Der fertige Franzose

Es dauert inmer etwas, bevor diese Welt Leute, die es verdient haben, in die Tonne haut. Franz Josef Strauss bekäme heute in Bayern sicher keine Mehrheit mehr; sogar im schwärzesten Bayern sagt man heute, dass es gut ist, dass es vorbei ist. Es kann halt nicht jeder Loki Schmidt sein, könnte man sagen.

Nun kann den Toten ihr Nachruf - zwangsweise - egal sein, wichtiger scheint mir die Frage, wer noch zu seinen Lebzeiten mitbekommt, dass sich etwas ändert. Bei Nixon hat es geklappt, aufgrund der Verkommenheit deutscher Medien bei Feldbusch bislang noch nicht, die muss vermutlich noch 10, 15 Jahre warten, bis man ihr Gesicht zeigt und sie für das auslacht, was sie geworden ist: Die Sache mit Maxwell ist nun mal im Gegensatz zum Altern verzeihlich.

In der New Economy pflegte man zu witzeln, dass ein guter Berater derjenige sei, der nie auf die Idee käme, seine Ratschläge an einer eigenen Firma auszuprobieren. Es gab damals zu viele von hochbezahlten Consultats gegründete Klitschen, die den Nachweis führten, dass diese Leute es genauso wenig konnten: Das mit dem Geschäfte machen, nicht das mit der Beratung, denn das klang immer noch toll. Das war eigentlich immer eine gute Art, den eigenen Ruf zu verspielen. Natürlich ist es etwas ungerecht, denn andere kommen trotz Problemen einfach so durch. Dass beispielsweise Spreadshirt seine früher fest zementierte Position im Markt verloren hat, wird immer noch überstrahlt vom Zufall, dass die Gründer mit ihrem Einstieg bei StudiVZ und mit der Dummheit von Holtzbrinck bestens verdient haben. Spreadshirt wird einfach irgendwie vergessen.

Ich weiss nicht, wie genau die diversen Märkte das Internet beobachten, aber wenn sie es tun, könnte mit Sascha Lobo auch bald jemand Probleme bekommen. Angebersprüche aus dem Netz rülpsen ist leicht, aber nach der Vodafone-Kampagne und dem immer noch nicht eingestandenen Scheitern von Grosskotz-Adnation gab es in letzter Zeit nochmal den gestellten Eklat rund um seinen Roman, punktgenau zur Einführung der App: Lobo immer noch auf allen Kanälen, aber ein Leedreher für die Buchumsätze. Natürlich begaffte man früher auf dem Jahrmarkt gegen Geld absonderliche Mutationen des Menschen. Aber hätte man auch ein Buch von denen gekauft? Lobo hat zu lang zu gossig die Internetzukunft verkräht, er wird langsam auch ein bisserl alt und Behaupten allein hilft auch nicht, wenn die Verkaufe zeigen, dass er einfach nicht wirkt. Noch nicht mal bei seinen 40000+x Followern. Und in den Startlöchern stehen schon genug andere, die keine Lust auf Arbeit haben und mit Luhmann und Radiotheorie wenigstens etwas Bildung vortäuschen - auch an seinen Scharlatanen erkennt man, dass das Internet erwachsen wird.

