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Montag, 14. Januar 2013
Im Speicher
Was ich an dem Geschäft des Vermietens so mag: Es ist ruhig. Es passiert, gemessen an anderen Tätigkeiten, einmal viel beim Wechsel und dann ganz wenig. Die Mieter möchten ihre Ruhe und Privatsphäre und ich will sie gewähren lassen. Es ist nicht mehr so wie vor 50 Jahren, dass der Hausherr jede Woche inspiziert.
Die Zeiten des Wechsels mag ich aber auch sehr. Neue Menschen, Einblicke in andere Lebenswelten, die ich natürlich nicht verblogge, aber den Horizont erweitern. Eigentlich macht man solche Gespräche ja, weil man ein paar Sachen klären muss, aber für mich ist es vor allem das Kennenlernen. Die Vorstellung, dass ein makler jemanden anschleppt, der ihm gerade einen vierstelligen betrag dafür gezahlt hat, und der sich jetzt innerlich kochend verbiegt - die mag ich gar nicht. Aber vermieten! Das ist immer eine Lust. Ein Drama wird es erst, wenn einer geht und dann merkt, dass es die falsche Entscheidung war: Ich würde gern helfen. Aber es geht nicht. Nicht in diesen völlig überfüllten Märkten, in denen ich mich bewege.

Und so eile ich momentan durch den Speicher, wühle mich durch Kisten und werde fündiger, als ich je dachte. Der hier zum Beispiel wurde völlkommen vergessen; ich dachte, er hinge im Bad zwei Stockwerke tiefer, aber da habe ich ja einen anderen besorgt, an den ich mich kaum erinnere, weil ich den quasi im Hausgang aus der Hand gerissen bekam. Bei der Gelegenheit ist mir auch noch eine Aplik in die Hände gefallen, die in einer Küche fehlt. Im Sommer habe ich einmal eine Kiste mit Trümmern in Pfaffenhofen mitgenommen und nicht mehr angeschaut: Auch da liegen noch zwei unbefriedigte Lüster drin. Die eigentlich für das Hinterhaus gedacht sind, wenn mal...
Es ist nämlich so mit den Lampen: Ich mag es, wenn man Nachts am Haus vorbeigeht, und alle Räume einheitlich schimmern. Und Lampen sind nun mal so die Dinge, die Mieter nur extrem ungern kaufen. Erstens sind sie teuer, zweitens ist es teuer, sie montieren zu lassen (muss heute alles ein Elektriker nachen, da sind ja drei Drähte! Mit Schrauben!!! Oh Gott.), und drittens weiss man ja nie, ob sie in der nächsten Wohnung passen. Lampen sind also etwas, das man gerne nimmt, wenn es vorhanden ist. Wie ich überhaupt jetzt schon seit Jahren einen Trend zurück zum möblierten Mieten erkenne: Früher war das völlig normal, dann galt es eine Zeit lang als unfein, und heute wiederum , in Zeiten von Ikea, das man hier und dort neu kaufen müsste, ist man nicht unfroh, wenn schon etwas da ist. Zum Beispiel sage ich bei einer bestimmten Kommode (Fichte, nicht Ikea, 70ies of the 19th) nun schon 5 Mietern nacheinander, wir könnten sie auch in den Speicher tragen. Nie musste ich sie auch nur einen Zentimeter verschieben.
Oh. Den hier habe ich auch vergessen, einmal abgehängt und nicht mehr beachtet. Der ist auch hübsch, sehr hübsch.
Eine Maklerin am Tegenrsee hat mir übrigens erzählt, dass sie inzwischen eher dazu neigen, die Wohnungen wieder möbliert zu zeigen. Bei wirklich teuren Objekten hat sie ein Abkommen mit einem Antiquitätenhändler, der ein paar Stücke anliefert, und oft kommen dann mögliche Käufer und bedauern, dass dies und jenes Stück gar nicht da steht, weil doch das Kind sich in diesen Sessel sofort verliebt habe. Das mag auch etwas an den Bergen liegen, wo Ikea nun wirklich nicht passt, und nach dem Hauskauf auch bei Reichen selten noch die Mittel dazu da sind, mal eben einen Lüster für einen vierstelligen Betrag in den Gang zu hängen, und dann nochmal 14 weitere im Rest des Hauses. Vielleicht geht aber auch die Zeit der Tabula Rasa, der kompletten Neuerfindung des Lebens in den Möbelhöfen für manche einfach zu Ende: Es ist so teuer. Man muss dauernd updaten. Und jede Mode mitmachen. Dabei wäre es doch so schön, einfach irgendwo zu sein, sich das Leben und Wohnen wie einen warmen Bademantel überzuwerfen und sich keine Gedanken machen zu müssen.

Denn so eine gebogene Halogenleiste ist irgendwann erklärungsbedürftig. Aber ein Kronleuchter, der da schon immer funkelt... ach der... ja... schon etwas viel, aber das Leben ist doch wenig genug...
Es wird immer jemanden geben, der so etwas will, oder etwas anderes. Der Speicher ist gross, das Leben ist lang, und es würde uns auch nicht schaden, wenn wir ab und zu mal etwas weniger neu kaufen.
Die Zeiten des Wechsels mag ich aber auch sehr. Neue Menschen, Einblicke in andere Lebenswelten, die ich natürlich nicht verblogge, aber den Horizont erweitern. Eigentlich macht man solche Gespräche ja, weil man ein paar Sachen klären muss, aber für mich ist es vor allem das Kennenlernen. Die Vorstellung, dass ein makler jemanden anschleppt, der ihm gerade einen vierstelligen betrag dafür gezahlt hat, und der sich jetzt innerlich kochend verbiegt - die mag ich gar nicht. Aber vermieten! Das ist immer eine Lust. Ein Drama wird es erst, wenn einer geht und dann merkt, dass es die falsche Entscheidung war: Ich würde gern helfen. Aber es geht nicht. Nicht in diesen völlig überfüllten Märkten, in denen ich mich bewege.

Und so eile ich momentan durch den Speicher, wühle mich durch Kisten und werde fündiger, als ich je dachte. Der hier zum Beispiel wurde völlkommen vergessen; ich dachte, er hinge im Bad zwei Stockwerke tiefer, aber da habe ich ja einen anderen besorgt, an den ich mich kaum erinnere, weil ich den quasi im Hausgang aus der Hand gerissen bekam. Bei der Gelegenheit ist mir auch noch eine Aplik in die Hände gefallen, die in einer Küche fehlt. Im Sommer habe ich einmal eine Kiste mit Trümmern in Pfaffenhofen mitgenommen und nicht mehr angeschaut: Auch da liegen noch zwei unbefriedigte Lüster drin. Die eigentlich für das Hinterhaus gedacht sind, wenn mal...
Es ist nämlich so mit den Lampen: Ich mag es, wenn man Nachts am Haus vorbeigeht, und alle Räume einheitlich schimmern. Und Lampen sind nun mal so die Dinge, die Mieter nur extrem ungern kaufen. Erstens sind sie teuer, zweitens ist es teuer, sie montieren zu lassen (muss heute alles ein Elektriker nachen, da sind ja drei Drähte! Mit Schrauben!!! Oh Gott.), und drittens weiss man ja nie, ob sie in der nächsten Wohnung passen. Lampen sind also etwas, das man gerne nimmt, wenn es vorhanden ist. Wie ich überhaupt jetzt schon seit Jahren einen Trend zurück zum möblierten Mieten erkenne: Früher war das völlig normal, dann galt es eine Zeit lang als unfein, und heute wiederum , in Zeiten von Ikea, das man hier und dort neu kaufen müsste, ist man nicht unfroh, wenn schon etwas da ist. Zum Beispiel sage ich bei einer bestimmten Kommode (Fichte, nicht Ikea, 70ies of the 19th) nun schon 5 Mietern nacheinander, wir könnten sie auch in den Speicher tragen. Nie musste ich sie auch nur einen Zentimeter verschieben.

