Calderon de la Barca vs. Berlin

Es muss nicht immer online sein. Im Gegenteil, das richtige Produkt am richtigen Ort macht den Deal. Der New Economy folgte ab 2001 der Trend der "schönen Mütter" - anders gesagt, Ex-International-Business-Developerin mit Torschlusspanik genau zum Auslaufen des Arbeitslosengeldes. Die lebten immer noch in Mitte oder Prenzlauer Berg. Papi hatte noch einen Job, der etwas Geld einbrachte, und irgendwie passte auch so ein Kind wunderbar in den leicht noeconservativen Trend, eine Beschäftigung für Mama, die aus der Berufspraxis schon wusste, wie man mit so Scheissern umgeht.

Für solche Mütter und die Scheckkarten ihrer nochverdienenden Ehemänner muss man nur das richtige Angebot machen; hübsche, nicht billige Kinderklamotten, damit die später auch mal Prada kaufen, oder so lustige braune Samtanzüge von P&K, und das natürlich an der Prenzlauer Allee, gleich beim Wasserturm, wo ganze Geschwader von kinderwagenschiebenden, postnatal kinnlanggeschorenen Muttertiere vorbeitraben



reingucken und weitergehen zum Secondhand, weil es da billiger ist, oder das Zeug nachher bei ebay ersteigern, von anderen Müttern, die schon früher das ganze mitgemacht haben.

Denn die neuesten Mütter haben eben keine Gatten mehr, deren Kreditkarte noch von schicken Werbeagenturen gefüttert werden. Und deshalb ist dieser Laden "Living Dead" wie wir in der VC-Branche dazu sagen; er ist nich offen, aber schon zu vermieten, tot und lebendig im gleichen Moment.

Tiefe Nacht hält mich umschlossen,
Wie im Traume steh ich blind
Ohne Schmerz und ohne Wonne.

schrieb Calderon über das - früh verstorbene - Kind.

Dienstag, 11. Mai 2004, 01:53, von donalphons | |comment

 
Hochpreisige Kinderkleidung geht immer noch. Als Mutter wundert man sich, wieviele Kinder im Kindergarten mehr Geld in Form von Kleidung am Körper tragen, als man selbst.

Das Problem dieser Läden ist eher, dass die "Ex-International-Business-Developerin mit Torschlusspanik genau zum Auslaufen des Arbeitslosengeldes" nicht am Herd stehen wollte, sondern einen Kinderklamottenladen aufgemacht hat. Ohne Marktanalyse und Business-Plan. Solange der Gatte gut verdiente, konnten die Verluste von der Steuer abgesetzt werden - und die arbeitslose Developerin mit Kind sich Unternehmerin nennen und schicke Visitenkarten verteilen. Irgendwann meint dann auch das Finanzamt das wäre eher Liebhaberei, der Vermieter erhöht drastisch die Miete oder der Mann kann selbst mit einem gutem Steuerberater die Verluste nicht mehr tragen.

Männer machen Kneipen auf und gehen pleite, Frauen Kinderklamottenläden.

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Wobei sich auch alleinerziehnde Mütter - nebst Prada -
das leisten können was sie möchten, auch für ihre Brut.
Die Gören tuns ja unter Diesel und DKNY auch nicht mehr ab der 3.ten Klasse :O)
Aber selbst schuld,
was gönnt frau sich auch den Luxus Kinder zu Haben *lach*
Grüße
von einer Doppel - alleinerziehenden - selbst- Geldverdienden- gestressten :O)
Mutter.

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