hat ja wieder an Wert verloren, ist aber sicher: Eine gute Gelegenneitg zum Einstieg. Also steigt der Schweizer Franken. Unds so weiter. Und so fort. Selbst wenn sie negative Zinsen haben: Besser als ein Währungsschnitt in der Eurozone.

Wie gesagt: ich gehe lang in Gemälden. Trotz Grippe. Und Merkel und Sarkozy werden spätestens übernächstes Wochenende verkünden, man habe mal wieder die Eurozone gerettet-

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Mittwoch, 3. August 2011

Ich könnte Euch

etwas über das Radfahren berichten.

Oder über Österreicher Leute, die einen französiscfhen Caravaggisten in der Folge von de la Tour für Venedig 18. Jahrhundert halten.

Oder von einem Chilirezept.

Leider habe ich Sommergrippe.

Vielleicht wollt Ihr den letzten klaren Text aus der Zeit vor dem Ausbruch lesen. Kann sein, dass ich mich an einer Hochzeit angesteckt habe.

Von Beileidsbekundungen an der Matratzengruft bitte ich Abstand zu nehmen.

Auch vom Veröffentlichen von Chatprotokollen (vor allem über Niederlagen, Ärger und irgendwelche Gegner, die es nicht wert waren) möchte ich dringend abraten. Jetzt nicht, später nicht, privat ist privat. Hätte ich jemanden treten wollen, hätte ich das weiland schon selbst gemacht. Und ihr wollt doch sicher keinen Fluch riskieren, oder?

So, ich bin bei Youtube und schaue Roadrunner. Nicht mal lesen geht.

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Ein gutes Abkommen

Einerseits bin ich ja der Meinung, dass die amerikanische Budgetkrise nicht gelöst ist, und der Zusammenbruch zwingend kommen muss: Man kann nicht Billionen nicht ausgeben, Hunderttausende in Existenznöte schicken, den Reichen jede Fluchtmöglichkeit in die internationalen Märkte lassen und dann erwarten, dass dann daheim die Wirtschaft floriert.

Andererseits bin ich aber auch der Meinung, dass eine ausbleibende Einigung zusammen mit den neuesten Wirtschaftszahlen gestern und heute tatsächlich so etwas wie einen begrenzten Zusammenbruch hätten auslösen können. Nur an den Börsen natürlich, man soll das nicht überbewerten, aber recht kurzfristig hätte es auch noch andere böse Folgen geben können: Dass die USA ihre Schulden nie mehr werden bedienen können, ist eigentlich offensichtlich, und wenn keiner mehr borgt, hätte man eben wieder die Gelddruckmaschine angeworfen. So, wie es jetzt ist, bleibt es einigermassen stabil. Ich glaube auch nicht, dass dieses Programm wirklich Bestand haben wird: An Ausgabenstreichungen der Zukunft soll man erst glauben, wenn sie wirklich kommen. Dass linke Politiker nicht angetan sind, dass die USA sich von einer kleinen Gruppe Extremisten terrorisieren lassen - sicher.

Aber man muss den Tatsachen ins Auge schauen. Für uns alle ist es erst einmal eine Gelegenheit, den Sommer zu geniessen und zu überlegen, was man jetzt eigentlich gern tun möchte. Es kommen Monate, in denen man sich vorbereiten kann, und ich habe nicht den geringsten Zweifel, dass wir nochmal einen enormen Schub bei den Topimmobilien sehen werden. Natürlich auch bei den Mieten, aber das ist eine andere Sache. Sichere Häfen wären jetzt fein, allein, auf die Schnelle sind sie nicht zu finden; man kann diese Zeit also auch damit zubringen, sich schon mal darauf einzustellen, dass bei diesem Spiel gewinnen identisch mit wenig verlieren ist. Abgesehen davon denke ich aber, dass die Regionen, in der manche ohnehin schon sind - reiche deutsche Bundesländer - als erste wieder durchstarten werden. Ein paar Social Media Coaches werden schwere Zeiten haben, sicher, und im Osten will man nicht leben, aber solange man sich vom Krisenherd der USA entkoppeln kann, ist eigentlich alles bestens. Soweit es eben bestens sein kann.

Zynisch? Sicher. Aber man kann nicht alle retten, und schon gar nicht, wenn sie eine reiche Kaste haben wollen, wegen derer alle anderen verlieren. Die USA werden in die Geschichte als Beispiel für grenzenlose Verleugnung der Realität eingehen. Und der Chinamann, der seine Schulden hat, als Depp vom Dienst.

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Montag, 1. August 2011

Heute, woanders in Europa

Wiedereinführung der politischen Schauprozesse in Ungarn. Gegen solche Leute ist Berlusconi ein Waisenknabe.

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Uneinig

Meine Erfahrung besagt ja, dass es gar nicht so leicht ist, grössere regionale Unterschiede zu unterbrücken. Sicher, der Preusse als ein solcher ist nicht zwingend niederträchtig wie der Bewohner von Neuburg an der Donau, aber doch: Die Unterschiede sind riesig. Allein schon bei der Sprache.

