Weit weg von Gaiole liegt Frankfurt
Eigentlich ist es ja ganz gut, dass ich mit Frankfurt nie warm wurde. Da ist es auch nicht so schlimm, wenn meine Aversionen in den letzten 24 Stunden nicht unbedingt kleiner wurden. Ich war ja enorm dreckig im Chianti - aber wirklich so, dass ich mich am liebsten unter einen Brunnen gelegt hätte, fühlte ich mich erst, als ich wieder aus Frankfurt daheim war.
Zu Buchmessezeiten wird in Frankfurt eben besonders viel gelogen, aber es ist eine seltsame Sache; man steht auf, fährt hin, und kaum kommt man an, geht es gleich los mit Dingen, für die kein normaler Mensch aufstehen würde. Der Betrieb lässt eben nichts unversucht, einen in Reih und Glied zurückzuscheuchen. Sei nett, dann sind wir auch nett. Leider klingt das für mich nach: Finde Dich mit dem Morast ab, dann macht Dir der Morast nichts mehr aus.
Dafür scheint heute in Bayern wieder die Sonne, es ist warm und eine der letzten Gelegenheiten, das Rennrad in die Hügel zu bemühen, bevor es Zeit wird, die Bergradl auszupacken. Es gab da einen spassigen Dialog zwischen zwei Menschen, die mich (und das Blog hier) kennen; einer sieht mich selten und der andere oft. Derjenige, der mich selten sieht, sagte zum anderen ob meines Radlbildes, ich würde da den Bauch einziehen. Dabei stimmt es: Man kann einfach nicht dick werden, wenn man täglich 30, 40 Kilometer oder mehr radelt. Oder schiebt, je nachdem.
Man muss es so sehen: Je mehr ich radle, desto mehr Torte kann ich ungestraft essen. Einerseits war die l'Eroica ein Erfolg, weil ich gemerkt habe, was unter schlechten Voraussetzungen - angeknackste Rippen, Stechen beim Atmen und die Folgen der Asthmaanfälle in den letzten Jahren durch Heuschnupfen - noch geht, und, etwas mehr Training vorausgesetzt, auch noch mehr gehen könnte. Andererseits wird rückblickend auch klar, dass es schon jetzt Dinge gibt, die nie mehr so wie früher möglich sein werden. Gaiole hat mich sehr brutal auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht. Sie sind nicht schlimm, aber nachhaltig: Ich muss etwas tun, um nicht gegen das Altern zu verlieren. Und ich bin zu alt geworden, um mich mit der Leichtigkeit der Jugend mit Unakzeptablem abzufinden und andere Wege zu suchen.
Aber keine Sorge, das hier wird kein Rennsportblog: Für weitere Anstrengungen wird das Hinterhaus sorgen, wo ich heute schon mal etwas überlegt habe. Man muss etwas tun, man kann es nicht so einfach verkommen lassen, selbst wenn es viel Arbeit ist: Die enormen Immobilienpreise in dieser Region und gerade in der Altstadt zwingen dazu. Es gab auch ein paar positive Überraschungen; die Treppe etwa ist in einem erheblich besseren Zustand als gedacht, und ich denke, man kann auch die Türen retten. Die Hauptprobleme werden das Dach, das Sanitärproblem und die Heizung, und die langen Debatten, wie man das machen kann. Das wird ein heisser Winter, nehme ich an. Bevor es dann wieder nach Italien geht, zu Mille Miglia und anderen Vergnügungen. In Gaiole waren übrigens auch diese Herren:
Abgesandte des Tweed Run aus London, der 2011 erheblich grösser und besser werden soll. Das könnte ein schönes Aufwärmen nach dem Rodeln und vor der Mille Miglia werden. Und in jeder Hinsicht besser als die Leipziger Buchmesse. Denn das Leben, das ist ausserhalb der Messehallen. Darin sind nur klägliche Versuche kläglicher Verlage, eine Zukunft zu gestalten, die keine Gegenwart hat.