Ich bin eigentlich recht guter Dinge, dass es irgendwann auch den Stefan Niggemeier nochmal richtig derbröselt (Die hier etwas nachlassende Postingfrequenz hat neben akutem Zeitmangel auch etwas damit zu tun, dass ich mich gerade etwas davor ekle, mich mit Blogs zu beschäftigen). Ich kann nicht beweisen, dass er, als er sich bei seinem Angriff auf die Netzeitung in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in ein paar Punkten eine einstweilige Verfügungen eingefangen hat, unter falschem Namen bei der Blogbar aufgeschlagen ist und dort dann in diesem etwas erhitzten Klima dort weitergemacht hat, wo ihm das Gericht den Mund gestopft hat. Vielleicht war das ein Freund oder Kollege oder sonst jemand mit genauen Kenntnissen der Intention, die Stefan Niggemeier verfolgt hat, jemand, der auch sehr aufgebracht war, dass ich es wage, den Niggemeier zart in Zweifel zu ziehen. Aber wenn ich die Bigotterie sehe, mit der Niggemeier erst einen des Borderlinens überführten Bildblogger und dessen Rechte zu verteidigen meint und seinen Mob gegen die Berichterstattung loslässt, und nun den aktuellen Fall sehe - dann wünsche ich ihm nicht einen Knick wie damals, als er in Sachen eines phantasierten Übernahmeversuchs von Kress juristisch untergegangen ist. Ich muss ihm das nicht wünschen, oder dazu beitragen. Ich muss nur etwas warten. Und sicher nicht so lange wie bei Strauss.



So ist das eben mit der Geschichte: Mancher geht unter, weil alles Beschweren über den Dreck nicht hilft, den eigenen Dreck zu vertuschen, andere scheinen unterzugehen und werden doch wieder gerettet, weil sie zu gut sind und doch wieder geschätzt werden. Ich hatte unvorhergesehen ein paar Stunden übrig, und konnte endlich das alte Peugeot, das zuerst bei der Caritas und dann auch noch von seinem frustrierten Käufer weggeworfen werden sollte, hergerichtet und fahrbereit gemacht.



Und was soll ich sagen: Es ist genau das richtige Rad für kalte Herbsttage. Man muss sehr viel mehr treten, es ist schwerer und langsamer, aber man kann sich damit im Park gut anstrengen, ohne dabei irgendjemanden zu gefährden. Ausser vielleicht selbst von überholenden Kindern auf Dreirädern und joggenden Grossmüttern mit Krückstöcken gefährdet zu werden, die dauernd gnadenlos vorbeiziehen, wenn man nach weiteren 50 Metern atemlos im Graben liegt. Selten einen so blauen Bleianker gesehen.



Die Bremsen sind überraschend gut, von 6,2 auf 0 in 10 Metern, die Übersetzung dafür überrachend schlecht, statt der thoretischen 10 Gänge sind allenfalls drei in der Ebene zu gebrauchen, und Steigungen von mehr als 2% sind die Hölle. Die Idee, das Rad nächstes Jahr auf die l'ERoica mitzunehmen, habe ich verworfen: Damit brauche ich noch nicht mal zum Tweed Run nach London.



Ich habe damit gleich den Wochenmarkttest gemacht und geschaut, ob es irgendwie wirkt: Das tut es. Mancher bleibt stehen und schaut. Ich finde, es ist einfach eine hübsche Ergänzung des dortigen Ambientes, auch wenn es, um ehrlich zu sein, zum Transport von Lebensmitteln eher schlecht taugt. Es taugt eigentlich zu gar nichts, aber es ist sehr hübsch.



Trotzdem ist es sehr französisch. Man ahnt die Vorgaben der Designabteilung: Bauen Sie ein Rad, das schick und sportlich ausschaut, dynamisch, aber nicht angestrengt, und das gerade mal reicht, um ein Baguette und Zigaretten zu holen - und trotzdem wirkt, als würde der Besitzer gleich nochmal 50 Kilometer in die nächste Stadt radeln, um dort entspannt Rotwein zu probieren. Es soll schön sein, wie das Leben, das reicht.



Und so wurde es denn auch, selbst wenn das Leben nicht immer so schön ist, wie die Franzosen denken.

Sonntag, 24. Oktober 2010, 01:57, von donalphons | |comment

 
Wäre das letzte Foto schwarzweiß, so sähe es aus, als wären Sie geradewegs aus " Le Jour se lève" entsprungen!

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Ich hätte lieber einen lustigen Film. SW probiere ich gleich mal.

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und ich dachte den ersten halben Text, Thema würde Sarkozy und die Proteste in Frankreich werden, inbesondere als von Strauß die Rede war :-)

Aber so ist auch nicht schlecht.

