24+4

Früher hätte man vermutlich nicht so viele Bilder gemacht. 170 an einem Nachmittag, davon hier jetzt ein kleiner Rollfilm mit Reserve. Und es war ein grandios schöner Tag:



Gut, vielleicht noch nicht in Gmund, und auch nicht in Rottach, und auch nicht auf der Neureuth.



Denn wenn sich der Nebel auch noch ein wenig hebt, müllt er die niedrigen Gipfel auch noch zu. Aber das ist nicht weiter schlimm. Es gibt ja auch noch das meist nebelfreie Kreuther Tal. Verdeck auf und an den Trödelmünchnern vorbei.



Dann auf den Parkplatz, viel zu warm anziehen - nachher werden viele in kurzen Hosen und Hemden kommen, es ist ja Sommer - Hut auf und los.



Von Ferne leckt ein Nebelzünglein an der Bergeswage, aber noch hält das Wetter hier am Aufstieg zur Sonnbergalm.



Die ziemlich genau hält, was sie verspricht, vom ersten Meter an und dann durch alle Steinpassagen.



Zuerst geht es an einer - aufgrund der Trockenheit zum Rinnsal verkommenen - Klamm vorbei, dann über einen sonnigen Bergrücken nach oben.



Natürlich meine Lieblingsblume in den Bergen, weil: Dagegen bin ich nicht allergisch, und es ist eine Silberdistel



Erst reicht weit oben weitet sich dann der Blick zu ersten Panoramen auf die Blauberge an der Grenze zu Österreich.



Mit den ersten Latschen dann verlässt man wirklich das Tal und kommt, hüpfend über all die Stöcke und Steine, im Gebirge an.



Das hier gibt einen guten Eindruck von der Arbeit am Berg: Steil, verbaut, nicht ohne Anspruch, aber sonnig und duftend. Es riecht nach Frühling.



Unten drückt dagegen das graue Elend der Tiefebene von Hamburg bis Dürnbach herein. Es kommt, es will hier hoch, aber ich bin schneller.



Noch ein paar Serpentinen, einen schattigen Wald durchmessen, eine Ahnung einer Wiese, und dann, plötzlich, die Hütten und das Blau.



Zum Greifen nah wäre jetzt noch der Ross- und Buchstein, nur noch 200 Höhenmeter und eine dreiviertel Stunde, aber, wie Dirty Harry so schön sagt: "Man's gotta know his limitations."



Heute ist es schon zu spät. 1500 Höhenmeter sind auch schon eine ordentliche Leistung in Zeiten, da andere gar nicht mehr das Haus verlassen wollen. Da unten.



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Da oben, wie soll ich sagen: es gibt zwei Arten von Menschen auf dieser Welt. Die einen bleiben unten und die anderen kommen rauf. Ich komme rauf.



Unten hat sich der Nebel inzwischen bis zum Achenpass vorgearbeitet. Scheusslich da unten, aber zum Anschauen von hier oben: Grandios.



Eine gute Stunde habe ich jetzt noch in der Sonne, und weil die Alm geschlossen ist, verpflege ich mich selbst. Ja, ich weiss, es ist nicht der übliche Foodpr0n.



Dafür habe ich jede Menge Nebelpr0n. Hier fliessen die Ströme aus dem Norden mit dem Dunst aus dem Sylventeinsee zusammen, unten dick und darüber in feinen Schichten.



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Kurz; Es könnte schlechter sein als hier oben. Sehr. viel. schlechter. Mir geht es gut.



Ich mein, es ist November und Sommer, was will man mehr. Einen kleinen Gipfel weiter vorn mache ich noch, mit Blick hinunter auf den Leonhardstein. Da müsste ich auch mal wieder rauf.



Und nach Italien müsste ich auch mal wieder. Das ist ganz hinten, der höchste Berg, die Ahornspitze, deren Südflanke. Davor die Zillertaler Alpen, davor der Rofan und der Unnütz am Achensee (auch genelbelt) und die Blauberge.



