Terrormütter

Es mag nicht altruistisch sein - aber natürlich freut es einen, wenn der Ort, in dem man lebt, übermässig davon profitiert, dass andernorts seine Produkte so gut ankommen, während andere Orte wie Rüsselsheim aussehen. Das bedeutet grössere Einnahmen durch die Gewerbesteuer, und in meiner dummen, kleinen Heimatstadt kamen gerad 100 Millionen mehr als erwartet herein. Das ist nicht wenig. Mit 100 Millionen kann man so einiges machen, es lässt nicht nur den Kämmerer gut schlafen, auch die Bürger wähnen sich in Sicherheit, und zufriedene Bürger glauben an die Zukunft und überzogene Erwartungen, und sagen sich: Wenn das hier alles so gut läuft und so viel Geld da ist, dann kann ich mir auch ein Kind leisten. Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen ökonomischer Sicherheit und Kinderkriegen. Es spricht einiges dafür, dass ich in Zukunft also noch mehr Terror werde ertragen müssen.

Es ist ja nicht nur das Versagen der Erziehung, wenn die Bratzen schon mit 14 gegen Mittag besoffen durch die Stadt ziehen: Letzte Woche hat man gegenüber im Gymnasium eine 13-jährige mit 3 Flaschen Wodka ausfindig gemacht. Das Problem beginnt schon viel früher, im Kindergartenalter. Wenn Terrormuttergruppen die Blagen aus ihren Luxusbehausungen raus ins echte Leben lassen. Dorthin, wo ich auch einkaufen muss. Dorthin, wo es die letzten Recherl des Jahres für die letzte, wirklich aus dieser Region stammende Kürbistarte gibt.



Zum Wochenmarkt. Nun passen sich natürlich auch die Händler dort dem Aufkommen der Kunden an, und im späten Herbst reicht es für das Ratschen und Bezahlen zumeist, wenn an den Ständen nur eine Verkäuferin anwesend ist. Gemütlich geht es am Mittwoch zu, es ist der Wochenmarkt für Geniesser und gutes Auswählen, niemand muss warten, wenn man überlegt, welcher Broccoli der schönere ist. Das ist hier alles nicht so leicht, die Auswahl ist enorm, und was bei Gemüse vielleicht ein paar Sekunden dauert, kann sich beim Käse ein paar Minuten hinziehen. Aber egal, man hat ja Zeit und kann sich selbst schon mal Gedanken machen.

Und dann will man zur Schmalzbäckerei, schiebt sein Radl durch die Stände, und sieht von hinten eine ganze Schar Kinder mit Betreuerinnen anrücken. Die erste davon ahnt, dass man sich dort anstellen will, und drückt sich noch schnell in die kurze Schlange. Nicht tragisch, ist ja nur eine Mutter. Denkt man sich. Und als diese Mutter dann dran ist, ruft sie jedes einzelne Kind heran, dasss es sich selbst aussucht, was es haben will. Und zware richtig laut, weil die anderen Mütter natürlich auch quasseln und gar nicht daran denken, die Kinder irgendwie passend für den Einkauf zu sortieren. Die Kinder rennen derweil irgendwo rum. Dann redet die Dränglerin mit den anderen Müttern, was denn die Kinder kriegen dürfen und was vielleicht schädlich ist. Die Kinder können sich auch nicht so leicht entscheiden, weil, wenn man schon mal von so einer Person zum Vordrängeln erzogen wird, kann man ja auch gleich mal gnaschig sein. Nach einem Drittel der Gruppe gebe ich auf, kaufe lieber woanders noch ein paar letzte Zwetschgen und komme erst nach 20 Minuten wieder - so lange blockieren sie nämlich den Stand, um jedem Kind einzeln irgendein kleines Ding zu kaufen. Mit dem dazugehörogen Gefasel mit dem Kind. Dauert halt. Man muss Rücksicht nehmen auf die Zukunft dieses Landes.



Danach lernen die Kinder: Mit offenem Mund mitten auf dem Wochenmarkt vor aller Augen fressen. Die Sache mit den kleineren Bissen und den geschlossenen Mündern beherrschen die Mütter nämlich auch nicht. Hätte ich sie angesprochen, hätten sie mich vermutlich erstaunt angeschaut und dann mit Brocken spuckend gesagt, dass sie ja nicht reden können, wenn sie den Mund beim Essen schliessen.

