Zu viel der Ehre

Ach, was heisst schon Stalingrad... bitte um Mässigung... passt auch historisch nicht... Vodafone, Lobo, Adnation und Scholz & Friends kamen ja noch nicht mal aus der Latrine, als sie eingedeckt wurden... es waren doch nur ein paar Staubsaugervertreter im Vorgarten, die mit Benno Bekanntschaft gemacht haben und dann bei der Flucht in die Rechen und Minenfelder gelaufen sind... da musste man eigentlich gar nichts tun... ich sage das ja immer, wenn es um die Figuren aus der New Economy geht: Traue nie einem Typen, der eine Firma vor die Wand gesetzt hat

Nie. Egal ob er seine Webagentur, sein Co-Shoppingangebot oder seine E-Learning-Klitsche ist.

Jedenfalls: Ein guter Beitrag mit viel Hintergrundinformationen. Zur ersten Runde. Wäre ich Vodafone, würde ich die Kampagne noch heute abblasen.

Sonntag, 19. Juli 2009, 00:32, von donalphons | |comment

 
ooch, naja. es hat doch aufmerksamkeit nach sich gezogen. alles besser, als gar keine effekte. das negative image begrenzt sich auf die bloggerblase, und den anderen ist es eh piepegal. passt schon.

... link  

 
Na ja, ganz so ungerupft
kommen die Beteiligten aus dieser misslichen Sache nicht raus. Da werden im Unternehmen schon Fragen gestellt, wie konnte das passieren, wer hat uns denn diesen Mist eingebrockt, wieso hat denn der angebliche Social-Media-Topchecker der Agentur uns nicht gewarnt davor, was da draußen tatsächlich abgeht, der hat doch gesagt, das Helden-Ding fressen die uns aus der Hand, wenn wir ihre Alpha-Geeks als Werbeträger verpflichten???

... link  

 
aber nein. da wird allerhöchstens herzlich gelacht über den klick- und verlinkungserfolg, den man damit erzielt hat. (ich war einmal bei VF beschäftigt... aber das ist nicht VF-spezifisch - jedes andere marketing vergleichbarer unternehmen funktioniert so, zumindest im consumermarkt. b2b wäre eine andere geschichte.)

... link  

 
Klar,
so redet man sichs schön, auch wenn mans lieber anders gehabt hätte. Aber geh mal davon aus, dass sich VF die Chance nicht entgehen lässt, den beteiligten Dienstleister (also Schlotz & Kumpels) ordentlich in den Senkel zu stellen und eventuell das Honorar zu drücken.

... link  

 
das glaube ich eher nicht. es ist halt echt vertrackter, als man denkt. man tut diesen leuten nur einen gefallen, wenn man ihnen netzaufmerksamkeit schenkt. mir (und ich bin nicht wichtig, aber hey, ich bin ein consumer) wäre es am liebsten gewesen, man hätte es im netz einfach "gar net ignoriert". das wäre in diesem fall das beste gewesen.)

... link  

 
Im Prinzip ist es eine Wiederholung von der Opeltesterei (Testimonials aus dem Netz, Planung und Misserfolg Nico Lumma) und Yahoo (unbeliebter Konzern mit Zensurmassnahmen wirbt bei Blogs, Lobo und Haeusler vergeigen das Ding). Beide Fälle waren klare Fehlschläge, zusammen mit einem Werbekonzept, das bislang auf keiner Plattform funktioniert. Man hätte es nicht nur wissen können, sondern ausdrücklich wissen müssen. Aber statt dessen wollte man den Obama machen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich Vodafone so ein Ergebnis gewünscht hat. Awareness hat nämlich auch Vattenfall mit Krümmel.

... link  

 
@ itha: Ach, ich weiß nicht.
Das hätte natürlich den Vorzug gehabt, dass keiner denen was aufs Aufmerksamkeitskonto eingezahlt hätte. Aber ich denke, wenn diese Maximallösung nicht zu haben ist (weil eben doch soundsoviel "Buzz" erzeugt wurde), dann ist es immer noch besser, ihnen ihren Mist richtig um die Ohren zu hauen.

Selbst wenn VF nicht wirklich was lernt dabei, dann dürften es Lumma, Lobo & Co. das nächste Mal schwerer haben, einem anderen Kunden so was Unausgegorenes anzudrehen.

