Fashismton Post

Wer noch weitere Beweise brauchte, dass konservativ in den USA dort steht, wo hierzulande die Grenze zum braunen Dreck verläuft, und reaktionär dort, wo man wahlsweise den Verfassungsschutz oder den Psychiater anrufen sollte - der sollte heute in der angeblich nur "konservativen" Washington Post mal den Kommentar von Marc Thiessen lesen, in dem Wikileaks als kriminelles Unternehmen bezeichnet wird, als Bruch des amerikanischen Paranoiagesetzes gegen "Spionage" und als Unterstützung von Terrorismuis. Es gab zwar auch in Deutschland schon ein paar muffige Kniebiesler der Informationsfreiheit in den Medien, aber gerade die WaPo macht sich zum Zäpfchen im blutigen Arsch der CIA, der Todesschwadronen und Mörder in den Helikopter, die der Idee von Freiheit genau jene Würde rauben, die Wikileaks trotz der Repressionsmassnahmen der unter Obama wie eh und je operierenden Schergen zumindest teilweise zurückgibt. Hörige Büttel wie Thiessen sind der beste Grund, warum es Wikileaks geben muss: Weil das System, das es ersetzen kann, korrupt, feige und voller Verräter an den Lesern ist.

Montag, 2. August 2010, 23:33, von donalphons | |comment

 
Studium am Naval War College, Job bei K-Street Lobbyfirm, die für die Tabakindustrie, Reagan, Marcos, Somalia-Barre, Mobutu, Savimbi aktiv war, Mitarbeiter bei Jesse Helms, Redenschreiber für GW Bush und Rumsfeld, ...

Was will man von so einem "Konservativen" erwarten. Schlimm ist, dass so ein Lebenslauf für den konservativen Adel der USA qualifiziert. In Deutschland würde so einer vom Verfassungsschutz beobachtet werden.

Selbst die Replik von Eva Rodriguez in der WP klingt nicht allzu beherzt:
Thiessen's concerns about leaks may be justified, but at least some of his proposed plans of action are more than a little scary and, as it concerns the Wiki founder, more than a little wacky.

Also keine Drohnen gegen Island. Aber vielleicht eine Seeblockade? Statt Kabeljau-Krieg dann Seekabel-Krieg? Vielleicht ein Fehler, dass die USA ihre Luftwaffenbasis in Keflavik 2006 dicht gemacht haben...

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Ich denke, der läuft sich schon mal für seine Pfründe unter Palin und Murdoch warm.

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Die Parallele zum Nazitum
erscheint insofern nicht abwegig, als die Amis die Meinungs- und Informationsfreiheit wesentlich höher halten, wenn es bspw. um Ernst Zündel geht.
Aber liegt hier der Vergleich mit dem "postroten Dreck" nicht doch näher? Mit einem lupenreinen Demokraten, der sich die Ermordung unliebsamer Journalistinnen zum Geburtstag schenken läßt?
Ich glaube, unter Adolf Nazi hätte man Wikileaks nicht nur als kriminelles Unternehmen bezeichnet, sondern ganz kurzerhand auch als solches sonderbehandelt.
Mir gefällt es jdf., wenn Sie grobe Keile auf grobe Klötze setzen. Nicht nur Bankster, sondern auch solche Feinde von Bürgerrechten muß man grundsätzlich so schlecht behandeln, wie es allgemein gültige Gesetze gerade noch zulassen.

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Ich sage nicht Adolf, ich sage Faschismus. Und wenn wir von Collateral Murder sprechen, denke ich an die Ähnlichkeiten mit dem Fall von Giacomo Matteotti unter Mussolini, wo es nicht darum gung, die Mörder zu bestrafen, sondern die Medien gleichzuschalten. Generell hört Faschismus natürlich beim Völkermord auf, aber das heisst nicht, dass die faschistische Denkweise nicht vorher als das bezeichnet werden kann, was sie ist.

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Stimmt schon - aber ist das spezifisch faschistisch? Die Gleichschaltung von Medien scheint mir älter als der Faschismus zu sein. Zugegebenermaßen allerdings auch älter als Lenin. Ganz simpel Totalitarismus?

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"Totalitär" bezieht sich immer auf den Staatsaufbau als Ganzen, und passt nicht auf die USA. Auch zu McCarthys Zeiten waren die USA weit davon entfernt, ein totalitäres Land zu sein.
Auch die offene Gesellschaft hat halt so ihre Ausnahmeregelungen und Foltermethoden, die dann aber immer nur eine unbeliebte Minderheit angewandt werden und darum von der Mehrheit der Anständigen freundlich toleriert werden.
"Offene Gesellschaft", Demokratie und Staatskriminalität passen viel viel besser zusammen als es sich unsere Schulweisheit träumen ließ.
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Das Beispiel Putin zeigt nur, dass auch Russland diese Lektion gelernt hat. Man braucht gar keine Vorzensur, es gibt elegantere Methoden. Staat und Regierung waschen ihre Hände in Unschuld.

