Man könnte ganze Bücher schreiben
Heute Nacht war es anders.
Heute Nacht meinte ich, ich müsste einmal aufschreiben, was bekannte deutsche Blogger einmal für die Zukunft ihrer Arbeit gehalten haben, was hochgehoben wurde, und was den Medien als leuchtendes Vorbild gezeigt wurde.
Ich habe mal einen Vortrag eines Jubelkieler gesehen, der es trotz aller gezogene Register nicht schaffte, als Rapper aus dem Internet in die Charts zu kommen, und der auf seinem Blog inzwischen Promotion für Urlaub in einem dreckigen Mörderregime des Nahen Ostens macht.
Ich habe abgespeichert, was Sascha Lobo über Blogwerbung sagte.
Ich weiss noch, wie man den Spreeblickverlag als Konkurrenz zu den etablierten Medien betrachtete.
Robert Basic galt mal als Vorreiter, heute lässt er sich in Testautos vorführen: Wie handzahm, ist die Fragestellung, sind Blogger bereit, sich zu geben, wenn die Gegenwerte stimmen?
Seine Rolle als Techblogger hat heute ein gewisser Cashy, dessen Qualität ungefähr so hoch ist wie die Angeberei, mit der sich ein gewisser Sascha Pallenberg vor ein paar Jahren zum Paradebeispiel in den Vorträgen von Thomas Knüwer machte.
Es gab einen hochgelobten Versuch von Springer, eine Zeitung in Second Life zu verkaufen.
Und weil alle Medienkritiker mit einer Verantwortlichen für das Portal Zoomer so prima konnten, trauten sie sich nicht zu sagen, was für ein Haufen Dreck das war - obwohl dort all die Experimente gemacht wurden, die heute wieder von Bloggern gefordert wurden, wenn es um Medien geht.
Und erinnert sich noch jemand an die geschmierte Brause-WG und wer da alles sein gesicht in den Dienst der Werbesache stellte? Girls with balls? Damals gab es noch keinen Aufschrei, nur eine kostenlose Mietwohnung eines Fettmachers. Da waren sie aber auch dabei, die Herren heutige Medienkritiker. Oh, und erinnert sich noch jemand an den Medienkritiker Jeff Jarvis und seinen Hass auf Datenschutz? Vielleicht ist der Mann ja von der NSA geschmiert.
Und dann war da noch ein Bürschchen, das keinen Journalismus konnte und deshalb, vielleicht aus Minderwertigkeitsgefühl, jede Zeitung, für die er mal geschrieben hatte, gleich auf seine Website verfrachtete. Oben rechts. Als seine Kunden. Diese Person wurde von SPONschleim gebeten, doch etwas über den Medienwandel und die Probleme der Tageszeitung zu schreiben. Für einen, dessen TV-Witzchen auf dem freien Markt des Handelsblattes keinen Bestand hatten, nimmt er dann den Mund recht voll und mokiert sich über Redaktionsstuben und unfähige Autoren. Und erwähnt nicht, dass er mit dem Kanalirrsinn der Öffentlich-Rechtlichen und der Zwangsabgabe den Kindergartenquatsch den Problemen des freien Marktes enthoben ist. So ein Format braucht man und bezahlt man nur als ZDF, wenn man ansonsten das Booking der Wildecker Herzbuben macht.
Leider ist das alte Blog einer Berlinerin verschwunden, in dem sie geschrieben hat, dass nebenbei für Sixtus arbeiten und Beihilfe aus der Arbeitsagentur ihr Leben halbwegs finanzieren könnte - so sind sie, die famed Jobs in den neuen Medien. Und überhaupt war der Beitrag dann schon viel zu lang. Noch mehr Beispiele ändern auch nichts am Kernproblem: Es fehlt selbst den gut laufenden Projekten an Nachhaltingkeit, und in einem Jahr ist der immer gleiche Postillon vermutlich genauso peinlich wie Ehrensenf. Der Niedergang der Zeitungen ist gar nicht so schlimm, wenn man daneben das Versagen von Leuten betrachtet, die ich leider teilweise beruflich neben mir ertragen musste. Internetexperten, die zu dumm sind, sich an das Urgheberrecht zu halten. wollen mir heute sagen, wie das Netz und die Zeitung gteht.
Keine Ahnung, was SPONschleim geritten hat, ausgerechnet einen Haufen anzufragen, dem man nur ein paar Scheine hinlegen müsste, und dann würden sie mit der gleichen Selbstüberzeuigung erklären, was der Spiegel falsch macht.Das gehört dazu, das muss so sein, denn die Fehler der anderen sind nun mal attraktiver als die eigene Geschichte, die inzwischen auch gut 10 Jahre als ist, und für diee Zeitspanne bemerkenswert wenige Erfolge aufweisen kann. Zeitungen gehen unter. Aber deutsche Blogger kommen nicht mal hoch.
