Visuelles Vergnügen

Ich glaube fast, ich hätte am Sonntag Abend gern einen Fernseher, und ja, ich möchte dann ausnahmsweise auch die Gesichter von Merkel und Westerwelle sehen.

(Aus der Serie: Weites Hinauslehnen aus dem Fenster. Und das ist aus der Serie Vodafail, der Laden, der genauso hübsch wie seine Werbekotzfressen und Bannerlutscher ist.)

Donnerstag, 24. September 2009, 01:15, von donalphons | |comment

 
Du bist herzlichst eingeladen (wie überflüssig, so etwas zu schreiben) ....ansonsten schau es Dir doch bei einigen alkoholfreien Bierchen (oder einem Tee ) in einer Gastronomie mit TV-Gerät an.

Aber was soll schon passieren ? Jeder Politiker wird vor der Linse artig aufsagen, dass er der eigentliche Gewinner der Wahl ist....so war´s schon immer und es sieht nicht so aus, als würde es sich am Sonntag ändern.

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Ich war ja ein paar mal in Bayern dabei, und da hatte eigentlich nie einer das gesicht vollkommen unter Kontrolle. Da hängt doch recht viel von ab.

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Also, die haben dank Steuergelder die Aktienmärkte unter Kontrolle, haben „Journalisten“ in einem hohen Maß unter Kontrolle, bringen mehr und mehr Staatsanwaltschaft & Justiz unter Kontrolle, frisieren zudem Statistiken und basteln aus gegenwärtigen einer Krise einen Medien-Aufschwung für´s Volk....wieso sollen die ihr Gesicht nicht für ein paar Minuten unter Kontrolle haben ? Wenn einer nervös ist, gibt´s halt vom Berater ein Mittelchen und es wird ein bisserl mehr Farbe über die verlogene Maske drübergepudert.

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Ach Don, du erwartest doch nicht etwa menschliche Regungen, wie Enttäuschung oder gar Tränen. Das sind Politiker, die haben keine menschlichen Empfindungen mehr. Sie sind alle Sieger, was ja auch stimmt. Sie haben die Deutschen besiegt.

Schlimmer noch, sie könnten endgültig gesiegt haben, wenn Westerwelle der jetzige Politiker für allerlei Widerwärtigkeiten zum Minister für Auswärtiges wird. Die Schäuble-Diktatur ist nahe. Sehr nahe.

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Najaaaaaaaaaaaaa,
hast Du beim letzten Mal nicht auch vorhergesagt, Schröder bliebe Kanzler? ;-)

Ich würde Dich ja einladen zum Gucken, wenn Dich die Kilometer nicht schrecken. Ob ich mich allerdings dazusetze vors Gerät, weiß ich nicht. Vieleicht suche ich lieber auf Youtube und anderen Plattformen nach der schön gezeichneten Elefantenrunde von Loriot, die ich auf die Schnelle grad nicht finde und die bessere Unterhaltung verspricht (als die real existierenden Gesichter der Berliner Republik).

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Wie gesagt: ich lehne mich gern weit aus dem Fenster (und die Merkel sah das letzte Mal ja auch nicht gut aus)

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Ja, wohl wahr.
Aber in der Disziplin "gut aussehen" sehe ich derzeit überhaupt ganz wenige Spitzenpolitiker, die da Blumentöpfe gewinnen könnten. Die Mundwinkel vom Gas-Gerd-Epigonen mit der roten Krawatte passen 1:1 zu denen der Amtsinhaberin, da haben sich schon die richtigen gefunden, vielleicht darf der Frank-Walter ja auch mal eine Runde oben liegen, aber was macht das schon für einen Unterschied. Dabei muss man andererseits auch für alle Konstellationen dankbar sein, die einen Guido Westerwelle aus Regierungsämtern draußen halten. Wie Du neulich schon sagtest, eigentlich müsste man wenn man es jetzt nur mal durch die programmatische Brille sieht, die Linken wählen. Dann guckt man sich den Verein und seine Vorturner genauer an und denkt sich, och nee, lasst mal stecken. Ach, es ist ein Elend...

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Das Gesicht von Westerwelle wird interessant sein. Möglicherweise ist Merkel insgeheim eine Koalitiopn mit der zahnlosen SPD lieber, als ein nerviger Partner, der darauf brennt, die Versprechungen aus 11 Jahren Opposition in wenigen Monaten wahrzumachen.

Hat was von klassischer Tragödie. Westerwelle macht alles richtig, aber kommt nicht zum Ziel. Das moderne dran ist, dass es von vielen Betrachtern als Lustspiel empfunden wird.