Oh. Den hier habe ich auch vergessen, einmal abgehängt und nicht mehr beachtet. Der ist auch hübsch, sehr hübsch.
Eine Maklerin am Tegenrsee hat mir übrigens erzählt, dass sie inzwischen eher dazu neigen, die Wohnungen wieder möbliert zu zeigen. Bei wirklich teuren Objekten hat sie ein Abkommen mit einem Antiquitätenhändler, der ein paar Stücke anliefert, und oft kommen dann mögliche Käufer und bedauern, dass dies und jenes Stück gar nicht da steht, weil doch das Kind sich in diesen Sessel sofort verliebt habe. Das mag auch etwas an den Bergen liegen, wo Ikea nun wirklich nicht passt, und nach dem Hauskauf auch bei Reichen selten noch die Mittel dazu da sind, mal eben einen Lüster für einen vierstelligen Betrag in den Gang zu hängen, und dann nochmal 14 weitere im Rest des Hauses. Vielleicht geht aber auch die Zeit der Tabula Rasa, der kompletten Neuerfindung des Lebens in den Möbelhöfen für manche einfach zu Ende: Es ist so teuer. Man muss dauernd updaten. Und jede Mode mitmachen. Dabei wäre es doch so schön, einfach irgendwo zu sein, sich das Leben und Wohnen wie einen warmen Bademantel überzuwerfen und sich keine Gedanken machen zu müssen.

Denn so eine gebogene Halogenleiste ist irgendwann erklärungsbedürftig. Aber ein Kronleuchter, der da schon immer funkelt... ach der... ja... schon etwas viel, aber das Leben ist doch wenig genug...
Es wird immer jemanden geben, der so etwas will, oder etwas anderes. Der Speicher ist gross, das Leben ist lang, und es würde uns auch nicht schaden, wenn wir ab und zu mal etwas weniger neu kaufen.
donalphons, 11:29h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 14. Januar 2013
Geht doch
Sicher, andere schreiben an so einem Tag ein Gedicht, machen einen Heiratsantrag oder zeugen ein Genie. Ich habe immerhin das Haus verlassen, was angesichts der Zumutung da draussen aber auch nicht ohne Willensakt möglich war.


Hätte ich Kuchen daheim gehabt: Ich wäre daheim geblieben. Hätte ich nicht ein neues Rad testen müssen: Ich wäre daheim geblieben. Aber die Aussicht auf einen Nachmittag ohne Kuchen und mit einem eventuell fehlfunktionierenden Rad in der Wohnung hat mich dann doch nach draussen getrieben. Immerhin gab es Kuchen und das Rad schnurrte so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Aber es sagt viel über meine allgemeine Unzufriedenheit aus, wenn ich mir denke: Oh, der ist aber sehr billig, den nehme ich für irgendwann - und dann vom Tegernsee heimkomme und zwei Tage später läuft das Ding.


Unter der Privatlackierung eines reichen Seniorenfahrers verbirgt sich ein Look 585 mit einem lächerlichen Gewicht von ca 5 Stück Torte. Und das Ding wäre eine echte Rakete, wenn der Treibstoff passen würde. Aber bei diesem Wetter zündet gar nichts. Es bleibt irgendwie die Hoffnung, dass andere Tage und bessere Zeiten kommen werden. Zeiten, da ich zu schätzen wissen werde, was man jetzt alles bauen kann. Vielleicht sollte man mir einen hammer auf den Kopf hauen, damit ich vergesse, wie ich in der Jugend mit einem drei mal so schweren Rahmen aus Columbus Aelle auch prima fahren konnte. Irgendwie ist in meiner Erinnerung an diese Zeit immer Sommer.Was natürlich nicht stimmt. Ziemlich viel ist heute besser als vor 25 Jahren. Nur fehlt mir gerade die Begeisterung, das zu begrüssen.


Aber es ist wie immer. Ein Tee, eine Torte, und das seltsame Gefühl schmilzt weg. Die kommende Woche ist voller Aufgaben, zum Beispiel vermieten und Abläufe sauber gestalten, und dann sind da noch 4 Jahre Stützen der Gesellschaft. Die ersten vier Jahre, möchte ich fast sagen, und bevor jemand sagt, ach, der macht das doch mit links: Ich bin immer noch verwundert, dass wenigstens das abgeht wie eine Rakete. Wogegen andere bei aller Müh und Grosskotzigkeit ihres selbst zugeschriebenen Könnertums unbedeutend und Nichts geblieben sind: Dass der Tag dann doch nicht ganz mies blieb, erkennt man daran, dass ich mir die Tweets des Beraters oder so Christian Jakunbetz nicht angeschaut habe. Wenn ich wirklich lachen will, mache ich das. Das Mimimi einer Person, die dauernd von Zukunft der Medien schwafelt und bei der FAZ ein sagenhaft miserables Blog abgeliefert hat, ist stets auf's Neue erheiternd. Wie das Kapitel in Gil Blas über die Quacksalber, die schlimmer als jede Epidemie sind. Seit vier jahren warte ich darauf, dass einer kommt und sagt: Den Alphonso knacke ich.
Und es kommt nur so ein Müll dabei raus. Unengagierte, affige Textcholera. Ich bin die Rettung für Nichts und der Weg für Niemanden, aber selbst an solchen Tagen wie heute will ich unterhalten. Ich will, dass es den Lesern etwas besser als mir geht, und die Kraft dazu habe ich noch immer gehabt. Es reicht zm Schreiben, und wenn einer von denen 2013 nochmal eine Sondermisshandlung braucht: Könnt ihr haben. Ich trete gerade keine Pedale, ich brauche Ausgleich. Geht doch. Zum Teufel.


Hätte ich Kuchen daheim gehabt: Ich wäre daheim geblieben. Hätte ich nicht ein neues Rad testen müssen: Ich wäre daheim geblieben. Aber die Aussicht auf einen Nachmittag ohne Kuchen und mit einem eventuell fehlfunktionierenden Rad in der Wohnung hat mich dann doch nach draussen getrieben. Immerhin gab es Kuchen und das Rad schnurrte so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Aber es sagt viel über meine allgemeine Unzufriedenheit aus, wenn ich mir denke: Oh, der ist aber sehr billig, den nehme ich für irgendwann - und dann vom Tegernsee heimkomme und zwei Tage später läuft das Ding.


Unter der Privatlackierung eines reichen Seniorenfahrers verbirgt sich ein Look 585 mit einem lächerlichen Gewicht von ca 5 Stück Torte. Und das Ding wäre eine echte Rakete, wenn der Treibstoff passen würde. Aber bei diesem Wetter zündet gar nichts. Es bleibt irgendwie die Hoffnung, dass andere Tage und bessere Zeiten kommen werden. Zeiten, da ich zu schätzen wissen werde, was man jetzt alles bauen kann. Vielleicht sollte man mir einen hammer auf den Kopf hauen, damit ich vergesse, wie ich in der Jugend mit einem drei mal so schweren Rahmen aus Columbus Aelle auch prima fahren konnte. Irgendwie ist in meiner Erinnerung an diese Zeit immer Sommer.Was natürlich nicht stimmt. Ziemlich viel ist heute besser als vor 25 Jahren. Nur fehlt mir gerade die Begeisterung, das zu begrüssen.