Zu Buchmessezeiten wird in Frankfurt eben besonders viel gelogen, aber es ist eine seltsame Sache; man steht auf, fährt hin, und kaum kommt man an, geht es gleich los mit Dingen, für die kein normaler Mensch aufstehen würde. Der Betrieb lässt eben nichts unversucht, einen in Reih und Glied zurückzuscheuchen. Sei nett, dann sind wir auch nett. Leider klingt das für mich nach: Finde Dich mit dem Morast ab, dann macht Dir der Morast nichts mehr aus.
Dafür scheint heute in Bayern wieder die Sonne, es ist warm und eine der letzten Gelegenheiten, das Rennrad in die Hügel zu bemühen, bevor es Zeit wird, die Bergradl auszupacken. Es gab da einen spassigen Dialog zwischen zwei Menschen, die mich (und das Blog hier) kennen; einer sieht mich selten und der andere oft. Derjenige, der mich selten sieht, sagte zum anderen ob meines Radlbildes, ich würde da den Bauch einziehen. Dabei stimmt es: Man kann einfach nicht dick werden, wenn man täglich 30, 40 Kilometer oder mehr radelt. Oder schiebt, je nachdem.
Man muss es so sehen: Je mehr ich radle, desto mehr Torte kann ich ungestraft essen. Einerseits war die l'Eroica ein Erfolg, weil ich gemerkt habe, was unter schlechten Voraussetzungen - angeknackste Rippen, Stechen beim Atmen und die Folgen der Asthmaanfälle in den letzten Jahren durch Heuschnupfen - noch geht, und, etwas mehr Training vorausgesetzt, auch noch mehr gehen könnte. Andererseits wird rückblickend auch klar, dass es schon jetzt Dinge gibt, die nie mehr so wie früher möglich sein werden. Gaiole hat mich sehr brutal auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht. Sie sind nicht schlimm, aber nachhaltig: Ich muss etwas tun, um nicht gegen das Altern zu verlieren. Und ich bin zu alt geworden, um mich mit der Leichtigkeit der Jugend mit Unakzeptablem abzufinden und andere Wege zu suchen.
Aber keine Sorge, das hier wird kein Rennsportblog: Für weitere Anstrengungen wird das Hinterhaus sorgen, wo ich heute schon mal etwas überlegt habe. Man muss etwas tun, man kann es nicht so einfach verkommen lassen, selbst wenn es viel Arbeit ist: Die enormen Immobilienpreise in dieser Region und gerade in der Altstadt zwingen dazu. Es gab auch ein paar positive Überraschungen; die Treppe etwa ist in einem erheblich besseren Zustand als gedacht, und ich denke, man kann auch die Türen retten. Die Hauptprobleme werden das Dach, das Sanitärproblem und die Heizung, und die langen Debatten, wie man das machen kann. Das wird ein heisser Winter, nehme ich an. Bevor es dann wieder nach Italien geht, zu Mille Miglia und anderen Vergnügungen. In Gaiole waren übrigens auch diese Herren:
Abgesandte des Tweed Run aus London, der 2011 erheblich grösser und besser werden soll. Das könnte ein schönes Aufwärmen nach dem Rodeln und vor der Mille Miglia werden. Und in jeder Hinsicht besser als die Leipziger Buchmesse. Denn das Leben, das ist ausserhalb der Messehallen. Darin sind nur klägliche Versuche kläglicher Verlage, eine Zukunft zu gestalten, die keine Gegenwart hat.
donalphons, 17:28h
Freitag, 8. Oktober 2010, 17:28, von donalphons |
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pythia,
Freitag, 8. Oktober 2010, 19:49
"das Dach, das Sanitärproblem und die Heizung"
"das Dach, das Sanitärproblem und die Heizung" - ewwww, das wird teuer.
Teurer ist nur noch Aerger mit den Fundamenten, sollten Sie eine Stahlkonstruktion haben. Was aber hier nicht der Fall ist, denke ich.
Loesung: Viele Kostenvoranschlaege einholen. Hoffe Sie sind Mitglied beim Haus- und Grundbesitzer Verein.
Aber was tun muessen Sie, sonst faellt das eines Tages mal zusammen bzw. geht der Aerger erst richtig los...
mein Beileid.
Teurer ist nur noch Aerger mit den Fundamenten, sollten Sie eine Stahlkonstruktion haben. Was aber hier nicht der Fall ist, denke ich.