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Leider ist die einzige Alternative zu schwarz-gelb eine Neuauflage der so genannten großen Koalition aus CDU und Seeheimer Kreis und ein paar linken Quotenfrauen. Und das ist nicht gerade das, was man sich so wünscht.

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Schon allein, weil dieser blaugelbe Gesichtskrater von einer Krawattentranse eine Schande für die Zunft ist und ich mich fremdschäme wie sonstewas über diesen neoliberalen Brechreizauslöser und seinen Schickimicki-Galan will ich das Elend nicht an der Regierung haben. Und gleich nochmal: Diese gräßliche Schwuppe ist eine Schande für sämtliche Homoletten dieser Republik und ich bekomme grünen Ausschlag auf den Fußsohlen und Warzen auf den Zehennägeln vor Wut und Scham über diese Laberbüxe. Außerdem tun mir ganz furchtbar die Haare weh!

Zuletzt: Ich weiß nicht, ich fürchte, ich kann nicht wählen gehen. Wem bitte sollte ich denn guten Gewissens meine Stimme geben?! Da ist nichts, was mir irgend sinnvoll wählbar erscheint, nichts, niente, nothing. DAS ist das eigentliche Drama bei diesem ganzen Schmierentheater in dieser Demokratur/Banksterokratur. Alternativlose Idiotie vom Feinsten, egal wohin man schaut. Nutzlose Häkchenmalerei am heiligen Sonntag. Und egal wer schließlich drankommt, es wird schlimmbäh werden. Könnten wir also bitte endlich die Monarchie wieder einführen, gerne konstitutionell, nach norwegischem Vorbild, ohne irgendein sonstiges Adelsrattenpack außerhalb der direkten Familie 1. Grades des Fürstenhauses? Da wüßte man wenigstens, daß es wieder Hoflieferanten gäbe und man wüßte zudem, wen man zur Not öffentlich mit großem Spektakel guillotinieren müßte, wenns schlecht läuft.

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Grosse Koalition. Doch kein Lustspiel? Es ist derzeit nicht zu ändern. Fatalismus kann ein Element der Komödie sein...

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@mark793
re: mark793, Donnerstag, 24. September 2009, 15:25


gutes Gedächtnis (über eine so lange Zeit); oder gute Suchmaschine?


Reschbeggd (Gruss aus Frangen)

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frau jott, wenn sie schon NICHTS wählen wollen, gehen sie gefälligst trotzdem hin und machen das ganz große kreuz. ansonsten wählen sie nur das, was die anderen gewählt haben.

ich bin außerdem dagegen, dass die homosexualität von herrn westerwelle *irgendwie* als argument - wenn auch nur rein stimmungsmäßig - gegen die FDP ins feld geführt wird.

ich würde die FDP auch nicht wählen. aber bitte: contenance!

meine güte. ich darf daran erinnern, dass andere (sogar europäische!) länder weit weniger demokratisches potenzial in ihren wahlmöglichkeiten haben. es ist bei uns ganz so wie auf dem consumer market: kaum, dass die leute alles haben, verlieren sie den biss in der nachfrage!

drum wählt! wählt von mir aus die linke, aber wählt!

(vielleicht darf ich auch eine kleine wahlhilfe leisten, indem ich festhalte, dass überhangsmandate nach aktueller auffassung - jedoch noch nicht rechtsprechung - verfassungswidrig sind.)

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Demokratie heisst für mich: wenn Keiner meine Meinung vertritt und die Demokratie zu schützen vermag, dann habe ich auch verdammt nochmal das Recht Keinen zu wählen !
Das heisst nicht, das es mir persönlich genauso geht, aber jeder hat das Recht frei zu entscheiden. Ich kann diesen doofen Jeder-Bürger-muss-wählen-Zeigefinger nicht mehr sehen.

Die Wahl ist eine ganz persönliche Gewissensangelegenheit.

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@joekotsch:
An diese Ansage vom Don hatte ich mich tatsächlich erinnert, zumindest sinngemaß. Die Suchwortkombination "Schröder Merkel Kanzler" in der rechten Spalte bei "Wir suchen" reingehackt, und einer der ersten Treffer wars. Ich hätte (mehr Zeit, Nerv und Willen vorausgesetzt) auch noch gucken können, ob ich die Prognose wiederfinde, dass die große Koalition spätestens nach zwei Jahren auseinanderkrachen würde, aber um ein geballtes "Älläbääätsch - Du lagst falsch" gings mir ja gar nicht.