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Jetzt aber los. Unten wird es schon finster, und es sind 700 schwere Höhenmeter.



Wenn es nicht so schwer wäre, sich von diesem Anblick loszureissen. Wenn man diese Hütte hier ein paar Tage hätte. Wenn dieser November ewig dauern könnte. Wenn.



Es hilft nichts. Die Sonne verschwindet schnell hinter den Bergen am Sylvenstein, schneller als ich nach unten laufen kann.



Dann die Grenze zwischen Tag und Nacht, zwischen Blau und Grau, zwischen Bergeshöhen und Talesdunst, es ist jedes Mal ein klein wenig wie Sterben.



Ich springe, ich rutsche, ich beeile mich und bin trotzdem nicht schnell genug. Die letzten 100 Höhenmeter brauche ich eine Taschenlampe und all meinen Orientierungssinn.



Die letzte Wurzel, der letzte Fels, der Parkplatz, das Auto, die Heimfahrt und dann die Torte.



Es war ein schöner Tag. Aber bitte nicht nachmachen. Der Berg kennt keine Gnade mit den Unkundigen in der Nacht.

Sonntag, 13. November 2011, 00:13, von donalphons | |comment

 
In Bayern sind die Teller klein und die Ränder hoch, da ist schwer Drüberhinwegschauen ;--))
Im Übrigen werden Berge überschätzt.

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Vielen Dank für die phantastischen Bilder. Glücklicherweise haben wir auch hier (ca. 70 km westlich von Ingolstadt) jetzt strahlenden Sonnenschein.

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Hier (Berlin!) scheint heute ebenfalls die Sonne. Ha!
Bin immer wieder voelligbaff über die Qualität der Fotos. Danke. Eine Olympus PEN E-P1 ist schon geraume Zeit auf meinem Wunschzettel.

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Das war leider nur die Casio EX H5. Die ist aber auch nicht schlecht als kleine Immerdabei, gerade beim Radeln

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@jeeves
"Eine Olympus PEN E-P1 ist schon geraume Zeit auf meinem Wunschzettel."

Wollen Sie meine haben? Ernsthaft! Nicht ganz geschenkt, aber fast. Knapp drei Jahre alt, drei originale Objektive, ein Polfilter, drei Akkus, Aufsteckblitz, auf alt gemachte Ledertasche. Ist schade drum. Ich benutze die Kamera zu selten und will mal wieder Platz schaffen. Wie in dem Lied "der ganze alte Schrott muss raus und neuer Schrott muss rein".

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Was für Objektive?

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Original Rating (July 2009): Highly Recommended (dpreview)

http://www.dpreview.com/reviews/olympusep1/page2.asp

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(Es ist nicht so, dass ich ganz interesselos wäre...)

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Die Objektive, die man damals dazukaufen konnte.
Die 17 mm Festbrennweite, das (Standard-)14-42 Weitwinkelzoom und ein 40-150 Telezoom. Letzteres mit Four-Thirds-Anschluss und Adapterring auf Micro-Four-Thirds.

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Prinzipiell würde ich schon auch Interesse haben (aber durchaus fair zahlen). Will aber keinem was wegnehmen.

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ja,ja, ja, !!
Kommt auf den Preis an.
Hier meine mail-Adresse:
jeeves2@gmx.de
Oder: kdm@kdmueller.com

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Ok, der E-Postillion ist zu Ihnen unterwegs.
Ich halt's sonst eher mit meinem alten Spezi Neil Young, der kanadischen Zottel-Oma: "I wouldn't buy, sell, borrow, or trade". Deshalb weiß ich auch nicht so richtig, wie das sinnvoll geht, so dass am Ende alle glücklich sind, mit Freunden/Bekannten/Mitdiskutanten zu handeln. Schau mer mal.