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Daran habe ich gar nicht gedacht, aben Sarko den leichten Zwerg übersieht man halt so leicht.

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Tja,
ich bekomme bei der Präsentation der Nachrichtentheorie in der Zwischenzeit den totalen Ausschlag... 1940 !

Wo die Sonne der Bildung tief steht, werfen auch Zwerge lange Schatten!

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Ach, das sind doch nur laute Schreihälse, die Geschäfte machen sowieso andere. Ich glaube auch nicht, dass der Lumma nochmal so blöd ist und den Lobo irgendwo mitdödeln lässt. Jeder ist sich selbst der nächste, aber andere luhmannen sich eher was zurecht.

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Compulsive Hoarding
Himmel, "Es taugt eigentlich zu gar nichts, aber es ist sehr hübsch", der Mann wird zum Rad-Messie, bei dem jeder Klumpen Alteisen als Youngtimer aufgenommen wird und zum (vermeintlichen) Klassiker heranreifen darf.

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Na, das hat sich halt irgendwie angeboten. Und dass ich dieses Jahr schon drei Räder wieder losgeworden bin, steht hier ja auch nicht explizit drin.

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Bei dieser Gelegenheit: Bianchi hat auch ein Stahlmodell im aktuellen Angebot. Es scheint, als gehöre das für die renommierten Hersteller zum guten Ton.

http://www.bianchi-versand.de/artikelbereich/bianchi-rahmensets/artikel_details.html?ArtNr=2463749

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1800 Euro? Boh. Aber hallo. Bei aller Liebe, aber das ist Irrsinn.

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Tja, wenn man täglich überlegen muss, was man sich noch kaufen könnte, wenn der Konsumdruck einhergehend mit der Jugenderinnerung unerträglich wird, dann wird eben auch so etwas gekauft. Und man darf nicht denken, es gäbe keine Käufer. Wen wundert das, wenn schon die Teilnehmer bei Jedermannrennen gedopt sind?

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@kreuzbube:
Dass es zweifellos Leute gibt, die so viel auf den Tisch blättern, ändert nichts daran, dass der Preis in meinen Augen völlig aberwitzig ist.

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mark, ich käme nicht im Traum darauf, das zu bezahlen. Aber aberwitzig wäre der Preis nur dann, wenn ihn keiner bezahlte. Solange sich Käufer finden, macht der Verkäufer alles richtig.

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Ja, stimmt.
Deswegen sag ich ja: in meinen Augen.

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mark, bei nochmaligen Überdenken vermute ich, dass die Stahlrohrmodelle bei Conago, Bianchi & Co. nicht einmal nennenswert wegen der Verkaufserlöse dieser Modelle im Programm sind. Womöglich möchte man demonstrieren, dass man anderes als die Newcomer von Bulls über Stevens, Canyon bis Cube, in bester -nämlich eigener- Tradition steht. Man knüpft an die Zeiten an, in denen auch einige der user hier erstmals mit dem Radsport in Berührung kamen. Ich habe das neulich im Laden mit dem Colnago Master gesehen. Zwanzig moderne Räder und in der Mitte auf einem Podest das nagelneue Colnago Master in rotmetallic-lackiertem Stahlrohr. Das hat schon was, es wirkt und transportiert seine Wirkung auf die neuen Modelle mit gleichem Herstellerschriftzug. Mein einfacher Kreuzbube z.B. ist doch nicht besser als Räder anderer moderner Hersteller. Aber dennoch bleiben immer wieder welche davor stehen, guck mal ein C. Und wenn zehn andere, teurere und besser ausgestattet Räder daneben stehen. Zurück zum Retromodell: Der Käufer erinnert sich an früher, kann es sich heute vielleicht leisten und so kauft er sich ein Stück Jugend, die ihm 1800.- EUR wert ist . Der Preis mag maßlos überhöht anmuten, aber der eine kauft sich ein solches Schmuckstück, der nächste reiht für sich ein Dutzend auf und baut sie wieder auf. Ich kann das durchaus verstehen, auch wenn ich selbst nicht so verfahre.