Aber es ist wie immer. Ein Tee, eine Torte, und das seltsame Gefühl schmilzt weg. Die kommende Woche ist voller Aufgaben, zum Beispiel vermieten und Abläufe sauber gestalten, und dann sind da noch 4 Jahre Stützen der Gesellschaft. Die ersten vier Jahre, möchte ich fast sagen, und bevor jemand sagt, ach, der macht das doch mit links: Ich bin immer noch verwundert, dass wenigstens das abgeht wie eine Rakete. Wogegen andere bei aller Müh und Grosskotzigkeit ihres selbst zugeschriebenen Könnertums unbedeutend und Nichts geblieben sind: Dass der Tag dann doch nicht ganz mies blieb, erkennt man daran, dass ich mir die Tweets des Beraters oder so Christian Jakunbetz nicht angeschaut habe. Wenn ich wirklich lachen will, mache ich das. Das Mimimi einer Person, die dauernd von Zukunft der Medien schwafelt und bei der FAZ ein sagenhaft miserables Blog abgeliefert hat, ist stets auf's Neue erheiternd. Wie das Kapitel in Gil Blas über die Quacksalber, die schlimmer als jede Epidemie sind. Seit vier jahren warte ich darauf, dass einer kommt und sagt: Den Alphonso knacke ich.
Und es kommt nur so ein Müll dabei raus. Unengagierte, affige Textcholera. Ich bin die Rettung für Nichts und der Weg für Niemanden, aber selbst an solchen Tagen wie heute will ich unterhalten. Ich will, dass es den Lesern etwas besser als mir geht, und die Kraft dazu habe ich noch immer gehabt. Es reicht zm Schreiben, und wenn einer von denen 2013 nochmal eine Sondermisshandlung braucht: Könnt ihr haben. Ich trete gerade keine Pedale, ich brauche Ausgleich. Geht doch. Zum Teufel.
donalphons, 00:15h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 13. Januar 2013
Weg
Wegwerfen

Wegessen

Wegfahren - das wäre es jetzt.

Leider bin ich gerade erst angekommen, Und weil man nicht raus kann, habe ich halt drinnen was gebastelt. Mit Tricolore. Da geht es hin, mein Herz, aus all der Düsternis.

Wegessen

Wegfahren - das wäre es jetzt.

Leider bin ich gerade erst angekommen, Und weil man nicht raus kann, habe ich halt drinnen was gebastelt. Mit Tricolore. Da geht es hin, mein Herz, aus all der Düsternis.
donalphons, 00:26h
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Nach Sarkozy und Hadopi kam Pellerin und die Googlesteuer
Ich halte Google zwar für evil, aber die Zutaten der französischen Netzpolitik - ein zum Internetunternehmer hochgejubelter Rotlichtlönig, Zensur als Mittel der Einkommenssteigerung und Benachteiligung der Medienkonkurrenz, eine Lobbyistin als beigeordnete Ministerin und das bruchlose Durchklüngeln unter beiden Präsidenten - gefallen mir auch nicht gerade.
donalphons, 22:25h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 12. Januar 2013
Endlich
Über Nacht ging es dann ganz schnell, draussen machte sich die Gefreiertruhe breit, und drinnen gab es als Kontrastprogramm Resteverwertung in den Tiefen des heissglühenden, heissgeliebten Backrohrs.


Draussen ist die Kälte schneidend und sticht in der Nase, dann kommt man herein, und der perverse Duft einer vierstöckigen Lasagne setzt alles zu, schwer wie ein Parfüm einer nicht mehr ganz jungen Dame, die noch sehr viel vor und nur eine Nacht Gelegenheit hat, bevor der Gatte von der Dienstreise heimkommt: Ein wenig zu viel und deshalb genau richtig und unverkennbar.


Der Geruch macht sogar die Miet(z)-Katzerkennbar wuschig, wel sie diesmal wissen will, was das ist und wie das schmeckt. Bei den Menschen klappt der Trick mit dem in Rotwein aufgegossenen und in Öl gbratenenen Sojahackfleisch in der Füllung meistens sehr gut, aber die Katze merkt es und nimmt dann doch lieber die Leckerlis - wenngleich auch etwas enttäuscht.


Damit ist der Kühlschrank dann leer, der Brotkasten ohne Inhalt und Teigplatten müssen auch neue her, und ich packe zusammen und fahre heim. Jemand muss sich ja um das Haus kümmern. Und so schön eshier ist - es ist schon komisch, in diesem Jahr kein einziges Mal in dem Haus gewesen zu sein, zu dem man eigentlich gehört. Tonnenweise Pakete müssten da sein, Briefe, und jede Menge Arbeit beim Schneeräumen. Pech für die Katz. Aber ich komme bald wieder.


Draussen ist die Kälte schneidend und sticht in der Nase, dann kommt man herein, und der perverse Duft einer vierstöckigen Lasagne setzt alles zu, schwer wie ein Parfüm einer nicht mehr ganz jungen Dame, die noch sehr viel vor und nur eine Nacht Gelegenheit hat, bevor der Gatte von der Dienstreise heimkommt: Ein wenig zu viel und deshalb genau richtig und unverkennbar.


Der Geruch macht sogar die Miet(z)-Katzerkennbar wuschig, wel sie diesmal wissen will, was das ist und wie das schmeckt. Bei den Menschen klappt der Trick mit dem in Rotwein aufgegossenen und in Öl gbratenenen Sojahackfleisch in der Füllung meistens sehr gut, aber die Katze merkt es und nimmt dann doch lieber die Leckerlis - wenngleich auch etwas enttäuscht.