... link  

 
Eine genauere Auswertung kommt noch,m aber wer über eine Woche nach dem Start der Kampagne als einzigen neuen Helden auf der Kampagnenwebsite präsentieren kann, und das ist dann ein öder Freak in der Box eines Autorennens, das vor einer Woche stattgefunden hat, dann ist offensichtlich, dass die Idee vollkommen ins Leere läuft. Und das war für Vodafone nun mal gscheid teuer. Sie schmeissen Geld am fakschen Ort raus, und das wird Nachfragen geben, Gerüchteweise hört man schon, dass der Spot einen Nachfolger haben wird, und zwar recht schnell.

... link  

 
aber sicher. die verlierer sind hier lobo und co. VF dagegen hat gewonnen. wenig einsatz, much ado. was das negative image angeht: es hat ja überhaupt gar nicht den effekt von krümmel (auch wenn man sich das natürlich wünscht), und es war (anders als bei krümmel) geplant!

ich will hier nichts rechtfertigen und nichts gut heißen, im gegenteil. ich sage nur, wie es ist. blogger überschätzen sich. ich habe das von anfang an gesagt und glaube das auch heute noch. es gilt aber für beide seiten. das ist ja gerade das absurde!

ich weiß ja auch nicht, wie man das lösen kann. ich denke, ignoranz ist das beste mittel. das widerspricht natürlich allen erlernten demokratischen gepflogenheiten. es ist nicht einfach. sondern es ist scheiße. ja.

... link  

 
Nun, ich habe aus sicherer Quelle, dass es ganz sicher nicht geplant war. Momentan läuft ein leitender Projektbeteiligter durch die Blogosphäre und versucht Bloggern Hintergrundgespräche zu Lageberuhigung anzubieten. Das macht man nicht, wenn man mit der Reaktion zufrieden ist. Man hat mit einem gewissen Mass an Nörgelei gerechnet. Aber nicht mit dem, was gekommen ist.

Man kann das ja leicht überprüfen: Wenn die Kampagne unverändert bis Ende Oktober läuft, haben sie es nach der alten Planung durchgezogen. Wenn nicht, haben sie die Reissleine gezogen.

... link  

 
ja, ach was, geld. ich kenne den werbeetat von VF. geld spielt da nur begrenzt eine rolle, das ist nicht so wie bei unsereins, dessen marketing-etat richtig fies begrenzt ist. und wo man alles, was man in diese richtung unternimmt, super klug anfangen muss, mit der kenntnis dessen, was draus folgt. das kann man alles vorhersehen, und große unternehmen haben die expertise dafür. ich sage: es war _so_ geplant. fullstop. die blo0ggerszene wird seit etlichen jahren von VF beobachtet. hey, es geht hier nur ums machen an sich: machen, wenn etwas genug links verspricht - und dann möglichst so, dass es wenig zum verlieren gibt. dabei mag eine rolle spielen, dass man nach einem sms- oder klinhgeltonersatz sucht, aber auch das ist in deren businessplanung relativiert - es geht hier nicht um einen "großen markt" der blogger, den man dazugewinnen will - bullshit! wer das glaubt, überschätzt sich. sondern es geht hier bloß um kleine möglichkeiten, sich im netz nach vorne zu bringen, und es hat, gemessen an einer imagekampagne (mit der ihr das irgendwie fälschlicherweise vergleicht, und es ist ja auch verständlich) nicht viel geld gekostet.

... link  

 
Oha, ein Schröder-Moment, ts ts. Bitte, man kann hier auch Verschwörungstheorien vorbringen, von mir aus.

Aber nur mal eine Sache aus dem Nähkästchen geplaudert: Momentan geht der Zoff zu dieser Kampagne um die Frage, inwieweit das Grundübel nicht darin lag, dass Vodafone zwar den Werbeetat an SF vergeben hat, aber die PR als unkontrolliertes Restrisiko weiter hat rumlaufen lassen. Man muss dazu vielleicht auch wissen, dass die verantwortliche PR-Person noch nicht lang in der Firma ist und insofern kaum die nötige Zeit hatte, solche tollen Effekte zu planen. "Überfordert" ist da ein Wort, das man öfters hört. Jedenfalls geht nun die Debatte von SF-Seiten dahin, dass die missglückte Pressekonferenz der Auslöser war, und daran hatte SF keinen grossen Anteil (was auch stimmt). So gesehen ist das kein super Plan, sondern einfach die Unfähigkeit von Vodafone, im Sinne der Kampagne formschlüssig zu agieren. Dass die Kampagne so ist wie sie ist, lag dem Vernehmen nach auch nicht an geschickter Planung, sondern einfach daran, dass die Aufgaben für die verbleibende Zeit zu gross waren.