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Was ist denn das für ein Schaltwerk?

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Das ist ein Campagnolo Nuovo Record und passt zeitlich, wenn auch nicht qualitativ ganz gut ins Bild. Topschaltwerk an Unterklasserahmen.

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Danke für die Detaillierung. Sieht übrigens toll aus. Was hältst Du eigentlich von Getriebenaben, nur mal so des Interesses halber?

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Damit habe ich zu wenig Erfahrung. Wartungsfreiheit ist aber eigentlich genau das, was ich nicht will.

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Und was sagt die FAZ zu Wikileaks?
1. Also, hm, 400.000 Dokumente, doch doch, das ist ne Leistung, doch doch, es ist nicht so, dass wir das nicht anerkennen würden, und manche sind ja sogar relevant.
2. Trotzdem ist das nicht die reine Wahrheit! Das muss man sicherheitshalber schon dazusagen.
3. Jetzt bildet Ihr Wikileaker Euch mal blooooooos nicht zuviel drauf ein...

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Das ist das Politikressort, und generell hassen Medien andere Medien, die einen Knochen haben. Wollen würde man schon gern dürfen, aber trauen hat man sich nicht gewollt. (Lesen Sie demnächst dazu Deus Ex Machina)

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Ups, jetzt sehe ich es erst: Detlef Borchers. Naja. Der hat nach der letzten Nummer von Wikileaks einen etwas vorschnellen Beitrag über ein angebliches Regierungsnetzwerk von Hackern geschrieben, der sich als ziemliche Ente herausstellte. Da ist er einem Hoax aufgesessen. Manchmal ist es nicht dumm, solche folgenden Texte "ideologiekritisch" zu lesen.

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Dennoch ist der Einwand im FAZ-Artikel doch nicht per se blödsinnig, denn was sagen mir nun 400.000 veröffentlichte einzelne Dokumente. Erst einmal gar nichts, außer dass sie veröffentlicht werden konnten und es mit der Geheimhaltung immer schwieriger wird.

Darüber hinaus jedoch, um einmal auf das Bild mit dem Knochen zurückzugreifen: Da liegt eine halbe Million kleine Splitter. Und bevor die nicht jemand zusammengesetzt hat, weiß man nicht, dass sie im Gesamtbild einen Knochen ergeben.

Hat Borchers etwas anderes gesagt? Und wird seine Aussage falsch, weil man die Intention, aus der heraus sie erfolgt, nicht mag?

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Der Guardian hat doch genau das in Zusammenarbeit mit Wikileaks gemacht. Analysen, interaktive Karten, Bewertung - die sind doch nicht doof. Borchers hat - meines Erachtens, es war ja nicht der erste Beitrag zum Thema - in der Sache einen gewissen Spin. Das muss kein Problem sein, der Spin ist fester Bestandteil dr Stützen, nur ist er da ein Stilmittel. Bei Borchers führt das dann eben dazu, dass in der FAZ ein Rohrkrepierer über die angebliche Organisation "Vigilant" und ihren Kampf gegen Wikileaks stand. Gleich mal als Sensation rausgepustet, was darüber verbreitet wurde, und als nach einem Tag langsam klar wurde, dass es diese Organisation praktisch nicht gibt und ein Trittbrettfahrer am Werk war - ist es halt zu spät. Kann passieren. Aber danach ist die Rolle des Grosskritikers über Informationen ein klein wenig zu gross, mag mir scheinen.