Damit ist der Kühlschrank dann leer, der Brotkasten ohne Inhalt und Teigplatten müssen auch neue her, und ich packe zusammen und fahre heim. Jemand muss sich ja um das Haus kümmern. Und so schön eshier ist - es ist schon komisch, in diesem Jahr kein einziges Mal in dem Haus gewesen zu sein, zu dem man eigentlich gehört. Tonnenweise Pakete müssten da sein, Briefe, und jede Menge Arbeit beim Schneeräumen. Pech für die Katz. Aber ich komme bald wieder.
donalphons, 00:33h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 10. Januar 2013
5 Jahre
Vor einem halben Jahrzehnt kam ich zum bisher letzten Mal in meinem Leben in Berlin an. Ich ging auf eine Podiumsdiskussion. und im Publikum sah man dem herumwackelnden Niggemeier an, dass er eigentlich gern auf meinem Platz gewesen wäre. Ich machte die letzter Dirt Picture Contest Bilder, und als ich dann nach Hause fuhr, tunkte ich einen FAZ-Mann hinein, der etwas Unfaires über mich geschrieben hatte. Es ekelte mich vor einer Stadt, in der es Menschen gibt, die Hundefäkalien aufheben und auf Autos schmieren. Hier geht es los, dann einfach weiterklicken. Nach Hause ging es über die Schlösser von Potsdam und Bayreuth, und aus einem Geschäft in der Flughafenstrasse brachte ich mein Opaque der Sarregmoines mit. Und zwei Wochen danach schrieb ich:
Vom Tegernsee an wird es nicht mehr schlechter, man kann hier nichts falsch machen. Denke ich.
Das ist, wie gesagt, eine halbe Dekade. In Berlin sind damals die Vorbereitungen für das Nachrichtenportal Zoomer auf Hochtouren gelaufen, und als es ins Netz kam, war bereits klar, dass ich hier wohnen würde. Für länger, für immer vielleicht. Damals sass ich am Tegernsee und dachte mir OMFG wie kann man nur so einen Müll machen das geht anders aber so niemals, ich schreib darüber und...
heute bin ich immer noch am Tegernsee und bei der FAZ. Der damalige Kolumnist Winks frisst sich heute direkt auf Kosten von Firmen durchs Leben, die ehemalige Redakteurin Lantzsch macht jetzt die Mädchenmannschaft und dieses Nichtganztopmodell, bei dem ich mir dachte, lasst nicht jeden an ein Blog - das habe ich völlig vergessen, bis die Anregung kam, ich sollte doch vielleicht mal etwas über die Gegensätze eines gefallenen, über Jahrzehnte gebrochenen Menschen schreiben, den einmal die Musen geküsst hatten, und das mit den Gefallenen der Gegenwart vergleichen. Latzsch und Winks sind in ihren eigenen Camps, aber dieses Nichtsoganzmodell - das ist jetzt in einem Camp eines Senders. 5 Jahre nach dem Versuch, etwas mit Medien zu machen.
Ich bin immer etwas konsterniert, wenn Räder aus meiner jungadulten Phase heute als "Retro" und "Vintage" angeboten werden. Ich kann mich über das Wort "antik" bei Silberkannen trefflich ärgern, denn hier wird die falsche und viel zu lang vergangene Epoche bemüht, statt "victorianisch" oder "edwardianisch" zu sagen. Das Wort "preloved" dagegen gefällt mir. Aber das alles verliert seinen Sinn, wenn man sieht, wie in nur 5 Jahren dieser Medienzirkus nichts als Staub hinterlässt.
Ich habe danach die meisten Einladungen abgesagt. Berlin sowieso, aber auch fast alles andere. Irgendwie war die FAZ so viel Öffentlichkeit, dass es wirklich, wirklich genug war; es gab nicht viele Stalker, aber es waren zu viele, und das, was sich geboten hätte - Kommen'Se ins TV, kommen'Se in unser Verlagshaus, kommen'Se auf unseren Event, da ist auch das ZDF - wollte ich mir einfach nicht antun. Andere haben bei der FAZ geblogt und sich durch Versagen um Möglichkeiten gebracht, die sie vermutlich nie erreichen werden, weil sie nicht gut genug sind, also tschüss zurück zum Nudelkochen und zur Beratungsvortäuschung. Ich hatte einfach keine Lust auf eine Karriere in diesem Zirkus der Auffälligkeiten. Natürlich waren diese Jahre turbulent, aber nur privat; ansonsten habe ich alle Chancen ziehen lassen und bin froh um jede einzelne,die andere übernehmen mussten.
Ich will über den Berger gar nicht schreiben. Ich habe einen Sommer auf der Roseninsel im Starnberger See verbracht, auf der weite Teile von Viscontis Film über Ludwig II. gedreht wurden; bei den Filmaufnahmen hat man den schützenden Schilfgürtel entfernt, so dass jetzt die Wellen die Insel und die Seeuferrandsiedlung langsam zernagen. Es war dennoch ein bezaubernder Sommer am kleinen Schlösschen, alles atmet schon Italien, auch wenn man die Berge hier von der falschen Seite sieht. Vom Standpunkt meiner Schicht aus war Visconti ein Zerfallsprodukt; er konnte es sich leisten, diese seine Welt mit in den Abgrund seiner Dekonstruktion zu reissen, weil für ihn ohne sein Zutun einfach genug Geld da war. Bei Berger hat es Jahrzehnte gereicht. Und bei den anderen ist es einfach nicht da, sie fallen ohne Halt und Rast, und die wenigsten werden überhaupt nach 5 Jahren in den Dschungel kommen.
Ich bin immer noch am Tegernsee, den 11. Tag in Folge, und es geht mir gut. Würde es immer so weitergehen, wäre es nicht das Schlechteste.Es sinkt die Schneefallgreze und die Stimmung steigt, denn jetzt kommt doch noch ein Märchenwinter.
Für mich. Für die anderen ist es nur Matsch und Kälte.
Vom Tegernsee an wird es nicht mehr schlechter, man kann hier nichts falsch machen. Denke ich.


Das ist, wie gesagt, eine halbe Dekade. In Berlin sind damals die Vorbereitungen für das Nachrichtenportal Zoomer auf Hochtouren gelaufen, und als es ins Netz kam, war bereits klar, dass ich hier wohnen würde. Für länger, für immer vielleicht. Damals sass ich am Tegernsee und dachte mir OMFG wie kann man nur so einen Müll machen das geht anders aber so niemals, ich schreib darüber und...
heute bin ich immer noch am Tegernsee und bei der FAZ. Der damalige Kolumnist Winks frisst sich heute direkt auf Kosten von Firmen durchs Leben, die ehemalige Redakteurin Lantzsch macht jetzt die Mädchenmannschaft und dieses Nichtganztopmodell, bei dem ich mir dachte, lasst nicht jeden an ein Blog - das habe ich völlig vergessen, bis die Anregung kam, ich sollte doch vielleicht mal etwas über die Gegensätze eines gefallenen, über Jahrzehnte gebrochenen Menschen schreiben, den einmal die Musen geküsst hatten, und das mit den Gefallenen der Gegenwart vergleichen. Latzsch und Winks sind in ihren eigenen Camps, aber dieses Nichtsoganzmodell - das ist jetzt in einem Camp eines Senders. 5 Jahre nach dem Versuch, etwas mit Medien zu machen.


Ich bin immer etwas konsterniert, wenn Räder aus meiner jungadulten Phase heute als "Retro" und "Vintage" angeboten werden. Ich kann mich über das Wort "antik" bei Silberkannen trefflich ärgern, denn hier wird die falsche und viel zu lang vergangene Epoche bemüht, statt "victorianisch" oder "edwardianisch" zu sagen. Das Wort "preloved" dagegen gefällt mir. Aber das alles verliert seinen Sinn, wenn man sieht, wie in nur 5 Jahren dieser Medienzirkus nichts als Staub hinterlässt.
Ich habe danach die meisten Einladungen abgesagt. Berlin sowieso, aber auch fast alles andere. Irgendwie war die FAZ so viel Öffentlichkeit, dass es wirklich, wirklich genug war; es gab nicht viele Stalker, aber es waren zu viele, und das, was sich geboten hätte - Kommen'Se ins TV, kommen'Se in unser Verlagshaus, kommen'Se auf unseren Event, da ist auch das ZDF - wollte ich mir einfach nicht antun. Andere haben bei der FAZ geblogt und sich durch Versagen um Möglichkeiten gebracht, die sie vermutlich nie erreichen werden, weil sie nicht gut genug sind, also tschüss zurück zum Nudelkochen und zur Beratungsvortäuschung. Ich hatte einfach keine Lust auf eine Karriere in diesem Zirkus der Auffälligkeiten. Natürlich waren diese Jahre turbulent, aber nur privat; ansonsten habe ich alle Chancen ziehen lassen und bin froh um jede einzelne,die andere übernehmen mussten.


Ich will über den Berger gar nicht schreiben. Ich habe einen Sommer auf der Roseninsel im Starnberger See verbracht, auf der weite Teile von Viscontis Film über Ludwig II. gedreht wurden; bei den Filmaufnahmen hat man den schützenden Schilfgürtel entfernt, so dass jetzt die Wellen die Insel und die Seeuferrandsiedlung langsam zernagen. Es war dennoch ein bezaubernder Sommer am kleinen Schlösschen, alles atmet schon Italien, auch wenn man die Berge hier von der falschen Seite sieht. Vom Standpunkt meiner Schicht aus war Visconti ein Zerfallsprodukt; er konnte es sich leisten, diese seine Welt mit in den Abgrund seiner Dekonstruktion zu reissen, weil für ihn ohne sein Zutun einfach genug Geld da war. Bei Berger hat es Jahrzehnte gereicht. Und bei den anderen ist es einfach nicht da, sie fallen ohne Halt und Rast, und die wenigsten werden überhaupt nach 5 Jahren in den Dschungel kommen.
Ich bin immer noch am Tegernsee, den 11. Tag in Folge, und es geht mir gut. Würde es immer so weitergehen, wäre es nicht das Schlechteste.Es sinkt die Schneefallgreze und die Stimmung steigt, denn jetzt kommt doch noch ein Märchenwinter.
Für mich. Für die anderen ist es nur Matsch und Kälte.
donalphons, 20:30h
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Meistens geht es von selbst
Aber beim Thema Infrastruktur und warum wir sie gar nicht so dringend brauchen habe ich dann doch massiv gelitten, gezögert und sehr lang gebraucht.
donalphons, 14:44h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 10. Januar 2013
Alles nur nicht springen
Ist das, wird sich die geneigte Leserschaft fragen, nicht etwas zu viel für ein Frühstück? Erst ein gefülltes Galette und dann noch zwei Pfannkuchen mit Mirabellenmarmelade? Was sagen dazu Blutzucker und Choleraistin oder wie das heiss? Nun, die Antwort lautet, es ist eh egeal, weil ich nämlich gleich etwas sehr Gefährliches machen werde.



