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Wenn man von der Nürnberger/Berliner Autobahn kommt und das Center der einzigartigen Munich Area standesgemäss über die Nordachse, die Leopoldstrasse betritt, steht gleich rechts ein Gebäude, das der Münchner Volksmund "Preussntor" getauft hat. Ein gigantomanischer Rundbau mit Innenhof, verglast und gnädigerweise verspiegelt, damit sich darin die Bäume spiegeln und das Ding nicht gar so auffällt. Die Investoren dagegen legen Wert auf die Bezeichnung "Leopoldcenter" und reklamieren damit ein gewisses Lokalkolorit für ein Objekt, das so auch in Hongkong, Dublin oder als vekleinerte Ausgabe als Stadtsparkasse in einer schwäbischen Kleinstadt stehen könnte. Der raumgewordene Inbegriff des Dienstleister-Aufstiegs der 90er Jahre.
Und gleichzeitig der Seuchenherd für das, was sich in den letzten 5 Jahren weiter nordöstlich davon abgespielt hat, wo im Rausch der New Economy ein riesiges Areal für ähnliche Bauten freigeräumt wurde. Deren Investoren müssen heute meist mit weniger als der Hälfte der anvisierten Quadratmeterpreise leben - was halt leben so ist, wenn man sein vermögen verbrannt hat. "Provisionsfrei" ist für Münchner Investoren noch so ein ziemlich neues Wort. Auch am Leopold Center.
Dort wird man jetzt zum "Upgrade" eingeladen, nachdem einige Konzerne den Bau massiv downgegradet haben. Und in ein anderes angeblich kommendes Viertel gegangen sind, die Theresienhöhe. Noch so ein grandioses Kapitel Münchner Investorenideen, das trefflich zeigt, wie wenig man die Lehren aus der New Economy verstanden hat. Für den Brocken hier ist das nur ein milder Trost, so gross, einsam und allein am Nordrand einer Strasse, deren südliches Ende absolut nichts mit dem Business-Slum hier unten zu tun haben will. Wer in den Süden will, muss hier erst mal mit dem Bus und dann mit der U-Bahn fahren. Schwabing zum Abgewöhnen, auch wenn man inzwischen den Mittleren Ring mit seinen Autokolonnen unter die Erde verlegt hat.
Und so toll ist der Ruf der Strasse auch nicht mehr. Wer etwas sein will, führt die Ludwigsstrasse im Namen, die ironischerweise auf der Website des Centers als Leopoldstrasse gezeigt wird. Oder die Maximilianstrasse. Oder sonstwo im Zentrum, wo es auch viele, leerstehende Büroflächen gibt. Wieviel? Soweit ist man noch nicht gefallen, als dass man Quadratmeterzahlen gross plakatieren würde. Auf Anfrage. Genug jedenfalls. Ideal für Wachstumsunternehmen, weil auch in drei jahren sicher noch was frei sein dürfte. Wenn man sich nicht doch entschliesst, die Stadt endlich gesundzuschrumpfen und Wohnungen reinmacht. Oder rückbaut. Ein wenig Grün am Eingang von München wäre ja auch nicht schlecht.
Das wäre dann echtes Upgrade.
Und gleichzeitig der Seuchenherd für das, was sich in den letzten 5 Jahren weiter nordöstlich davon abgespielt hat, wo im Rausch der New Economy ein riesiges Areal für ähnliche Bauten freigeräumt wurde. Deren Investoren müssen heute meist mit weniger als der Hälfte der anvisierten Quadratmeterpreise leben - was halt leben so ist, wenn man sein vermögen verbrannt hat. "Provisionsfrei" ist für Münchner Investoren noch so ein ziemlich neues Wort. Auch am Leopold Center.
Dort wird man jetzt zum "Upgrade" eingeladen, nachdem einige Konzerne den Bau massiv downgegradet haben. Und in ein anderes angeblich kommendes Viertel gegangen sind, die Theresienhöhe. Noch so ein grandioses Kapitel Münchner Investorenideen, das trefflich zeigt, wie wenig man die Lehren aus der New Economy verstanden hat. Für den Brocken hier ist das nur ein milder Trost, so gross, einsam und allein am Nordrand einer Strasse, deren südliches Ende absolut nichts mit dem Business-Slum hier unten zu tun haben will. Wer in den Süden will, muss hier erst mal mit dem Bus und dann mit der U-Bahn fahren. Schwabing zum Abgewöhnen, auch wenn man inzwischen den Mittleren Ring mit seinen Autokolonnen unter die Erde verlegt hat.
Und so toll ist der Ruf der Strasse auch nicht mehr. Wer etwas sein will, führt die Ludwigsstrasse im Namen, die ironischerweise auf der Website des Centers als Leopoldstrasse gezeigt wird. Oder die Maximilianstrasse. Oder sonstwo im Zentrum, wo es auch viele, leerstehende Büroflächen gibt. Wieviel? Soweit ist man noch nicht gefallen, als dass man Quadratmeterzahlen gross plakatieren würde. Auf Anfrage. Genug jedenfalls. Ideal für Wachstumsunternehmen, weil auch in drei jahren sicher noch was frei sein dürfte. Wenn man sich nicht doch entschliesst, die Stadt endlich gesundzuschrumpfen und Wohnungen reinmacht. Oder rückbaut. Ein wenig Grün am Eingang von München wäre ja auch nicht schlecht.
Das wäre dann echtes Upgrade.
donalphons, 14:13h
Freitag, 7. Oktober 2005, 14:13, von donalphons |
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donalphons,
Freitag, 7. Oktober 2005, 14:36
aber wenn sie auf ein drittel des früheren preises gehen und vielleicht noch drei monate mietfrei bei zwei jahren mindestlaufzeit... dann könnte man nochmal reden...
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hockeystick,
Freitag, 7. Oktober 2005, 15:07
Der Uptown-Tower hätte auch noch ein paar Quadratmeter frei, wie man hört.
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der_immobilienmakler,
Freitag, 7. Oktober 2005, 15:24
@ preisspirale
Hier zahlste durchschn. 7-12 EUR für einen Neubau-Erstbezug mit 1 a Ausstattung
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donalphons,
Freitag, 7. Oktober 2005, 15:33
Die Lage ist das wichtigste. 7 Euro pro qm? Au weia. Da hätte man vielleicht doch besser ein altes haus in Bogenhausen gekauft, im Lehel oder beim Gärtnerplatz.
Und der Uptown-Tower wird aich auh noch mal wünschen, dass das Volksbegehren gegen Hochhäuser scun 10 Jahre früher gekommen wäre. Die werden wenig Spass haben, mittelfristig da draussen.
Und der Uptown-Tower wird aich auh noch mal wünschen, dass das Volksbegehren gegen Hochhäuser scun 10 Jahre früher gekommen wäre. Die werden wenig Spass haben, mittelfristig da draussen.
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