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Rolle des Grosskritikers: so ein Schmarrn, typisch Alphonso mit seinen bekannten Gedächtnislücken, die gerne eingesetzt werden. Ja, ich habe die Rolle von Wikileaks kommentiert, im Freitag

http://www.freitag.de/wochenthema/1041-ein-mann-eine-idee-und-das-liebe-helfervieh

und der FAZ

http://www.faz.net/s/Rub475F682E3FC24868A8A5276D4FB916D7/Doc~E51ABA885110343EA99E4913C311682CD~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Kann ja jeder wachlesen, was da denn Grosskritik sein soll. Was Project Vigilant anbelangt, so wäre ich sehr, sehr vorsichtig: Ich habe mich über die Größe der Organisation geirrt, nicht aber über die Tatsache, dass es eine digitale Bürgerwehr in den USA gibt. Sollte der Militärprozess gegen Bradley Manning öffentlich geführt werden oder sollte ein Zivilprozess folgen, wird die wohlfeile Wired-Darstellung wie die gespielte Ahnungslosigkeit von Wikileaks nachhaltig zerbröselt.

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Ich glaube, dass ich von Detlef Borchers keine Ratschläge mehr brauche, wie ich was zu sehen habe, und wie etwas zu laufen hat, oder wie etwas zu bewerten ist. Und das nicht nur wegen der vor die Wand gesetzten Vigilant-Geschichte und den reichlich unkritischen Übernahmen obskurer Behauptungen, die keine zwei Tage gehalten haben. Ist das deutlich genug?

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Ich träume von einer konzeptuell aktualisierten Fortsetzung des literarischen Quartetts oder meinetwegen auch des "Internationalen Frühschoppens" mit Borchers und Alphons in der Stammbesetzung, dazu noch eine etwas intellektuellere Vorhut (Vorschläge? Der Glaser?) und einen AL-Blogger a la Rounders.

Erste Gäste sind Lobo, Niggemeier und Eck.

Das wäre glatt ein Format, das mich nach langer Zeit auch mal wieder vor den Fernseher oder meinetwegen auch Youtube ziehen würde.

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Trotz der Anhäufung höchst unerfreulicher Charaktere würde zum Frühschoppen immer noch ein bigotter Exnazi fehlen, und die wachsen heute nicht mehr auf Galgenbäumen so wie nach 45.

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Korrekt - bigotte ExNazis sterben aus, und für ein zionistisches Blatt gearbeitet zu haben ist heute weder Auszeichnung noch Makel. Muss es wirklich einer sein? Horst Mahler würde mir spontan einfallen, aber ehrlich, es fehlt mir an der gesellschaftlichen Relevanz.
Rounders wäre mit seinem Wallstreettouch (ich kann beweisen, dass er WKNs veröffentlicht hat!) doch eine prima Besetzung für den geschmacklosen Buhmann.

BTW:
Der örtliche Lions Club hat mir neulich "Ich war dabei" für einen Euro verkauft. Mit zunehmendem Alter werden mir auch bigotte ExNazis immer sympathischer.

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Zum Eliteblogger N.
fällt mir eigentlich nur das hier ein:

http://icanhascheezburger.com/2008/02/17/funny-pictures-if-only-u-waz-useful/

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Hübsch. Es gibt auch Gutes im Internet!

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Katzen lügen nicht

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"generell hassen Medien andere Medien, die einen Knochen haben"
Und wie ist das bei Bloggern?
For something compl. different: So ein Sakko habe ich mir - nunja - früher bei Ladage & Oelke in Hamburg gekauft, um damit in die Uni zu gehen. Aber aufs Rennrad??? Also wirklich, diese Jugend von heute...

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hoffentlich ist es wenigstens atmungsaktiv, das Sakko.

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Ja, das ist es. Als letztes Jahr Bäumler liquidiert wurde, habe ich fast alles an Kaschmir gekauft, was in meiner Grösse noch da war. Zurecht, wie sich dann herausstellte: Diese Zeiten kommen nie wieder in meiner Heimat.

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Hollandrad
Ich hätte ganz gerne so ein Hollandrad für Herren, in erster Linie hat mir die bequeme Sitzposition gefallen, um hier in der Stadt herumzufahren. Allerdings bin ich nicht so ganz überzeugt von den Anschaffungskosten eines neuen Gazelle Tour Populair im klassischen Look. Sowas muß es doch eigentlich massig gebraucht geben, auf ebay ist im Radius bis 100km von München gar nichts zu finden. Don Alphonso, wo haben Sie denn diese gebrauchten Räder gefunden?