Am Abend musste ich noch mal kurz mit dem Auto weg. Kurz. Ich liess also die Einfahrt offen. Als ich wiederkam, stand ein Kombi vor dem offenen Tor, in der Feuerwehranfahrtszone. Selbst ich beeile mich an dieser Stelle, das Tor aufzumachen und das Auto wegzuräumen - aber der Kombi stand und stand und niemand kam. Nach 15 Minuten kam dann eine sich veratscht habende Mutter aus der Schule gegenüber, es hätte leider ein wenig länger gedauert. Vor und hinter der Anfahrtszone waren genug andere freie Plätze, aber da hätten das Kind und die Mutter nicht direkt in den Schuleingang gegenüber gehen können, sondern hätten 20 Meter laufen müssen!

Die nächste Kreatur lasse ich abschleppen. Damit sie so viel Strafe zahlt, dass sie sich keine weitere Bälger und Anlässe für ihre Asozialität mehr leisten kann, und lieber geht mir sowas zwangsweise zu Aldi, als dass ich mich weiter von sowas belästigen lasse.

Donnerstag, 28. Oktober 2010, 01:43, von donalphons | |comment

 
Starker Tobak
Allerdings ist die Realität leider so.
Besonders schlimm ist es auch in öffentlichen Verkehrsmitteln.
Was man früher "Kinderstube" nannte, ist bei einem Großteil der Eriehenden verloren gegangen. Und dazu muß man noch nicht mal ins Hasenbergl oder in den Wedding.

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Das Elend ist: In gewissen Bereichen zwingen solche Leute einen geradezu, selbst auch auf Grundregeln zu verzichten, wenn man irgendwie durchkommen will.

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Hier gegenüber ist ein Kindergarten und Hort. Als mein Sohn da noch hinging, kamen die Eltern (alle: Mütter, außer ich) mit den Kindern natürlich zu Fuss. Jetzt, 15 Jahre später, werden die Kinder morgens im Autos angekarrt und 5 bis 7 Stunden später wieder im Auto abgeholt.
Alle wohnen mehr oder weniger hier "um die Ecke", aber den Kindern wird das Laufen, das Stehenbleiben und Schauen und das Kastanienaufheben versagt. Wenn diese Eltern könnten, würden sie das Auto wohl auch mit ins Bett nehmen.

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Die ca. zwei von 180 Mitschülern, die in meinem Jahrgang von den Eltern zur Schule gebracht wurden, egal ob zu Fuß oder mit dem Auto, die hatten es nicht schön bei uns...

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heute ist es so: die zwei von den ca. 180 Oberstufenschülern, die nicht jeden Tag im eigenen Auto kommen, haben es ganz schön schwer....

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Ich glaube, ich habe da eine Idee für einen Beitrag. Gerade bekommen.

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Schwieriges Thema, bei uns im Frankfurter Umland werden die (Grundschul-)Kinder auch regelmäßig mit dem Auto abgeholt, obwohl die Heimwege üblicherweise weniger als 15 Minuten auf seltenbefahrenden Nebenstraßen dauern (und auch nicht durch Ghetto führen).

Ansonsten folgen Kinder halt ihren Vorbildern - Erziehung ist ja möglich, aber auch verdammt harte Arbeit.

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Nachdem das alles aus dem SUV gequollen ist, nimmt das hier bei uns wie folgt den Gehweg ein:

An der rechten Hand ein Accessiore, ca. 8 Jahre alt, 14-tägig vom Starcoiffeur behandelte Frisur, für 1000 Euro eklige Klamotten am Leib. Stark retardiert aber laut und frech.

Die rechte Hand gehört zu einer kaputtblondierten Mutti, deren linke Hand eine Doppelkinderkarre schiebt (ja die Hormonbehandlung).

Daneben dann der Eigner des Cayenne: 20 Jahre älter als die osteuropäische Mutter seiner Bälger. Kleidung: die Herrenausgabe von Muttis Edellumpen. Geile Sonnenbrille. Rechte Hand: Golden Retriever, linke Hand: Mastino, natürlich an langen Leinen.