Es haben sich mir ein paar der damaligen Debatten (keineswegs nur hiesige, ich meine das ganz allgemein blogospgärisch) unter anderem auch deswegen eingeprägt, weil mich die total überhitzte Tonalität und die streckenweise Absenz von jeglicher Diskussionskultur ganz schön genervt haben und ich mich fragte, boah, tut das Not? Zum Teil muss man aus heutiger Sicht sagen: Völlig vergeblich war es nicht. Man hat, nachdem sich der Pulverdampf etwas verzogen hatte, etwas klarer gesehen, wo der eigentliche Gegner sitzt.

@miner: Yes! Auch die bewusste Nichtwahl ist eine völlig legitime Form der politischen Meinungsbekundung (sagte sinngemaß unter anderem auch der aus Funk und Fernsehen bekannte Wahlforscher Dieter Roth, bei dem ich an der Uni HD einige Seminare besuchte und nebenbei als Interviewer für die FGW jobbte.

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@itha
die "linken" machen es einem aber nicht einfach: das programm ist derzeit ganz passabel, echte sozialdemokratie - nur um die spd zu demütigen besonders kuschelweichgewaschen links - aber es bleibt die partei!
danke für die klaren worte zu westerwelle. ich wusste das schon ewigkeiten vorher, es war nie ein thema. obwohl er eigentlich fast alles verdient hat.

@mark, miner: bedauerlicherweise ist der trennstrich zur bewusstlosen nichtwahl für den außenstehenden nur schwer zu erkennen.

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@miner: nein. es ist eben keine persönliche angelegenheit. sondern es ist eine angelegenheit der mitsprache in einem demokratischen system. das ist etwas ganz anderes!

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@ mark

Yes...genauso wie der bewusste Ungültigkeitswähler. In alltäglichen Mikro-Abstimmung gibt´s nicht umsonst die Möglichkeit der Enthaltung.

http://www.zeit.de/politik/2009-09/Ungueltigwaehler

@ itha: und wieso gibt´s dann schon im Kindesalter enthaltungen in der wahl zum Klassensprecher? Undemokratisch ? Was meinen ?

Nebenbei will ich ja auch noch entscheiden ob einer dieser Lutscher es wert sein soll für meine Stimme neben seinen flauschigen Pateispenden ( oder schlicht Bestechung sgeld) Steuergelder abzugreifen.

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@vert:
Ist das dann nicht eher das Problem des Außenstehenden als meins, wenn ich mit meiner Entscheidung im Reinen bin?

Und warum selbst eine blöde oder unreflektierte Wahlentscheidung per se besser sein als soll als eine reflektierte Nichtwahlentscheidung, darf man mir auch gerne mal erklären.

Komme mir übrigens keiner mit "wenn Du nicht gewählt hast, darfste hinterher auch nicht meckern". Das hieße ja in der Konsequenz, dass man durch die Nichtwahl (die ja mangels Wahlpflicht nicht mal eine Pflichtverletzung darstellt) des Grundrechts auf freie Meinungsäußerung verlustig ginge. Äh, hallo? Wenn der Welt bislang ein kühner Vordenker gefehlt hat, der sich öffentlich hinstellt und unter Berufung aufs Grundgesetz verkündet, dass diese Auffasung völlig verquerer Mist ist - es war mir ein Vergnügen, habe die Ehre...

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ich bin ein großer fan der ungültigkeitswahl, mich brauchen sie davon nicht zu überzeugen. ich sehe da aber einen gewaltigen unterschied zum "nichthingehen", und sei es tausendmal aus protest und bei vollem bewusstsein.

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Ich wäre auch der letzte,
der bestreiten würde, dass es durchaus gute Gründe gibt, von seinem Wahlrecht aktiv Gebrauch zu machen (solange mans noch hat). Aber auf die Gefahr hin, spitzfindig oder gar uneinsichtig rüberzukommen: Selbst unter allergrößten Hirnverrenkungen wird aus diesen ganzen guten Gründen immer noch keine Wahlpflicht. Und solange wir die nicht haben, ist Nichtteilnahme eine Option unter mehreren, nicht mehr, aber auch nicht weniger.