Ich werde die erste Bergtour der Jahres machen.
Das ist jetzt nichts Besonderes, denn der Berg ist abgetaut, Eis ist nicht zu erwarten und es ist wieder nur der Rentnerhügel vor dem Fenster.
Aber ich fahre mit dem neuen Katarga, und da gibt es ein Problem: Es hat Naben von Pulstar. Die waren 1993 revolutionär, denn die Speichen hatten am Ende keine Biegung, sondern waren gerade, und die Nabe hatte spezielle Aufnahmen. Die - an sich zutreffende Idee - war, dass Speichen mit Vorliebe an dieser Biegung brechen. Allerdings sind gebogene Speichen in der Aufnahme ein wenig flexibel, und wenn man springt und der Druck gross wird, kann sich die Speiche nach links oder rechts ein wenig drehen. Bei Pulstar dagegen waren die Speichen in einer unflexiblen Aufnahme, und wenn ein Rums kam, hatte man zur Felge hin einen grossen Hebel von 30 Zentimeter und hinten eine Bohrung von 4 Millimetern Länge. Da kommt ein heftiges Drehmoment zustande. 1993 kamen diese Naben auf den Markt, und ich konnte sie testen. Beim allerersten kleinen Sprung an der Isar unterhalb von Grünwald zerriss es gleich drei Speichen. Pulstar bekam das Problem zwar später angeblich in den Griff, aber da war der Ruf schon ruiniert.



Das Katarga nun hat diese alten Dinger, und nachdem das System heute der Standard im Laufradbau ist und ich im letzten Jahr zwei kaputte Systemlaufräder gesehen habe, eines von Shimano und eines von Campagnolo, bei einem ist im Stehen ohne jede Belastung eine Speiche gerissen und beim anderen beim normalen Fahren der Nabenflansch gebrochen, bin ich nicht ganz grundlos skeptisch. Die neuen Laufräder waren übrigens nachher so verbogen, dass sie nicht mal mehr durch den Rahmen passten. Und da überlegt man sich natürlich schon, wie das so werden wird, am Berg, mit diesen 17 Jahre alten Naben, deren Probleme allgemein bekannt sind.



Aber nichts passiert. Manchmal denke ich mir, mit einem normalen Laufrad würde ich mich einfach besser fühlen, aber auch bei Steinen, die ich im Sitzen überfahre, kommt kein böses Geräusch von hinten. Gebrochen sind nur die Bäume beim Holzeinschlag, die jetzt noch schnell vor dem Schnee ins Tal gebracht werden. Es bricht das morsche Eis unter den Reifen, das ab 1100 Meter geblieben ist, und auf dem man 50 Meter rodeln könnte. Aber die Speichen halten. Springen werde ich aber ganz sicher nicht.



Und den letzten Anstieg mache ich zu Fuss, denn das Steilstück ist unbefahrbar, und ich will rechtzeitig oben sein. Schliesslich geht die Sonne bald unter, und auf dem anderen Weg würde ich nur mein Glück, das bislang gehalten hat, auf's Spiel setzen: Hic sunt Stöcke und Steine. Ich hüpfe über Wurzeln, trete fest in das letzte Schneefeld oben auf der Alm, und dann bin ich oben. Ohne Rad, aber mitsamt all dem Zeug im Magen. Und es geht mir prima.



Mir wird das hier oben nie langweilig, es ist nie gleich, sondern immer neu und stets sensationell. Kein Bild kann das wirklich wiedergeben, heute ist es ein Altdorfer-Himmel und wer weiss, vielleicht gleisst nächste Woche das Licht auf dem verschneiten Zauberwald. Jedesmal, wenn ich gehen muss, weuil das Licht schwindet, sage ich, ich komme wieder.



Wer im Tal bleibt, wo die Wolken über Deutschland enden, versteht das nicht.
Dann gehe ich wieder hinunter, setze mich aufs Rad und lasse es laufen. Wie schön es da oben war. Und wie gut es läuft, das Rad ist nicht zu hart und nicht zu weich, alles bestens, und dann sage ich mir, ich fahre heute noch runter nach St. Quirin und danach zum Bäcker. Da führt eine kleine Strasse steil zum See, und die geht über die Trasse der Schienen der BOB, man kommt da mit 50 Sachen auf der Schanze an, und da kann man sicher 5, 6 Meter weit springen, und ho
Da war doch was, denke ich mir einen halben Meter über dem Asphalt.
Ich wollte doch irgendwas
Dann der Aufprall. Aber kein Geräusch wie ein Zoing. Nichts. Auch kein Achter oder so. Es muss wohl die zweite Generation der Naben sein, die war besser.



Der Tod grinst mich am Abend nur vom Silberteller aus an. Ich bin eigentlich nur müde und froh, dass nichts passiert ist, und vielleicht, wenn das Rad diesen Satz ausgehalten hat, hält es später auch den Hirschberg oder den Kampen aus. Man wird sehen. An einem anderen Tag, nach einer anderen Nacht.

Man soll sich nicht so viele Sorgen machen, dann schläft man besser.



Ich werde die erste Bergtour der Jahres machen.
Das ist jetzt nichts Besonderes, denn der Berg ist abgetaut, Eis ist nicht zu erwarten und es ist wieder nur der Rentnerhügel vor dem Fenster.
Aber ich fahre mit dem neuen Katarga, und da gibt es ein Problem: Es hat Naben von Pulstar. Die waren 1993 revolutionär, denn die Speichen hatten am Ende keine Biegung, sondern waren gerade, und die Nabe hatte spezielle Aufnahmen. Die - an sich zutreffende Idee - war, dass Speichen mit Vorliebe an dieser Biegung brechen. Allerdings sind gebogene Speichen in der Aufnahme ein wenig flexibel, und wenn man springt und der Druck gross wird, kann sich die Speiche nach links oder rechts ein wenig drehen. Bei Pulstar dagegen waren die Speichen in einer unflexiblen Aufnahme, und wenn ein Rums kam, hatte man zur Felge hin einen grossen Hebel von 30 Zentimeter und hinten eine Bohrung von 4 Millimetern Länge. Da kommt ein heftiges Drehmoment zustande. 1993 kamen diese Naben auf den Markt, und ich konnte sie testen. Beim allerersten kleinen Sprung an der Isar unterhalb von Grünwald zerriss es gleich drei Speichen. Pulstar bekam das Problem zwar später angeblich in den Griff, aber da war der Ruf schon ruiniert.



Das Katarga nun hat diese alten Dinger, und nachdem das System heute der Standard im Laufradbau ist und ich im letzten Jahr zwei kaputte Systemlaufräder gesehen habe, eines von Shimano und eines von Campagnolo, bei einem ist im Stehen ohne jede Belastung eine Speiche gerissen und beim anderen beim normalen Fahren der Nabenflansch gebrochen, bin ich nicht ganz grundlos skeptisch. Die neuen Laufräder waren übrigens nachher so verbogen, dass sie nicht mal mehr durch den Rahmen passten. Und da überlegt man sich natürlich schon, wie das so werden wird, am Berg, mit diesen 17 Jahre alten Naben, deren Probleme allgemein bekannt sind.