Ich habe das dann doch ganz anders geschrieben, nämlich so, wie ich das sehe: Als Geschichte alter verbitterter Männer, deren Zukunft nicht kommt. Meines Erachtens haben sie über weite Strecken auch keine andere Einstellung als die Betonköpfe, Versager und Nichtschecker der deutschen Medien, die sie kritisieren. Es ist nicht ganz ohne Ironie, dass die Debatte dazu nicht nur bei der FAZ, sondern wegen der Fehlleistungen bei der Blogumsetzung auch extern stattfinden muss. Aber daran arbeite ich. Das kriegen wir hin. Ich möcht schliesslich etwas leisten und nicht mit leeren Händen dastehen, wenn ich etwas kritisiere.
Natürlich birgt das alles die Gefahr des Scheiterns, aber lieber pleite gehen, als auf Situs und Co. etwas anderes als Spott und Hohn geben.
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Ich kann nicht sagen, dass ich zu 100% weiss, dass es laufen würde und das Geld flösse, aber es gibt GRünde, zuversichtlich zu sein. Meine Blogs sind nicht aufs Geldverdienen ausgerichtet; ich würde etwas ändern müssen. Insofern ist das nicht eindeutig zu beantworten.
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sowas kenn ich auch aus anderen Branchen ;) "machma Beratervertrag mid doppeltes Geld und halbe Arbeit…, oda"
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Im Gegensatz zu den Idioten, die vorgeben, sie würden sich intern in der fAZ auskennen, natürlich.
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Du hast aber immer den gleichen kleinen Haufen und deren Lebensgeschichten zu fassen. Das erzeugt nur noch mehr 'Awareness', nach dem alten PR-Motto: 'Hauptsache, der Name ist richtig geschrieben'. Versuch's mal mit der alten österreichischen Lebensregel: 'Gar net erst ignorieren' ... zumindest solange, wie sie weiterhin nichts Relevantes schreiben.
Außer Constantin Seibt und Cordt Schnibben hat dort niemand etwas beigetragen, was dem Journalismus aus der Grütze helfen könnte. Die beiden wiederum sind gar nicht von diesem Stamm ...
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Im 'eigentlichen Journalismus' laufen übrigens noch ganz andere Kaliber frei herum ...
@don: Es mag ja sein, dass sie insgeheim 'Aua!' sagen. Was aber ist damit gewonnen? Irgendwann merken die Leute sowieso, dass man von ihren Rezepten Bauchgrimmen bekommt, sofern diese Tränke überhaupt jemand schlürfen mag. Zur Zeit regiert die Mediokrität auf beiden Seiten - und gegen die Dummheit kämpfen bekanntlich selbst Götter vergebens. Klingt jetzt sehr zenmäßig, ich weiß: Mir gefällt's einfach, am Fluss zu sitzen und die Leichen vorbeitreiben zu sehen ...
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Es ist nicht ganz ohne Ironie, dass die Debatte dazu nicht nur bei der FAZ, sondern wegen der Fehlleistungen bei der Blogumsetzung auch extern stattfinden muss. Aber daran arbeite ich. Das kriegen wir hin. Ich möcht schliesslich etwas leisten und nicht mit leeren Händen dastehen, wenn ich etwas kritisiere.Laß Dir Zeit, Don! Denn selbst, wenn Du irgendwann einmal fertig werden solltest, wird das Ergebnis furchtbar sein. Erfahrungsgemäß kriegen private Blogger einschließlich all diejenigen, die Du mal wieder mit Boxhandschuhen maltraitrierst, bessere Blogs hin als jede Zeitung. So gut wie der wordpress.com-Blog wird der bei der FAZ nicht werden. Für Deinen wordpress.com-Blog brauche ich weder adblocker, kann meinen ARM-based-Spezial-Stromspar-Computer weiter benutzen. Der wordpress.com-Server ist nie überlastet. Ich kann den Blog mit kleinen Bildschirmen lesen. Da sind auch keine beschissenen Flash-Scripte, die meine Ressourcen fressen, drin, weil sich die Reklame in Grenzen hält. Also, laß dir ruhig Zeit! Es muß nicht fertig werden.
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Man denke auch zurück, wo Begeisterung stark im Spiel war - 1914, Prä-stalinistisches Russland, Deutschland 30' bis 42' (danach hatte man nur angst), teilweise wieder 49' bis 53' als alles klar wurde. Ich muss konstatieren, da war bei vielen Menschen die Begeisterung oft nur Ausdruck einer gewissen Dummheit und Einfältigkeit, jedenfalls Einladung an andere, diese Menschen auszunutzen.