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change you can believe in ;-)

Aber vielleicht meinten die damals einfach, dass man sein Wechselgeld nicht mehr zählen muss und wir haben das falsch verstanden...

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Die beste Alternative zu Palin, die sie haben.

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Der Journalismus in Deutschland investigativer, freier und kritischer als in den USA?

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Ja, ein wenig. Ungefähr so viel: ||

Aber natürlich weit weg von der Unabhängigkeit, die eine 4. Säule haben sollte.

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Dann bin ich als Spender, obwohl in erster Linie nur an Dokumentation und nur nebenbei an Aufklärung interessiert, bald Unterstützer einer terroristischen Vereinigung?
Sollten die USA Wikileaks als kriminelle Organisation behandeln (und das könnten sie wohl recht mühelos), wird die EU dem höchstwahrscheinlich folgen.
Ich werde wohl noch schnell einen weiteren Überweisungsträger ausfüllen und diesmal auch aufbewahren.
Für nachher, wenn es wieder einmal niemand gewesen sein will.

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Ein Glück, dass es die Schweiz gibt! Allerdings denke ich, dass die USA erst mal andere Wege suchen werden, um Wikileaks fertig zu machen.

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Schwer zu sagen.
Aber eines dürfte klar sein: sie werden in einem ersten Schritt alles daran setzen, TOR abzuschiessen.
Wegen KiPo natürlich. Nicht etwa, weil man den Bürgern den Mund verbieten möchte.

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wikileaks halte ich für mich persönlich für 'ne feine sache. die frage ist, was man daraus macht. ich kann im gegensatz leider auch jeden zumindest nachvollziehen, der aus bestimmten gründen der staatsicherheit der usa den laden im moment als kriminelles unternehmen betrachtet [was jetzt nicht den schreiber der wp, den ich nicht kenne, in irgendeinen schutz nehmen soll]. die welt teilt sich nun mal in die, die meinen, dass man ohne krieg eine bessere welt erschaffen kann - und die, die die drecksarbeit machen, weil sie genau das gegenteil glauben. ich glaube zum beispiel nicht, dass es humaner wäre, afghanistan den afghanen zu überlassen und darauf zu hoffen, dass dann der weltfrieden allein dafür sorgt, dass frauen gleichberechtigt sind, meinungsfreiheit ein allgemeingut wird und steinigungen nur noch in der nicht gelsenen bibel stehen. ich mache mir auch keine illusionen darüber, dass die isaf truppen das mal so eben hinbiegen und morgen ein demokratische afghanistan aus seiner asche ersteht. und ich mache mir erst recht keine illusionen darüber, ob todeschwadronen der amerikanischen kommandoeinheiten etwas tun was irgendwelchen humanitären konventionen entspricht [dafür brauchte ich allerdings kein wikileaks, das kann man sich an einer hand abzählen, was da im verborgenen passiert]. und selbstverständlich kommen dabei viele unschuldige ums leben. krieg ist eine furchtbare sache. in kriegen sterben kinder, dass schlimmste was ich mir nur vorstellen kann. mein herz sagt, dass ich dieses übel für immer von diesem planeten verbannt haben möchte. aber mein kopf sagt, dass mein naiver bockiger wille allein nicht zählt und, dass das leider nicht so einfach funktioniert. nicht heute, und nicht in hundert jahren [das beweist alleine schon die feste größe der deppenquote bei ebay]. dass ich mit diesen schlimmen meldungen leben muss, obwohl ich das alles nicht bewußt will. und ich will es schon garnicht sehen. am liebsten würde ich es garnicht mit bekommen. mit dem schlechten gewissen, dass wir, wir alle, letztendlich die unterstützer dieser kommandoeinheiten sind. und wenn das schlechte gewissen so schwer wird, dass man es kaum ertragen mag, dann hat man die wahl. zwischen dem horror von heute gegen den horror von morgen. in dem auch kinder sterben. deren mütter. und alle anderen, die wir heute mit unserem herzen schützen wollen. der horror, den man dann aber nicht mehr selber verursacht. das ist ja dann nur unterlassene hilfeleistung, womit sich im schnitt - zwar mit ebenfalls schlechten gewissen - noch halbwegs gut leben läßt, insbesondere weil davon ja immer weniger in der zeitung steht als von irgendwelchen todeschwadronen, die durch westliche demokratien legalisiert sind und ausgesendet werden. was so garnicht zum begriff "demokratie" passen mag. und weil das alles so ist, gibt es auf der seite, die "für uns" die drecksarbeit machen menschen, die das alles lieber nicht in der zeitung sehen. weil ja dann alles ins gerede kommt und eventuell gestoppt wird. dann gewinnen die anderen und der horror bekommt ein anderes gesicht. und weil ich das alles weiß, bin ich froh, dass es wikileaks gibt. aber ich kann auch jeden verstehen, der das völlig anders sieht. linke sozialromantik wird diesen planeten nicht befrieden. das muss ich als linksliberaler nun mal akzeptieren, ob mir das nun ins persönlich schöngedachte weltbild paßt oder nicht.