Der Mensch nördlich des Mains sagt nämlich Schtainpülz bis im hohen Norden in etwa ßteiinpiltz. Und wir in Bayern sagen Schdoahbuidsl. ßteiinpiltz und Schdoahbuidsl, ausser einen "i" gibt es für ein und die selbe Sache keine Gemeinsamkeit. Und während der ßteiinpiltz im Norden als Delikattes gilt, sind die Schdoahbuidsl in Bayern fast schon ein Unkraut, das in eine Tarte gefüllt wird, wei, statt der 150 Gramm Gorgonzola wurden es 250, und Schdoahbuidsl müssen schnell weg, sonst werden sie matschig:



Zu mehr hat es heute kaum gereicht. Sicher, draussen ist Sommer, aber der Tag war unplanbar zerhackt. Zwischendrin Silberputzen, Zeug abholen, Post verpassen. Ich habe nichts zu sagen, ausser: Mehr Steinpilze. Und Vorsicht bei den Neuburgern.

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Zwei Hinweise

Es gibt recht gute Nachrichten, zum ersten Mal seit zwei Monaten, und ich muss gleich ein paar Vorbereitungen treffen. Solange würde ich gern auf meinen Beitrag in der FAZ verweisen, in dem ich mit zwei japanischen Hipstern Zug fahre und über die Unsterblichkeit sinniere - und warum sie mir wurscht ist, weil gnua is gnua, sagt man in Bayern.

Und dann ist da noch ein spannendes Portrait der Arbeitsweisen der Bunten bei Meedia, das jeden schnell davon abhalten kann, irgendwas mit Medien zu tun haben zu wollen.

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Sonntag, 31. Juli 2011

Rote Recherche

am rechten Rand, heute Nachmittag:



Was ich erstaunlich finde ist, dass es den Islamhassern wirklich gelungen ist, unter der Aufmerksamkeitsschwelle vieler Analysen zum Thema Rechtsextremismus zu bleiben. Vielleicht nicht nur, weil diese Form von Hass so bürgerlich, so breit, so springer-spon-focuspassend daherkommt (man sollte nie vergessen: Die heftigsten Auritte hat sich Broder zu seiner SPON-Zeit geleistet). Vielleicht auch, weil Islamhass ein Phänomen ist, das sich vor allem im Internet in vielen verschiedenen Grüppchen und Richtungen von den Israelüberidentifizierten bis zu den Antideutschen austobt, und nicht wie die alten Nazis in Verbänden, Gruppierungen, Vereinen und Zeitungen. Sprich, wenn man nicht genau weiss, wo man was suchen muss, wird es schwierig, diese Szene zu überschauen. Von der Arbeit, die meist anonym agierenden Leute zu enttarnen, mal ganz zu schweigen, Man kann nur hoffen, dass sich das jetzt ändert.

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Schuhe


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Sonntag, 31. Juli 2011

Kreuzritter in Franken

Ich war in letzter Zeit - so ich denn Zeit hatte - ziemlich viel in alten Mauern unterwegs. Alten, schäbigen Mauern von mir selbst und anderen, die erheblich besser waren. Und ich sage es ehrlich: Tage auf dem Schloss können einen ziemlich versauen. Man denke an einen sparsamen Bordellgeher, der plötzlich eine Woche lang jedes Freudenmädchen haben kann, das er will (das einzige Freudenmädchen, das ich gern habe, kommt übrigens gerade wieder). Man stelle sich vor, ein Trüffelliebhaber, der bislang vorsichtig gerieben hat, bekommt einen 40 Gramm schweren Trüffel und muss ihn alleine verkochen. So in etwa geht es mir in Schlössern, und kaum bin ich daheim, kommt mir alles so klein, verhaut und billig vor.



Das betrifft übrigens auch manches Schloss; so war ich im recht gut und weitgehend original erhaltenen Pommersfelden, und danach fällt das Deutschordensschloss in Ellingen schon etwas ab. Das Schloss wurde in den 1720er Jahren erbaut - also zu der Zeit, als auch bei mir die Innenwände eingezogen wurden - und danach erheblich verändert. Gerade das Biedermeier hat ziemlich schlimme Spuren in Form von unpassenden Tapeten und Vorhängen hinterlassen. Für sich gesehen durchaus hübsch, aber wenn man genau hinschaut, passt es nicht wirklich. Ellingen ist eines der Beispiele, in denen fast jeder stilistische Irrtum im Prunk ersäuft, aber der Kenner sieht die aufgedunsenen Wasserleichen in der Formenbrandung. Trotzdem sollte man es besuchen.



Die eigentlich witzige Geschichte ist nämlich nicht der Bau an sich oder der Deutschorden, und auch nicht der spätere Besitzer Wrede, der in den napoleonischen Kriegen politisch und räuberisch sehr wendig war. Sondern eher der Grund, warum man hier ein neues Schloss bauen musste: Davor hatte sich der deutsche Orden erst mal provisorisch wieder eingerichtet. Denn um 1630 waren hier die Schweden. Und brannten den Ort nieder. Mit Hilfe der einheimischen, dem Deutschorden hörigen Bevölkerung. Gelegenheit macht Plünderer.

Man ahnt es: So besonders beliebt waren die Verteidiger des christlichen Abendlandes damals schon nicht. Kein Wunder also, dass die neue Residenz dann so viel Selbstvertrauenspropaganda vorzeigt. Man sollte also besser aufpassen, wenn man dort historisch anknüpfen will. Wobei das Schloss natürlich immer noch schöner ist, als die Wohngelasse von Sarrazin, Broder und Herre, nehme ich an.

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Weisheit des Tages (und der Woche und darüber hinaus)

Geld ist bestenfalls bedrucktes Papier, oder eine abgepeicherte Zahl, an die mal mehr, mal weniger Menschen glauben.

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