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Ein so korrektes wie freundliches Angebot kam tatsächlich von Fritz (Danke!) -- aber meine liebe, haushaltende Gattin legte ihr Veto ein. Leider. Oder glücklicherweise. Man weiß es nicht.
Aber wie so oft, hat sie wahrscheinlich Recht. Das Gerne-haben-wollen (ich) und das Sich-leisten-können (der Don) sind leider, leider zwei sehr verschiedene Dinge.
Dafür kam heute die Kaplan-Version von Mahlers zweiter. Preiswert.

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Danke. Danke für die Bilder und die Anregung

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Gern geschehen.

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Ab Mittag war hier am Samstag zwischen Amper und Lech auch herrlicher Sonnenschein.
Das H-Kennzeichen ein wenig durch die Landschaft schaukeln!
Trotz Lärm und Abgas ruft so ein siebzig Jahre altes Schätzchen bei allen Passanten ein Strahlen hervor. Und beim Lenker sowieso.
Bald schon wird das Salz kommen und dann beginnt der große Schlaf.

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Endlich mal ein Mann mit vernünftigem Hut. In Berlin bin ich meist der einzige.

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Man muss nehmen, was man kriegen kann.

Ja, der Hut, da musste ich viele probieren. Fehlt nur noch die Fasanenfeder. Gesucht habe ich, gefunden nicht.

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Vor zwei oder drei Jahren hab ich eine kleine aber sehr bunte Feder in der Papageien-Voliere im Park des Schlosses Trauttmannsdorff gefunden und an meinen Hut gesteckt. Ist zwar stillos aber es merkt ja niemand ( erinnert aber an bunte Rennräder)

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Sie stuntzen ja

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Bild 18
Ist das Obatzter? Das erste was ich bei dieser Breze ja gemacht hätte ist, die Salz-Stücke runter zu kratzen ;) Mir ist das einfach immer zu viel Salz. Ich verstehe gar nicht, warum die Bayern so scharf darauf sind.

Das war heute auf der A95, Richtung GAP auch ganz interessant: bis kurz vor Murnau war es eine einzige trübe Suppe und ich hatte mich schon gefragt, wie sinnvoll das ganze Unterfangen jetzt ist. Aber dann: war der Nebel auf einmal Weg und der Himmel strahlend blau! Ein wunderschöner Tag sogar, um in den Bergen zu wandern.

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Salz muss unbedingt sein! je mehr desto besser, sonst kriegt man hier in Bayern einen Kropf.

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Da würd ich schon gern mal mit....
So richtig Berg, ganz nah, und nicht nur den Schwarzwald, wo man die Alpen zwar sehen, aber nicht riechen kann.

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Tegernsee…
…wer hätt's gedacht! Wir planen gerade 1 Woche am Tegernsee und suchen nach einer netten, empfehlenswerten Unterkunft für 2 hartgesottene Schlittenfahrer vom 11. bis 18. Februar. Können Sie was empfehlen?

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Ja ich kann. Da wäre einerseits in Ostin der Kistlerwirt. Danaben ist gleich das m.E, beste Restaurant vom Preis/Leistungsverhältnis am nördlichen See.

http://www.kistlerwirt.de/

Dann, trotz Deppenapostroph: Berghammer in Gasse. Daneben ist dann auch gleich der Weg zur Neureuth. Idealer geht es eigentlich kaum.

http://www.berghammers.de/

In Bad Wiessee gibt es wenig ansprechende Rodelbahnen, aber am Südende wäre die Moni-Alm eine Idee, auch an einer (kurzen) Rodelstrecke unterhalb des Riedersteins, mit kurzem Weg zm Wallberg, Hirschberg oder hinter nach Valepp:

http://www.moni-alm.de/Willkommen.html

Es geht natürlich auch alles noch sehr viel schicker und teurer, auch da kann ich Tipps geben.

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Die Bilder entschädigen für die abstrusen Diskussionen in anderen Beiträgen. Bitte mehr davon.

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abstrus, ausgeschnitten, angeklebt:
"Schatz, sag mal was Politisches"

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