Real Life 17.5.2004 - Munich Area Report
Nothing will ever change. München ist im Kern immer noch so, wie man es aus den 80er Jahre Gazetten kennt. Besonders in der billigen Touristenmeile Leopoldstrasse.
Wenn man nicht zufällig die angepassten-Deutsch-LK-Abiturienten-Sendung des Bayerischen Staatsfunks im Radio hat, die peinlicherweise Berliner Pop von Winston spielen und einen beitrag über hirnlose Attacler in Berlin bringen, dann könnte man glatt vergessen, dass es auch noch weniger schöne Krisenregionen in Deutschland gibt.
Doch. Auch die Munich Area ist in der Krise. Seit Anfang der 80er kennt diese Region nur eine Richtung: Nach oben. Und was immer dahin führte, hatte mit Technologie oder Kommunikation zu tun. Die New Economy Krise traf München in den Lebensnerv. Es erwischte genau die, die als gesichert galten. Und dann hatten sich die anderen die Methoden der new Economy abgeschaut; erst im Guten, und jetzt seit ziemlich genau vier Jahren, im Schlechten.
Aber äusserlich ist davon wenig zu sehen. Die Autos, Strassen und Menschen sind sauber. Die Preise sind üppig und per se schon ein Distinktionsmerkmal. Es kann in München keine Krise geben. Wenn es eine gäbe, würden viele leute durch den Rost fallen und schlichtweg verhungern, wenn sie ihre Miete weiterhin bezahlen wollten.
Es ist kein Ort, in dem man ohne Geld überleben kann. Wahrscheinlich würde man hier eher Gebäude einreissen, als günstige Mieten zu erlauben. Der Makler ist mit allen seinen Eigenschaften die Idealverkörperung der Leopoldstrasse, und er trägt Schuhe, die ebenso teuer wie rahmengenäht wie modisch-geschmacklos sind.
Ich werde mir morgen Budapester kaufen gehen.
Wenn man nicht zufällig die angepassten-Deutsch-LK-Abiturienten-Sendung des Bayerischen Staatsfunks im Radio hat, die peinlicherweise Berliner Pop von Winston spielen und einen beitrag über hirnlose Attacler in Berlin bringen, dann könnte man glatt vergessen, dass es auch noch weniger schöne Krisenregionen in Deutschland gibt.
Doch. Auch die Munich Area ist in der Krise. Seit Anfang der 80er kennt diese Region nur eine Richtung: Nach oben. Und was immer dahin führte, hatte mit Technologie oder Kommunikation zu tun. Die New Economy Krise traf München in den Lebensnerv. Es erwischte genau die, die als gesichert galten. Und dann hatten sich die anderen die Methoden der new Economy abgeschaut; erst im Guten, und jetzt seit ziemlich genau vier Jahren, im Schlechten.
Aber äusserlich ist davon wenig zu sehen. Die Autos, Strassen und Menschen sind sauber. Die Preise sind üppig und per se schon ein Distinktionsmerkmal. Es kann in München keine Krise geben. Wenn es eine gäbe, würden viele leute durch den Rost fallen und schlichtweg verhungern, wenn sie ihre Miete weiterhin bezahlen wollten.
Es ist kein Ort, in dem man ohne Geld überleben kann. Wahrscheinlich würde man hier eher Gebäude einreissen, als günstige Mieten zu erlauben. Der Makler ist mit allen seinen Eigenschaften die Idealverkörperung der Leopoldstrasse, und er trägt Schuhe, die ebenso teuer wie rahmengenäht wie modisch-geschmacklos sind.
Ich werde mir morgen Budapester kaufen gehen.
donalphons, 00:53h
Dienstag, 18. Mai 2004, 00:53, von donalphons |
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slowburn,
Dienstag, 18. Mai 2004, 17:22
in der tendenz stimme ich deinen beobachtungen zu, aber 2 einsprüche müssen sein:
die leopoldstrasse ist ebensowenig münchen, wie es der flughafen ist - gehört auf dem papier dazu, hat eine funktion, aber das wahre leben findet dort nicht statt. stadtgeschichte für touristen und studenten.
die bayerischen staatssender meidet man tunlichst wie die pest, ich kann aber nichts peinliches oder verwerfliches daran sehen, wenn dort auch mal brauchbare musik gespielt wird, egal wo die dann herkommt. winson (ohne "t") werden auch in österreich auf fm4 rauf und runter gedudelt - immer noch besser als den ganzen tag münchener freiheit, oder?
die leopoldstrasse ist ebensowenig münchen, wie es der flughafen ist - gehört auf dem papier dazu, hat eine funktion, aber das wahre leben findet dort nicht statt. stadtgeschichte für touristen und studenten.
die bayerischen staatssender meidet man tunlichst wie die pest, ich kann aber nichts peinliches oder verwerfliches daran sehen, wenn dort auch mal brauchbare musik gespielt wird, egal wo die dann herkommt. winson (ohne "t") werden auch in österreich auf fm4 rauf und runter gedudelt - immer noch besser als den ganzen tag münchener freiheit, oder?
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