Manchmal,

wenn ich etwas in der FAZ schreibe und mir etwa denke, was ist das nicht für ein entzückender Text über die feine, erotische Irrationalität meiner Klasse, finde ich am Abend, hier sogar zum gleichen Thema der Irrationalität der Klassengesellschaft einen Text, der sehr viel, um Welten besser ist.



Aber letztlich ist das auch der Grund, warum ich Blogs so liebe: Weil sie mich irgendwo in einer Welt verorten, die mir wie allen anderen Menschen auch ab und an abhanden kommt, in den kleinen Zimmern meines Wesens.

Dienstag, 13. April 2010, 01:49, von donalphons | |comment

 
Vielen Dank für den Hinweis auf den Text von Damenwahl.

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Danke, danke. Die Frage nach dieser besonderen - meiner - Irrationalität beschäftigt mich schon länger, aber nachdem ich immer noch keine passende Antwort gefunden habe, steht da jetzt eben nur die Frage.

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Bitte, bitte, gern geschehen.

Bergtrottel wie ich ignorieren einfach die negativen Konsequenzen, aber das ist für die Welt auch nicht so gut.

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...vielleicht sind wir ja in Wahrheit doch alle unausweichlich auf dem Weg nach Congo-Kinshasa...

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Ein Problem ist, dass die, die sich für die Armen und Ausgebeuteten engagieren selber in den komfortablen NGO-Hotels sitzen. Da kann dann leicht die Perspektive aufkommen, dass alles nur eine Frage der richtigen "Apps" ist.

edition.cnn.com/2010/TECH/04/12/africa.apps/index.html

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die Wahrheit ist konkret
@strappato "Ein Problem ist, dass die, die sich für die Armen und Ausgebeuteten engagieren selber in den komfortablen NGO-Hotels sitzen", wie kommen Sie darauf.
Wenn man dem Link folgt, und das so stimmt:
"As Africans, we are the ones who understand Africa the best," he said. "We see situations from the ground. We are involved with what's happening. So, when we are coming up with solutions, we come up with solutions for problems we know."
The price of milk at the farmer level is very low compared to how much it's sold to consumers. So they end up getting very little money for a lot of work," he said by phone.
Die App's brauchen ja nur ganz einfache Mobil Telefone,
keines von Apple.
--Wenn das ein kleines Projekt ist, was die Welt nur ein kleines bisschen besser machen will, dann kann es vernünftig sein.--, der letzte Satz von mir ist zwar irgendwie richtig, aber sprachlich auch vollkommener Mist,in Afrika gibt es einige Ansätze mit sehr preiswerter Technik relativ großen Nutzen zuerzielen, dann aber sprachlich die Brücke zu diesem Blogprojekt(wo auch mit einfacher Technik, was sehr sinnvolles gemacht wird) zuschlagen, war dann wohl (von mir) sehr übertrieben oder dumm.

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strappato, da ist viel Wahres dran - löst aber nicht das Problem. Es gibt Dinge, die ein international ausgebildeter Berater besser kann als der durchschnittliche Uni-Absolvent in Afrika, und Bereiche, wo der Nachholbedarf von Entwicklungsländern mit Hilfe von außen schneller ausgeglichen werden kann - aber solche Leute bekommen sie nicht in diese Tätigkeit, wenn man sie abends in einer Hütte ohne fließendes Wasser deponieren würde und es am Ende des Monats nur einen Hungerlohn gäbe.
Es wird vermutlich viel Mißbrauch getrieben und viel unnötiges Geld für Luxus verpulvert - aber ohne gewissen Rahmenbedingungen ginge es eben auch nicht.

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Seltsam, immer wenn ich in einem Text das Wort "verorten" sehe, ist mir seltsam zumute, wird mir mulmig. Es sei denn, dies hübsche Verb ist in Ironie verpackt. Ich glaube, von zehn oder zwanzig Jahren gab's das Wort noch nicht; womöglich auch eine Erfindung des Bahn? der Politik? oder des Färnseh?

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Ein sehr schöner Text von damenwahl.
Was kann man tun? Die Antwort müßte zunächst lauten: Dafür sorgen, dass die großen, steuerbefreiten Organisationen / Stiftungen, die sich in diesen Elendsregionen engagieren, das ihnen zur Verfügung stehende Kapital richtig investieren - und nicht in Vermögenswerten anhäufen, die am Ende des Tages genau ihre gemeinnützigen Zwecke konterkarieren. Der Anteil dieser "verantwortlichen" Investments im Vermögen der Stiftungen hierzulande liegt im Schnitt bei unter 10%. Argumentation: Verantwortliche Investments bringen zu wenig Rendite. Das macht mich fassungslos. Von was reden wir hier eigentlich?

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Erlauben Sie mir bitte einen Hinweis,
auf einen Cartoon, den ich bei Salon.com gefunden habe: Wäre das reale Leben doch mehr wie das Internet

http://www.salon.com/entertainment/comics/this_modern_world/2010/04/12/this_modern_world

Ich denke, er könnte gefallen

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placet !

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@Sephor,
Mit den gemeinnützigen Stiftungen ist es so:
Normalerweise verfügt eine Stiftungen über ein Stiftungskapital aus dessen Erträgen der Stiftungszweck erfüllt wird. Das Kapital muss jedoch erhalten bleiben, also nur die Zinsen daraus dürfen für den guten Zweck ausgegeben werden, das ist gesetzlich in Deutschland so reglementiert. Das Stiftungskapital muss also so angelegt werden, dass möglichst hohe Renditen anfallen, die dann genutzt werden, um in Elendsregionen zu helfen. Auch hier hat der Gesetzgeber reglementiert, dass Stiftungskapital „sicher“ angelegt werden muss. Die Stiftungsverwaltung steckt also in dem Dilemma, dass sie in einem relativ engen Rahmen Rendite erwirtschaften muss, da sie sonst nicht helfen kann. Steckt sie ihr Geld in „verantwortliche Investments“ kann sie nicht das tun wozu sie per Stiftungszweck verpflichtet ist.
Oh je, ich hoffe, dass ist einigermaßen verständlich.

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windsbraut, Danke für Ihre Erläuterungen; ist mir jedoch alles bekannt, da ich vom Fach bin.
Im Übrigen dürfen nicht nur die Zinsen für die Mittelverwendung ausgegeben werden (es sei denn, die Satzung der Stiftung würde das vorschreiben), doch ich denke, das führt an dieser Stelle für alle interessierten Laien zu weit.
Es geht also v.a. um eine Reform des Stiftungs- bzw. Gemeinnützigkeitsrechts. Und um die Definition von "verantwortlichen Investments", die eine brauchbare Rendite erwirtschaften. Davon haben wirklich SEHR, SEHR wenige Leute Ahnung, leider.

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