Deutsche Buntologie

Können wir einen Moment darüber nachdenken, was es bedeutet, wenn wir

a) Menschen ungehindert aus fremden Ländern zu uns lassen, akzeptieren, dass sie das Asylsystem nutzen, oft ohne wahre Angaben zu ihrer Identität zu machen, und nur zum kleinsten Teil wirklich politisches Asyl zu bekommen

und

b) jetzt, wo sie da sind, ganz schnell mit den Reisen in die Länder ihrer mutmasslichen Herkunft oder der dort agierende Kriegsparteien aufhören, und statt dessen Ziele wie Oberbayern und Tirol ansteuern.

Ich mein, wir haben doch so viel Tolles gelesen, so viele schöne Beiträge, wir hörten von Bildung der Facharbeiter und lernten über den Feminismus im Islam und den Fortschritt unter dem Kopftuch, wir haben erfahren, dass wir genauso kriminell wie die sind, was hält uns auf? Wo sollen da Risiken sein? Statistisch gesehen sind die Autobomben doch völlig irrelevant, da ist das Risiko grösser, bei Travemünde an einer Fischgräte zu ersticken.

Also, warum bleiben wir in den Revieren unserer Grossväter, bei Hirschgeweih und Fischkutter? Das bespreche ich in der FAZ.

Sonntag, 19. Februar 2017, 18:12, von donalphons | |comment

 
Meine Frau, die ansonsten schon viel rumgekommen ist in der Welt, hat es auch früher schon nicht in die Türkei oder nach Nordafrika gezogen, insofern ist das vielleicht kein ganz neuer Trend. Selbst vor zehn Jahren im Vorfeld unseres Kroatien-Urlaubs hatte sie noch Bedenken, auch wenn der jugoslawische Bürgerkrieg da schon eine ganze Weile vorbei war.

Auf der anderen Seite fahren wir regelmäßig in den Reichshaupstadtslum, um Freunde zu besuchen, man kann uns da also keine Überempfindlichkeit in Sachen Buntheit nachsagen.

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Ich will auch schon seit nunmehr 20 Jahren jedenfalls nicht nach Nordafrika.

Der Trend zur Heimat als solcher - so es ihn gibt - müsste sich in den jährlich aktualisierten Zahlen der Reisebranche niederschlagen. Ist in diesen Zahlen der Trend nicht sichtbar, würde ich ihn momentan trotzdem für möglich, nur für unwahrscheinlich halten.

Gruss,
Thorsten Haupts

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Läuft.
https://www.merkur.de/wirtschaft/tourismus-boomt-in-bayern-weiter-aigner-legt-bilanz-2016-vor-7389188.html

Allerdings mit der Einschränkung, dass kurzentschlossene Reisende schon sehr sensibel auf Anschläge, wie beispielsweise In Würzburg oder Ansbach reagieren.

Wir haben schon vor vielen Jahren beschlossen, ausgiebigst und intensiv die Etruskische Küste zu bereisen. Weil's einfach passt. Tirol und Südtirol bekommen aber, in Form von mehreren Übernachtungen und Kurztrips, stets ordentlich etwas vom Reisebudget ab.
Seit ein paar Jahren ist Italien auch ein Menetekel auf Zustände in puncto "Flüchtlinge", wie wir sie bei einem 'Weiter so!' auch hier haben werden. Zumindest auf den zweiten Blick, Stichworte: Kriminalität und Schwarzarbeit.

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Bin da auch eher skeptisch. Mir will es nicht so recht einleuchten, dass Leute, die unter anderen geopolitischen Umständen ernsthaft einen Türkei-Urlaub in Betracht gezogen hätten, jetzt nach Oberbayern oder an den Wolfgangsee fahren. Für unsere Bekannten in Hamburg und mehr noch in Berlin war die Ostsee schon seit kurz nach dem Mauerfall eine gern genutzte Option, und für meine Schwiegereltern gab es noch nie was anderes als Watzmann oder Waterkant.

Aber dass die Türkei grad nicht so gefragt sein dürfte, ist sicher richtig beobachtet.

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Sie sind Hedonist, Epikureer. Ske sehen nicht vor allem die Höhepunkte, Sensationen und tolle Beine. Sie achten auf die wichtigere "Vermeidung von Unlust", von Dreck, Gefahren, Strapazen , Augenkrebs ein

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Der Philosoph Karl Raimund Popper hat daraus sogar eine politische Handlungsanweisung gemacht: Minimize Pain anstelle von Maximize Happiness. Kluger Mann :-).