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Ich empfehle eine Tour über eine Reihe von Vorstadtbahnhöfen - da stehen oft reihenweise platte, verlassene Oldtimer unterschiedlichster Provinienz, Qualität und Erhaltungszustände rum.

Wenn Ihnen das nicht zu halbsharig ist, kann ich das aus eigener Erfahrung empfehlen.

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Das kommt von der Caritas, wo es als Schrott angeliefert wurde und wieder in den Verkauf gehen sollte. Ansonsten bietet sich stets der Flohmarkt in Freimann an.

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@mawu:
Da unten fährt man sowas anscheinend nicht. Vielleicht mal den Suchradius Richtung Niederrhein erweitern? Wobei auch hier der Herren-Holländer nicht annähernd so häufig anzutreffen ist wie die Damen-Variante.

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Olbrtz - wie erkennt man denn ein Fahrrad als "Herrenlose Sache"???

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Am Staub, der angerosteten Kette und den platten Reifen, im allgemeinen. Die Bahn freut sich, wenn die weg sind. Aber immer dran denken: Benutzte Räder mitnehmen ist schlecht fürs Karma.

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Früher hat die Bahnpolizei
auch Fahrräder versteigert, die zu lange herrenlos auf Bahngelände herumstanden. Auf diesem Weg kam Sir Walter zur Vorbesitzerin.

@mawu: Muss es denn ein Hollandrad sein? Ich denke mal, die klassische Oparad-Geometrie mit aufrechter Sitzhaltung findet sich auch bei anderen oldschool-Herrenrädern, da muss man nicht unbedingt explizit nach Waffenrad und dergleichen gucken.

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Also, auf meinem Peugeot sitzt man schon sehr sportlich. Nichts für alte Männer.

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@mawu: Die Fundbüros der Stadtverwaltungen versteigern unter anderem Räder. Aber soll es wirklich ein knapp 25 Kilo schweres Ungetüm sein?

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Ich dachte auch erst daran, den offiziellen Weg zu gehen und das Rad nach Ersteigerung abzuholen.
Offiziell werden die Bahnhöfe je nach "Last" 1-3 mal pro Jahr "gesäubert". Hier in Bayrisch-Schwaben gehen die Räder dann erstmal zur Polizei, wo geklärt wird, ob als gestohlen gemeldete Räder dabei sind (wie das bei 100 Rädern gemacht wird??) - danach wird, üblicherweise über die Stadt bzw. den Kreis versteigert. Was früher der Bahnhofshausmeister gemacht hat, wird heute zentral erledigt - im Schwäbischen ist hier die Bahnhofsdirektion Augsburg im Umkreis von mehr als 100 km für die Abholung zuständig, ehe die Räder zur Stadt gehen. Die Bahnhofsversteher selbst größerer Bahnhöfe sind gar nicht mehr involviert.
Mein Fazit nach einer langen Reise von Pontius zu Pilatus war, dass es allen Beteiligten Arbeit erspart, wenn ich mir einfach selber ein sicher herrenloses Rad aussuche. Ich halte das übrigens auch im Bezug auf die Ersatzteilversorgung so. Meine Ansprüche an Provenienz von Material und Technik sind allerdings auch etwas mehr am Hausgebrauch orientiert als die des hiesigen Hausherren.

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Ich verstehe nicht wie H. Niggemeier, echte Daten über die Blogteilnehmer veröffentlich darf, die man Ihm als Bloginhaber zur Verfügung. Fallen diese Daten mit unter den Datenschutz?
mfg

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Datenschutz hin oder her: Niggemeier gibt an:

"Eine anderweitige Nutzung Ihrer E-Mail-Adresse oder gar deren Veröffentlichung/Weitergabe an Dritte wird selbstverständlich nicht stattfinden. Die IP-Adressen speichere ich, um mich vor dem Missbrauch der Kommentarfunktionen meines Blogs soweit wie möglich zu schützen."