Aber nichts passiert. Manchmal denke ich mir, mit einem normalen Laufrad würde ich mich einfach besser fühlen, aber auch bei Steinen, die ich im Sitzen überfahre, kommt kein böses Geräusch von hinten. Gebrochen sind nur die Bäume beim Holzeinschlag, die jetzt noch schnell vor dem Schnee ins Tal gebracht werden. Es bricht das morsche Eis unter den Reifen, das ab 1100 Meter geblieben ist, und auf dem man 50 Meter rodeln könnte. Aber die Speichen halten. Springen werde ich aber ganz sicher nicht.



Und den letzten Anstieg mache ich zu Fuss, denn das Steilstück ist unbefahrbar, und ich will rechtzeitig oben sein. Schliesslich geht die Sonne bald unter, und auf dem anderen Weg würde ich nur mein Glück, das bislang gehalten hat, auf's Spiel setzen: Hic sunt Stöcke und Steine. Ich hüpfe über Wurzeln, trete fest in das letzte Schneefeld oben auf der Alm, und dann bin ich oben. Ohne Rad, aber mitsamt all dem Zeug im Magen. Und es geht mir prima.



Mir wird das hier oben nie langweilig, es ist nie gleich, sondern immer neu und stets sensationell. Kein Bild kann das wirklich wiedergeben, heute ist es ein Altdorfer-Himmel und wer weiss, vielleicht gleisst nächste Woche das Licht auf dem verschneiten Zauberwald. Jedesmal, wenn ich gehen muss, weuil das Licht schwindet, sage ich, ich komme wieder.



Wer im Tal bleibt, wo die Wolken über Deutschland enden, versteht das nicht.
Dann gehe ich wieder hinunter, setze mich aufs Rad und lasse es laufen. Wie schön es da oben war. Und wie gut es läuft, das Rad ist nicht zu hart und nicht zu weich, alles bestens, und dann sage ich mir, ich fahre heute noch runter nach St. Quirin und danach zum Bäcker. Da führt eine kleine Strasse steil zum See, und die geht über die Trasse der Schienen der BOB, man kommt da mit 50 Sachen auf der Schanze an, und da kann man sicher 5, 6 Meter weit springen, und ho
Da war doch was, denke ich mir einen halben Meter über dem Asphalt.
Ich wollte doch irgendwas
Dann der Aufprall. Aber kein Geräusch wie ein Zoing. Nichts. Auch kein Achter oder so. Es muss wohl die zweite Generation der Naben sein, die war besser.



Der Tod grinst mich am Abend nur vom Silberteller aus an. Ich bin eigentlich nur müde und froh, dass nichts passiert ist, und vielleicht, wenn das Rad diesen Satz ausgehalten hat, hält es später auch den Hirschberg oder den Kampen aus. Man wird sehen. An einem anderen Tag, nach einer anderen Nacht.

Man soll sich nicht so viele Sorgen machen, dann schläft man besser.
donalphons, 00:55h
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Schlechte Zeiten für alte Bolschewiken
Man muss nur mal bei Twitter nachlesen, was vor allem aus Berlin über diesen Beitrag hier gesagt wird, um zu verstehen, warum die Piraten auch weiterhin auf dem Weg zur stalinistischen Kaderpartei bleiben werden. Man könnte diese Morlangs, Peters, Urbachs, Belzs und ähnliche gar nicht besser erfinden, und ich habe wenig Zweifel, dass sie - einfach, weil es bei den Piraten inzwischen menschlich extrem unangenehm ist - auch weiterhin den Fortgang der Geschichte dominieren. Da bleib für andere kein Freiraum mehr. Diese Leute haben keine Angst, der Abgeordnete hat eine Beziehung Mitarbeiterin, die vom Staat bezahlt wird und das gilt denen als in Ordnung, weil es ja transparent ist, und daher muss man auch keine Konsequenzen ziehen - man steht ja auf der richtigen Seite. Es sagt auch kaum jemand was dageen, weil Die Frau, ihr sie beschäftigender Freund im AGH und dessen Freunde der verbale Schlägertrupp der Partei sind. So läuft das. Sie nennen es "das Betriebssystem des Landes ändern" und "Themen statt Köpfe".
Seit einem dreiviertel Jahr bestimmt vor allem dieser Flügel von Lauer bis Ratte Frederic, wie die Piraten in der Öffentlichkeit ankommen, und inzwischen sind sie nur noch vor der FDP, weil die auf 2% ist. Es wird, und eigentlich muss man darüber froh sein, keine Partei mit der Agenda für selbstverwirklichende Berliner Trittbrettfahrer vom linken Rand geben, die bundesweit über 5% kommt. Dass sich führende Berliner Piraten sich jetzt echauffieren, wenn der dortige Finanzsenator die Hoffnung ausdrückt, Berlin könnte bald weniger Geld aus dem Bundesfinanzausgleich brauchen, sagt vieles über diese Leute, und ihre Vorstellungen, wie man das mit dem Geld am besten macht.
Den anderen Piraten (also denen, die mal liberale Bürgerrechtspartei sein wollten) würde ich raten, das System zu rebooten und dann mit einem Virenscanner und Malwarekiller zu arbeiten.
Seit einem dreiviertel Jahr bestimmt vor allem dieser Flügel von Lauer bis Ratte Frederic, wie die Piraten in der Öffentlichkeit ankommen, und inzwischen sind sie nur noch vor der FDP, weil die auf 2% ist. Es wird, und eigentlich muss man darüber froh sein, keine Partei mit der Agenda für selbstverwirklichende Berliner Trittbrettfahrer vom linken Rand geben, die bundesweit über 5% kommt. Dass sich führende Berliner Piraten sich jetzt echauffieren, wenn der dortige Finanzsenator die Hoffnung ausdrückt, Berlin könnte bald weniger Geld aus dem Bundesfinanzausgleich brauchen, sagt vieles über diese Leute, und ihre Vorstellungen, wie man das mit dem Geld am besten macht.
Den anderen Piraten (also denen, die mal liberale Bürgerrechtspartei sein wollten) würde ich raten, das System zu rebooten und dann mit einem Virenscanner und Malwarekiller zu arbeiten.
donalphons, 22:03h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 9. Januar 2013
Zweige der Entwicklung
Sollten durch einen dummen Zufall einmal nur die Server übrig bleiben, die Blogs dokumentieren, wird man zur Überzeugung gelangen, dass Wetterbilder und opulentes, langes Frühstück vor allem in Bayern stattfinden, nie aber in Berlin.

Dabei bin ich durchaus aktiv, schliesslich geht es gerade um das grundlegende Geschäftsmodell der Familie. Dabei kommen mir auch so lustige Gedanken wie: Angeblich ist die Krise vorbei, die Lage entspannt sich - aber da ist irgendwie noch diese unschöne Rekordarbeitslosigkeit in Europa, und wie das zusammenpasst, sieht man an den Immobilienpreisen in Deutschland. Man sollte sich da keine Illusionen machen, in den Randlagen des Kontinents werden ganze Regionen um Jahre und Jahrzehnte zurückgeworfen, man muss da gar nicht über den amerikanischen Traum lachen; auch der europäische Traum eines geeinten Kontinents ist nichts wert, wenn hier die Eltern eine Viertel Million für 1ZKB auf den Tisch legen und woanders halt eine Kammer freiräumen, damit das Kind nicht auf der Strasse schlafen muss. Die Biographien der Jugend laufen heftig auseinander, und unabhängig vom Targetsystem sind hier die Verwerfungen von morgen angelegt. Alles wird anders, auch Deutschland selbst; es entwickelt sich zu einem Land der Besitzenden und damit Unfelxiblen, was auch für diese Gesellschaft einschneidende Veränderungen nach sich ziehen wird. In Portugal zum Beispiel soll vor allem bei der Bildung gekürzt werden. Heisst auch: Später weniger qualifizierte Leute. Und weniger Chancen. Ich höre schon wieder das Geschrei, es gäbe zu wenig qualifitzierte Leute und man müsste sich mehr anstrengen, weil China und Indien un überhaupt.



