Sans pareil, sans souci

Auch die Nachbarn haben so einen November in all den Jahren hier noch nicht erlebt. Soweit sie da sind - manche sind gerade in Urlaub. Muss man sich mal vorstellen. Von hier aus in Urlaub fahren.



Die Idee, nach Italien zu fahren, habe ich gestrichen, ersatzlos: Die Tage sind dennoch zu kurz, und will man geniesserisch fahren, ist die Heimfahrt in der eisig kalten Nacht. Rad statt Auto, Bergschuhe statt Gummi, Pause hinter dem Bäcker am See statt auf Pässen, die immer noch schneefrei sind.



Normalerweise schliesst der See im November und macht im Dezember wieder auf, die Geschäfte machen Betriebsurlaub weil, so die allgemeine Überzeugung, ohnehin nichts geht. Das war, das ist dieses Jahr anders. Überall Menschen.



Und dann stellt sich wieder dieses verführerische Gefühl ein, es könnte doch immer so sein. Das Tal, das von der Geschichte vergessen wird, umgeben von einem Nebelring, draussen geht die Wewlt weiter aber hier hat man einfach vergessen, den Kalender weiter zu drehen. Es könnte immer so bleiben. Seit vier Wochen kein Regen mehr. Seit Anfang November auf den Bergen nichts als Sonne.



Das ist ein wenig wie ein etwas zu warmes Vollbad: Am Anfang tut die Hitze fast weh, aber dann gefällt es. Sehr sogar, man kann sich daran gewöhnen, man erschlafft, alles ist gut, selbst wenn man genau weiss: Draussen sind ein paar Probleme. Man kann sich für das Vergessen entscheiden, oder dagegen, oder wie ein flacher Stein auf dem Versinken springen. So geht es mir.



Das alles kann einem ja keiner wegnehmen. Ist man erst mal hier, ist das Leben und das Vergnügen spottbillig. Ich muss die Heitung nicht einschalten, es ist warm genug am Tag, und die Wärme kommt aus dem Heizungskeller durch den Fussboden. Ich brauche kein wie auch immer geartetes Kino oder Entertainment - man hat genug damit zu tun, am Abend die Eindrücke zu verarbeiten. Es wird einem nie langweilig. Man ist nicht einsam, ein jeder redet mit jedem, man müsste nur mal in eine Bar, aber ich bin froh, meine Ruhe zu haben.



Der Stress kommt nächste Woche wieder, und er findet in Mainz und nicht am Tegernsee statt. Keine Ahnung, warum ich mich wieder auf so ein Podium setze. In letzter Zeit habe ich einfach das Interesse an Medien verloren, meine Startseite sind die Webcams auf den Bergen, da werde ich wenigstens nicht angelogen, und wenn wes vernebelt ist, sieht man das auch gleich. Hier versucht der Münchner Merkur gerade, neue Abos mit Gratisausgaben zu verkaufen. Kommen Sie bitte wieder, wenn das Wetter schlechter ist. Davor - nein danke.

Samstag, 19. November 2011, 00:56, von donalphons | |comment

 
Etwas krasser,....
...aber ebenso eindrucksvoll ist mein aktuelles Standardprogramm: ein paar Tage im norddeutschen Flachland Brot erwerben, danach wieder ausgiebig die inkorporierten Brote auf die Berge vor meiner Münchner Haustür tragen. Ich nenn' es Reizklima :-)

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Da fällt mir gerade der Spruch eines Bekannten aus Bad Wiessee ein (war zu Zeiten als die Postleitzahlen noch vierstellig waren): " Unsere Postleitzahl ist das Durchschnittsalter rund um den See".
Aber wie man sieht, sind außer Ihnen noch andere "Junge Hupfer" anwesend. Die Beweisfotos haben Sie ja oben geliefert.

Ach ja, die PLZ war damals 8182.

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Ich habe sogar ein Bild, auf dem zwei auf einem Steg aufeinander liegen. Und die sind nicht 82. Ich übrigens auch nicht.

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Weis ich doch, drum ja der "junge Hupfer".

Übrigens, weil Sie die durch den Heizungskeller gewärmten Füße erwähnten:
Der gleiche Bekannte hat vor einigen Jahren am See ein Mehrparteienhaus gebaut und sich im Tiefparterre einen Hobbykeller eingerichtet. Die Heizungsrohre ließ er nicht direkt in die oberen Stockwerke führen, sondern vorher in Schleifen an der Decke seines Hobbyraumes verlegen. Diese Rohre wurden dann nicht isloliert, so dass es in der Heizperiode mithilfe zweier Deckenventilatoren immer herrlich warm war. Seine Mieter wundern sich allerdings immer noch über die hohen Heizkosten trotz erstklassiger Fensterisolierung.

Ach ja, hätte ich fast vergessen: Die Wohnung mit der "Fussbodenheizung" bewohnt sein Sohn.

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Also bei den Bildern brauchen Sie sich nicht wundern, wenn sich Leute in den Zug setzen, um zu Ihnen fahren zu wollen. Noch ein Torten- oder Laugengebäck-Bild, und ich wäre reif für einen spontanen Ausflug (also zum See, no worries, Sah!).

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Ich poste in der Nacht, wenn die BOB nicht fährt!

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Wobei ich das inzwischen fast unheimlich finde. Ich mein: es ist Ende November und eigentlich müssten wir langsam mal Schnee haben. Stattdessen ist es schon seit sechs Wochen trocken und unnormal warm.

Am Sylvensteinspeicher soll es, laut Radio, Waldbrände gegeben haben. Und das im November – echt unheimlich!

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Die Wälder sind strohtrocken, selbst grosse Bäche am Hirschberg führen kein Wasser, udn oben ist der Boden rissig. Es ist ohne Frage ein Wetterextrem.

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Im Fernseh sagte heute der laut NDR-Rundfunkstaatsvertrag bei Wetterphänomenen exklusiv zu interwieende Prof. Latif, daß wir uns genau darauf zukünftig einzustellen hätten.

Naja, immerhin muß man dann nicht mehr der umweltsünderischen Verlockung widerstehen (oder nachgeben), sich von Air Berlin mal eben für 80 Euro in gut einer Stunde von Hamburg nach Innsbruck zum Skifahren bringen zu lassen. Die transportieren meine gut 100 kg Lebendgewicht (inkl. Gepäck) tatsächlich für ca. 8 Cent pro Km. Wenn ich mich stattdessen in einen Karton setze und per Bundespost reisen würde, wäre es wahrscheinlich doppelt so teuer, würde aber das Klima nur zu einem Zehntel so stark belasten.
Also wundern wir uns nicht allzusehr über das von uns gemachte Wetter.

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Man sieht sich…
…auf der Piste. 3. Februarwoche. Mal sehen, was für eine Kufe Sie so fahren!

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