Deutschland ist gerecht
Das mag ich so an meiner Heimat, gerade in Zeiten wie diesen: Wir sind alle demütig im Grau. Egal ob Hamburg, Frankfurt oder Tegernsee, es hängen die Nebelschleier über uns, und wenn wir oben oder an der Donau sind, dann sind wir sogar in ihnen, verschluckt und feucht verdaut. Das hat durchaus etwas Romantisches, dieses Sentimentale der reduzierten Farben, und die ersten Baumgerippe erinnern uns gemeinschaftlich an unsere Verbundenheit mit dem Schicksal. Das Grau ist auch in uns und macht uns bescheiden, demütig und selbstzufrieden. Es gehört zu unserer Natur, und gerne gehen wir dann in die Arbeit und bringen Leistung. Leistung, die sich dann lohnt.
Der Nebel ist der Schlüssel zu unserem Verhalten, zu unseren reaktionären Volksparteien und zum Glauben, man könnte einen Werber (hoffentlich verklagt mich jetzt kein Stück Dreck wegen Rufschädigung, wenn ich dieses abscheuliche Wort verwende) zu einem Bürgermeister machen, ausser natürlich 45% Schwaben, aber das sind Schwaben, da ist der Nebel dort, wo bei anderen die Hirne sind. Was wären wir ohne Nebel?
Nichts. Der Nebel zeigt uns, wie wir wirlich sind. Der Nebel ist für uns Nektar und Ambrosia, das Lebenselexier des Nordens und der Schlüssl zum Traum, eine feste Redakteursstelle am Güterbahnhof in München oder schimmelden Speicherstädten in Hamburg zu erlangen, oder in Berliner Grossraumbüros mit dem schmeichelnden Licht der Neonröhren und Kollegen wie der Meiritz oder dem Gehlen und was da sonst noch als innovativ gilt.
So ist das bei uns. Wenn wir nicht gerade nach Meran gefahren sind. 26 Grad, blauer Himmel, null Wolken, und die wenigen Bäume, die nicht immergrün sind, werden nicht braun, sondern golden. Und die Zitronen kann man auch bald ernten, damit sie bald wieder blühen.
Aber auch hier ist es nicht ganz schmerzfrei. wenn man liest, 90 Quadratmeter für 190.000 Euro, in einem Altbau, die etwas hergerichtet werden müssen, 3 Zimmer, Küche Bad und Südbalkon, das tut schon weh.
Der Nebel ist der Schlüssel zu unserem Verhalten, zu unseren reaktionären Volksparteien und zum Glauben, man könnte einen Werber (hoffentlich verklagt mich jetzt kein Stück Dreck wegen Rufschädigung, wenn ich dieses abscheuliche Wort verwende) zu einem Bürgermeister machen, ausser natürlich 45% Schwaben, aber das sind Schwaben, da ist der Nebel dort, wo bei anderen die Hirne sind. Was wären wir ohne Nebel?
Nichts. Der Nebel zeigt uns, wie wir wirlich sind. Der Nebel ist für uns Nektar und Ambrosia, das Lebenselexier des Nordens und der Schlüssl zum Traum, eine feste Redakteursstelle am Güterbahnhof in München oder schimmelden Speicherstädten in Hamburg zu erlangen, oder in Berliner Grossraumbüros mit dem schmeichelnden Licht der Neonröhren und Kollegen wie der Meiritz oder dem Gehlen und was da sonst noch als innovativ gilt.
So ist das bei uns. Wenn wir nicht gerade nach Meran gefahren sind. 26 Grad, blauer Himmel, null Wolken, und die wenigen Bäume, die nicht immergrün sind, werden nicht braun, sondern golden. Und die Zitronen kann man auch bald ernten, damit sie bald wieder blühen.
Aber auch hier ist es nicht ganz schmerzfrei. wenn man liest, 90 Quadratmeter für 190.000 Euro, in einem Altbau, die etwas hergerichtet werden müssen, 3 Zimmer, Küche Bad und Südbalkon, das tut schon weh.
donalphons, 00:07h
Dienstag, 23. Oktober 2012, 00:07, von donalphons |
|comment
savall,
Dienstag, 23. Oktober 2012, 12:51
Bingo! Es hätte mich sehr gewundert, wenn die Zola-Parallelaktion plötzlich nicht mehr funktioniert hätte. Hier haben wir also die Verbindung zu Le reve/Der Traum, besonders Bild Nr. 18. Eine kleine Stadt, in der sich in den letzten fünfhundert Jahren außer der Architektur nicht viel geändert hat. Infolgedessen kann ich Sie warnen Don Alphonso: meiden Sie den Flohmarkt und Antiquitätengeschäfte. Es droht der Erwerb von Fayencen, Bronzeleuchtern und Bienenwachskerzen. Eventuell können Ihnen auch christliche Märtyrer begegnen oder Sie erwerben ein illuminiertes Exemplar der Legenda aurea (Paris, 1549).
... link
greenbowlerhat,
Dienstag, 23. Oktober 2012, 16:06
Dass er die meiden muss, dafür brauchts freilich keinen Zola.
... link
savall,
Dienstag, 23. Oktober 2012, 16:29
Mich freuts einfach nur so ungeheuer, daß es immer paßt. Es ist einfach unglaublich. Die Lesereihenfolge ist mir ja vorgegeben, nur das Lesetempo ist zufällig. Und trotzdem paßts immer wieder. Es ist erheiternd.
... link
... comment
arboretum,
Dienstag, 23. Oktober 2012, 13:16
Sorry, aber auch am Montag knallte im Rhein-Main-Gebiet die Sonne, Hochnebel gibt es hier erst heute, aber bis Mittag soll der wieder weg sein. Und meine Träume sind auch andere.
... link
sephor,
Dienstag, 23. Oktober 2012, 13:30
Wie gülden der Taunus leuchtet...
Echt schön hier im Moment.
Echt schön hier im Moment.
... link
... comment
ilnonno,
Dienstag, 23. Oktober 2012, 14:30
Interessantes Thema, der Nebel. Ich erinnere mich an sehr viele nächtliche Fahrten, bei denen sich die geplante (und gewünschte) Ankunft von Mitternacht in Richtung Morgen verschob. Wegen eines unglaublich dichten Nebels in der Poebene und weiter Richtung Modena und Ravenna, der jedem Reisenden auch ohne Sprachkenntnisse klar macht, was die alle hundert Meter aufgestellten "in caso di nebbia"- Schilder sagen wollen. Nirgendwo sonst habe ich derart ineinander verkeilte Autos gesehen, wenn es jemand nicht glauben wollte.
Aber anders als hierzulande ist er dort, der Nebel, und tagsüber seltener.
Aber anders als hierzulande ist er dort, der Nebel, und tagsüber seltener.
... link
... comment
trentx,
Dienstag, 23. Oktober 2012, 20:16
Tolle Aufnahmen, mein Lieblingsbild aus dieser Serie ist das vorletzte, ich mag diese italienischen Cafebars.
Ist den anderen werten Lesern auch aufgefallen, was alle Aufnahmen gemeinsam haben? ;)
Ist den anderen werten Lesern auch aufgefallen, was alle Aufnahmen gemeinsam haben? ;)
... link
hansmeier555,
Dienstag, 23. Oktober 2012, 22:20
Und der Rote Adler aus Brandenburg ist auch schon da.
... link
trentx,
Donnerstag, 25. Oktober 2012, 17:26
nee, total profan: kein einziges Fahrradbild in diesem Beitrag.
... link
... comment