Gruss,
Thorsten Haupts

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Ob es einen "Mitteleuropa"-Urlaubstrend gibt, weiß ich nicht, das Wetter ist da ja idR nicht so badegeeignet, aber einen Nicht-Türkei-nicht-Afrika-Trend gibt es wohl schon, also schätzungsweise mehr Buchungen in Südwesteuropa.

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Ist das jetzt der neue Internettrend? Ansonsten kenn ich das so daß Leute, die gern im Süden an irgendeinem Strand abliegen wollen das auch tun. Egal ob Antalya, Kavala, Lloret oder woanders. Wenn eine Ecke unkommod wird dann tut man umdisponieren. Allerdings wird seltenst aus 2 Wochen Malle ein Wanderurlaub im Allgäu.
Fun fact: Ich war letzten Herbst eine Woche im Schwarzwald radfahrn. Dort fiel auf daß sich der Tourismus nur an einigen wenigen Hotspots gehalten hat. Etwas Abseits davon ist das große Gasthaussterben. Einen Trend zum Urlaub in Deutschland konnte ich nicht sehen. Eher das Gegenteil.

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Eigentlich schade. Früher™ hatte ich den Gedanken, wenn ich dermaleinst als alter Sack genügend Zeit hätte, würde ich Arabisch lernen und all die kulturellen Stätten des Morgenlandes besuchen, von Timbuktu über Baghdad bis Chorasan.
Ich muß gestehen, daß meine diesbezügliche Lust in den vergangenen 30 Jahren deutlich nachgelassen hat.

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Abhängig vom Alter wäre ich da durchaus zuversichtlich. Teile der islamischen Welt, mit dem Zentrum in Arabien, führen einen verzweifelten Abwehrkampf gegen das Eindringen der Moderne in ihre Traditionswelten.

Der wird irgendwann zu Ende (und ganz sicher für die Traditionalisten verloren) sein. Dann kann man wieder zu dem reisen, was dann noch steht. Allerdings werden vom "Morgenland" dann nur noch Tourismusattraktionen übrigbleiben :-).

Gruss,
Thorsten Haupts

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Da würde ich aktuell nur den Oman empfehlen.
Wenn es etwas afrikanischer sein soll: Marokko. Immer wieder eine Reise wert. Und zum allergrößten Teil sehr angenehme Menschen. Anders als in den benachbarten Ländern.

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Die Grünen - unsere Orthodoxen

Passt dieses Bild? Roth und Konsorten als Die Rechtgläubigen Demokraten, die nichts leisten. Als Gattin, Ärztin oder OStRin tätig, pensioniert oder Studierende wissen sie genau, was der Planet braucht und was wir tun müssen.
Sie sind unser Gewissen gegenüber der Welt und leiden unsäglich an der Tatsache, daß unsere Gesellschaft als solche in Sünde lebt.

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Nee. Die wissen: man lebt nur einmal und wollendiese Spanne in finanziell abgesicherter Form möglichst lange wohlleben. Wenn dazu noch ihr Ego gestreichelt wird, in talkshows etc... is doch dufte! (wir faulen Deppen bezahlen's ja).

...Schnapphähne! ... Piraten! ... Süsswassermatrosen! ... Hatschi-Bratschis! ... Bahnhofspenner! ... Affengesichter! ... Roth... (Captn H.)

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"der Ablasshandel floriert"
Dieser Artikel von anno 2015 war janz amüsant.

„Seit 40 Jahren versucht unser Autor die Welt zu retten: kein Auto, naturnahe Ernährung, soziales Engagement. […]

Ich hörte einmal auf einer Nachhaltigkeitskonferenz, bei der ein Vortrag den anderen jagte, wie eine Frau ihrer Nachbarin zuraunte: "Dieser Fleiß bringt uns noch um." Auf jeden Fall bringt er die Seele um. Aktivismus ist schnell, das Herz ist langsam. Es kommt nicht mehr mit. Das Fühlen bleibt auf der Strecke. Das Resultat sind verkopfte Formen des Engagements. Schlimmer noch: Sie kopieren den kalten Modus des Schneller-Höher-Weiter-Mehr, der jenen Turbokapitalisten zu eigen ist, deren zerstörerisches Treiben eigentlich gestoppt werden soll.“

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