Was wie gewollt funktioniert hat, war das Verschenken der Google-Handies und der Busdreh mit etlichen Bloggern. Danach ging alles schief, was schief gehen konnte.

... link  

 
@itha:
Richtig ist, dass der ganze TV- und Plakat-Teil der Kampagne nicht unbedingt davon lebt, dass man die abgelichteten Nasen kennt oder gut findet, und gemessen daran ist das negative Feedback hier draußen sicherlich kein Supergau, dessentwegen man die ganze Kampagne einstampft.

Aber es ist ja längst über unseren kleinen Zirkel hier herausgeschwappt, in der kreuzbraven und begeisterungsfähigen Fachpresse werden auf einmal auch Fragen gestellt. Das bedroht jetzt freilich nicht das Geschäftsmodell, aber der Plan, sich im Netz groß nach vorne zu bringen, ist wohl definitiv nicht aufgegangen.

Die Kampagne einstampfen wäre aber Quatsch. Würde ich an deren Stelle wahrscheinlich auch nicht machen. Man lässt das Blogger- und Helden-Ding beim zweiten Flight mehr am Rand laufen und justiert bei der Zielgruppenbeschreibung nach. Generation upload müssen ja nicht unbedingt Blogger sein, da kann man z.B. auch Bild-Leserreporter adressieren...

... link  

 
also, was die fehlende abstimmung zwischen SF und VF angeht: das glaube ich sofort! lol:)

... link  

 
hach ja... ich gehe jetzt ins bett. denn ich will morgen eine pressemitteilung vom märz jetzt endlich ins englische übersetzen. etwas, das dann erst jetzt auf unsere website kommt, einfach, weil ich vorher überhaupt keine zeit dafür hatte. ich mache das vollkommen ohne etat. ich mache es, weil das produkt für alle relevant ist, die beabsichtigen, nicht jung zu sterben und im alter noch etwas sehen zu können. zum blogs lesen, zum beispiel. mann, wäre das schön, wenn es dafür irgendwo web-awareness gäbe. vodafone könnte einem dann sowas von am arm vorbeigehen. gute nacht!

... link  

 
schüsse nach hinten
so ein pr-fuzzi denkt doch linear um die ecke. er sagt sich - wenn ich ein paar coole blog-statements generiere, dann stürzt sich in kürze die unterfinanzierte medienspeerspitze drauf und hebts ins print - hat ja bislang gut funktioniert. ich weiß wovon ich rede. aus diesem grund sitze ich jetzt mit hartz4 im mittlerweile 3. hochwasser innerhalb von 4 wochen am tegernsee. ich hatte keine lust mehr, meinen bossen die scheisse auszureden. dumm gelaufen, mit dem vodafone-fall hätte ich sie alle in grund und boden stampfen können....vbeg....roflmao

... link  

 
Ich erinnere mich, wie wir damals bei Dotcomtod den Bekanntheitsgrad von Personen und Firmen gesteigert haben. Wie seltsam, dass deren Anwälte Faxe schickten, und Geschäftsführerinnen im Interview mit meinem Praktikanten schrill aufkreischten.

Wenn eine Kampagne so zündet, dass der Ground Zero das Zielgruppengebiet präzise abdeckt, dann muß die Fähigkeit zu dialektischem Denken schon arg hoch entwickelt sein, wenn man wie Itha darin einen Erfolg sehen möchte.

... link  

 
Also diesen Sacha Lobo mit seiner in Kunstharz gegossen Punkertolle durch den Kaukau zu ziehen ist ja ganz amüsant.

Leider guggt hier ja keiner Fernsehen außer mir und mir sind da im Werbeprogramm gestern die Kinnladen runtergefallen: Danone-Werbung.

Da wurde so'n Citysex-Typ gezeigt, der ganz begeistert von dem Mini-Fläschken war und es wurde kommentiert, dass ein unabhängiges Institut die positiven Wirkungen gemessen hätte.

