Umzug

Schräg fällt das Licht ins Zimmer, wirft Schatten auf das alte Parkett, die länger und länger werden, und so langsam verstehe ich, dass ich wohl kaum mehr dieses Jahr auf den Rädern fahren werde, die jetzt von der Post gebracht werden. Es ist die Zeit der fallenden Preise und glichzeitig der Moment, da ich meinen Platz am Sekretär räume, und Kannen, Geschirr, Rechner, Kuchengabeln und das ein oder andere Bild, nur aus Freude am Betrachten, ins andere Zimmer räume, das ich meine Bibliothek nenne.







Nach oben, in den Speicher, trage ich meine Gefährten des Sommers und die Helden des Herbstlaubes, nur zwei, drei Räder dürfen hier unten bleiben, und morgen kommt ohnehin einer, der eines nach unten tragen wird: Es gibt nun mal Zugänge und Abgänge und in dem fall weiss ich, es ist gut so. Denn der Kommende sollte ruhig etwas mehr tun, und wo er ist, wird er mit dem Rad dann auch Kopfsteinpflaster, Schwellen und mitunter herumliegende Matratzen und Flaschen überrollen. Man kann ja in Berlin nie wissen, welche verpeilte Feministinnen und Hipster darum betteln, überrollt zu werden. Darauf ein kawasakigrünes Trek, wohlgewartet, mit einem gut kadavergängigen Dart vorne und einem Smoke hinten, und, offen gesagt, etwas überflüssig.







Heute kommt der Sturm über Deutschland, seine Südflanke streift uns, der Wind fegt über die Felder, und trotzdem fege ich noch einmal über Wege und Strassen: Ich werde es missen. Ich sehe an den Trauben, dass cder Wein 2013 abgeschrieben hat, also wird es sicher kein allzu angenehmer Winter werden: Da muss man nehmen, was man kriegen kann. Diese Stunden auf dem Rad und noch ein paar Tage in Italien. Erst danach ziehe ich endgültig zurück zu meinen Büchern, liege auf dem Sofa und warte ab, in der Hoffnung, dass der Winter manch andere ausradiert, und sie in die Hölle umziehen lässt. Vortragsmillionäre, abgehörte Staatskassenluder, Waffenlobbyisten, Geheimdienstcretins, britisch-Amerikanisch-deutsche Organisationsverbrecher.

Aber andere dreckige Verräter würden dann einfach die grosse Koalition weiter machen.

Montag, 28. Oktober 2013, 20:43, von donalphons | |comment

 
So langsam wird das Ausschnorchelthema in der Presse unübersichtlich. Herausragend hat Ihr Boss Frank Schirmmacher dafür endlich mal Klartext gesprochen.

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/amerika-ueberwacht-die-welt-europas-sputnik-schock-12643159.html

Es geht wie an den Börsen um die 100stel Sekunden Vorsprünge in der Politik und hintendran den 690.000 Euro Spendern in der Wirtschaft und vereinfacht gesagt darum, den Mächten des Kapitals noch lange ihre 700 Mio. Dividenden (Quandt / BMW) zu erhalten.

Die Väter der BRD wussten 1947 schon sehr genau, warum sie diese Entwicklung mit ihrem Ahlener Programm ein zweites Mal verhindern wollten. Ludwig Erhard hat's mit seinem sozialen Marktwirtschaft - Volks - Narkotikum erfolgreich verhindert und seine Enkel(innen) tun heute nichts anderes, als ihre Erbhöfe zu verteidigen.

Für ganz so deppert (und technologisch hintendran), wie unsere Politiker mitsamt ihren "Diensten" momentan dastehen, halte ich die wirklich nicht. Ich will deshalb garnicht wirklich wissen, wie bspw. so mancher Airbus-Auftrag zustande kam, will ich nicht. Da kommt bestimmt auch noch was.


P.S. Ich dachte immer, nur Frankfurter Kätzchen hätten diese schlechten Manieren schnurrend auf Küchenborde zu springen und sich für Leckerlies streicheln zu lassen :-)

... link  

 
schirrmacher und uhl im Gespräch sind eine gute Ergänzung.
Ich habe volles Verständnis für den Unmut des in München teilweise sozialisierten Hausherrn. Aber des einen Uhl ist manchmal des anderen Nachtigal.
Vom Gauweiler 2013 halte ich viel und Gauweiler 1980 war auch ein Gegengewicht zum linken OB.

... link  

 
Schönes Fahrrad.

... link  

 
A propos Schirrmacher-Artikel, ein schöner Fund in der Angelegenheit:
"Demonizing Snowden for his revelations is like blaming your nose for a bad smell." http://reut.rs/16VhKmM

... link  


... comment
 
Was für ein herrlicher Himmel.

... link  


... comment
 
Ein anderer Umzug (von Berlin nach Bonn) wird hier aufgearbeitet:

http://blog.fefe.de/?ts=ac88401d

Etwas OT, aber sehr lustig zu lesen

... link  


... comment
 
in berlin fahren fahrräder keine hipster um. sondern die hipster sitzen AUF den fahrrädern und treiben autofahrer wie mich in den wahnsinn. es vergeht kein tag, an dem ich mir wünsche, keine rücksicht mehr auf fahrradfahrer nehmen zu dürfen, die entweder die SVO nicht verstanden haben oder - wovon die meisten wohl zutiefst überzeugt sind - einfach viel zu hip dafür sind.

... link  

 
Dann dürfte Ihnen das hier gefallen.
Zitat: "Schluss drei: Weil Fahrräder nicht stinken, sind Fahrradfahrer bessere Menschen. Schluss vier: Wenn sich bessere Menschen nicht an Regeln halten, ist das immer noch besser, als wenn sich schlechtere Menschen nicht an Regeln halten."

... link  

 
@ itha. ich hoffe ihnen sind die gängigen regeln der StVO (so die korrekte abkürzung) dafür um so besser bekannt.

vielen autisten fehlt es da an minimalkenntnissen bzgl zulässige höchstgeschwindikeit, minimale überhol und sicherheitsabstände, sowie vorfahrtsregeln. (oft ist das wissen auch einfach auf dem stand von 1956 eingefroren)

sollten sie des öfteren in den hipsternestern nk / fh / xb unterwegs sein tun sie mir natürlich etwas leid. da wird inzwischen ein recht robuster fahrstil mit anleihem an den münsteraner stil gepflegt. die münsteraner haben sich dran gewöhnt ...

... link  


... comment