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Nun ... @itha: Bitte mich da recht zu verstehen, die Frau Jott ist eine Kunstfigur und eigentlich ein Herr und stockschwul, eine Tunte und ein Zeterviech und inzwischen derart gegessen von solcherlei öffentlichen "Vertretern" der Zunft daß ich mir das Recht anmaße mich dergestalt zu äußern. Im Übrigen: Solange überhaupt die Sexualität von Menschen in derartiger Form, also als Distinktion zwischen einer "normalen" Mehrheit gegenüber einer "nicht normalen" Minderheit gebraucht wird in dieser Gesellschaft, solange ist die Pullerausrichtung des Herrn W. (und anderer Herren der Zunft) hochpolitisch und keineswegs der Contenance anheimgebbar. Wäre der Mensch bei einer anderen Partei, würde ich ebenso laut zetern. Zumal: Ich finde Ihn ebenso grauslich wie seine Partei, insofern gibt sich das nix. Ich find eigentlich auch die anderen Parteien nur noch zum Toben, es führt die ganze Sache bei mir in letzter Zeit regelmäßig zu spontanem Duttenbrand!

Mein Recht auf freie Entscheidung, auch auf Enthaltung durch ungültig machen meines Stimmzettels oder auch durch komplette Verweigerung der Teilnahme, ist das jeder Bürgerin und jeden Bürgers dieses Landes, dafür sind reichlich Millionen Tote auf üble Weise ins Jenseitige geschunden worden während der letzten 220 Jahre (und weiter zurück), ich bin historisch und politisch einigermaßen bewandert und umso schlimmer und gräßlicher ist es mir, nun feststellen zu müssen, daß ich für mich keinen anderen gangbaren Weg sehe in dieser absurden Zeit, als mich aus diesem erstarrten Demokraturtheater zumindest zeitweise abzumelden und am Sonntag "Nein danke, macht ihr mal, macht ja eh was ihr wollt!" zu Politikern und Parteien zu sagen.

Eine Freundin meinte gestern zu mir, ich solle doch bitteschön wenigstens das kleinere Übel wählen, das sei doch wohl allemal besser als gar nicht zu wählen und ergo also dann auch nicht mitreden und maulen zu dürfen während der nächsten vier Jahre. Ich mag aber inzwischen eigentlich gar kein Übel mehr wählen, kein großes und auch kein kleines. Und maulen und zetern werd ich sowieso bis man mir einen (hoffentlich silbernen!) Hammer auf die große Schnauze schlägt wenn ich den letzten Atemzug getan, dereinst ....

@ Don: Ich bitte um Nachsicht und Milde ob der unbotmäßigen Länge meines Zeterns in Ihrem Salon dahier.

Und am Sonntag gedenke ich meine Kemenate mit Freundinnen zu füllen, ich werde den Manipulator anschalten und wir werden uns das Elend bei Tee aus englischem Silber und Geschirr von Rosenthal nebst feistem Gebäck antun. Sie sind herzlich geladen, falls Sie in der schlimmen Stadt sein sollten!

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Irgendjemand muß doch diese schreckliche Sozialdemokratisierung und DDR-isierung der Bundesrepublik durch Merkel (Wirtschaft) und Schäuble (Überwachungsstaat) bremsen!
Und wer, wenn nicht die FDP??

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Bei uns wählen die Ärzte, Apotheker und Rechtsanwälte die FDP, und das sind ja wohl diejenigen, die am wenigsten Lust auf freie Märkte haben.

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Natürlich auch eine Möglichkeit, das Politikangebot einer Partei nach den Wählern zu bewerten.

Ich glaube aber, das stellt doch den Sinn auf den Kopf!

Die meisten evangelischen Pfarrer wählen SPD. Welche Schlußfolgerung ziehen Sie denn daraus für die Politikinhalte der SPD??

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hier ist ja was los :)

frau jott, das wusste ich schon, schließlich schaue auch ich ab und zu in ihr blog, das gut geschrieben und amüsant zu lesen ist. ich finde aber trotzdem - oder gerade deshalb -, dass die sexuelle orientierung von politikern kein beurteilungskriterium sein darf. den die ist tatsächlich persönlich und hat in der politik nichts, aber auch so absolut gar nichts zu suchen. man verwickelt sich dabei nur in unsachlichkeiten und widersprüche. umgekehrt fände ich einen politiker oder eine politikerin, der oder die das merkmal der sexuellen ausrichtung selbst zum kriterium für wählbarkeit erhöbe, ebenfalls völlig indiskutabel. aus demselben grund sind auch politische größen, die während des wahlkampfs mit kind und kegel in erscheinung treten und dabei "family values" demonstrieren, absolut nicht zu ertragen. auftritte von "first ladies" und präsidentenkindern zum beispiel sind meines erachtens nichts als schierer populismus - und funktionieren somit ganz genau so wie das schwulen-etikett.

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