Loesung: Viele Kostenvoranschlaege einholen. Hoffe Sie sind Mitglied beim Haus- und Grundbesitzer Verein.
Aber was tun muessen Sie, sonst faellt das eines Tages mal zusammen bzw. geht der Aerger erst richtig los...
mein Beileid.
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donalphons,
Freitag, 8. Oktober 2010, 20:49
Heizung muss nur erweitert werden, Bäder müssen aber neu gemacht werden, keine Frage, und das Dach - tja. Da geht die Überlegung Richtung Dachgarten.
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don ferrando,
Freitag, 8. Oktober 2010, 19:53
Wie bitte? Schon wieder zurück von der Buchmesse?
Der Ausflug war aber wirklich kurz!
.
Von wann ist denn die Bausubstanz des Hinterhauses?
Ohne Sie kränken zu wollen, aber für mich (als Laien) sieht das ja nach "schnellhochgezogen1953fürflichtlin" aus.
Der Ausflug war aber wirklich kurz!
.
Von wann ist denn die Bausubstanz des Hinterhauses?
Ohne Sie kränken zu wollen, aber für mich (als Laien) sieht das ja nach "schnellhochgezogen1953fürflichtlin" aus.
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donalphons,
Freitag, 8. Oktober 2010, 20:47
Hintere Mauer um 1200, Erdgeschoss so gegen 1350-1400, 1. Stock 1880 (Rechnungen vorhanden), Umbau und 2. Stock 1960. Daher auch das Aussehen, aber das soll anders werden.
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ilnonno,
Freitag, 8. Oktober 2010, 20:16
Vielleicht liegt das auch am Alter - ich habe bei einer ähnlichen Aktion Wochen gebraucht, mich an ausdauernde körperliche Arbeit zu gewöhnen. Jeden Tag wieder, zehn Minuten nach Beginn der Arbeit: "Ach l... ass es doch"...
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donalphons,
Freitag, 8. Oktober 2010, 20:50
Es gibt so einen Punkt, ab dem will der Körper das auch täglich haben. Ganz erstaunlich. Irgendwas fehlt dann.
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ilnonno,
Samstag, 9. Oktober 2010, 02:07
Ja, aber erst nachdem der Totpunkt überwunden ist. Danach, einverstanden, kann sich sogar eine Liebe zum Abschleifen von Treppengeländern entwickeln.
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nigeth,
Freitag, 8. Oktober 2010, 23:54
Apropos Tweed. In diesem Jahr ist ja so ein total künstlicher Tweed-Look angesagt, so richtig mit Kunstleder- oder Stoffaufnähern auf allem was Ellbogen hat.
Das sieht so, verzeihen sie das Wort, fake aus
Das sieht so, verzeihen sie das Wort, fake aus
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sylter123,
Freitag, 8. Oktober 2010, 23:56
Was macht der Radfahrer in den deutschen Nationalfarben und den Hähnen in den Händen auf dem ersten Foto da bloß?
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schauerfeld,
Samstag, 9. Oktober 2010, 15:50
Dem Mann scheint es gleichgültig zu sein, wie besudelt er selbst ist –
Hauptsache, es ist kein Sand in seinem kostbaren Getriebe.
Aber während sich die einen noch um die Verkrustungen der letzten
Kilometer bemühen, strampelt oder humpelt das Feld längst über alle Berge (Bild zwei).
Für die Herren im 3. Bild ist das Spektakel in guter Kleidung von größerem Belang als der sportive Inhalt - nun, sicher gibt es penetrantere Arten, sich lächerlich zu machen ...
Danke für's Nachreichen!
Hauptsache, es ist kein Sand in seinem kostbaren Getriebe.
Aber während sich die einen noch um die Verkrustungen der letzten
Kilometer bemühen, strampelt oder humpelt das Feld längst über alle Berge (Bild zwei).
Für die Herren im 3. Bild ist das Spektakel in guter Kleidung von größerem Belang als der sportive Inhalt - nun, sicher gibt es penetrantere Arten, sich lächerlich zu machen ...
Danke für's Nachreichen!
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