Von daher: Mißtraue dem, der all zu begeistert ist.
(Und mißtraue überhaupt Systemen und Staaten, deren Anhänger bzw. Bürger leicht begeistert werden können und dies auch werden, bei denen fortlaufend die Emotion alle Fakten überrennt und die generell den erfolgreichen Druck auf die Tränendrüse als Erfolgsmaßstab für die Richtigkeit des Handelns ihrer Führer anerkennt.
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Den Jeff Jarvis finde ich ja noch halbwegs lustig, auch wenn er seine paar Gedänklein endlos wiederholt und variiert. Wie bei jedem Tschingderassa-Umzug sind das Problem diejenigen, die hinter dem großen Zirkuselefanten herlaufen und jeden Kötel, den der lässt, beschnuppern und bestaunen. Neudeutsch - die 'Follower' ...
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kann natürlich nicht ausschließen, das die betreffenden bereits eine lange unrühmliche karriere im after bekannter telekomiker oder anderer monster des jahrtausendwechsels haben.
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Ich meine haben die Gleitzeit und 13te Monatsgehälter ?
Sind die denn überhaupt gewerkschaftlich organisiert , die Friedensforscher ?
Walter Röhrl (der Friedensforscher schlechthin) hat ja mal universalgültigst festgestellt :
"Wenn'st den Baum siehst, in den du rein fährst, hast untersteuern. Wenn'st ihn nur hörst, hast übersteuern"
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http://de.wikipedia.org/wiki/Public_Relations
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Leider nicht. Nicht ujmsonst gehen jetzt alle in Richtung Corporate Publishing. Und man muss auich bedenken: Es gibt, wie es arme Journalisten gibt, auch genug Küchentisch-PR.
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Das Bildmaterial stammt ja schon fast ausnahmslos von den Herstellern.
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die neueste Masche kennen selbst Sie wohl noch nicht, oder?
http://passiondriving.de/2013/04/18/springer-startet-auto-blog-und-klaut-sich-einen-namen/
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Die Hersteller haben die ganzen 90er hindurch jede echte Innovation verhindert, dafür alle 3 Jahre 60PS mehr, 5mm breitere Reifen und 20 Gimmicks mehr eingebaut, davon 15 Gimmicks in Software, so dass man öfter mal neustarten a.k.a. rebooten muss, insbesondere, wenn die Sensoren oder die Kabel anfangen zu rotten.
Was den Vertrieb angeht: die waren schon Ende der 90er mit dem Vertriebslatein komplett am Ende. Sonst hätte man nicht uns Externen Prämien angeboten, wenn wir eine Idee für eine neue Sonderausstattung hätten. Die leben seit 15 Jahren schon nur von einer Sonderkonjunktur in China, die sich jetzt langsam den Ende entgegenneigt. Dass BMWs angeblich im Innenraum ekelerregend stinken und Fogging Probleme haben glaubt keiner, aber da wird halt eine Marke innerhalb Chinas demontiert, damit die einheimischen die Füße besser auf den Boden bekommen.
Audi 5000! - hat in USA doch auch funktioniert.
Selbst die Kolben- und Getriebe-Schädel bei TopGear lassen zwischendurch erkennen, dass sie wissen, dass das System Auto am Ende der Fahnenstange angekommen ist.
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"Die letzte WIRED war …?
von WIRED Redaktion 24.Juli 2013
TweetWährend wir bereits unter Hochdruck an der fünften Ausgabe der deutschen WIRED arbeiten (erscheint am 5. September), interessiert uns natürlich immer noch, wie die letzte Ausgabe bei unseren Lesern angekommen ist. Was hat begeistert? Wo hätten wir mehr leisten können? Was hat im Heft gefehlt? Das sind Fragen, die wir uns vor und nach jeder [...]"
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Mal sehen, ob es noch eine fünfte deutsche Wired geben wird...
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dann hättet ihr einen Kommentarbutton einbauen müssen ;)
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Im Ernst, diese Quality Alliance wäre im Moment ein Debakel für die FAZ, weil die SZ online auf und davon gesegelt ist. Da muss erst mal ein gutes Angebot her, aber ich verrate sicher kein Geheimnis, dass das erst mal gebaut werden muss. Und zwar nicht so wie das Vollversagen bei den Blogs.
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Ich würde gerne dafür bezahlen - allerdings gibt es immer nur die doofen e-paper Abos für jedes Angebot separat. Wer will das schon.
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