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die blockwarte sind zurück
ausgehend von der wikileaks-veröffentlichung der ~90.000 dokumente aus dem afghanistan-krieg, berichtet salon gestern von einer privat(-rechtlich) organisierten überwachungsmaschinerie des staates in den usa, die tatsächlich bereits nahe dran sein dürfte an ihren faschistischen vorbildern:

http://www.salon.com/news/opinion/glenn_greenwald/2010/08/02/privacy/index.html

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Das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda verkündet
»Der Feindsender ›Wikileaks‹ zersetzt unsere Wehrkraft bei der Nacherziehung Fremdvölkischer und bei der Eroberung von Lebensraum im Osten. Nach gesundem Volksempfinden muss dieser Schädling dem Erdboden gleichgemacht werden.«

Wie viel davon ist tatsächlich im ›Volk‹ verankert? Und gibt es keine tragfähigen Lösungen, um die Rüstungsindustrie ohne die Lüge vom gerechten Krieg profitabel zu gestalten?

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Nun ja, die Nazis sehen das gar nicht viel anders. Mit dem einen Unterschied , dass sie im Überwachungsstaat das "Zionistische Besatzungsregime" erkennen, das dem aufrechten, auf ungehinderter Meinungsäußerung beharrenden Bürger die Freiheit nimmt.

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Wikileaks ist reine Selbstverteidigung gegen einen Staat, der alles von uns wissen will, aber nicht will, dass die Bürger etwas über ihn wissen.

Der Fotograf, der seinerzeit das mit Napalm verbrannte vietnamesische Mädchen fotografiert hat, gilt unter heutigen Kriterien wohl als Verräter und Terrorfreund.

Von My Lai wollen wir mal gar nicht anfangen.

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Das wird ja immer besser:
http://www.faz.net/s/Rub475F682E3FC24868A8A5276D4FB916D7/Doc~EB7743084C84B417480B1175808764D35~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Angeblich war Adrian Lamo, der Mann, der Manning (für den manche bereits, na klar, die Todesstrafe fordern) verpetzt hatte, nachdem dieser ihm angeblich gesteckt hatte, das "Collateral Murder"-Video befreit zu haben, bei einer privat finanzierten Stasi beschäftigt.
Offenbar werden die USA mittlerweile derart lückenlos durchschnüffelt, dass Lamo Manning das mal eben nachweisen konnte.
DAS hätten die bei uns auch gerne.

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wikileaks? wie ein mir unbekannter an einem andern ort im web sagte, die cia mag wohl keine neger.

oder vornehmer, es ist unwahrscheinlich, dass eine derart flut von dokumenten nicht von amtsträgern mit den entsprechenden sicherheitsstufen und zugangsberechtigungenveröffentlicht wird.
ebenso unwahrcheinlich ist, dass dies in der absicht geschah, die wiederwahl des amtierenden präsidenten der us af a zu unterstützen.

was wirklich zu denken gibt - oder eigentlich gar nicht - was die supernacht eigentlich von ihren verbündeten hält. könnte in zukunft ein problem werden, für die supermacht und die verbündeten.

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Der Verschwörungstheoretiker würde anmerken, dass man ja nicht wisse, wer tatsächlich hinter wikileaks steckt.

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Die taz mit einem Artikel, dass es möglicherweise mit dem Informantenschutz bei wikileaks nicht weit her sein wird:

"Doch schwedische Verfassungsexperten machen jetzt ein dickes Fragezeichen hinter diese Behauptungen. Zwar ist es korrekt, dass Schweden einen umfassenden Quellenschutz hat. Sowohl JournalistInnen selbst, die ihre Quelle verraten, als auch Strafverfolgungsbehörden, die eine Quelle aufdecken wollen, würden sich strafbar machen. Doch dieser Schutz gilt bei traditionellen Medien und Internetmedien nur, wenn diese den „Utgivningsbevis“, eine spezielle schwedische Lizenz haben. Die jedoch fehlt Wikileaks. "

mehr: http://www.taz.de/1/netz/netzpolitik/artikel/1/ungeschuetzte-informanten/

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