Vielleicht wird der Unterschied zwischen "Ist bereit alles zu tun" und "Ist nur in Grenzen zu Kompromissen in der Lage" viel wichtiger werden, als die alte Teilung zwischen Arm und Reich. Mir fällt das schon etwas länger in meinem eigenen Umfeld auf, diese Zerissenheit zwischen den Wünschen und Anforderungen. Die Leute schauen sich englische Lordschaften beim Nichtstun an und hetzen dann gleich wieder in die Arbeit, sie haben klare Vorstellungen von der Erziehung der Kinder, die sie sich nicht leisten können, und wie sie den ewig fernen Garten anlegen, wissen sie auch schon. Ich habe eine Kleinigkeit vor ein paar Monaten in der Nähe von Waakirchen vergessen; da bin ich vorbeigeradelt, durch all diese gebaute Sicherheit und Zuverlässigkeit, die hier zur Schau gestellt wird. Man sollte es dann vermeiden, danach ins Netz zu gehen und nachzulesen, welche Jobs mario Sixtus momentan, vor der nächsten Sparrunde des ZDF, in Berlin anbieten kann. Und ich frage mich, ob sich Flexibilität angesichts der dadurch entstehenden Kosten überhaupt lohnt.



Also, jetzt mal vor dem Hintergrund, dass diese Kosten nicht einfach so per Garantie erstattet werden, wie das momentan beim Euro so läuft, damit die nächste krisenhafte Verschärfung nicht vor der Wahl kommt. Das Geld der Flexiblen muss ja wirklich verdient werden, und nur diejenigen an der Spitze bekommen die Umzüge voll erstattet und ein Penthouse. Der Rest muss das einpreisen und selbst übernehmen. Über all dem die Frage: Lohnt sich das überhaupt?
Draussen am Eingang hängt ein Zettel von den Bleibenden, die ihre Wohnung komplett überholen lassen, in der sie sich für die Unnanehmlichkeiten entschuldigen. Im Zweifelsfall könnte man auch hochgehen und um etwas mehr Ruhe bitten, aber vermutlich machen die Handwerker schon so leise wie möglich. Es stört kaum beim Lesen. Es ist sehr angenehm hier, und verlässlich. Zuerst erwischt es, wenn es hier auch krachen sollte, die Leute ohne Wetter- und Frühstücksbilder.



Dabei bin ich durchaus aktiv, schliesslich geht es gerade um das grundlegende Geschäftsmodell der Familie. Dabei kommen mir auch so lustige Gedanken wie: Angeblich ist die Krise vorbei, die Lage entspannt sich - aber da ist irgendwie noch diese unschöne Rekordarbeitslosigkeit in Europa, und wie das zusammenpasst, sieht man an den Immobilienpreisen in Deutschland. Man sollte sich da keine Illusionen machen, in den Randlagen des Kontinents werden ganze Regionen um Jahre und Jahrzehnte zurückgeworfen, man muss da gar nicht über den amerikanischen Traum lachen; auch der europäische Traum eines geeinten Kontinents ist nichts wert, wenn hier die Eltern eine Viertel Million für 1ZKB auf den Tisch legen und woanders halt eine Kammer freiräumen, damit das Kind nicht auf der Strasse schlafen muss. Die Biographien der Jugend laufen heftig auseinander, und unabhängig vom Targetsystem sind hier die Verwerfungen von morgen angelegt. Alles wird anders, auch Deutschland selbst; es entwickelt sich zu einem Land der Besitzenden und damit Unfelxiblen, was auch für diese Gesellschaft einschneidende Veränderungen nach sich ziehen wird. In Portugal zum Beispiel soll vor allem bei der Bildung gekürzt werden. Heisst auch: Später weniger qualifizierte Leute. Und weniger Chancen. Ich höre schon wieder das Geschrei, es gäbe zu wenig qualifitzierte Leute und man müsste sich mehr anstrengen, weil China und Indien un überhaupt.



Vielleicht wird der Unterschied zwischen "Ist bereit alles zu tun" und "Ist nur in Grenzen zu Kompromissen in der Lage" viel wichtiger werden, als die alte Teilung zwischen Arm und Reich. Mir fällt das schon etwas länger in meinem eigenen Umfeld auf, diese Zerissenheit zwischen den Wünschen und Anforderungen. Die Leute schauen sich englische Lordschaften beim Nichtstun an und hetzen dann gleich wieder in die Arbeit, sie haben klare Vorstellungen von der Erziehung der Kinder, die sie sich nicht leisten können, und wie sie den ewig fernen Garten anlegen, wissen sie auch schon. Ich habe eine Kleinigkeit vor ein paar Monaten in der Nähe von Waakirchen vergessen; da bin ich vorbeigeradelt, durch all diese gebaute Sicherheit und Zuverlässigkeit, die hier zur Schau gestellt wird. Man sollte es dann vermeiden, danach ins Netz zu gehen und nachzulesen, welche Jobs mario Sixtus momentan, vor der nächsten Sparrunde des ZDF, in Berlin anbieten kann. Und ich frage mich, ob sich Flexibilität angesichts der dadurch entstehenden Kosten überhaupt lohnt.



Also, jetzt mal vor dem Hintergrund, dass diese Kosten nicht einfach so per Garantie erstattet werden, wie das momentan beim Euro so läuft, damit die nächste krisenhafte Verschärfung nicht vor der Wahl kommt. Das Geld der Flexiblen muss ja wirklich verdient werden, und nur diejenigen an der Spitze bekommen die Umzüge voll erstattet und ein Penthouse. Der Rest muss das einpreisen und selbst übernehmen. Über all dem die Frage: Lohnt sich das überhaupt?
Draussen am Eingang hängt ein Zettel von den Bleibenden, die ihre Wohnung komplett überholen lassen, in der sie sich für die Unnanehmlichkeiten entschuldigen. Im Zweifelsfall könnte man auch hochgehen und um etwas mehr Ruhe bitten, aber vermutlich machen die Handwerker schon so leise wie möglich. Es stört kaum beim Lesen. Es ist sehr angenehm hier, und verlässlich. Zuerst erwischt es, wenn es hier auch krachen sollte, die Leute ohne Wetter- und Frühstücksbilder.
donalphons, 00:49h
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Schön
Er ist Südtiroler, deshalb.
donalphons, 14:57h
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Hiermit möchte ich als Sozialdemokrat
alle Sozialdemokraten auffordern, auf gar keinen Fall für den industriegelagerten Lobbyisten Steinbrück, seine 170k Vorstandsgehalt und seine Beihilfe bei der Belastung der Bürger zugunsten der Schwerindustrie zu stimmen.
Wählt was anderes. Aber nicht diesen Handaufhalter, der besser in der FDP wäre.
(Wenn die Partei den nicht vom Amt rauskantet, braucht sie ein neues Mitglied)
Wählt was anderes. Aber nicht diesen Handaufhalter, der besser in der FDP wäre.
(Wenn die Partei den nicht vom Amt rauskantet, braucht sie ein neues Mitglied)
donalphons, 11:34h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 8. Januar 2013
Verlustgewinne
Was? Was? Was? fragt sich die Miet(z)-Katz, und ich merke es auch, am hellen Flack auf dem Holz. nach gefühlt mehreren Wochen der Finsternus bricht endlich wieder ein wenig Licht durch das Grau. Das heisst auch: Endlich wieder das Haus verlassen. Auf zwei Rädern.