Die schaffen es sogar bei Ebbe, den Strand in seiner ganzen Breite zu sperren.

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Bitte nicht so laut auf die SUV schimpfen. Wenn die Muttis mitkriegen, dass man in einem Unimog noch höher sitzt...

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Hallooo da hinten am Bahndamm?! Ist Ihnen der polizeilich verursachte Verlust von 2 Kilo vor ein paar Tagen aufs Gemüt geschlagen? Sprach ich von Syltern? Nein, ich sprach von Ihren Gästen aus Dortmund.

Obwohl, rantumpirat, Sie haben auch nicht unrecht. Der gemeine Sylter versucht, seine Gäste nach Möglichkeit sogar noch zu übertrumpfen. Der (ok: pinneberger) Feinkosthändler fährt u.a. einen dicken Aston Martin, dto. ein Westerländer Dachdecker und eine Harley nennt mittlerweile jeder Strandkorbwärter sein eigen.

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Himmel, sephor und ilnonno!
Wenn die Muttis das jetzt sehen und lesen und über einen Ansatz von Kombinationsfähigkeit verfügen...

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Bedaure die inzwischen gelöschten Blödsinnskommentare, ich nehme an, Zitterwolf war mal wieder frustriert, weil er am Ende des Monats kein Geld für einen bestellte Dame hatte und die ihn treffend als "klejnen Piesel" bezeichnete - da passiert dann sowas, die arme Sau fühlt sich dann als Troll ganz gross.

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Ein typischer Gast auf dieser Insel. Seufz.

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Horror. Gab´s vorletztes Wochenende in der SZ auch einen netten Beitrag zu. Erziehungsratgeber und wie sie von den Eltern an den Kindern ausprobiert werden. Da darf einen dann nichts mehr wundern.

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Passen Sie auf, was Sie schreiben. Sonst sag ich's meiner kleinen Tochter.

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Um das mal vorab klarzustellen: Ich habe drei Kinder und wohne weder in Neukölln noch in St. Emmeram.

Meine Kinder laufen seit der ersten Klasse zur Schule, alleine, so wie ich es tat. Mein Sohn fuhr im Alter von acht Jahren mit dem Fahrrad durch eine fünfeinhalb-Millionen-Stadt, in der Fahrrad fahren in der sozialen Hierarchie kurz vor Betteln und Kinderschändung gelistet ist. Meine Tochter ging mit sechs Jahren alleine einkaufen (nein, es waren nicht Bier und Zigaretten für den besoffenen Alten zuhause) und brachte immer das Wechselgeld mit. Etc. pp.

Warum ich das schreibe?

Diese Kinder haben nicht nur einen Kopf, sondern auch ein Hirn. Sie kennen ihre und anderer Grenzen und respektieren diese. Sie sind auf dem Weg gute Menschen zu werden, die -wenns denn sein muss, verzogenen Schnöseln und Asi-Kindern die Tür weisen, die ein schönes Buch einer Playstation jederzeit vorziehen, weil sie letztere nie besessen haben, und die Mozart nicht nur gerne hören, sondern auch spielen -- ganz alleine für sich. Etc.pp.

Warum ich dies schreibe?

Weil sie dafür von dieser oben beschriebenen Brut, besser den Produkten der oben beschriebenen Brut, sozial geächtet werden. Es ist uns scheißegal -- und noch schöner, es ist ihnen scheißegal.

So, und jetzt bin ich still bis ich mit dieser Spießerbande von Kommentatoren und dem Spießer-Köng dieses Blogs die Neureuth herunter gerauscht bin. Und wenn mich einer ärgert, werde ich die gesamte Rasselbande mitbringen.

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Ich bitte dringend darum, die Kinder mitzubringen, auch wenn es nur drei sind. Ich bringe dann mindestens zwei Enkel mit...

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Muss man ihm ja lassen, dem Don, von Kindern und Erziehung versteht er was. Aber so ist das eben in Bayern, das gemeine Landvolk unterscheidet sich nur rudimentär vom gemeinen Kreuzberger. Saufen, Raufen in die Ecken kotzen, gehört doch zur bayerischen Gemütlichkeit, oder habe ich da was falsch verstanden?

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Am Mittwoch war anscheinend wieder mal Tag der Idioten *seufz*...

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