Innehalten

Es ist ein wenig wie sterben. Man sieht noch, nimmt aber nicht mehr wahr, die Geräusche verlieren jede Bedeutung, bis sich fast ein Gefühl, ein Nichtgefühl der Taubheit einstellt. Man hat damit nicht gerechnet, man rechnet nie damit, warum auch, aber dann ist es so weit. Mal wieder.

Und in die Stille hinein kommt eine Mail aus einem ganz anderen, lange vergessenen Leben, die Fähigkeiten abruft, die man nicht mehr haben will. Aber weil das Innehalten nichts bringt und da draussen die Probleme und die Schlachten weitergehen, fängt man automatisch wieder an. Schritt für Schritt. Eigentlich ganz einfach. Weil es logisch ist. Weil es das einzige ist, was man tun kann. Weil man den Kampf schon vor Jahren geführt hat, und man dem gleichen Gegner nach vier Jahren wieder gegenüber steht. Das gleiche Spiel wie damals in der einzigartigen Munich Area mit ihren best-of-breed-Entrepreneuren, leistungswilligen New-Media-Workern und erstklassigen Entgiftungsstationen.

Es hat sich nichts, nichts, nichts verändert. Ich werde nie begreifen, warum so etwas überlebt hat. Warum so etwas weiter existiert und weitermacht.

Aber das kann man ja ändern. Das schon. Immerhin. Kein Trost, aber genug Ablenkung, um nicht mehr nachzudenken.

Dienstag, 27. Juli 2004, 00:47, von donalphons |