Da hab ich mich gefragt, welches Institut könnte das den sein? Es gibt ja so eine Gesetzgebung zur Zeit, dass nicht bewiesene Gesundheitsaussagen nicht mehr gemacht werden dürfen.

Ich vermute, Danone meinte folgendes unabhängige (haha) Institut:

http://www.institut-danone.de/content/start.php

Ist schon interessant, wie leicht mit solchem Wissenschaftsschmonzes heutzustage Gesetze umgangen werden können um Leute hinters Licht zu führen.

Das Institut ist auch noch gemeinnützig und damit steuerberfreit.

... link  

 
Minute 40 - das Schlüsselerlebnis
Und schon wird klar, wem wir die Generation Ablood
zu verdanken haben.

Dem 2007 in Mittweida polarisierenden Don Alphonso.

(für Psychologen interressant, dass die Erwähnung des
Namens, mit Laufzeitminute, Herrn Lumma wichtig schien)

... link  

 
Nico hat sich auf die falsche Seite zurückgesetzt. Nun ja.

... link  

 
Es scheint mir, als trüge er eine seit langer Zeit schwärende Wunde mit sich herum, die periodisch immer wieder aufbricht.
( was ich bei anderen Blogger gleicher Generation auch schon schmunzelnd feststellen konnte. (SN, PT, RB)

... link  

 
Kaum hat was so lala funktioniert, keigt mancher von denen schnell wieder den Grösenwahn. Die merken meines Erachtens gar nicht, dass sie seit Jahren auf der Stelle treten, oder rückwärts gehen.

... link  

 
Warum wohl? Dominierende Wortführer kommen seit Jahren aus Werbung, Marketing, PR, Medien, usw. Da gehört latenter Grössenwahn zu den Core Assets.

... link  

 
Bei mir als Nicht-Blogger hat das ganze Gedöns nun zu einem geführt: Ich bin neugierig und schau mir an, was vodafone da anbietet. Wäre ich vorher im Traum nicht drauf gekommen.

... link  

 
Dann wirst du feststellen, dass sie nichts anbieten, jedenfalls nichts für die angebliche Zielgruppe.

Vergiss nicht, 4-Punktschrift hellgrau auf mittelhellgrau lesen zu können.

... link  


... comment
 
In der TV Werbung
scheint die Passage mit dem busfahrenden Iro jetzt rausgeschnitten zu sein.

... link  

 
Echt? Oh. Wie schade. Wer sagt denn jetzt "we can beat them"? (Per se schon ein Witz)

... link  

 
Nö, kein Witz.
Beim unterirdischen Kundendienst und bei der Unlesbarkeit des Kleingedruckten schlägt die niemand.

... link  

 
Vielleicht bauen sie jetzt "Ihr könnt uns schlagen" ein.

... link  

 
Wenn das stimmt, wäre das ein harter Schlag für die Miet-Blogger-Truppe rund um Adnation. Die verkaufen Credibility. Wenn die futsch ist, ist auch das Geschäftsmodell am Ende.

... link  

 
Welche Credibility? Aber tatsächlich: Im Falle eines Falles wäre es ein Schlag ins Kontor. Tendenziell könnte man annehmen, dass Vodafail vielleicht etwas Lobodruck von der Kampagne wegnehmen möchte.

... link  

 
Gestern abend war jedenfalls kein Iro dabei

... link  

 
Tja,
wobei man sich schon fragt, was das jetzt besser machen soll. Den meisten Fernsehguckern wirds doch eh total hurz sein, ob der Meta-Ironikese mit der Lech-Walesa-Gedächtnisrotzbremse im Spot auftaucht oder nicht.

... link  

 
Also ich bitte dich...

ohne "Deutschlands bekanntesten Blogger" ist das doch sowas von gegessen, das reißt die Tussi mit dem Orgasmus in der Menge auch nicht mehr raus.

... link  

 
Ich vermute mal, die haben Ende der Woche die Reissleine gezogen, und basteln das ganze Ding jetzt auf superglatt und flutschig Wellness Rektal Extraweich um.

... link  

 
Tja man könnte natürlich auch einen Tarif anbieten, der zur beworbenen Zielgruppe passt... oder so.

Aber was verstehen wir denn schon davon.

... link  


... comment