Es ist ja nicht so, dass ich mir wirklich Sättel für 149 Euro kaufen würde.Ich kaufe Sättel für... da müsste man jetzt rechnen, verweinfacht gesagt aber ist es so, dass dieser Sattel, der jetzt das Kestrel ziert, von einem MTB kommt, und zwar von einem aus einem bestimmten Stahl, der damals sehr teuer war und heute kaum mehr verarbeiutet wird, weil alles aus Aluminium und Carbon ist. Das besagte Rad wurde kaum gefahren, dann noch einmal ordentlich aufgerüstet (unter anderem mit jenem Sattel), dann durch ein anderes ersetzt und ein paar jahre im Keller gelagert, Und letztlich dann mitsamt dem Sattel verkauft, so eher schnell schnell mit Abbildungen, für die man schon recht kundig sein musste, um zu erlennen, was es ist. Jedenfalls hat das Rad mit dem Sattel weniger als der Sattel gekostet. Auch wenuger als die neue Kette, das neue Ritzel und der Brake Booster. Es war sehr günstig; sollte es mal mit der FAZ nicht mehr gehen, könnte ich genau das machen: Sowas kaufen, zerlegen und verkaufen. Gabel 50, Rahmen 130, Stütze 20, Sattel 80, Bremsen 50. Laufräder mit Pulstarnaben und Alunippeln 170... auch so kommt man über die Runden.




Aber so ist das mit dem Menschen. Jahrzehnte lang verbindet er Eisenrohre, um das perfekte Fortbewegungsmittel zu erschaffen, und gelangt dann zur absoluten Meisterschaft, denn weniger Material in Stahl geht nicht - und dann macht er was anderes, und andere Menschen kaufen es zwar, aber sie nutzen es nicht. Das grosse Drama der Menschen ist immer dieser Gegensatz zwischen unseren Möglichkeiten und der Umsetzung in der Realität. Hier ist es nur ein leichtes MTB, das mich jetzt erfreut und zum ersten Mal nach fast 20 Jahren Gelände sieht. Woanders sind es Atombomben, Drohnen, die Bildzeitung, russische Oligarchen und deutsche Bankster, und bei den Piraten gibt es jetzt eine Liste derer, die aus Berlin in den Bundestag wollen. Da flieht man gern in die Berge. Die Natur ist wenigstens so, wie sie ist.




Man wird a wengal selbstreferenziell und egoistisch, man denkt mehr so daran, dass jetzt der eigene Badestrand aus dem Sommer, den man als erster zu besetzen pflegte, weil man als erster da ist und weil man kann und das grösste Handtuch hat, jetzt unter Wasser steht. Man hofft, dass es im Sommer anders sein wird, und obendrei dieses Jahr die schlimme Kälte ausbleibt, die Anno 12 den See zu Eis werden liess, sollen doch die anderen schauen, wie sie ihre Verluste wieder reinholen, man kümmert sich nur um den Gewinn. Ich singe: Ich bin doch nur der Onkel Joschi, und ich kann nix dafür. Gut geht es mir. Die Sonne kam nicht, aber schön ist es trotzdem.




Beim Wagner entschuldige ich mich für meinen Aufzug, und weil die Punschtorte schräg angeschnitten wurde, bekomme ich ein extra dickes Sportlerstück, so heisst das bei uns, denn das Fett des Winters darf nicht gehen und Kurven sind die besseren Geraden. Es reicht, wenn das MTB schlank und der See grau ist; in mir ist alles warm, süss und wohlug golden. Das ahbe ich mir, wenn ich alles durchrechne, auch verdient, allein schon mit dem Sattel.




Es ist ja nicht so, dass ich mir wirklich Sättel für 149 Euro kaufen würde.Ich kaufe Sättel für... da müsste man jetzt rechnen, verweinfacht gesagt aber ist es so, dass dieser Sattel, der jetzt das Kestrel ziert, von einem MTB kommt, und zwar von einem aus einem bestimmten Stahl, der damals sehr teuer war und heute kaum mehr verarbeiutet wird, weil alles aus Aluminium und Carbon ist. Das besagte Rad wurde kaum gefahren, dann noch einmal ordentlich aufgerüstet (unter anderem mit jenem Sattel), dann durch ein anderes ersetzt und ein paar jahre im Keller gelagert, Und letztlich dann mitsamt dem Sattel verkauft, so eher schnell schnell mit Abbildungen, für die man schon recht kundig sein musste, um zu erlennen, was es ist. Jedenfalls hat das Rad mit dem Sattel weniger als der Sattel gekostet. Auch wenuger als die neue Kette, das neue Ritzel und der Brake Booster. Es war sehr günstig; sollte es mal mit der FAZ nicht mehr gehen, könnte ich genau das machen: Sowas kaufen, zerlegen und verkaufen. Gabel 50, Rahmen 130, Stütze 20, Sattel 80, Bremsen 50. Laufräder mit Pulstarnaben und Alunippeln 170... auch so kommt man über die Runden.




Aber so ist das mit dem Menschen. Jahrzehnte lang verbindet er Eisenrohre, um das perfekte Fortbewegungsmittel zu erschaffen, und gelangt dann zur absoluten Meisterschaft, denn weniger Material in Stahl geht nicht - und dann macht er was anderes, und andere Menschen kaufen es zwar, aber sie nutzen es nicht. Das grosse Drama der Menschen ist immer dieser Gegensatz zwischen unseren Möglichkeiten und der Umsetzung in der Realität. Hier ist es nur ein leichtes MTB, das mich jetzt erfreut und zum ersten Mal nach fast 20 Jahren Gelände sieht. Woanders sind es Atombomben, Drohnen, die Bildzeitung, russische Oligarchen und deutsche Bankster, und bei den Piraten gibt es jetzt eine Liste derer, die aus Berlin in den Bundestag wollen. Da flieht man gern in die Berge. Die Natur ist wenigstens so, wie sie ist.




Man wird a wengal selbstreferenziell und egoistisch, man denkt mehr so daran, dass jetzt der eigene Badestrand aus dem Sommer, den man als erster zu besetzen pflegte, weil man als erster da ist und weil man kann und das grösste Handtuch hat, jetzt unter Wasser steht. Man hofft, dass es im Sommer anders sein wird, und obendrei dieses Jahr die schlimme Kälte ausbleibt, die Anno 12 den See zu Eis werden liess, sollen doch die anderen schauen, wie sie ihre Verluste wieder reinholen, man kümmert sich nur um den Gewinn. Ich singe: Ich bin doch nur der Onkel Joschi, und ich kann nix dafür. Gut geht es mir. Die Sonne kam nicht, aber schön ist es trotzdem.




Beim Wagner entschuldige ich mich für meinen Aufzug, und weil die Punschtorte schräg angeschnitten wurde, bekomme ich ein extra dickes Sportlerstück, so heisst das bei uns, denn das Fett des Winters darf nicht gehen und Kurven sind die besseren Geraden. Es reicht, wenn das MTB schlank und der See grau ist; in mir ist alles warm, süss und wohlug golden. Das ahbe ich mir, wenn ich alles durchrechne, auch verdient, allein schon mit dem Sattel.
donalphons, 00:42h
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Dr. Fischer aus der Maxvorstadt
Wenn es nicht so verdammt zynisch und hinterhältig wäre, könnte ich jetzt ohne Verkaufsabsicht meine demnächst mieterfreie Wohnung in München ins Internet stellen, für 6750 Euro pro m² (in der Ecke zwischen den Pinakotheken gibt es im Moment in dieser Grösse exakt Null Angebote, und weil es ohne Makler wäre, entspräche es einem Preis von moderatwen 6500) und schauen und darüber schreiben, was dann passiert. Ob der Markt wirklich so irre ist. Man hört davon ja immer nur auf Opferseite, weil der normale Journalist froh sein kann, wenn er nicht im Hasenbergl mieten muss, aber hier wäre die Gelegenheit, die Geschichte einmal von der einzig richtigen Seite zu schreiben. Der am langen Hebel des Hypes.
donalphons, 10:03h
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