Daher musste auch der Dreh mit der "“Störung der Kommentarfunktion" als Begründung herhalten. Ich würde sagen, da hat der mediengeile Medienjournalist gegen den verantwortungsvollen Blogbetreiber gesiegt. Das passiert der B*ld-Zeitung auch immer wieder. Denn wenn man die verantwortlichen Redakteure im Springer Verlag fragt, sind sie sich selbstverständlich auch ihrer Verantwortung bewusst.

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Niggemeier hat das doch sicher nicht aus seiner gesellschaftlichen Verantwortung heraus gemacht, um Schaden vom deutschen Volk, oder wenigstens der deutschen Medien abzuhalten. Er ist freier Journalist. Sein Verhalten gegenüber einem bundesweit relevanten Entscheidungsträger in der Presselandschaft hat Konsequenzen für seinen Job und Aufträge.

Diese wurden von ihm anscheinend eher positiv eingeschätzt. Mal ehrlich: Die Verlagsszene kennt doch DuMont, der mit seinem unkonventionellen Verhalten wahrscheinlich nicht nur Freunde in der Branche hat.

Das ist für mich reine Interessenspolitik. Der Wert der Anonymität wurde den Interessen von einzelnen oder wenigen geopfert.

Zum Wert der Anonymität:
Anonymous communications have an important place in our political and social discourse. The Supreme Court has ruled repeatedly that the right to anonymous free speech is protected by the First Amendment. A much-cited 1995 Supreme Court ruling in McIntyre v. Ohio Elections Commission reads:

"Protections for anonymous speech are vital to democratic discourse. Allowing dissenters to shield their identities frees them to express critical, minority views . .. Anonymity is a shield from the tyranny of the majority. . .. It thus exemplifies the purpose behind the Bill of Rights, and of the First Amendment in particular: to protect unpopular individuals from retaliation . . . at the hand of an intolerant society. "


http://www.eff.org/issues/anonymity

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Naja,
das stimmt schon, aber man sollte in der ganzen Gemengelage auch nicht vergessen, dass KNDM sich selber auch mehrfach explizit gegen anonyme Kommentare im Netz ausgesprochen hat.

Was Niggemeiers Vorgehen nicht rechtfertigt, schon klar.

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Wem fallen jetzt eigentlich KNDMs Aufgaben im Verlag in den Schoß? Seinem Cousin?

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strappato, Danke für die Informationen, aber ich Dachte, wenn ein Bloginhaber mit einem Beitrag nicht einverstanden ist, löscht er ihn. Ohne den Schreiber bloß zu stellen.
mfg

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Ich frage mich, inwiefern man nicht schon prinzipiell denunziatorisch veranlagt sein muss, um IP-Adressen nachzuspüren. Ach klar, die Fallhöhe des Täters macht das nicht nur zum besonderen Vergnügen, sondern auch zwingend notwendig. Ein bestimmter Typus des "Investigativjournalisten" war mir schon immer suspekt, zumal wenn das Denken dem Aufspüren und der Herstellung von bedeutsamen Nachrichten) untergeordnet ist.

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@charon:
Bei Rumgetrolle in dreistelliger Fallzahl kann ich eine gewisse Neugier zumindest verstehen. Hinzu kommt, dass Niggemeier mal juristisch belangt wurde wegen eines Kommentars, den er zwar löschte, aber nicht schnell genug. Da will man sich natürlich absichern.

Womit ich nicht sagen will, dass ich sein Vorgehen in Sachen KNDM billige.

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Kleine Korrektur...
...müsste es nicht "Maxfield" statt "Maxwell" lauten?

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"Maxwell" war doch der Tarnname, an den der Waffenhändler Schreiber 'Provisionszahlungen' geleistet hat; böse ZUngen habendahinter einen gewissen Max Strauß vermutet!

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Ein Tipp für mawu!

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