Designtradition

150 Jahre liegen zwischen dem Kerzenhalter des Empire und der Kamera der Neuen Sachlichkeit. In beiden Fällen kamen die Designer bei der Aufnahme und der Schale - sei es nun für die Kerze oder den Finger beim Auslöser - auf die gleiche gleiche Form. Der Rand ist in beiden Fällen geriffelt, damit man beim Putzen oder Auslösen ein präziseres Gefühl hat.



Und jetzt erkläre mir mal bitte einer, wieso die meisten neuen Kameras aus "Designgründen" Auslöserknöpfe haben, die flächig in das Gehäuse integriert sind oder auf runden Warzen sitzen, so dasss es erheblich schwerer ist, den Druckpunkt zu erfühlen.

Mittwoch, 18. April 2007, 13:32, von donalphons | |comment

 
Weil der Designer von heute ein eingebildeter Schnösel ist, der natürlich meint, was er gestalte, habe den Menschen zu gefallen (wenn nicht ist er zu Tode gekränkt). Die Funktion spielt doch dabei nur eine untergeordnete Rolle, Hauptsache man bekommt dann von den Kollegen einen Award für sein ach so tolles Werk... Form follows function gilt doch leider schon lange nicht mehr...

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Damit der Knopf auf gleicher Höhe mit der umgebenden Fläche liegt, alles schön flach, wie ein iPod. Ist am Ende aber Blödsinn, weil's nicht der Funktion folgt. Am Ende bin ich auch wieder für mehr Nippel an technischem Gerät.

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Kameratipp für bekennende Anachronisten: Alpa.

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Die Idee von Flächigen, vollversenkten Knöpfen wie beim iPod ist schon ganz gut, denn wo es keine Ritzen, Rillen oder Erhebungen gibt, bleibt weniger Schmutz hängen, bzw man kann diesen auch sehr einfach entfernen. Ob der dafür zu bezahlende Preis der geringeren usability es wert ist, steht auf einem anderen Blatt.

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Es ist ohnehin nur eine Frage der Zeit, bis der Auslöser temporär auf dem Display eingeblendet wird.

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So'n Spritzguss-Knopf, satt hervorstehend, mit Rillung, zünftigen Druckpunkt und allen Schikanen, der würde schneller kaputt gehen. Glaubichjedenfalls.

Eine gute Digicam im Retrogehäuse wäre was. Ich selber mag bei Digicams aber doch eher flachrunde, abgesenkte Knöpfe, aber bitte mit gerauhter Oberfläche (zum leichteren Ertasten), dazu ein wenig mehr Hub als es heute üblich ist, und vor allem mit einem satteren, ordentlichen Druckpunkt, den man im Zweifel auch gut hören kann, ähnlich wie z.B. bei der Caplio G3 (meiner ersten Digicam).

[co-postet in knopfblog.de]

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Als digitale Synthesizer in den 80ern aufkamen, war die Bedienung mit Schiebereglern und verschachtelten Menüs der heutiger Digicams nicht unähnlich. Mittlerweile sind die Synthis immer noch digital, allerdings kann das Panel nicht mehr analog genug sein: da sind Regler, Knöpfe, Bänder wo man nur hinschaut. Selbst bei reinen Softwareprodukten wird eine analoge Oberfläche simuliert.
Irgendwann wird diese Retro-Entwicklung auch bei Kameras einsetzen.

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Geriffelt oder nicht, finde ich jetzt nicht so tragisch wie die Tatsache, dass bei den neuen silbernen Mistknipsen der on/off-Schalter oft grösser und in Metzgerfingernähe zu dem Auslöser ist.

Erklär das mal der 60-jährigen, die selbst beim sechsten Versuch ein Foto von mir zu schiessen, immer noch versehentlich die Kamera ausschaltet.

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Mein Traum: die digitale Mittelformatkamera im massiven Alugehäuse, der der Sturz mit Stativ auf Waschbetonuntergrund nichts ausmacht. Meine Pentacon Six TL und Minolta SRT 101 konnten das.

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Bei der Handy-Ergonomie kommt man inzwischen ja auch voran.

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Wenn wir irgendwann mal alle mit gichtigen Fingern und getrübtem Blick die Mehrheit in der Bevölkerung stellen, werden sich die Ergonomen ohnehin was einfallen lassen müssen.
(Telefonhörer am Handy finde ich allerdings problematisch, paßt doch in keine Hosentasche.)

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Richtig, das Problem gibt es bei der Mittelformatkamera nicht. ;-)

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Kein Druckpunkt - keine Haptik
Ganz einfach: der Druckpunkt der neuen DSLRs ist zum Teil so schlecht, dass man ihn nicht erfühlen muss. Jedenfalls ist der Druckpunkt meiner Minolta 5D nach ein paar Tausend Fotos nicht mit dem einer uralten Canon SLR (Typ ?, nach x-tausend Fotos) vergleichbar.

ocj

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